Wer stellte überhaupt Bänder her ?
#1
Nachdem hier einige interessante Threads über Bänderfragen existieren, würde mich mal interessieren, wer denn in der Hoch-Zeit des Tonbandes überhaupt alles Bänder hergestellt hat.

Mir sind eigentlich nur drei Produzenten in Deutschland bekannt: AGFA, BASF und Permaton. Gab es noch mehr ?

Nun die Kernfrage: Ihr habt ja sicherlich auch alte Spulen, auf deren Label die tollsten Namen stehen (Philips, Grundig, Saba usw.) Fast jeder Gerätehersteller
hatte ja auch eine "eigene" Spule.

Nur: WER hat diese Spulen denn mit Band versehen ?
Wer hat für Universum, Neckermann - und wie sie alle hiessen - Bänder produziert ?
Ein Beispiel: Grundig hat bis in die späten 60er-Jahre seine Bänder von der BASF bezogen, danach wurden die Bänder schwarz und machten den Scotch-Eindruck. Und darum soll es jetzt gehen.

Wer weiss mehr darüber ?


Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#2
Ich versuche mal, ein paar Parallelen in die Welt der Kleinstspuler zu ziehen.

Permaton: Haben die selbst produziert? Bei deren Cassetten sahen die Bänder über lange Zeit sehr Agfa-verdächtig aus (inclusive des weißen Schnees auf lange nicht benutzten Chromdioxid-Wickeln).

Magna: Könnte mit Permaton verbandelt sein, selbst produziert haben oder auch nur als Umspuler und Verpacker agiert haben. Bei den Cassetten kamen die Bänder angeblich (Testberichte) aus England, und manche Serien der Gehäuse gab's auch von Memorex, die sich als Made in Ireland ausgeben.

Orwo: Jawoll, VEB Magnetbandfabrik Dessau und VEB Fotochemisches Kombinat Wolfen, haben selbst produziert. Vielleicht früher auch noch andere Werke. Vom VEB Chemiefaserwerk Friedrich Engels, Premnitz sind mir bisher nur Cassetten übern Weg gelaufen.

Philips: Möglich, daß es da auch mal ein deutsches Werk gab. Deren erste Serien Cassetten kamen parallel aus Holland, Österreich und Deutschland. Wobei die deutschen zu keiner der anderen damaligen Marken identisch sind.

Grundig: Diene Theorie mit erst BASF und später Scotch scheint mir einleuchtend. Irgendwann später muß es aber nochmal BASF-Serien gegeben haben, ich hatte mal ein als "GDR" getarntes DPR 26 auf einer Grundig-Aluspule. Bei den MCs war das auch analog so, wobei sich da unter die allerersten Serien auch ein paar japanische Exemplare verirrt hatten. Die ganzen High Energy Studio LHS und auch die ersten Ferrochrom waren von Scotch, um dann später wieder auf BASF umzuschwenken, mitsamt SadoMaso-Gehäuse.

Universum: Hat bei Cassetten wechselnde Zulieferer gehabt, die sich allerdings freundlicherweise mithilfe einer Nummer auf dem Cover eingrenzen lassen. Aus dem Kopf raus war L007 Permaton, L032 BASF und L... zweihundertirgendwas Magna. Kann leider gerade nicht nachschauen, die Sammlung liegt 1400 km weiter im Süden :-) Aber vielleicht gibt's die Nummern auch auf Tonbändern von Universum.

Neckermann: Ist mir bisher nur ein Band untergekommen, dessen Verpackungsdesign eindeutig kompatibel zu Magna ist, nur rot statt blau. War leider die falsche Spule drin. MCs von Neckermann und der Sub-Marken Brillant und Palladium kamen auch fast durchgängig von Magna. In den 70er Jahren gab's mal ein paar ehrenwerte 120er von BASF (mit wegrationalisiertem SM), und ein ganz altes Exemplar habe ich als Hitachi identifiziert.

Im allgemeinen lassen sich zumindest BASF-Tonbänder ganz gut identifizieren, wenn noch die ursprünglichen Vorspannbänder dran sind. Und zwar nicht an der Farbe, die war bei anderen Herstellern teils täuschend ähnlich. Eher an den Schaltstreifen und an der Art und Weise, wie die Teile aneinandergeklebt sind. Auch aufgedruckte Chargennummern sind verräterisch.

Soweit mein Halbwissen,
Martin.
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#3
Hallo,

Philips:
wenn man auf die aktuelle HP von RMG geht, erfährt man, dass
dort schon seit 1968 Tonbänder produziert werden und RMG wohl mal
zum Philips-Imperium gehörte. Da RMG ja in NL beheimatet ist, läge
es nahe, wenn die zumindest eine Zeitlang für Philips die Senkel
hergestellt haben.

By the way: als "Handelsmarke" fällt mir sogar Karstadt ein - ich habe
ein 18er Band von denen, weis aber nicht wer´s gemacht hat.
(Sieht aus/ riecht / schmeckt wie BASF...)

Es gibt hier im Forum einige Mitgl., die ein profundes Wissen über sämtl.
jemals produzierten Bänder haben - die können bestimmt weiterhelfen!

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Stimmt, die profunden Kenner scheinen nur alle im Urlaub zu sein........... :-(

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#5
Je nun, PeZett und grundig tk 240, auf eine derartige Provokation (sorry!) muss man ja wohl antworten und sich, mit allem Vorbehalt, als "profunder Kenner" outen ...

Dass die anderen Kenner und ich bisher in dieses Thema nicht eingestiegen sind, hat einen simplen Grund: die Masse (Menge? Anzahl?) der Bandhersteller seit etwa 1950 ist schlechterdings kaum zu überblicken. 3M und Ampex in den USA waren dort wohl immer die größten, aber beileibe (bei Leibe?) nicht die einzigen. Wer in Japan sich auf diesem Gebiet versucht hat, ist wohl ohne profunde Kenntisse des Japanischen - nicht wahr, eine verständliche Relativierung - nicht mehr zu ergründen, geschweige denn in Südkorea, China, UdSSR, Polen, Belgien (Gevaert, vor der Fusion mit Agfa usw.). Es ist fast wie bei Dampflokomotiven: man versucht, bei noch ungenügender Kenntnis, einen Katalog aller jemals gebauten Modelle aufzustellen und landet nach erster Durchsicht der auch nur greifbaren Literatur bei der Erkenntnis, dass dies schlicht unmöglich ist.

Alles, was man mit einiger Konsequenz anfängt, hat die Tendenz, sich zur Lebensaufgabe auszuwachsen (so ein Prof anno 1961 an der TU Berlin). Und das oben angerissene Thema lockt mich nun wirklich nicht!

F.E.
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#6
Zitat:grundig tk 240 postete
Mir sind eigentlich nur drei Produzenten in Deutschland bekannt: AGFA, BASF und Permaton. Gab es noch mehr ?
Hallo!

Eine ähnliche Frage habe ich auch schon mal gestellt: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=2420

Soweit ich weiß, war Permaton nur ein "Konfektionierer", genau wie Magna. Bandmaterial hergestellt haben in Deutschland nur Agfa und BASF/ Emtec.

Wenn ich mal mutmaßen darf, was hinter den anderen Marken steckt:
Karstadt: Die Plastik-Klappbox ist identisch zu Philips, Band und Spule entsprechen BASF LP/ DP.
Tandy/ Realistic/ Radio Shack: Bei den einfachen Bändern ("Concerttape") handelt es sich einwandfrei um Shamrocks, die höherwertigen sind offenbar von Ampex.
Revue (Photo Quelle): BASF
Exclusiv (Woolworth), Universum (Quelle): Scheinen beide identisch zu Permaton zu sein, Bandmaterial sieht nach BASF LP/ DP aus und riecht auch so.
Grundig: BASF, Agfa (ältere), Scotch (neuere wie GL-ME und GDR)
Telefunken: BASF, Agfa
Akai: Maxell

Was mich noch interessieren würde:
- Wo haben "Roticet" und "Waltham" ihre Bänder zugekauft?
- Hatte EMI tatsächlich eine eigene Bandproduktion in England?
- Hat Memorex selber Bandmaterial hergestellt? (Dazu habe ich schon verschiedene Meinungen gehört.)
- Wer hat Bänder für Atis-Uher hergestellt? (Ein solches Band ist hier unter "Uher" zu sehen.)

Gruß,
Timo
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#7
Also, gleich nochmal:

EMI (richtig, die Briten ha' ik ooch noch vajessen) hatte tatsächlich eine eigene Bandproduktion, nach meinen Eindruck allerdings überwiegend Studioband;
Memorex wurde, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, von bandproduktionswilligen IBM-Angehörigen gegründet. Allerdings ist Memorex eher durch die volksverdummend blöde Reklame mit dem von Ella Fitzgerald zersungenen Glas bekannt geworden: das ist eine Frage des Schalldrucks, nicht der Wiedergabequalität eines Magnetbands.

(Fast so schön, wie die Frage eines Messebesuchers: Haben Sie auch Bänder, die Französisch können, oder verstehen die alle bloß deutsch? Ein 18-jähriger, nachdem ich ihm zehn Minuten lang die Bedeutung der HF-Vormagnetisierung erklärt habe: Schön, dann werde ich in meinen Cassettenrecorder eine Vormagnetisierung einbauen lassen - ich habe ihn, leider, leider, davon noch abgebracht!).

F.E.
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#8
@ timo:

Danke, Du hast meine Frage verstanden !!!!! Und nochmals Danke für die Antwort, diese Infos helfen mir weiter.

Dass dieses Thema unseren F. Engel (vor dessen Sachverstand ich allergrösste Achtung habe, ich habe schon viel Wissenswertes von ihm über den Senkel mtgenommen !!) nicht interessiert, ist kein Problem, ich wollte auch nicht die Hersteller rund um den Erdball wissen, sondern lediglich, wer in diesem unseren Lande welche Spulen "bewickelt" hat. Insofern ist dies keine Lebensaufgabe, sondern ein durchaus überschaubares Feld, oder ?

Ich konkretisiere nochmals: Wenn ich eine Saba-Spule in Händen habe, wer hat da wohl das Band geliefert ? Wer hat Loewe-Spulen gefüllt ? usw.usw.
Es gab doch soviele Tonbandgerätehersteller in Deutschland, die fast alle ein eigenes Label auf der Spule hatten.

Alles klar ??

Dann los !!

Gruss an Alle
Thomas
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#9
@ Friedrich Engel:

Das mit der Vormagnetisierung ist übrigens köstlich !!
Ist das tatsächlich passiert ??

Die Story merk´ ich mir.........

Thomas
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#10
Zitat:Friedrich Engel postete
Also, gleich nochmal:

EMI (richtig, die Briten ha' ik ooch noch vajessen) hatte tatsächlich eine eigene Bandproduktion, nach meinen Eindruck allerdings überwiegend Studioband;
...
F.E.
Ich hatte früher mal zwei EMI-Bänder (15er und 18er). Die produzierten auch Amateurbänder.

@timo
Das Atis/Uher-Band halte ich für ein EMI-Band.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#11
Ich bekomme in den nächsten Tagen (hoffentlich ! Wink ) von unserem Zelluloid hier aus dem Forum ein von Ihm ersteigertes BASF DP26 Band auf einer 26er Revox-Spule welches ich dann komplett auf eine meiner leeren Philips-Aluspulen umspulen werde da die optisch natürlich besser zu meiner N4520 passen und wenn das früher noch viele andere so oder ähnlich gemacht haben stehst Du mit dem "was ist auf welcher Spule" auf verlorenem Posten wenn Du Dir gebrauchte Bänder anschaffst, nur mal am Rande und nebenbei.

Schönes Wochenende

Guido
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#12
High Guido,

hier geht es aber eher um die Orginale, sprich: Was hat wer wie in den Handel gebracht, ohne es nach aussen an die große Glocke zu hängen. Das deckt ca. die letzten 60 Jahre ab und nicht die Gebrauchtbandszene. Da dürfte jedem klar sein, daß sich Bänder und Hersteller schwerlich zuordnen lassen.

Ein Blick auf Timo's Openreelgallery zeigt Dir aber ganz genau, wieviele Hersteller/Labels es gab. Da hat nicht jeder sein Bandmaterial selbst gefertigt.

Grüße, Thomas!
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#13
Für die Story mit der Vormagnetisierung verbürge ich mich, kann sie allerdings nicht mehr genau datieren, es war entweder eine Funkausstellung oder eine hifi-Messe (Düsseldorf) in den 1980er Jahren.

Noch eins zum Nachschieben, nämlich die unvermeidliche Messe-Frage: "Wie funktioniert denn das mit dem Vierspur? So viel habe ich kapiert, Spur 1 vorn, Spur 2 hinten, aber wo kommen Spur 3 und 4 hin?" Darauf eine gereizte Stimme aus den Tiefen des Messestandes: "Auf die Kanten!".

F.E.
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#14
Demnach lassen sich Spuren drei und vier auf einem 50µ Band höher aussteuern als auf einem 20µ Band?
Wow, jetzt hab ich das auch verstanden!
Aber warum macht man das Band nicht einfach breiter?

Big Grin
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#15
Richtig, TB-Dani, das wäre ein Lösungsansatz gewesen, aber mit dickeren (statt breiteren) Bändern wäre es wahrscheinlich noch besser gegangen (1 mm Schichtdicke bzw. 1,2 mm Gessamtdicke sollten aber schon sein ...).

Bitte an Mitleser: Diese Antwort nicht "aus dem Zusammenhang" reißen!

F.E.
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#16
Guten Abend!

Zu Philips: Die Firma begann 1968 mit der Fertigung von Magnetband, um mit preiswerten Cassetten ihre eigenen Recorder für die Kundschaft interessanter zu machen. Gleichzeitig mit dem Cassettenband lief auch die Fertigung von Spulentonband an.

Philips hat aber gleichzeitig auch immer bei anderen Firmen eingekauft. So hat Philips lange Zeit nur Cassetten mit Ferro-Band selbst hergestellt. Die ersten Philips Chrom-Cassetten kamen noch von Agfa-Gevaert! Auf dem Etikett steht bei diesen Cassetten auch Made in West-Germany. Das rückseitenmattierte Spulenband von Philips wurde auch nicht selbst hergestellt, sondern war ein Scotch-Band Typ 207.

Viele Grüße.
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#17
Von Philips gab es jedoch auch große NAB-Metallspulenbänder, deren Material eher einem AGFA PER 368, BASF DPR26 oder BASF LPR35 gleicht und keinesfalls einem Scotch 207.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#18
Hallo Forum, vor allem 0time2play,

könnte jemand ein Bild so einer von Agfa produzierten Philips-Cassette einstellen? Ich würde mich sehr drüber freuen. Mein ältestes Exemplar dieser Marke mit Chromdioxidband ist schon made in Holland, silbernes Cover im Hochformat mit den springenden Punkten, silbernes Etikett mit rotem Ring um die Spulen und das Sichtfenster herum.

Wer hat denn vor 1968 Philips-Cassetten produziert? Oder wurde das Band zugekauft und dann in eigene Gehäuse gespult?

Aus späteren Jahrgängen (so ab den späten 80ern) sind mir bisher Philips-Cassetten untergekommen, die von SKC und ICM produziert wurden (bei ICM wohl nur die Gehäuse), in den 90er Jahren haben sich dann noch die Magnetbandfabrik Dessau, eine unbekannte australische Firma und noch unbekanntere chinesische Hersteller an der Philips-Produktion beteiligt. Gehäuse von That's gab es auch mal...

Viele Grüße,
Martin
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#19
Zitat:Kirunavaara postete
könnte jemand ein Bild so einer von Agfa produzierten Philips-Cassette einstellen? Ich würde mich sehr drüber freuen. Mein ältestes Exemplar dieser Marke mit Chromdioxidband ist schon made in Holland, silbernes Cover im Hochformat mit den springenden Punkten, silbernes Etikett mit rotem Ring um die Spulen und das Sichtfenster herum.
Ich hatte - glaube ich - mal eine. War wohl aus der gleichen Serie wie diese hier, aber metallic-silberfarbenes Inlay mit schwarzen Punkten. Wenn ich mich nicht ganz täusche, war die "Made in West Germany". Donzerge hat die bestimmt.

Auf http://www.tonbandinfo.com/Project_C-90 sind sogar Philips-Kassetten "Made in Belgium" und "Made in Austria" zu sehen. :oah:

Zitat:Aus späteren Jahrgängen (so ab den späten 80ern) sind mir bisher Philips-Cassetten untergekommen, die von SKC und ICM produziert wurden
SKC (Korea) oder SK (Deutschland)? Ich habe mir in den 90ern mal bei Lidl eine Philips-Typ-II-Kassette mit transparentem Gehäuse gekauft (war nur ganz kurz im Sortiment), die mir nach SK aussah.
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#20
Zitat:timo postete
Ich hatte - glaube ich - mal eine. War wohl aus der gleichen Serie wie diese
[Bild: philips_ferro_60.jpg]
hier, aber metallic-silberfarbenes Inlay mit schwarzen Punkten.
Das war ungefähr zwei Generationen nach der, die ich meine. Wenn Du so ein Teil in glänzend silber mit schwarzen Punkten hattest, war das mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Superferro.

Meine sieht eher der hier ähnlich, nur halt silbergrau mit fast weißen Punkten und etwas älter:
[Bild: philips_hi-fi_quality_60.jpg]

Zitat:SKC (Korea) oder SK (Deutschland)? Ich habe mir in den 90ern mal bei Lidl eine Philips-Typ-II-Kassette mit transparentem Gehäuse gekauft (war nur ganz kurz im Sortiment), die mir nach SK aussah.
SKC Korea auf jeden Fall, SK Deutschland ist auch durchaus möglich. SK hatte eine Handvoll verschieden geformter Transparentgehäuse parallel im Umlauf, die teils den Dessauern sehr ähnlich sind... und auch letztere haben die Schalen gerne zugekauft.

Mal sehen, wann wir ins Cassettenforum verschoben werden :-)

Martin.
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#21
Zitat:timo postete
Donzerge hat die bestimmt.
Was hat sich da nur wieder herumgesprochen :-D


Der Thread ist übrigens völlig an mir vorbei gelaufen ;-)

Martin meint bestimmt dieses Exemplar hier, das bis 1974 im Programm war.

[Bild: PH.jpg]
Gruß
Michael

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#22
Hallo Michael,

danke für das Bild! Ja, genau die Sorte meinte ich. Zwei solche Exemplare besitze ich auch, eines mit dem sehr schmalen Fenster wie die von Dir abgebildeten, und eines mit dem später üblichen Philips-Standardgehäuse mit breiterem Sichtfenster. Beide sind made in Holland und sehen den zeitgenössischen Agfa-Produkten nicht wirklich ähnlich (eher schon etwas an BASF angelehnt mit dem Sehschlitz, aber das Gehäuse ist definitiv nicht von BASF).

Steht bei einer der deinen was von Germany drauf? Die Aussage weiter oben, Agfa habe für Philips produziert, läßt mir einfach keine Ruhe... :-)

Viele Grüße aus Schweden, wo schon der Winter ausgebrochen ist,
Martin.
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#23
Hallo Martin,

genau diese Modelle fehlen mir leider. Das Bild habe ich eben aus dem 73er Philips Katalog abgescannt. Mein ältestes Philips Exemplar ist aus 1975 und "Made in Holland"

Wenn mir davon eine in die Hände fällt, bist Du der erste der es erfährt ;-)

Gruß aus Mönchengladbach
Michael
Gruß
Michael

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#24
Die sind auch verdammt selten und versprühen einen Hauch von Luxus: Der transparente Teil der Hülle ist leicht grünlich getönt, was zusammen mit dem silbernen Cover richtig gut kommt.
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#25
Zitat:grundig tk 240 postete
Mir sind eigentlich nur drei Produzenten in Deutschland bekannt: AGFA, BASF und Permaton. Gab es noch mehr ?
Erstaunlich, daß 16 Jahre nach der dt. Wiedervereinigung der Horizont offensichtlich immer noch an der ehemaligen innerdeutschen Grenze endet.

Nummer 4: Orwo Wolfen. Aber vielleicht gehörte Wolfen auch schon zur Sowjetunion? Oder zu Polen? Oder zur Mongolei?

MfG

DB (etwas angefressen)
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#26
Zitat:DB postete
Erstaunlich, daß 16 Jahre nach der dt. Wiedervereinigung der Horizont offensichtlich immer noch an der ehemaligen innerdeutschen Grenze endet.
Der Vorwurf trifft auch mich (siehe Beitrag 005), und das zu Recht. Das war keine Besserwessi-Arroganz, Orwo gehört natürlich einwandfrei auch zu den deutschen Magnetband-Herstellern. Aber dadurch, daß Orwo-Bänder im Westen nicht verkauft wurden (zumindest nicht unter dem Originalnamen), denkt man halt oft einfach nicht dran.
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#27
Orwo war mir durchaus bewußt (siehe auch meine erste Antwort, Nr. 001), allerdings ging es auch mir wie den meisten im Westen der Republik Aufgewachsenen: Bis 1990 war mir diese Marke auf dem Tonbandsektor gänzlich unbekannt, lediglich ein paar Filme fanden hier und da mal den Weg in die Fotoabteilungen.

Wo hat Orwo denn überall Tonband produziert? Wolfen und Dessau sind mir bekannt. Cassetten, in dem Fall sogar Kassetten, kamen zusätzlich noch aus Premnitz. Nun ist mir allerdings nicht ganz klar, ob an jedem der drei Standorte auch wirklich Band produziert wurde.

Interessanterweise gab es so um 1992 eine Art kleine Wiedervereinigung von Orwo mit Agfa: Die Kassette "Dessauer Car Tape" steckte in einem Agfa-Gehäuse.

Viele Grüße,
Martin.
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#28
In den von Thomas in der ursprünglichen Fragestellung erwähnten SABA-Spulen etc. wird ja wohl kaum ORWO-Bandmaterial zu finden gewesen sein. Es geht hier um Produkte von, für und aus der BRD und nicht DDR.

Mir ist unlängst eine interessante Neckermann-Spule zugeflogen, dessen Bandmaterial mir Rätsel aufgibt. Der Geruch ist mir vollkommen neu, auch der Braunton ist ohne Gleichen. Schmiert nicht, klebt nicht, wickelt hervorragend und klingt supergut. Da das Band obendrein unbenutzt/unbespielt ist, kann ich nicht mal was über das ungefähre Alter sagen.
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#29
Zitat:Manuel postete
Es geht hier um Produkte von, für und aus der BRD und nicht DDR.
Das gibt die Frage nicht her. Die lautete: Wer stellte überhaupt Bänder her?

Zitat:grundig tk 240 postete in der Eröffnung
Mir sind eigentlich nur drei Produzenten in Deutschland bekannt: AGFA, BASF und Permaton. Gab es noch mehr ?
Von BRD und DDR ist hier nicht die Rede.

Zitat:Manuel postete im Tonbandinfo-Forum
ORWO sieht häßlich aus (Spulen, Schuber...), das Bandmaterial taugt nichts, obendrein stinkt es. Warum also noch länger damit beschäftigen? ORWO wie auch vieles andere, was aus der DDR oder dem ehem. Ostblock stammt, gehört in die Tonne bzw. zum Recyclinghof.
Darauf mache sich jeder seinen eigenen Reim.

Viele Grüße aus Athen
Hajo
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#30
[Bild: peace.png]

Seid nett zueinander, liebe Freunde! :-)
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#31
Genau, und an die lieben Ostalgiker da draußen: Nehmt das mal nicht alles so tierisch ernst! Jeder hat seinen persönlichen Geschmack. Was mir nicht gefällt, liebt vielleicht jemand anders. Ist auch gut so. Wäre schlimm, wenn jeder den gleichen Geschmack hätte.

Aber nur, weil momentan anscheinend immer noch die Ostalgie-Welle anhält, werde ich mit meiner Meinung und meinen Ansichten nicht zurückstecken. Desweiteren habe ich keine Lust, durch das Einatmen von ORWO-Band-Feinstaub und den chemischen Ausdünstungen dieses Bandes frühzeitig an Lungenkrebs zu erkranken. Darum mein Tip: Entsorgen! Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Also schlage ich vor, die ORWO-Fans schimpfen jetzt noch ein bißchen über Maxell und TDK, dann sind wir wieder quitt.

Viele Grüße,
Manuel
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#32
Zitat:Manuel postete
Darum mein Tip: Entsorgen!
Das hörte sich aber schon mal anders an:

http://forum.magnetofon.de/index.php?PHP...pic=2895.0

Wie kommt´s zu der Meinungsänderung?
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#33
Na, ein Feinstaubemissionsproblem haben aber auch gewisse BASF-Bänder. Trotzdem würde ich niemals dazu raten, alles von dem Hersteller zu entsorgen.

Ist das jetzt Westalgie? *g*

Martin.
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#34
Jedem seine Meinung Wink Meine ORWO-Bänder waren z.T. vergammelt, z.T. gut in Schuss. Wer sie wie und wo wie lange gelagert hat, weiss ich nicht. Auch halte ich den o.g. Testbericht aus dem Nebenforum nicht unbedingt für hieb- und stichfest. So hat sich immer wieder gezeigt, dass die Wickelqualität eines Bandes auch von der Bandführung und damit vom Tonbandgerät abhängt.

Mein Eindruck von den ORWO-Bändern ist: niedliches 50er-/60er Jahre Design und grundsolide Bänder, die aber wohl nicht für's Highend reichen...dafür gab es ja auch kaum genug hochwertige Geräte 'drüben'.

Das einzige, was man diesen Bändern wirklich anlasten könnte, ist der Inhalt: SED-Radio-Ansprachen, mitgeschnittene FDJ-Feiern usw. - eher schwer verdaulich Wink
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#35
Hallo beisammen!

In meinem Test, der im Nachbarforum zu lesen ist, kamen nur Tonbandgeräte zum Einsatz, die in der Lage sind, sowohl beim schnellen Bandlauf als auch bei Wiedergabe ein Band einwandfrei aufzuwickeln. Ich habe aber gleichzeitig geschrieben, daß das schlechte Wickelverhalten beim schnellen Bandlauf eigentlich ein positives Merkmal für ORWO darstellt. Auch meine Philips-Bänder zeigen dieses Wickelverhalten. AGFA, BASF und einige andere Marken hingegen nicht.

Das von mir sehr positiv eingestufte ORWO-Tonband stammt aus dem Jahr 1989 und wird nicht entsorgt, sondern wird unter normalen Lagerbedingungen aufbewahrt, um möglicherweise auftretende Zerfallserscheinungen dokumentieren zu können. Sollte diese Probe einmal 30 bis 35 Jahre alt sein, werden wir sehen, ob ORWO mit meinen bereits jetzt ca. 40 Jahre alten BASFs und AGFAs mithalten kann, die sich allesamt in einem hervorragenden Zustand befinden.

Daß einige BASF-Chargen ebenfalls für die Tonne sind, ist klar. Ich habe in diesem Forum auch schon öfter schlechte Beurteilungen gelesen bis dahin, daß jemand schrieb, er würde nie mehr BASF-Ware einkaufen. Mir ist zwar nicht bekannt, aus welchem Bundesland der Autor stammt, aber ich habe dazu keine Antwort geschrieben, weil solche Aussagen nur von Leuten stammen kann, die sich nicht intensiv genug mit der Materie auseinandergesetzt haben, vielleicht einmal Pech hatten und seitdem Vorurteile bilden. Über ein Thema zu diskutieren ist nur dann möglich, wenn ein Mindestmaß an Erfahrungswerten beim Diskussionspartner vorausgesetzt werden kann.

Meine Erfahrungen mit älteren ORWOs sowie mit anderen DDR-Produkten (die überhaupt nichts mit Tonband zu tun haben) sind immer schlecht gewesen. Darum entstand der oben zitierte Satz meinerseits im Nachbarforum, daß man vieles aus dem ehem. Ostblock getrost in die Tonne werfen kann.

Wer schon mal privat mit mir zu tun hatte oder durch Briefwechsel meinen Famlilien-Namen kennt, weiß, daß meine Abstammung in Tschechien zu finden ist und mir irgendwelche Wessi-Allüren zu unterstellen, trifft mich nicht. Meine Aussagen beruhen auf persönliche Erfahrungen und die verbreite ich - mehr nicht.

Viele Grüße,
Manuel
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#36
Meine Erfahrungen mit ORWO entsprechen in etwa dem, was Highlander schrieb.
Und ich habe einen ganzen Sack voller Orwo, die verschiedensten Typen in den verschiedensten Erhaltungszuständen.
Bei so alten Materialien ist es schwerlich möglich, gültige Verallgemeinerungen zu machen, da sind zu viele Variablen im Spiel, die wir nicht kennen können. Ich hatte auch schon vergammeltes Philips LP18, trotzdem würde ich immer behaupten, dass das ein gutes Band ist. Ebenso BASF, Agfa etc.
Ich kann nicht behaupten, dass Orwo grundsätzlich und immer schlechter wäre.
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#37
Zumindest können wir festhalten, daß ORWO-Bandmaterial fabrikmäßig stets auf ORWO-Spulen zu finden war. Damit können wir den Punkt ORWO nun hoffentlich endlich abschließen. Auch Shamrocks lassen sich ohne Probleme aus der breiten Masse identifizieren.

1.) Einige der großen und bekannten:
BASF, AGFA, 3M, Maxell, TDK, Ampex, EMI, RMG

2.) eine mehr oder weniger hohe Anzahl aus asiatischen Ländern, die den Weltmarkt beliefert haben, deren Namen ich nicht mal genau kenne...

Dem stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Spulentypen gegenüber.
Eine grobe Zuordnung nach Herstellzeitraum und häufig anzutreffender Kombination müßte möglich sein.

Beispiele:
Jahr: 1966
Spule: GRAETZ
Band: BASF LGS

Jahr: 1970
Spule: SCHNEIDER
Band: 3M Scotch

Jahr: 1968
Spule: Tandberg
Band: RMG

Das könnte man vielleicht noch mit einigen Zusatzinfos komplettieren, falls möglich.

Wo gibt´s eine solche Liste? Kennt jemand einen Link im Netz? Oder hat jemand Teilinformationen, die bisher noch nicht genannt wurden? Jetzt wäre es an der Zeit, dieses Wissen zu sammeln, solange es noch Zeitzeugen gibt. In 20 Jahren von jetzt wird solch ein Projekt unmöglich sein.

Mich würde außerdem interessieren, ob es eine Liste gibt, wo man anhand der "laufenden Nummer" auf BASF-Bändern den Tag der Produktion ablesen kann. Kann da jemand mit einem Link aufwarten? Wer hat in diesem Bereich schon Daten gesammelt?
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