Transrapid und Tonbandtechnik
#1
Gerade durchs Radio gekommen: die Funkgespräche zwischen dem Transrapid und der Leitstelle sollen auf 'uralten' Tonbändern so schlecht aufgezeichnet worden zu sein, dass man den Inhalt kaum verstehen kann.

Was soll man jetzt dabei denken?

Hightech-Zug mit uralter Kommunikationstechnik?

Oder einfach, kein Geld um die Magnetbandtechnik vernünftig zu warten?

So interessant ich die Magnetbandtechnik auch finde, wer sie benutzt, muss allerdings auch die Geräte pflegen, oder auf Digitaltechnik umstellen.

Was da auf der Transrapid-Teststrecke organisatorisch abgelaufen ist, ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Zitat:mash postete
Was da auf der Transrapid-Teststrecke organisatorisch abgelaufen ist, ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen.
Das ist ja der Sinn des Ganzen. Verschleierung, technische Probleme. Auf das niemand wirklich darüber nachdenkt was alles passieren kann, wenn schlecht bezahlte und schlecht ausgebildete Wartungstechniker auf einen falschen Knopf drücken ...

Ich persönlich finde diese Entwicklung für höchstgefährlich. Es gibt nur noch wenige, die wirklich fragen, warum dieses oder jene funktioniert und wie es gesichert ist. Stichworte: Gefahrguttransporte, automatische Überwachung von Blockabschnitten bei der Bahn, Fluglotsen, ... die Liste ließe sich reichlich fortsetzen.

Gruß
Michael
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#3
Zitat:MichaelB postete
... Stichworte: Gefahrguttransporte, automatische Überwachung von Blockabschnitten bei der Bahn, Fluglotsen, ... die Liste ließe sich reichlich fortsetzen.
...dies zusätzl. angeheizt von denen, die alles noch billiger haben wollen
(z.B. mal eben für 19,99 nach Madrid fliegen, oder so...)
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Ich habe in einer Nachrichtensendung mibekommen, daß die Gespräche auf Audiokassetten aufgezeichnet worden seien.

Was auf der Transrapidstrecke organisatorisch abgelaufen ist, ist für mich allerdings ohne Probleme nachzuvollziehen, das mag aber auch daran liegen, daß ich mich nicht nur mit Magnetbandtechnik und Kinotechnik auskenne, wie ihr ja schon wißt, sondern auch mit der Bahntechnik.

Und da meine ich, ich kann Parallelen zwischen der Bahnsicherung und der Transrapidsicherung ziehen.

WAs da passiert ist, war mir eigentlich schon direkt nach dem Unfall klar: Rangierfahrten sind niemals gesichert! Ganz einfach! Man weiß also nicht, wo sich eine Rangierabteilung befindet. Deswegen hat der Fahrdienstleiter in seinem FAHRWEGPRÜFBEZIRK durch AUGENSCHEIN das Freisein der Strecke zu prüfen, bevor er irgendwas macht. Aber nun führt es hier zu weit.....

Bei der Bahn gilt der Ausdruck: Pepsi: Prüfen, Einstellen, Prüfen, Sichern.

Und die deutsche (nur die deutsche) Stellwerkstechnik ist so perfekt und vierfach (!) gegeneinander abgesichert, daß da nix passieren kann. Zugzusammenstöße sind IMMER hervorgerufen durch menschlichen Eingriff in die Stellwerkstechnik, durch Lösen von Plomben und Sperren.

Gruß
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#5
Zitat:Zelluloid postete
...
WAs da passiert ist, war mir eigentlich schon direkt nach dem Unfall klar: Rangierfahrten sind niemals gesichert! Ganz einfach! Man weiß also nicht, wo sich eine Rangierabteilung befindet. Deswegen hat der Fahrdienstleiter in seinem FAHRWEGPRÜFBEZIRK durch AUGENSCHEIN das Freisein der Strecke zu prüfen, bevor er irgendwas macht. Aber nun führt es hier zu weit.....
...
So einfach ist wohl nicht, der Werkstattwagen soll ein GPS-Empfänger haben, sodass die Leitstelle über seine aktuelle Position informiert gewesen sein muss.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#6
Laut SPIEGELonline von gestern soll es sich um ein Achtspur-Kassettengerät handeln, das zu Beginn jeder neuen Aufnahme von neuem nach einer freien Spur sucht. Zum Problem der schlechten Tonqualität kommt also offenbar noch hinzu, dass nun mehrere Stunden Funkverkehr völlig wahllos über acht Spuren verteilt vorliegen und erst mal wieder in die richtige Reihenfolge gepuzzelt werden müssen.

Gruss
TSF
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#7
Aha, wußte ich noch nicht.

Trotzdem sind Ragierfahrten generell nicht gesichert.

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Moin Zusammen,

bei uns im Kölner Stadtanzeiger war die Rede von achtspurigen Spezialtonbändern, die beim Abspielen zerstört werden können....

Gruß
Wolfgang
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#9
Zitat:PoeticShot postete
Moin Zusammen,

bei uns im Kölner Stadtanzeiger war die Rede von achtspurigen Spezialtonbändern, die beim Abspielen zerstört werden können....

Gruß
Wolfgang
Das klingt ja nach Geheimdienst: Achtung: Band zerstört sich nach der Wiedergabe selbst! Big Grin

Es wirkt, als hätte eine Aufnahme erstellt werden sollen, die sich nicht abspielen lässt. (Hägar: "Sven Glückspilz, ich wusste gar nicht, dass du schreiben kannst!" Sven Glückspilz: "Schon. Ich kann bloß nicht lesen!")

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Zitat:PoeticShot postete

bei uns im Kölner Stadtanzeiger war die Rede von achtspurigen Spezialtonbändern, die beim Abspielen zerstört werden können....
Auch dazu lieferte SPIEGELonline gestern eine Erklärung. Das Band war offenbar schon längere Zeit in Gebrauch und schon viele Male gelöscht worden. Daher die schlechte Tonqualität. Um nun all die Funkverkehrshäppchen in die richtige Reihenfolge zu bringen wird man das Band viele Male abhören müssen, was man dem alten Originalband nicht zumuten will.

Gruss
TSF
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#11
Meine Güte! Wie alt mag das Band sein? Ich habe erst vergangene Woche auf einem 15 Jahre alten UD 18-180 (Tripe-Play!) auf 4,75 eine Mikrofonaufnahme gemacht: Die war gut verständlich. Und das Band hat bereits mehrere hundert Durchläufe hinter sich!

Wenn das Band 8 Spuren hat, muss es, wenn sie sich nicht parallel wiedergeben lassen, 8 mal abgehört werden. Die Reihenfolge kann ja auch nach einem Transfer festgelegt werden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Ich frage mich immer wieder wie kommt es, das der Vorfall was mit TB zutun hat?
KÖNNTE es nicht auch genau so gut eine normale MC Kasette oder DAT sein?

Es wird erwäht TONBAND. Die Medien nenn so auch MC oder DAT Kassetten. Das gleiche Problem auch mit den Bespizelten Politiker aus Ungarn. In den Nachrichten wird TONBAND Erwähnt und während der Wiedergabe der Aufnahme (RTL Nachrichten) wird die Animation einer Beweglichen transparenten MC gezeigt. Wird Hier nicht Äpfeln mit Birnen Verwechselt?
Muss umbedingt überall wo das wort TONBAND Erwäht wird gleich eine riesen Revox, Teac, Akai stehen? Das Kann genau so gut auch ein Aufzeichnungsgerät mit.......Mikrokassette sein Big Grin

In der Leitstelle der DVD z.B. wo Ich Arbeitete waren Recordern mit Spulen, Bandgeschwindigkeit etwa 2 cm/sec mit 32 Spuren wo ale Gespräche zwischen Züge und Leitstelle bzw. Stellwerk für den U-Bahn Bereich aufgezeichnet Wurde.
Ende der 90'ern wurden die riesen Maschinen mit DAT Recordern Ersezt.

Versucht ein wenig mit der Zeit zu Gehen oder..............habt Ihr schon Wahnvorstellungen nur wen Ihr das wort TONBAND in den Medien hört? Big Grin
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