Arbeitstier-welche Maschine???
#1
Hallo Forum!

Beim Stammtisch verg. Freitag haben wir ein Thema angerissen, dass
mich seit geraumer Zeit bewegt. Deshalb meine Frage an alle, die
schon sehr viel praktische Erfahrung mit den unterschiedlichsten Geräten
hatten und ggf. schon viele verschiedene Maschinen besessen haben:
Welchen Grosspuler würdet Ihr am ehesten als "robustes Arbeitstier"
empfehlen?

Entscheidungskriterien sollten sein: Robustheit der Köpfe, sämtlicher
Motoren, der Steuerelektronik sowie der Schalter u. Potis. Natürlich
sollten die klanglichen Eigenschaften zumindest gehobene Mittelklasse
repräsentieren (...aber das ist bei den meisten Maschinen eigentlich
gegeben - "Rauschgeneratoren" sind da eher selten...).
Unerheblich dagegen sind für mich Gehäusematerial, Optik, zusätzl.
Ausstattung (Schneideeinrichtung, dbx, Dolby... ...das muss alles nicht sein)

Mich würde brennend interessiern, ob es so etwas überhaupt gibt!
(...als Negativbeispiel würde ich eine TEAC 2000®
wegen des "gefürchteten" Capstanmotors ausschliessen...)

Gruss


PS: ...ich habe natürl. schon in etwas älteren Threads gestöbert, aber
so eine Art "Rankinglist" noch nicht gefunden...
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#2
Meine Arbeitstiere:

Revox B 77 Viertelspur
Revox B 77 HS-Halbspur

Aber auch ein Kleinspuler ist oft in Betrieb und macht seine Sache sehr gut:

UHER Royal de Luxe (ist die Víelseitigste).

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#3
´
Bei mir plockern auch Revoxe, A77 in verschiedenen Variationenen, einige PR99 und auch eine Studer.

Wegen der unkaputtbaren Köpfe könnte auch Akai in Frage kommen, aber da gibt es keine E- Teile mehr.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
...Ja,
was die Köpfe angeht, stehen Akai (und bestimmte Sony) bestimmt
ganz vorn. Aber bei Akai ist die Qualität der Schalter und Potis leider
ja nicht so doll. Die brauchen halt sehr viel Zuwendung und wenn die
Bahnen einmal "zerfressen" sind, dann ist Ende.
Bei den Revoxen hört man immer wieder von einer stark eingeschr.
Kopflebensdauer (Grössenordnug 500 Std.) Stimmt das so bzw. trifft
das auch auf die A77 zu?

Übrigens: die Ersatzteilsituation wollte ich hier nicht unbedingt als KO-Kri-
terium aufnehmen - das ist ja gerade der Witz meiner Frage: ich möchte
möglichst wenig "ersatzteilen"!

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Die neueren A77 (also zumindest ab MKIII), alle B77 und PR99(ohne Schmetterlingsausführung) haben identische Tonköpfe und damit gleichwertige Standzeiten.

Außerdem lassen sich hier die Standzeiten nur schwer erfassen, da hier eher die durchfahrenen Kilometer an Bandmaterial zum Tragen kommen. Ausgehend von 9,525cm/s erscheinen mir die 500h aber sehr weit unten orientiert zu sein, es dürften hierbei schon einige Mehrstunden zutreffen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#6
Stimmt, den Revox-Köpfen wird keine allzu lange Lebenszeit nachgesagt.
Ich kann das nicht unterschreiben, meine B 77 MK 2 habe ich 1988 neu gekauft, die hat unzählige Stunden runter. Als sie neulich beim Service war, wurde mir gesagt, dass die Köpfe noch lange halten werden. Und bisher hatte ich keinen Grund, das nicht zu glauben.

Ich denke, die Köpfe sind unbedenklich.

Als Arbeitstier unbedingt tauglich, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Als Arbeitstier unbedingt ne Revox. Ich würde dann am ehesten zur B77 greifen, da mir das Design der A77 überhaupt nicht zusagt. Und B77 sind heutzutage ja auch schon bezahlbar. Ich höre bei Revox eigentlich immer nur von langen Kopfstandzeiten; so um 2500 Stunden und mehr. Und merke (so wie ich es hier im Forum gerlernt habe): Ein Kopf wird immer erst dann getauscht, wenn sich die Maschine beim Einmessen nicht mehr in die Spezifikationen holen läßt!

Als Arbeitstieralternative kommt dann eigentlich nur noch ne Telefunken oder ne Otari in Frage, aber da habe ich keine Erfahrungen.

Liebe Grüße
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Hallo Peter und alle Suchenden

hier noch ein Hinweis: Wenn Du Traktoren akzeptierst, dann such mal diese beiden Hersteller:
MCI (wurde von Sony gekauft)
Scully (ist leider eingegangen, waren auch bei Conny Plank im Einsatz)

Die sind beide in Amerika lange in den "TOP TEN" gewesen und fliegen heute in ebay.com (=USA und UK) recht tief (gemessen am Neupreis geradezu lächerlich). Auch die Otaris mit den Modellen MX-5050 und die MX-55 mit ihren Abarten sind weitgehend "ersatzteilfrei" und fliegen noch tiefer (wegen der endlosen Verbreitung bei den Radioanstalten in USA, die mittlerweile alle digitalisiert sind).

MFG
H A N N S -D.
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#9
Hallo Hanns-D,
erstens, Deine Tips geallen mir Big Grin
Zweitens, den Namen Scully habe ich bisher nur mal nebenbei gehört, hat diese Firma irgendwelche Beziehungen zu Ampex gehabt? Die Maschinen sehen sich äusserlich sehr ähnlich.
Schöne Grüße
Dani
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#10
Hallo Freunde !

Bei mir ist das tägliche Arbeitspferd auch die Otari MX-55: bester Klang 2 und 4 Spur in 19 und 38. Spult sehr flink. Packt Spulen und Wickel von 6 bis 30 cm und ist deutlich robuster als jede andere Maschine bis 500 €.

Für kleine Bänder nehme ich die Uher Universal 6000: keine klingt besser bei 4,75 und durch die elektronische Tipptasten Steuerung ist sie mehr als bequem.

Viele Grüße,

Ralf.
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#11
A77 und Otari MX55 - als kleinspuler ein TFK M36 und Tandberg 6

gruss
Tamas
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#12
Mit Scullys hat das Genie Frank Zappa einige hervorragende Aufnahmen in den 70ern gemacht, die auf diversen Live-Alben zu hören sind.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
Ebenfalls absolut "arbeitstier-tauglich" und in Betrieb, wenn´s mal Vollspurig sein soll:

Revox D 36.

Zwar ein uralter Röhrenheimer, aber wehe, wenn er losgelassen ;-)

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#14
Stimmt...und wenns Stereophon sein darf Big Grin die G36 Smile
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#15
Moin, moin,

wenn ich richtig verstanden habe, ging es eigentlich nicht darum, welche Maschine für den täglichen Musikgenuß benutzt wird. Den wollte zumindest ich nicht mit "Arbeit" assoziieren.

Was wäre also die Arbeit, die so ein Tier verrichten soll?

Vielleicht endloses Umspulen?
Passiert bei mir immer mal wieder, wenn ich z.B. gebrauchte Bänder bekomme, die ich umspulen bzw. neu konfektionieren muß. Dabei ist mir sehr wichtig, daß die Bandführung der Maschine nicht die Rückseite der Bänder berührt. Warum? Weil bei klebriger Rückseitenbeschichtung selbst die Otari MX55 ausgebremst wird, wo z.B. eine Grundig TS-1000 locker weiterspult, weil da die Führung nicht am Band kleben bleibt, nur die Schichtseite berührt Smile
Außerdem halte ich fürs Vielspulen ein Gerät mit direktgetriebenen Wickeln aufgrund der geringeren Abnutzung von Verbrauchsmaterial / Gummis für sinnvoll.
Für's reine Spulen benutzte ich eine Autenrieth TGS1000, ein Braun TG1000-Derivat, das ohne Fernsteuer-Einheit sowieso nur Umspulen kann.

Vielleicht Abhören und Schneiden?
Wird nötig, wenn ich fremde Bänder auf den Tisch bekomme. Da stellt sich die Frage: Kann man von einer einheitlichen Spur- und Schichtlage ausgehen? Wohl eher nicht, so daß es Sinn macht, z.B. eine Maschine zu benutzen, die zumindest sowohl 2-, als auch 4-spurig wiedergeben kann. Also die Otari oder manche ASC 6002. Alternativ eine Maschine mit umsteckbarem Kopfträger, z.B. die Uher RdL oder Variocord. Letztere hätten den Vorteil, daß sie über eingebaute Lautsprecher vernünftiger Qualität verfügen, also nicht an die Stereoanlage angeschlossen werden müssen. Die "Großen" haben dafür einen Kopfhörer-Anschluß.

Vielleicht Bänder sortieren?
Wird bei mir immer nötig, wenn ich nach der Aufnahme meine Bänder einfach nur staple, anstatt sie gleich zu beschriften. Auch da stellt sich die Frage, ob eine einheitliche Spurlage benutzt wird. Wenn nein: Die oben genannten Verdächtigen.

Übrigens ist die Frage der Tragbarkeit eventuell relevant. Denn zum Arbeiten stellt man die Maschine eigentlich anders hin, als wenn sie nur selbstständig laufen muß. Ums deutlcih zu sagen: Meine Genußmaschinchen stehen aufrecht in Wandnähe, die Arbeitstiere sollten bie der Arbeit auf einem vernünftigen Tisch liegen, also im Zweifel hinreichend transportabel sein.

Für mich sind die Universaltiere die genannten Uher und die ASC AS6002S mit zusätzlichem 4Spur-Kopf. Die Uhers sind leichter und brauchen keinen Kopfhörer, die ASC ist - auch in der Bedienung - schneller.
Für die Spularbeit sind die mir etwas zu schade, weswegen da bei mir die Autenrieth herhalten muß.

Wer hingegen nur eine einheitliche Spurlage benutzt, der könnte auch die Nordmende 8001 in Betracht ziehen. Ein kleiner, tragbarer Dreimotorer mit Verstärker und Lautsprecher eingebaut.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#16
Bei den 36er-Modellen (habe leider keins) hat mich Willis Ordungsliebe überzeugt. Wer baut sonst noch so sauber alle Röhren in Reih und Glied auf?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#17
@alle

...zunächst: mit "Arbeitstier" meinte ich tatsächlich ein Gerät für
alle Tage, das vor allem robust ist, es aber auch an der nötigen
Wiedergabetreue nicht vermissen lassen sollte. Arbeiten im Sinne
von "Schneiden/Mischen/Zusammenstellen" etc. meinte ich nicht.
(Ich hätte also vielleicht einen anderen Begriff für das Gesuchte
verwenden sollen, aber mir fiel nichts besseres ein)

Diesbezüglich haben mir Eure Statements schon weitergeholfen - danke
dafür.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#18
Noch ein Arbeitstier-Vorschlag... Telefunken M10 A (A! - wünschte ich hätte sie Wink)
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#19
...ja, die Telefunken M-Reihe - die hat was. Ich glaube allerd.,
dass ich damit so`n bischen über`s Ziel hinausschiesse, weil ich wirklich
kein "Misch-Künstler" bin. Ich gebe zu - insofern nutze ich meine TBs unter
ihren Möglichkeiten. Ich höre (fast) nur Musik damit (...klar - aufnehmen
muss ich dann und wann auch...).

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#20
Jeder Jahrgang hatte seine guten und schlechte Zeiten.
Wie ich anfing, kannte ich noch keine Studio - Bandmaschinen.
Man war froh sich eine kleine (GX-215D) für 850 DM leisten zu können.
Meine erste GX 215D hat ein Jahrzehnt, alle Bänder geschluckt die da kamen.
Die Aufnahmen aus 1975 - 1980 auf BASF DP 26 - LH sogar Shamrock, sind bis heute noch TOP. Die Shamrock Bänder haben leider, (nach Rettung der Musik ) den Weg in die Tonne antreten müssen. Warum weiß jeder. Scotch Band 215 ist bis heute noch zu 100% verwend bar. Eine X 201D GX 210D - GX 625 - 635 - 636 - 747 waren für mich die Arbeitspferde. Ein hören und Umspulen der Bänder auf Telefunken TS 201, Philips und Revox hätte mich jede Menge Tonköpfe gekostet. Für 26,5cm Großspuler aller Art, (in Zweispur) hätte zu viel Band und Geld gekostet. Heute, wo man sich manche seiner Traummaschinen noch kaufen kann, liebe ich die Großspuler. Im Einsatz sind bei mir die GX-625 - GX-210D - seit einiger Zeit einige B77 und die N4450.
Über dreißig Jahre habe ich kaum nennenswertes an den AKAI Geräten, an Reparaturen gehabt. Da sieht es bei Revox - N4450 - TS 1000 schon anders aus. Für mich hatten die 9,5cm Geschwindigkeiten immer Vorrang.
Gruß
Hermann
Ps. Nach Jahren stelle ich fest, daß die GX 635 das Arbeitspferd unter den GX Maschinen ist. Die GX 210D unter den Kleinen ist auch nicht zu verachten.
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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