Bandgeschwindigkeit Feineinstellung?
#1
So, meine Telefunken M204TS ist ja repariert, habe den Tonkopf justiert, klingt auch ganz ansehnlich nun, bis darauf dass die Bänder, die heute angekommen sind (meine einzigsten Bänder), alle ein wenig zu langsam aufgenommen worden zu sein bzw zu schnell abgespielt werden.
Habe leider keine Bänder zum Vergleichen, aber ich weiß nicht, ob alle 9 Bänder zu langsam sind, obwohl das natürlich auch möglich ist.
Jedenfalls würde ich gerne wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Bandgeschwindigkeit irgendwie langsamer als die Standardgeschwindigkeiten zu stellen (ähnlich wie die Pitch-Einstellung beim Plattenspieler)..?


Danke schoneinmal im Vorraus!


Rob
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#2
Hallo Rob,
Zitat:Jedenfalls würde ich gerne wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Bandgeschwindigkeit irgendwie langsamer als die Standardgeschwindigkeiten zu stellen
Bei der M 204? Wohl kaum, oder siehst du da einen entsprechenden Regler Wink?

Aber Spaß beiseite: der Asynchronmotor der Telefunken läuft weitgehend synchron zur Netzfrequenz (auch, wenn sich das widersprüchlich anhört) und lässt sich nicht ohne Weiteres regeln.
Du könntest höchstens den Treibriemen auf den 60 Hz-Einstich der Riemenscheibe auf der Motorwelle umlegen, damit liefe die Kiste dann 20% langsamer. Aber das ist wahrscheinlich schon zu viel des Guten. Sonst fällt mir nichts ein. Außer, du kaufst dir eine Maschine mit Pitchregelung....

Holgi
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#3
Ok sowas hab ich mir schon gedacht ^^
Danke für die Antwort^^

Ich dachte halt dass es evtl. im Inneren einen Poti oder so gäbe (gibt's ja auch bei manchen Plattenspielern, also einmal 33/45/etc, dann Pitch und dann nochmal 'ne Einstellung hinten oder am Boden), aber ich hab ja selbst keine gefunden ^^

Naja, ist ja auch nicht weiter schlimm, anhörbar ist es auf jeden Fall, obwohl die 20% weniger in etwa passen könnten...^^
Muss ich mir eventuell nochmal anschauen...
Auf höheren Geschwindigkeiten stimmt die Tonhöhe etc aber überein...
Ach, ich denk einfach mal, derjenige der die Bänder aufgenommen hat, hat einfach irgendwie zu langsam aufgenommen oder so ^^

Trotzdem nochmal danke ^^


Rob
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#4
Hallo Rob,

wenn es nur darum geht, die 9 Bänder in der richtigen Geschwindigkeit zu hören und vielleicht Die Geschwindigkeit Deiner Maschine stimmt, dann könntest Du die Bänder ja auch auf den Rechner überspielen. Es sollten sich doch Programme finden lassen, mit denen man die Geschwindigkeit verändern kann.

Wave Purity kann das zumindest in der DeLuxe Version mit nachgekauften PlugIns. Das wird für diese eine Sache vermutlich aber zu teuer.

Vielleicht lohnt es, einfach mal nach solch einem Programm zu suchen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#5
Überspielen und korrigieren dürfte mit Wavelab von Steinberg kein Problem sein (ein Bekannter hat mir eine ältere Version auf CD geschenkt)...^^
Danke für den Hinweis, auf die Idee war ich schon vorher gekommen, aber ist wohl echt die beste Lösung Smile

Ist nur die Frage - wenn ich mir demnächst wieder Bänder kaufe, ob die Geschwindigkeit dann immernoch falsch läuft... Hmmm...
Weil wenn ich selber Aufnehme, dürfte die Geschwindigkeit ja wieder stimmen...^^

Rob
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#6
In meinen Beständen fand sich eine Serviceanleitung für das M204TS aus dem Jahre des Heiles 1975. Nach der Schaltung kann die Bandgeschwindigkeit über den Motor nicht justiert werden, weil dieser ein schlichter Asynchronläufer ist, der allein der Netzfrequenz folgt. Ein Feinabgleich der drei Bandgeschwindigkeiten scheint aber dennoch möglich zu sein, weil eine Riemenkupplung 'Marke Dafodil' (wer kennt das Ding noch?; geriet dann zu Volvo!) verbaut wurde, bei der der wirksame Durchmesser der Riemenscheiben eingestellt werden kann/konnte.

Insofern geht halt doch etwas, wenn man weiß, was Sache ist, ein Band besitzt, das die richtige Geschwindigkeit aufweist und schließlich über die notwendige Messausstattung (Frequenzzähler) verfügt. Der beschriebene Abgleich gestaltet sich etwas fummelig, könnte aber dann von Erfolg gekrönt sein, wenn das Problem tatsächlich an diesem Punkt zu 'verorten' ist.

Es besteht nämlich durchaus die Möglichkeit, dass die Geschwindigkeitsabweichungen auch woanders herrühren, sowohl auf Seiten des M204 als auch des Bänderlieferanten.

Hans-Joachim
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#7
Hmmm... ich bräuchte irgendwoher ein Originalband glaube ich... mal schauen, ob in der Bucht was angespült wird, was meinen Geschmacklichen Vorstellungen entspricht Big Grin

Wäre es eventuell möglich, dass ich auf irgendeine Art und Weise Einsicht in jene Serviceanleitung bekommen könnte? *mal ganz lieb frag*
Bin ja so oder so auf der Suche nach Unterlagen zu dem Gerät^^


Rob
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#8
Lieber Rob,

die Serviceanleitung kannst du gegen Kostenersatz (und Adressenmitteilung) im Original haben, sofern du mir versprichst, mit ihrer Hilfe deinem Gerät nicht Unsinn stiftend vom Fahrrad zu helfen. Der Zustand des Heftes ist tadellos, lediglich eine Ringbuchlochung wurde von mir im November 1975 hinzugefügt. Das damals unter meinen Händen befindliche Bandgerät wies ebenfalls Mängel im Bereich der Schiebekontakte auf, durch die es zum Tongenerator wurde.

Für die Bandgeschwindigkeitsfestlegung benötigst du ein Bezugsband oder eines, das ein 1 kHz-Signal von derselben Genauigkeit enthält (meines Wissens ± 0,3%, also ± 3 Hz). Das sollte eigentlich auch am heimischen Herd einzuhalten sein.
Damit jedoch bist du aber noch nicht am Ziel, weil der Frequenzzähler auch noch hermuss, da das Verfahren, das die Serviceanleitung beschreibt (Bestimmung der Durchlaufzeit eines längenmäßig genau bemessenen Bandstückes), nun ja, Hauruck-Ansprüchen genügen könnte, aber keinen höheren.

Hans-Joachim
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#9
Ich werde mich in nächster Zeit mal um ein Original Tonband kümmern, um zu sehen, ob der Fehler mit der Geschwindigkeit an mir bzw meinem gerät oder am Aufnehmer bzw seinem Gerät liegt...^^
Weil wenns letzteres ist, wären ja alle anderen Schritte eher sinnlos^^
Ich werd mich mal demnächst umsehen zum Thema Frequenzzähler^^
Welchen Betrag würdest du denn unter einem kostenersatzfähigen verstehen? Wink
(Das mit dem Tongenerator kommt mir ziemlich bekannt vor Big Grin)
Und keine Sorge, ich bin wenn es um Tonbandgeräte geht, eigentlich ein gewissenhafter Mensch ^^
Aber wie gesagt, ich besorg mir ersteinmal ein Originalband, wenn das auch falsch klingt, melde ich mich nochmal Wink


Rob
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#10
Abweichende Bandgeschwindigkeiten gehören meiner Meinung nach zur festen Ausstattung der meisen Consumer-Geräte. Meine Kassettendecks konnte ich recht gut dank Gleichstrommotoren auf eine "Normgeschwindigeit" (die des Deckms mit Quarzregelung) einstellen. Bei meinen Bandmaschinen mit Wechselstromantrieb (Uher, Akai, Sony) lebe ich damit, dass alle unterschiedlich schnell laufen.
Bei Sony gab es seinerzeit unterschiedliche Motorriemenscheiben, mit denen sich die Geschwindigkeit in 0,5%-Schritten im Bereich +/-3% einstellen ließ (wenn ich mich recht entsinne, mag eben die Serviceanleitung nicht hervorkramen). D.h. selbst bei baugleichen Modellen konnte es Unterschiede geben.
Aber auch innerhalb desselben Gerätes sind Unterschiede möglich. Laut Gebrauchsanweisung (oder Serviceanleitung?) des Teac X-2000R sind (glaube ich) 0,5%-Differenz zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbetrieb zulässig.

Zu deinem Gerät: Der Eindruck des zu-schnell-laufens ergiebt sich über die ganze Bandlänge? Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Kontakt Andruckrolle-Band-Tonwelle nicht ausreicht, der Schlupf zu groß ist und daher am Bandanfang durch höheren Bandzug das Band von der Aufwickelspule zu schnell durchgezogen wird.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#11
Du kannst einen Schnelltest machen.

Vermutlich sind die Aufzeichnungen 9,5 cm/s, bzw. die interessante Geschwindigkeit. Lege einen sauber ausgeklappten Zollstock auf den Boden. Dann wickele von einer Spule mehrere Meter Band ab. Setze auf dem Band mit einem geeigneten Filzstift zwei Markierungen, die exakt 190 cm voneinander entfernt sind, das Band sollte etwas unter Zug sein. Dann das Band abspielen und mit einer Stoppuhr ermitteln, wieviel Zeit von Markierung zu Markierung vergeht. Bei 9,5 cm sollten es 20 Sekunden sein, 20 x 9,5 = 190.
Das Verfahren ist nicht sehr genau aber schon mal ein Anhaltspunkt. Wichtig ist, daß Du Start und Stop bei der Stopuhr bei laufendem Band drückst, z.B. wenn die Markierungen mit dem rechten Fädelbolzen fluchten. Starttaste am Tonbandgerät und Stopuhr gleichzeitig drücken und warten, bis die zweite Markierung kommt, gilt nicht.
Ich vermute mal eher, daß Dein Tonbandgerät ok ist und die Aufnahmen zu langsam erfolgten. Sollte es das Tonbandgerät sein, kommt eigentlich nur eine total verdreckte Tonwelle in Frage, Durchmesservergrößerung.

Kleine Frage nebenbei, was bedeuten diese Zeichen: "^^"?


Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#12
Andreas hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieser Test ist zwar etwas dilletantisch, funktioniert aber ohne grossen Aufwand. Ich persönlich würde allerdings die Bandlänge auf 19,05 Meter vergrössern und dann die Maschine auf 19 cm/s laufen lassen. Nach exakt 100 Sekunden muss die Marke passiert werden (bei 9,5 sind´s dann logischerweise 200 Sekunden). Die Abweichung in Zentimetern ist dann die prozentuale Abweichung von der Sollgeschwindigkeit. Alles klar ?

Oder: Ist denn sichergestellt, dass der Riemen, der die Schwungmasse antreibt auch den richtigen DURCHMESSER, sprich Dicke, hat ?????

Ist der zu dünn, läuft das Gerät zu langsam. Dann einfach einen etwas dickeren Riemen auf die Orgel und die Geschwindigkeit stimmt wieder (zumindest fast).

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
Hallo @Thomas,

deine Ausführungen über die Riemen"dicke" kann ich nicht nachvollziehen. Das M 204 hat zwei Rundriemen mit 3mm Durchmesser. Einen vom Motor zum Zwischenrad, einen von dort zur Tonwellen-Schwungmasse. Die Einstiche (gemeint sind die Nuten, in denen der Riemen läuft) im Motorpulley und im Zwischenrad bzw. in der Schwungscheibe sind ebenfalls gerundet. Warum ändert sich die Geschwindigkeit, wenn ich statt dem 3mm-Riemen einen mit 2mm Stärke auflege? Er läuft doch noch immer auf demselben Durchmesser! Und selbst, wenn die Einstiche nicht gerundet wären, sondern meinetwegen 90° Flankenwinkel hätten: der dünnere Riemen liefe doch dann sowohl auf dem antreibenden, als auch auf dem angetriebenen Rad auf einem kleineren Durchmesser, wodurch wieder exakt dasselbe Übersetzungsverhältnis vorläge.

Hallo @ Rob,

kleiner Tipp: viele Multimeter der digitalen Ausführung haben in der etwas gehobenen Preisklasse einen eingebauten Frequenzzähler, der für eine 1000-Hz-Messung allemal genau genug ist. Jedenfalls ist das billiger, als einen speziellen Frequenzzähler zu kaufen.
Wenn du ein Tonband mit einer 1000 Hz-Sinus-Aufzeichnung brauchst, dann melde dich per PN bei mir. Ich kann dir eines in hinreichender Genauigkeit (0,5%) auf der Tandberg TD 20 A anfertigen.

Gruß Holger
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#14
Ich kenne die Antriebsriementechnik beim 204 nicht, bei den alten Grundigs ist es so, dass (meistens) ein Riemen vom Motor direkt zur Schwungmasse geht.

Ist der Riemen z.B. zu dick, läuft er nicht in der Nut, sondern sitzt zu weit aussen auf der Stufenscheibe, dadurch verändert sich der Durchmesser und der Schnulzenakku läuft zu schnell. Bei einem zu dünnen Riemen ist es genau andersherum.

Wie gesagt, diese von mir gemachten Erfahrungen beziehen sich auf meine ollen Grundigs und ein Uher-Automatic (710 ?? 712 ??). Da war das so.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#15
Puh, mein PC war kaputt oO

Also, ich werd mir eure ganzen Tipps mal zu herzen nehmen und der Reihe nach ausprobieren würde ich sagen, angefangen beim Riemenkontrollieren ^^


@dl2jas: ^^ --> Smile

^^

Ansonsten bin ich von dem Klang der Bänder nachwievor begeistert ^^


Rob
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