Schimmel erkennen?
#1
Wenn Bänder einmal schimmeln, wie schnell und wie deutlich breitet sich der Schimmel aus?

Ich habe vorgestern eine handvoll Bänder erhalten, wovon mindestens eines (Philips) deutlich schimmelt. Die anderen Bänder sind BASF, die ungefähr unverdächtig aussehen, die Papiereinlagen weisen aber Verfärbungen auf, die Schimmel sein könnten. Bildet sich auch Schimmel auf Plastikspulen? Oder sind kleine braune Flecken eher Staub, Morast oder anderer nicht Schimmel-seiender Unrat?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hi,

Bekam mal ein Band via E-Bucht. Da waren seitlich auf dem Bandwickel grünliche Flecken, so ähnlich wie Grünspan. Ich konnte es mit Wasser abwaschen, also eher Schimmel. Habe das Band dann entsorgt.

VG
Michael
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#3
Pilze sind Mikroorganismen, die von irgendetwas leben müssen. Sie sind keine Pflanzen, die mit anorganischen Grundstoffen auskommen, sondern brauchen organische Ernährung. Deswegen fühlen sie sich beim Menschen ja auch so wohl (oder auf verwittertem organischem Material im Wald)
Es fällt mit schwer, mir in einem Tonband Substanzen vorzustellen, von denen die leben können: vom Trägermaterial, PE-Folie, sicher nicht. Höchstens wäre noch die alte Acetylcellulose möglich gewesen. Das Eisenoxid kann ich mir als Nahrungsgrundlage auch nicht vorstellen. Vom Kleber leben dürfte ein ziemlich hartes Brot sein.

Das, was u.U. als Nahrungsgrundlage ginge, wäre eigentlich nur organischer Schmutz. Und dann beträfe der Schimmel auch nur diesen Schmutz und sollte mechanisch entfernbar sein.

Oder sind die Flecke selber nur simpler Schmutz?

Allerdings: auf Papier/Cellulose sollte Schimmelwachsum möglich sein. Könnte das also von der Verpackung gekommen sein??

Sei es wie es wolle: im Moment schwärmen die Pilzsucher (oder, in anderen Regionen, die Schwammerlsucher) durch die Wälder, um Pilze zu kochen und zu essen.
Essen würde ich diese Schimmelpilze jetzt nicht. Aber solange man das nicht tut und sie auch nicht inhaliert, sind sie, von Menschen mit allergischer Diathese einmal abgesehen, relativ ungefährlich:
D.h.: wenn es gelingt, diese Flecken, was immer die sind, zu entfernen, ohne daß das Band dabei kaputtgeht, spricht nichts gegen die weitere Verwendung.
Ich denke, daß auch das Tonbandgerät anschließend nicht auf die Intensivstation muß.

Plastikspulen schimmeln nicht. Höchstens der Schmutz der letzten 50 Jahre, der sich darauf angesammelt hat

Frank
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#4
Hi again,

klingt recht einleuchtend was Frank schreibt. Dann gebe ich mal eine Hypothese ab: Die Bänder lagen im Hausmüll und wurden mit organischen Stoffen kontaminiert, die dann schimmelten. Jemand hat sie gefunden und sie Niels vermacht.

Hört sich nach E-Bucht an. Wenn dem so ist Niels, lass dir dein Geld wiedergeben.

VG
Michael
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#5
Habe mal vor ein paar Jahren einen Schwung Bänder ungesehen von einem Holländer gekauft, der wohl den feuchten Keller seiner Eltern entrümpelt hat.
Die Bänder befanden sich in Pappkartons und waren durchweg verschimmelt. Die Nahrungsgrundlage für die Pilze war hier sicher die Verpackung, aber der Schimmel machte sich auch auf dem Band breit (vielleicht aus Platzgründen).
Da es sich um wenig gebrauchtes BASF- Material auf 26er Spulen handelte, versuchte ich es zu erhalten.
Die Verpackungen habe ich entsorgt, der Schimmelgeruch war zu intensiv und aufdringlich.
Die Bänder allerdings habe ich einige Tage bei schönem Wetter auf der Terasse getrocknet und ordentlich gelüftet (regelmäßig gewendet).
Den trockenen Schimmel konnte ich dann mit einer weichen Kleiderbürste, wie Pulver, leicht abbürsten.
Anschließend habe ich die Bänder an der frischen Luft auf einer ausgedienten Maschine ein paarmal umgespult und das Band dabei durch Tempotaschentücher laufen lassen.
Die Bänder waren nach der "Entstaubungskur" wieder gebrauchsfähig. Der Schimmelbefall war nur an den Bandkanten äußerlich vorhanden, die Schicht war unbetroffen und völlig einwandfrei. Nach weiterer längerer und offener Lagerung an der frischen Luft verflog der Geruch soweit, daß die Bänder wieder eingegliedert und "normal" weiterverwendet werden konnten.

Bernd
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#6
Zitat:GX77 postete
... Dann gebe ich mal eine Hypothese ab: Die Bänder lagen im Hausmüll und wurden mit organischen Stoffen kontaminiert, die dann schimmelten. ...
Hallo,

die Bänder müssen nicht zwangsläufig im Müll gelegen haben.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass jedwelcher Körperkontakt
(Schweiss von den Händen...) oder der normale Dunst in einer Wohnung
(...zB Kochdunst, der aus der Küche ins "HiFi-Geräte-beherbergende-
Zimmer" zieht) organische Rückstände an Oberflächen jeder Art nachsich-
ziehen kann. Anschliessende feuchte Lagerung der auf diese Weise
"beschichteten" Gegenstände treibt die Schimmelsporen in ihrem Wachstum
voran. Das dies nicht gerade von sachgerechter Lagerung zeugt, ist wohl
klar - lässt sich aber nie zu 100% ausschliessen. Wir betreiben unser
Hobby ja i.d.R. in bewohnter Umgebung und nicht im "Reinraum".

Natürlich ändert das nichts am Umstand ansich - ich würde auch die Rück-
gabe versuchen.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#7
Was ist denn auf den Bändern drauf? Wenn es interessant ist, würde ich nicht zurück geben. Wenn es um das Bandmaterial geht schon. Da gibt es sicher bessere Alternativen, als mühseliig zu restaurieren.
Michael(F)
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#8
Hi,

ich möchte daran erinnern, daß es in der Vergangenheit durchaus einige Bandchargen von namhaften Firmen gab, die absolut nicht von Schimmel befallen wurden. Bandmaterial was genau daneben unter den gleichen Bedingungen lagert zeigte dagegen erheblichen Schimmelbefall, wobei es unerheblich war, ob Kunststoffboxen oder Kartons benutzt wurden.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
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INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#9
Ihr habt mich auf eine Idee gebracht!

Werde die restlichen Champion- Sporen aus meiner Championzucht mal auf verschiedenen Bandsorten ansetzen, mal sehen welches Bandmaterial die beste Nahrungsgrundlage bietet?
Tonbänder auf Bandgeräten aufnehmen und wieder abspielen kann ja jeder.
Vielleicht eine Marktlücke?
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#10
@capstan

...vielleicht Trüffel für die HighEnd-Fraktion?
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Ich musste an den Beitrag von Frank in diesem Thread denken:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...readid=284

Die Bänder lagen bei einer Arbeitskollegin im Keller und beinhalten wohl 4-Spur-mono-Schlageraufnahmen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Hallo Niels,

Schlager in 4-Spur-mono ??

Kommt natürlich darauf an, welche. (Roland Kaiser aus den Spät-70er oder gar aus den 80ern ? Puh !!. Oder Schlager aus den 60ern bis Mitt-70er ? Fein. )

Ist natürlich Geschmackssache, ich würde die Bänder aufarbeiten.
Für evtl Neuaufnahmen würde ich mir dagegen die Arbeit nicht machen.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#13
Hallo Niels,

wenn Du definitiv unterscheiden willst, ob Du Schmutz oder Pilz vor Dir hast: leg´s unter´s Mikroskop. Vielleicht kennst Du jemand, der ein´s hat. Im Zweifelsfall kannst Du das Zeug auch abkratzen und an eine Landesuntersuchungsstelle schicken. Oder, Du gehst zum Arzt und behauptest, Du wärst heute morgen aufgewacht, und auf Deinem Kopf hätte sich so ein seltsamer Belag gebildet gehabt: Du hättest ihn abgekratzt und eine Probe mitgebracht....

Zunächst: die meisten Pilze sind nicht gefährlich. Ein paar kann man sogar essen.
Wir sind von Pilzen umgeben: auf unserer Haut hat´s jede Menge, und manchmal dringen bestimmte Spezies auch in die Haut ein, dann haben wir einen Hautpilz.. In der Vergangenheit hat man bestimmte Pilze auch geraucht (ich erinnere an "white rabbit" der Jefferson Airplane: ".. and you have some kind of mushroom....")
Und ohne Pilze gabe es keine alkoholische Gärung, und ich könnte mir in meinem hart verdienten Feierabend kein schönes Bier gönnen. Vielleicht sollte mal jemand sein Pils "Pilz" nennen....

Ich kann mich nur wiederholen: solange man die Pilze nicht ißt oder inhaliert, sind sie ungefährlich. Was der Mykologe da im Beitrag , den Du zitierst (der Frank bin nicht ich!) behauptet, daß die Pilze Möbel und Tapeten befallen können, ist prinzipiell richtig. Wenn das aber passiert, hast Du vorher Fehler gemacht: wenn Du Feuchtigkeit und stehende Luft durch richtiges Lüften der Wohnung verhinderst, haben die Pilze keine Chance, ganz abgesehen davon, daß heutzutage in den Möbeln genug Gifte sind, um Pilzwachstum wirksam zu unterdrücken. Und daß Pilzsporen natürlich ganz ohne vesrchimmelte Bänder in Deiner Wohnung herumfliegen. Oder warum verschimmelt Dein Brot? Weil Du verschimmelte Tonbänder in der Wohnung hast?

Mir scheint die Methode, die Bernd schildert, sinnvoll:
Die Verpackung der Müllabfuhr überantworten, und mit den Bändern so verfahren, wie Bernd es geschildert hat.

Ich habe vor vielen Jahren aus Anlaß des 1.April etwas zur Pilzproblematik geschrieben. Hat den Beitrag (oder war es eine mail?) noch jemand? Andreas highlander vielleicht?? Ich glaube, es war nor vor den Zeiten des alten yahoo-Forums.
Ich selber habe ihn leider gelöscht. Der Aufsatz würde jedenfalls an dieser Stelle gut passen.

Viele Grüße
Frank
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#14
Zitat:niels postete
Wenn Bänder einmal schimmeln, wie schnell und wie deutlich breitet sich der Schimmel aus?

Ich habe vorgestern eine handvoll Bänder erhalten, wovon mindestens eines (Philips) deutlich schimmelt. Die anderen Bänder sind BASF, die ungefähr unverdächtig aussehen, die Papiereinlagen weisen aber Verfärbungen auf, die Schimmel sein könnten. Bildet sich auch Schimmel auf Plastikspulen? Oder sind kleine braune Flecken eher Staub, Morast oder anderer nicht Schimmel-seiender Unrat?

niels
Da Ichnicht Ale Postings gelesen habe, Hane ichdeine Frage Zitiert.

Wen Du Verschimmelte bändern hast, das Erste was Du Machen sollst ist Diese Schleunigst aus der Vershimmelten Karton Entfernen und Nie Mehr in den Alten Karton Lagern. Der Schimmel Pilz hat sich mit eine 99,9% sicherheit im Karton eingefressen und auch wen du das Band Reinigst, der piz greift wieder an.

Lege das Band auf. sorge das Die Leere Spule Sauber ist. Wasche diese mit Geschirspülmitten und Soge dafür das Da keine Befahlbare Papieretikette drauf ist. Entferne diese mit Backofenspray (einwirkung etwa 30 Minuten) anschliesend Abwaschen. Wiederhole die Prozedur bis kein Etiketkleber oder Papierreste mehr drauf sind. Zur notlösung ist auch eine Etikettefreie Spule. Es gibt Reichlich bei Ebay, Hood usw.

die leerspule Muss Perfekt Trocken Sein. Nun Lege diese auf, Das band auch und Lasse das Band zwischen 3 - 4 Filzrollen in Wiedergabe Modus Umspulen währen du auf ein Lötkolbenständer ein Hartrockner Befestigst was auf den Laufenden Band im Bereich filzrollen von eine 30 cm Etfernung Warme Luft pustet auf Stuffe ZWEI. Das Machst du mit den Band ZWEI MAHL JE WOCHE etwa 2 - 3 Monate Lang. Das umgespulte Band in ein Plastik Schuber Lagern bei Zimmertemperatur ABER in den Schuber bevor du das Band Einschiebst, Lege ein kleines Pächien Feuchtigkeit Absorber Salz was man im Handel Bekommt oder du in eine Neuwarenverpackung Findest.
Die Prozedur ist Mühsam aber du kannst das Band von den Dreck und MIEF Befreien. Retungschancen sind zu 70% mit Diese Methode.

Fals Du ORWO Band Hast (Wie Ich, Befallen von Schimmel, Taubenfäkalien und Sand), Diese Bitte in Der Badewanne mit Geschirspüler Reinigen unter der Dusche mit Wasser bei max. 20°C anschliesend Durch 5 - 6 Filzrollen in Wiedergabemodus Rollen Lassen und mit Den Hahrtrockner Wie Oben Beschrieben Trocknen, Die Nassen Filzeollen nach Jede Seite mit Trockene Ersezen. Das Machst du bis das Band Perfekt Trocken ist. ICH Habe das mit 42 Stück ORWO Bändern Gemacht was nun Seit Monate Einwandfrei Funktionieren.
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#15
Zitat:niels postete
Ich musste an den Beitrag von Frank in diesem Thread denken:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...readid=284

Die Bänder lagen bei einer Arbeitskollegin im Keller und beinhalten wohl 4-Spur-mono-Schlageraufnahmen.

niels
Hi niels,
dann nehme ich das mit dem Hausmüll zurück !

VG
Michael
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#16
Also doch eher S o n d e r müll ?? Dacht´ ich mir´s doch.

Solche Bänder kommen bei mir ausschliesslich auf die Röhren-Grundigs. Die sind gegen alles immun (wahrscheinlich auch schon vom Pilz befallen...)


Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#17
@ grundig tk 240

Nicht nur die Grundig's sind Imun. Andere auch. Im prinzip, wie Ich es Aufgefasst habe, geht es um die "Senkeln" vom Schimmelpilz zu Befreien und im Algemein zu Retten um ein Altagsbetrieb gewähr zu Leisten, oder?
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#18
Tatsächlich wollte ich wissen, ob Bänder deutlich schimmeln, wenn sie denn schimmeln (wie bei dem oben erwähnten Philips-Band, das sieht nach schimmligen Brot, vielleicht auch nach schimmligen Kaffeefilter aus), oder ob sie es auch heimtückisch tun, hier ein Fleckchen dort ein Fleckchen.
Ich fürchte aber: Sowohl als auch.
Die in Frage stehenden Bänder müssen nicht für den Alltagsbetrieb gerettet werden.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#19
Ach, Mist, jetzt wurde ausgerechnet ich beim Abschweifen vom Thema erwischt.........den anderen passiert das leider nie ;-) .

Aber im Ernst: Auch ich bin schon an schimmelige Bänder geraten (zumindest habe ich diese Pest als Schimmel eingestuft).
Ich habe diese Bänder dann durch ein feuchtes Läppchen laufen lassen (direkt von Spule zu Spule) anschliessend noch zweimal durch ein trockenes, zu guter Letzt noch zweimal hin- und hergespult und gut war´s.
Neuerlicher Befall - nein. Das ganze ist nun schon ein paar Jahre her.

Bitte schlagt mich nicht wegen der kleinen "Ablenkung" vom eigentlichen Thema, ich dachte, das lockert die Diskussion etwas auf. In anderen Threads wird manchmal noch viel weiter abgeschweift, dass vom eigentlichen Thema leider nichts mehr übrig ist.....

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#20
Hi!

Ich habe gerade einige Bänder erhalten, von denen vier total verschimmelt sind. Ein Fall für die Tonne...aber die Spulen hätte ich gerne (noch habe ich wenige Leerspulen). Ich werde diese im Hof, damit die Sporen keine Chance haben, abwickeln (alter Plattenteller) und die Spule dann mit Isopropanol reinigen.

Kann man Bänder, die nur leichten "Befall" haben auch mit Isopropanol abtupfen, oder greift das die Oxidschicht zu stark an (ich reinigen die Köpfe auch auch mit Propanol).

Die anderen Bänder dieser "Charge" lagere ich erst mal ein paar Wochen im trockenen Keller (<30%).

Gruß

Thommy
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#21
Isopronanol sollte den Bändeern nix tuen. Du kannst auch einen Lappen nehmen, mit Iso tränken und die Bändeer durchlaufen lassen. Da passiert nix.

Mache ich eigentlich miit den meisten gebrauchten Bändern!

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#22
´
Was genau welche Art von Schimmelpilze futtern, kann ich nicht sagen.

Aber irgend etwas muß an Bändern dran sein, was die mögen. Sonst würden die Hersteller nicht u. a. Fungizide in den Binder mischen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#23
Schimmelige Bänder über Wattelaufen lassen und es ist wieder OK.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#24
Hi!

Heute mittag habe ich die verschimmelten Bänder abgespult und die Spulen gereinigt. Auch die anderen Spulen sowie Boxen habe ich mit Iso abgewischt. Bin schon ganz high! Weiß bloß nicht, ob das von den Sporen kommt oder vom Iso!

Die Bänder sehen jetzt ganz gut aus; mal schauen was mich beim Abspielen/Aufnehmen erwartet...
(Das eine Schimmelband hatte über ein Dutzend Klebenstellen, etwa jeden Meter eine!)

Und den Typen habe ich angeschrieben, ob er es nicht auch ekelig fände, Schimmelbänder zu erhalten.

Also: Ich habe alles mit Propanol gereinigt, sowie manche Aufkleber und Beschriftungen entfernt und es scheint alles geklappt zu haben...

Gruß

Thommy
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#25
...jetzt muß ich mich leider auch zu Wort melden.
Hallo beisammen!

Durch meine Tonbandkäufe habe ich ebenfalls schon manchmal verschimmeltes Zeug erwischt. Allerdings nur bei ebay, nie auf Flohmärkten. Wobei manches auf den ersten Blick nur nach Schimmel aussieht, aber in Wirklichkeit andere Beläge sind. Um das unterscheiden zu können, muß man erst mal wissen, wie die Ware im neuwertigen Zustand aussah.

1.) Versiegelte Archivhüllen
Bei BASF waren die runden Archivhüllen mit einer Art Kleber versiegelt. Das war nicht immer so, es gab auch Hüllen, die den Kleber nicht haben/hatten. Im Laufe der Jahre ist der Klebstoff ausgehärtet und sieht jetzt wie ein weißlich-gelblicher Belag aus, der jedoch leicht entfernt werden kann. Entweder vorsichtig abkratzen oder mit flüssigem Reinigunsmittel anlösen und wegwischen. Es gab auch Chargen, wo ein beschriftetes/bedrucktes Band, eine Art bedruckter Tesafilm, die Hüllen versiegelt hat. Kleberückstände können, wie gesagt, nach Schimmel anmuten.

2.) Gefärbte Vorlaufbänder
Die grünlichen Ablagerungen oder grünlich-weißlicher Sand und Dreck, der auf Spule oder Band verteilt ist, kann vom grünen Vorspannband kommen. An den paar Zentimentern, wo Vorlaufband, Schaltfolie und Tonband miteinander verklebt worden sind, kann der Klebstoff durchfetten und austrocknen. Nimmt man dann im Jahre 2007 die Spule in die Hand, legt es aufs Tonbandgerät und startet die Wiedergabe, gibt es viel Dreck und Staub. Der Dreck kann sich natürlich schon vorher durch Erschütterung (beim Postversand im Paket) lösen und innerhalb der Archivhülle verteilt sich der Dreck gleichmäßig, was dann im ersten Moment wie Schimmel aussieht. Insofern kann man in solch einem Fall dem Verkäufer nicht mal einen Vorwurf machen, denn als er die Sachen versandfertig gemacht hat, war noch alles in Ordnung.

Ich habe diese bröselnden Vorlaufbänder einmal erwischt, als ich ein komplettes Archiv aufkaufte. Das interessante daran ist: Alle Spulen und Schuber waren von 1 bis 75 nummeriert und identischen Lagerbedingungen ausgestetzt. Wenn z.B. Nr. 15 okay war, so bröselte es bei Nr. 16 und bei Nr. 17, 18, 19 wieder alles okay, dafür bröselt Nr. 20 usw. Das ist also im voraus gar nicht abschätzbar und äußerst inhomogen.

Es ist nicht von ungefähr, daß so manche Hersteller wie z.B. Maxell ihre Vorspannbänder nicht mehr von vorn bis hinten durchfärbten.

3. Verfärbte Indexblätter
Wenn ein Index-Blatt teilweise dunkle Stellen hat, so ist das vollkommen normal. Das kommt von den leichten Ausdünstungen des Bandmaterials und hat ebenfalls nichts mit Schimmel zu tun.

Deutliche Anzeichen für Schimmel ist, wenn man Spuren von eindringender Feuchtigkeit feststellen kann. An Pappschubern sehr leicht zu erkennen und zu erriechen. Dem Bandmaterial sieht man es - neben dem eigentlichen Schimmel natürlich - an, wenn z.B. die Schaltfolie rostig ist.

Was tun bei Schimmel?
Tonband säubern
Es wurde dazu schon alles geschrieben. Man nehme eine saubere Leerspule und spule das Bandmaterial DIREKT von Spule zu Spule um. Gleichzeitig das Band durch ein Küchen-Feuchttuch (in Streifen reißen und mehrere Lagen nutzen) laufen lassen. Der Schimmel kann nicht in einen Bandwickel eindringen, sondern befällt nur die Kanten. Die sind nach dieser Prozedur bereits sauber.

Tonband kann nicht schimmeln, weil es aus Kunststoff ist. Nur Staub und Dreck, welche sich auf dem Band befinden, kann schimmeln.

Es ist nur der feucht-muffige Geruch, der bleibt. Er müßte jedoch in den meisten Fällen von selbst verschwinden. Ich würde jetzt mit einer zweiten, sauberen Leerspule erst mal das Tonband anhören, ob da überhaupt etwas Interessantes darauf ist. Wenn ja, dann empfehle ich, das Tonband zu reinigen, da bei Lagerung in feucht-kalter Umgebung der anfängliche Abrieb erwartungsgemäß relativ hoch sein wird. Das kann man jetzt wieder so machen wie vorhin beschrieben, mit trockenen Küchentüchern, oder man kann sie durchaus mit Reinigungsalkohol (Brennspiritus) tränken (die Tücher, nicht das Band!). So bekommt man gleich den Geruch weg. Der Alkohol löst Dreck und Staub schnell und zuverlässig, ohne dabei Rückstände auf dem Band zu hinterlassen.

Das Reinigen mit den Filzröllchen ist natürlich auch eine Möglichkeit. Bei starkem Bandabrieb dauert es aber sehr viel länger, bis alles sauber ist. Außerdem muß man bedenken, daß die Filzröllchen schon nach einigen Metern voll Dreck sind und sich dieser Dreck auf das restliche Bandmaterial verteilt. Ein Wechseln und Säubern der Röllchen während dem <<schnellen Vorlauf>> ist nicht empfehlenswert und überhaupt kommt man aus dem Filzröllchensäubern gar nicht mehr raus. Die Verwendung von in Streifen gerissenen Küchenfeuchttüchern ist eine sehr viel hygienischere Sache. Außerdem kann man mit der eigenen Hand den Preßdruck auf das Tonband anpassen - je nachdem, wie weit der Reinigungsvorgang fortgeschritten ist. Es sollte möglich sein, jedes Tonband wieder vollkommen abriebsfrei zu bekommen. Ich habe das jedenfalls mit allen bekannten Tonbandsorten erreicht - nur bei ORWO nicht, das sind teilweise hartnäckige Schmierfinken!

Spule säubern
Sollte die Spule nicht allzu sehr verkratzt sein, das Label noch intakt usw, dann sollte man versuchen, sie wieder sauber zu machen. Der Einsatz von Spülmittel oder anderen Flüssigkeiten ist nicht zu empfehlen. Die Gefahr, daß das aufgeklebte Spulenlabel sich mit der Flüssigkeit vollsaugt und dadurch Schaden nimmt, ist sehr groß! Auch nicht die Spulen in ein Waschbecken tauchen. Das Spulenkerninnere läuft sonst mit Flüssigkeit (z.B. Wasser) voll und kann dort scheußliche Flecken hinterlassen (z.B. Kalk). Da man die meisten Plastikspulen nicht öffnen kann, hat man sie dann schön versaut.

Als erstes sollte man die Außenseiten der Spule mit Alkohol reinigen. Zum Kern hin sollte man (wegen dem Label) vorsichtig sein. Den Rand um das Label lieber mit einem in Alkohol getränktem Wattestäbchen reinigen. Besonders die Innenseiten der Spulen sind sehr stark verschmutzt. Den gröbsten Dreck mit einem Tuch, den Bereich Richtung Kern ebenfalls mit Wattestäbchen reinigen, bis es weiß bleibt. Dann ist die Spule porentief rein. Die Ränder sowie die Ränder der Spulenlöcher werden oft beim Reinigen vergessen - gerade da sitzt aber der Schmutz! Die Spule darf nirgendwo mehr einen gelblichen Schimmer haben, dann ist sie sauber.

Die Labels nur trocken abwischen, sonst können sie zerstört werden. Auch wenn der Verdacht besteht, daß sie vom Schimmel befallen waren: Macht nichts. Ihr werdet die Sachen ja jetzt wohl nicht mehr in feuchter Umgebung aufbewahren, oder? Dann ist die Gefahr gebannt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich durchsichtige Selbstklebefolie kaufen, auf den richtigen Durchmesser rund ausschneiden und auf das Label kleben. Dann bleibt es auch geschützt gegen zukünftigen Dreck. Es muß aber Markenware Made in Germany sein. Billige Folien haben einen Kleber, der mit der Zeit das Papierlabel durchfettet und dann sieht´s nicht mehr gut aus.

Es gibt einige Plastikspulen, die allergisch auf Alkohol reagieren. Besonders blaue AGFA-Spulen der Siebziger Jahre mit ihrem Randprofil können beschädigt werden. Da lieber Essigreiniger verwenden - aber vorsichtig sein, das ist nicht so leicht kontrollierbar wie Alkohol. Essigreiniger, der übersehen wird, verflüchtigt sich nicht und hinterläßt einen dünnen Film. Außerdem kann er versehentlich zum Label laufen und es beschädigen.

Die Plastik-Archivboxen kann man getrost in ein Waschbecken tauchen. Sollten da irgendwelche Aufkleber kaputt gehen, so kann man diese ersetzen. Vor dem Waschen aber, soweit vorhanden, die Beschriftungen des Vorbesitzers notieren, wenn z.B. Aufnahmedaten zu lesen sind.

Eine Ausnahme stellen manche Grundig-Archivboxen dar, die seitlich einen weißen Aufdruck haben. Den Aufdruck kann man natürlich bei unsachgemäßer Reinigung beschädigen. Also Vorsicht. Lieber klares Wasser benutzen, das macht nichts aus - und nicht zu fest reiben und rubbeln!

Wem jetzt der Kopf schwirrt oder wer sich nicht diese Arbeit machen will, sollte - wenn es lediglich nur ums Bandmaterial zum Eigengebrauch geht - lieber Neuware kaufen. Ca. die Hälfte der angebotenen Bandkonvolute sind schmutzig oder im Extremfall schimmelig. Die Fotos, die man bei ebay-Angeboten von den Bändern sehen kann, sind niemals aussagekräftig. So manches nach gepflegten Bändern anmutendes Bild entpuppte sich als tiefer Griff in die Mülltonne. Ich kenne bereits einige ebay-Verkäufer, die in regelmäßigen Abständen verschimmeltes Bandmaterial einstellen. Schamgefühl Null. Kein Wunder, daß immer wieder Auktionen für deutlich unter 10 Euro beendet werden - die erfahrenen Käufer wissen, wo man bieten kann/darf und wo nicht. Nur schade, daß unerfahrene Novizen dann unnötig schlechte Erfahrungen sammeln und - bevor sie richtig ihre Freude am Tonbandeln entdecken können - bereits vorzeitig das Hobby wieder aufgeben.

Neben Dreck und Schimmel sind viele ebay-Bänder total verwellt, ein Schadensbild, das in Folge falscher Lagerung (Spulen werden liegend gestapelt) entsteht. Aber das ist ein anderes Kapitel - auch dafür gibt es Restaurationslösungen.

Viele Grüße,
Manuel
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#26
Leider ist ein Welliges Band nicht die Folge einer Falschen Lagerung, sondern liegt an der stärke der Bänder, die auf einer Maschine mit sehr starker Zugkraft das Band wickeln. Auf Großspuler gehören deshalb einige 18er Bänder nicht abgespielt. Auch trat beim schnellen vor und Rückwärtsspulen auf Großspuler auf, daß ein 18er Band bei Stop, sich mit einem lauten Knall zwischen den Spulen gewickelt wieder fand. Das Philips DP Band neigt sehr dazu und alle Tripple - Bänder. Wie damals die 120 Min. Kassetten fürs Auto - Radio. Ständig hatte man Bandsalat. Die Reinigung mit feuchtem Material würde ich nicht Empfehlen, da die Bänder bei nicht Gebrauch zusammen kleben und einiges mehr anrichten. Mikrofaser Tücher - Watte Taps seiner Frau - Meter - Watte sollten den Schimmel an den Rändern bei einem schnell Durchlauf, beseitigt haben. Das einmal vorhandene wellige Band kann nicht wieder Hergestellt werden, wie Beschrieben. Wie jeder es auch probiert, wird seine eigene Erfahrung machen müssen. Grundig hatte eine gute Lösung mit seinen Filzröllchen, die man zum reinigen seiner Bänder, beide Seiten, bei Aufnahme und hören benutzte. Diese Filzröllchen sind heute im Waffengeschäft unter Laufreiniger, in verschiedenen Größen noch zu kaufen. Siehe Bericht in meiner HP unter Tips und Tricks.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#27
Zitat:gxakai2002 postete
Das Philips DP Band neigt sehr dazu und alle Tripple - Bänder. Wie damals die 120 Min. Kassetten fürs Auto - Radio.
...was ja naheliegend ist und keinen Mangel an der Bandsorte an sich
darstellt.
Längere Bänder sind nun mal dünner und werden von schnell spulenden
Maschinen gerne zerfetzt. Wenn dann noch schlecht eingestellte Bremsen
dazu kommen, gibt es richtig "Stückwerk".

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#28
Hallo Hermann,

das, was Du zu der Ursache von verwellten Bändern geschrieben hast, stimmt leider nicht. Ich kann, ehrlich gesagt, Deine Argumentation nicht nachvollziehen. Lies Dir meinen Beitrag einmal ganz in Ruhe durch. Du bist immer so oberflächlich, das ist mir schon öfter aufgefallen.

Ich will Dir mal ein Beispiel geben:
Ein BASF Langspielband auf 13 cm Spule, das grüne Vorlaufband befestigt mit einer roten BASF-Bandklammer, über 30 Jahre nicht stehend, sondern liegend gelagert. Als ich die Tonbandspule in die Hand nahm, war an der Stelle, wo die Bandklammer auf der Spule steckte, das Tonband perfekt "mittig" in der Spule, d.h. links und rechts vom Bandwickel her gesehen, hatte das Band den gleichen Abstand zu den Spulenwänden.

Allerdings befand sich der Rest des Bandwickels direkt an der Spulenwand. Infolge der Schwerkraft, ist das Band eben heruntergerutscht bzw. besser ausgedrückt: Der Bandwickel hatte sich verformt. Dadurch entstanden die Wellen. Einerseits wird das Tonband am Rand überdehnt, am anderen Rand wird es gequetscht.

Ich habe das immer wieder so beobachtet. Das ist eindeutig, hundertausendprozentig ein Schaden durch unsachgemäße Lagerung. Tonbänder, die jahrzehnteland "stehend" aufbewahrt wurden, haben überhaupt keine verwellten Ränder.

Außerdem habe ich viele viele private Tonbandarchive gekauft, wo der Vorbesitzer überhaupt keine "Großspuler" besaß, sondern nur kleine Koffergeräte, die maximal 15 cm Spulendurchmesser zulassen.

Die verwellten Bänder treten immer auf bei unsachgemäßer Lagerung. Vollkommen unabhängig davon, ob Triple-Spiel oder Langspiel. Habe hier mehrere hundert verschiedene Tonbänder unterschiedlichster Hersteller mit allen gängigen Spulendurchmessern (bis max. 18 cm) und alle gängigen Bandsorten.

Ein weiterer Beweis für meine Erfahrungen ist, daß bei den Bandarchiven, wo neben 15er, 18er-Spulen auch so ganz kleine Brieftonbänder dabei waren, die Bänder auf den ganz kleinen Spulen keine verwellten Ränder hatten. Klar - da war das Eigengewicht nicht ausreichend.

Deine weiteren Ausführungen über gerissene Bänder verstehe ich in diesem Zusamenhang überhaupt nicht mehr. Meine extrem verwellten Bänder haben keine abgerissenen Stellen.

Verwellte Bänder kann man wieder glattbügeln. Ich habe das bereits mit einigen Bändern gemacht, wo sehr wertvolle Aufnahmen darauf zu hören sind.
Ich habe allerdings NICHT erklärt, wie das geht. Warum Du sagst, ich hätte beschrieben, wie man verwellte Bänder wieder glatt bringt, verstehe ich nicht.

Das Reinigen von Bändern, die einen starken Abrieb haben, ist kein Problem, wenn man es so macht, wie ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe. Die Verwendung von Alkohol verhindert das Zusammenkleben von Bandmaterial, da es sich an der Luft sehr schnell verflüchtigt und keine Rückstände hinterläßt. Habe fast jedes zweite alte Tonband, das ich bekommen habe, so behandelt und noch nie dadurch Schwierigkeiten erlebt.

Warum Du außerdem auf Compact-Cassetten zu sprechen kommst, ist mir ebenfalls schleierhaft. Hat mit diesem Thema und mit dem, was ich geschrieben habe, ebenfalls nichts zu tun.

Zu dem Philips DP 18:
Dieses Band ist sehr glatt und wickelt sehr schlecht bei schnellem Vor- und Rücklauf. Mag sein, daß dies für manche Geräte ein Problem darstellt. Ich kann mich jedenfalls nicht darüber beschweren. Philips DP 18 ist ein exzellentes Band, genießt bei mir den Rang 2, Platz 1 ist Maxell XL-I, II oder Maxell UD.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, daß all jene Hobbyfreunde, die - wie ich - schon viel Erfahrung in Sachen "Tonbandrestauration" besitzen, so mehr oder weniger ihre eigenen Spezialmethoden entwickelt haben. Meine besten Tips, Tricks und Kniffe werde ich allerdings nicht in einem Forum posten, weil ich sonst Ärger mit den "Komerziellen" bekomme, die ihr Geld damit verdienen.

Viele Grüße,
Manuel
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#29
Die Lagerung und nicht die Maschine ist schuld? Ja aber Nein.

Ich möchte keinen der beiden Faktoren freisprechen.
Wenn bei kleinen Bändern falsche Lagerung kein Problem darstellt, so kann ich mit mindestens einem dienen, (BASF 8 cm, LP wenn ich nicht irre), bei dem eine Welligkeit zu sehen ist, die dann ja durch irgendeine Maschine entstanden sein muss.

Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob Manuel ausschließen will, dass eine Bandmaschine Welligkeiten verursachen kann.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#30
Hallo,

mein Menschenverstand, so er denn als gesund bezeichnet werden
kann, sagt mir, dass eine Deformation an einem Gegenstand i.d.R.
durch thermische, chemische und/oder mechanische Einflüsse
hervorgerufen werden kann. Bezogen auf eine Bandspule nebst Material
bedeutet das (meiner Ansicht nach), dass Lagerung (sprich :
Lage/Temperatur/Feuchtigkeit etc.) aber auch der Gebrauch des
selben (bedingt durch Zustand der Maschine,hohe Reibung an falsch
eingestellten Führungsteilen etc.) zu Wellen und ähnl. Unregelmässigkeiten
führen kann. Welcher der genannten Einflüsse statistisch gesehen am
häufigsten ein Band "ruiniert", ist mir nicht bekannt, aber gänzlich aus-
schliessen kann man keinen der Einflüsse. Vor allem nicht, wenn es sich um
gebrauchtes Bandmaterial handelt, das z.T. schon über viele Jahre durch
viele Hände und Maschinen gegangen ist.

Meiner Einschätzung nach sind Wellen am Aussenrand durch schlechten
Wickel und anschliessende falsche Lagerung zu erklären. Auch schleifende
Spulen (bedingt durch Verzug der Spule oder unrunden Lauf der Teller bzw.
Spulenaufnahmen) können so etwas anrichten.
Wellen, die quer zur gesamten Bandfläche verlaufen, scheinen mir indes eher
das Werk eines Gerätes zu sein, dass nicht gerade zimperlich mit dem Band
umgegangen ist. In diesem Falle sind Andruckrollen und Führungsteile
im Kopfbereich für mich die Hauptverdächtigen, da hier die grossflächigen
Teile Band-berührend sind. Erhöhte Reibung sorgt ebenfalls für erhöhte
Temperaturen - es muss also nicht nur die sommerliche Hitze sein, die
das Band in der Lagerstätte fertig macht.

In diesem Sinne - weiterhin Augen auf....

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#31
Da spielt es bestimmt auch eine Rolle, wie fest das Band auf die Spule gewickelt wurde. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, was die Wellenbildung mehr fördert, ein zu lockerer oder ein zu strammer Wickel. Die Kanten leiden natürlich mehr beim lose aufgewickelten Band. Bei großen Spulen könnten dann aber tatsächlich feste Wickel durch die Hebelwirkung in Kombination mit Temperaturschwankungen zu Verformungen führen.

Bei mir ist es übrigens der BASF-Typ LGS 26, mit dem ich die meisten Wellenprobleme habe.

Den Vergleich mit der Cassettentechnik finde ich garnicht so weit hergeholt: Es gibt eben auch dort Bänder, die verformungsempfindlicher sind als andere und deshalb in Geräten mit starkem Bandzug Wellen bilden. Meist sind das 120er, aber beispielsweise bei manchen SKC 90ern sieht man schon nach einem Durchlauf auf einem Doppelcapstandeck leichte Wellen. Daß Ähnliches auch mit einem Dreifachspielband auf 18er Spule passieren kann, das man an einen Großspuler ohne entsprechende Bandzugregelung verfüttert, dürfte auf der Hand liegen. Nicht umsonst hat z.B. die A 77 einen Umschalter für die Spulengröße.

Um aber nochmal auf das Ursprungsthema Schimmel und andere Verschmutzungen zurückzukommen: Das grüne Zeug um die Schaltstreifen herum kommt nicht von krümelnden Vorspannbändern, sondern da oxidiert der Schaltstreifen darselbst oder zumindest dessen metallische Beschichtung.

Viele Grüße,
Martin.
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#32
Lieber Niels,

eine Spule mit 8 cm Durchmesser zähle ich schon zu den großen Spulen. Es gab noch viel kleinere. Es gab, insb. von BASF, kleine Brieftonbandspulen mit einem sehr großen Kern. Ein kompletter Durchlauf von grün nach rot (mit Langspielband) dauert nur ca. 10 Minuten!
Das habe ich mit den kleinen Spulen gemeint.

...außerdem habe ich noch größere Spulen, wo der Vorbesitzer nur einige Meter darauf gewickelt hat - und die haben trotz falscher Lagerung keine Wellen bekommen. Weil eben das Eigengewicht nicht ausreichend war.

Daß eine Bandmaschine dafür verantwortlich ist, daß ein Tonband an den Rändern stark verwellt, kann ich nicht logisch nachvollziehen. Sprecht ihr etwa von dem Geschenkpapierbändchen-Effekt, wo man mit einem Messer an dem Band schabt und dann kräuselt/lockt sich das Band? Dann haben wir uns gründlich mißverstanden!

Ich habe das Gefühl, wir mißverstehen uns hier teilweise. Sprecht ihr von den Striemen im Bandmaterial, das bei häufigem Benutzen (und je nachdem, welche Bandmaschine man benutzt) zu sehen ist?

Also ich habe hier die ganze Zeit von Wellen an den Bandrändern gesprochen. Wenn man solch ein Tonband nach ca. 30 Jahren zum ersten Mal wieder abspielt, hört man beim Abwickeln sogar ein leises "blubb-blubb-blubb-blubb".
Wird der Andruckfilz nicht benutzt, gibt es - besonders, solange die linke Spule noch recht voll ist - auch viele Drop-Outs, weil das wellige Band nicht so guten Tonkopfkontakt herstellen kann.

Jetzt, wo klar sein sollte, was ich meine, kann doch niemand mehr ernsthaft behaupten, daß dieser Effekt durch ein Tonbandgerät verursacht werden kann?!? Sicher, wenn ich das Bandmaterial nur ganz schlampig und lose auf die Spule wickle und das dann über Jahrzehnte liegend aufbewahre, habe ich erwartungsgemäß weniger Verwellungen. Je fester und gleichmäßiger der Bandwickel falsch gelagert wird, umso stärker die Wellenbildung. Das kann man aber wirklich nicht der Bandmaschine in die Schuhe schieben.

Nehmt doch mal ein glattes, einwandfreies Shamrockband auf einer Spule, die man aufschrauben kann. Drückt dann den Bandwickel ein klein wenig heraus, sodaß alles noch auf der Spule bleibt, aber total krumm ist und eiert. Seht euch die einzelnen Lagen genau an und jetzt wißt ihr, wie die Wellen an den Rändern entstehen. Natürlich ist das ein Vorgang, der normalerweise über mehrere Jahre hinweg andauert. Aber nur zur Verdeutlichung meiner Aussagen könnt ihr das mal machen, damit ihr euch das richtig vorstellen könnt.

Viele Grüße,
Manuel
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#33
> Auch schleifende
Spulen (bedingt durch Verzug der Spule oder unrunden Lauf der Teller bzw.
Spulenaufnahmen) können so etwas anrichten


Danke, damit hast Du einen der größten Wellen-im-Band-Produzenten genannt: Spulen, bei denen der Kern eiert! Das müßte doch zumindest Meister Manuel Eder von seinen Pumuckl-Cassetten wiedererkennen?!

Viele Grüße,
Martin aus der Krachmacherstraße :-)
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#34
Hallo Martin,

das mit der Oxidation stimmt ganz genau, das habe ich leider gestern noch vergessen, zu schreiben. Es gibt sogar manche Schaltfolien, die rostig werden. Dieser Rost verteilt sich ebenfalls über mehrere Meter hinweg, aber das kann man i.d.R. wieder gut entfernen.

Bei Compact Cassetten entstehen die verwellten Ränder vor allem durch unrunde Bandrädchen im Inneren des Gehäuses. Außerdem können die Wickelrädchen mit der Zeit (durch chemische Veränderung des Kunststoffes) sich verkrümmen und der Bandwickel leidet dann mit. Weitere Ursache ist das manchmal herausstehende Schwänchen des Vorspannbandes usw. Ich verstehe den Zusammenhang, aber ich meinte eigentlich die Verwellung, die durch Kombination von Eigengewicht-Schwerkraft-horizontale Lagerung entsteht. Dabei ist es egal, ob die Bänder in warmer oder kalter Umgebung gelagert wurden. Cassettenbänder haben nicht genug Eigengewicht, da ist es egal, ob stehend oder liegend gelagert.

Grüße,
Manuel
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#35
Richtig, mir ist das bei Pumuckl-Hörspiel-Kassetten passiert. Außerdem bei zwei Daimon C60 aus dem Jahr 1983 und vielen Müller-Kassetten von 1995 bis 1997. Habe ich alles im Nachbarforum gepostet.
Außerdem änderten die krummen Wickelrädchen auch noch ihre Farbe --> chemische Alterung, Materialermüdung.
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#36
Ist ja richtig was los hier heute abend.

> kann doch niemand mehr ernsthaft behaupten, daß dieser Effekt durch ein Tonbandgerät verursacht werden kann?!?

Doch *g*. Wenn die jeweils äußere Lage, auf die das Band gerade aufgewickelt wird, nicht hundertprozentig parallel zur Capstanwelle steht - und das tut sie eher selten - wird das Band an der einen Kante stärker gedehnt als an der anderen. Logisch? Logisch. Je fester der Bandzug, je dünner das Band und je eieriger der Spulenkern/Wickeldorn des Geräts/beides, desto stärker die Verformungen am Band.

> Nehmt doch mal ein glattes, einwandfreies Shamrockband
[Bild: icon_biglol.gif]
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#37
Naja, ich meinte, einwandfreies Shamrockband bezogen darauf, daß es keine Wellen hat :-).

Was ihr jetzt mit der Bandmaschine gemeint habt, leuchtet mir ein.
Trotzdem kann ich bei den Bändern, die ich hier im Laufe der Zeit bekommen habe, schon eindeutig die Verwellung der falschen Lagerung zuschreiben. Ich betrachte bei jedem neu erworbenen Tonband vor dem ersten Abspielen den Bandwickel. Jedes Mal, wenn sich das Band "mittig" innerhalb der Spule befindet, gibt es überhaupt nicht die geringste Verwellung. Ausnahmslos.

Umgekehrt, wenn ich sehe, daß das Band "Schlagseite" hat, ist es verwellt. Mal mehr, mal weniger...

Und man darf nicht vergessen: Ich habe einmal ca. 20 UNBENUTZTE ORIGINAL VERPACKTE BÄNDER bekommen, die ebenfalls sehr stark verwellt waren. Da kann also wirklich nicht irgendeinem Gerät die Schuld gegeben werden. Das war lediglich die Unwissenheit (Dussligkeit?) des Vorbesitzers.

Grüße,
Manuel
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#38
Noch kleiner als dieses (das innere natürlich)?

[Bild: BASF_8cm_01.JPG]


Wobei es, zugegeben, nur eine 75 mm-Spule ist. Aber sie wird, denke ich, als 8er bezeichnet.

niels
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#39
Hallo Niels,

es gibt bzw. gab zwei unterschiedliche 8cm-Spulen von BASF. Du hast die richtige gewählt, genau, von der habe ich gesprochen.

Wenn Du darauf verwelltes Bandmaterial hast, ist das nicht auf einen Lagerungsschaden zurückzuführen. Ist es sicher, daß auf Deiner Spule sich das original Bandmaterial befindet oder besteht die Möglichkeit, daß jemand verwelltes Band von einer anderen Spule hier umgetopft hat? Das Zerschnippeln von Bändern, um sie auf kleine Spulen zu bringen, war eine beliebte Methode damals.

Gruß,
Manuel
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#40
...aber eigentlich meinte ich diese Spulen hier:

[Bild: 5cmspule.jpg]

Das ist z.B. ein Exemplar von AGFA. Sorry für die schlechte Qualität, aber ich bin schon froh, wenn ich überhaupt Bilder machen kann.
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#41
Huch, die sind ja noch kleiner als die 6-cm-Briefbänder oder die bekannteren 8er-Spulen. Sachen gibt's.

/Martin
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#42
Martin, hast du vielleicht ein Bild von einem 6-cm-Briefband, evtl. im Vergleich zu einem 8-cm-Band? Ersteres ist mir noch nicht untergekommen, und deshalb bin ich neugierig.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#43
Ich müßte neben dieser von mir oben gezeigter AGFA-Spule auch noch eine haben, irgendsoein no-name mit K fängt es an, glaub ich... weiß nicht mehr.
Wenn ich diese kleinen Spulen wieder einmal in die Hand bekomme, zeige ich sie euch.

Jedenfalls sind mir auf diesen Winzspulen bisher noch keine verwellten Bänder untergekommen.
Aber mittlerweile habe ich meine weiter oben getroffenen Aussagen selber relativiert. Es scheint zwar schon eine Rolle zu spielen, ob die Bänder horizontal oder vertikal gelagert worden sind. Auf jeden Fall, das lasse ich mir so schnell nicht nehmen ;-)
Aber teilweise sind die Verwellungen durchaus auch auf fehljustierte Bandführungselemente zurückzuführen gewesen, klar.
Somit ist das Thema vorerst für mich erledigt.

Grüße,
Manuel
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#44
Hallo Niels,

6er und 8er Spulen habe ich - wie aber so oft gerade am falschen Ort. Ich notiere es mir für den Heimaturlaub im Sommer, und wenn bis dahin niemand schneller war, mache ich ein Foto.

Viele Grüße,
Martin.
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#45
...von den 6er- und 8er-Spulen gab es sogar optisch äußerst ansprechend gestaltete Pappkartons, weil eben als Brieftonband gedacht. Muß mal sehen, ob ich welche in meinem Bandberg finde und wie die Fotos gelingen, von der Qualität her.
Bei etwas Herumgoogeln müßte man aber auch fündig werden, vermute ich.
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#46
Moin, moin,

noch eine Anmerkung zum Thema Reinigung.

Am Tage habe ich etwas gespielt. Schließlich müssen die Griffe ja einen Zweck bekommen.
Man nehme also z.B. eine Autenrieth TGS-1000 (oder ASC AS 4000T) und einen Baumwoll-Lappen:

[Bild: TB_Reinigung1k.JPG]

So geht das träge, wegen des hohen Reibungswiederstandes.

[Bild: TB_Reinigung2k.JPG]

So gehts besser, aber der Motor hat trotzdem Probleme, wenn das Band halb gewickelt ist.

Aber das Band wird sauber Smile

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#47
Hallo in die Runde

Neues von der Schimmelfront und die Ursache!

Auch eine meiner geliebten XL-I hat es erwischt! Heute habe ich ein Band umspulen wollen, welches ich vor ca. 1/2 Jahr aus der Bucht gefischt hatte. Es war auf einer der glasklaren 3-Lochkunstoffspulen von Maxell. Auf einer Seite waren drei deutliche Fingerabdrücke am sehr glatten Bandwickel auf denen ein leichter Flaum gemäß der Papillen zu sehen war. Die Spule war im (originalen?) Plastikbeutel und im originalen Schuber gelagert. Die Schlussfolgerung dürfte auf der "Hand" liegen. Schweiß oder klebrige Finger und das Mikroklima im Plasikbeutel sind als Ursache zu vermuten Big Grin

VG
Michael
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