Test Band selbst hertstellen??
#1
Hallo Freunde,
habe eine Frage an die Mess-Experten:
ist es möglich ein Test Band für die Geschwindigkeitseinstellung selbst herzustellen? Es gibt ja zahlreiche Audio-Programme wie cool edit, mit denen man Töne verschiedener Frequenzen erzeugen kann. Meine Idee wäre cool edit zu benutzen und den erzeugten Ton mit einer Studio-Maschine aufzunehemen, mir fehlen aber die nötigen "Parameter" dazu.
1) mit welche Geschwindigkeit soll das Testsignal aufgenommen werden?
2) welche Frequenz, welche Form(sinus, rechteck, usw)
3) Pegel-Höhe?

Es geht nur um Geschwindigkeitseinstellung für Uher Report-Geräte.

Bin Euch dankbar

Muhssin
Behandle deine Tonbandmaschine wie eine Dame!
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#2
Parallel zu Deinen Bemühungen könntest Du mal bei Andreas dl2jas anfragen, der solche Bänder anbietet. Meines Wissens gibt es ein diesbezügliches Posting von ihm im Werbeforum.
Michael(F)
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#3
Zitat:Michael Franz postete
Parallel zu Deinen Bemühungen könntest Du mal bei Andreas dl2jas anfragen, der solche Bänder anbietet. Meines Wissens gibt es ein diesbezügliches Posting von ihm im Werbeforum.
Sorry für die dumme Frage aber wo find ich ihn?

OK hat sich erledigt!!
Behandle deine Tonbandmaschine wie eine Dame!
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#4
Ich bin zwar nicht 'dl2jas', aber kann da auch was zu sagen. Um die Bandgeschwindigkeit zu messen, nimmt man üblicherweise Sinustöne. Das ist das Einzige, was ein Magnetband vernünftig aufzeichnen kann. Die Frequenz kann 440 Hz sein, oder auch 50 Hz, dann kann man sie gut mit der Netzfrequenz vergleichen. Bei einem Oszilloskop kann man das Vergleichssignal dann mit der X-Achse verbinden und das Messsignal mit der Y-Achse. Es ergibt sich dann ein drehender Kreis (Lissajous-Figur). Bringt man ihn zum Stillstand, so stimmt die Bandgeschwindigkeit.

Allerdings braucht man zum Herstellen so eines Bandes ein Bandgerät, das die richtige Bandgschwindigkeit schon hat.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#5
Ich verwende als Geschwindigkeitsmesston gerne 440Hz, weil ich diesen einfach mit einem Stimmgerät für Gitarren prüfen kann. Mit dieser Methode habe ich zwei meiner Kassettendecks mit dem dritten, quarzgeregeltem abgeglichen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Wenn es wirklich genau werden soll, ist es ein erheblicher Aufwand.

Hier eine Beschreibung, wie ich es mache:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1374

Bei Reports nimmt sich das nicht so genau. Wenn Du mit 0,x% leben kannst, nehme eine gute Maschine, bei der die Abweichung halbwegs bekannt ist.
Ich würde dann bei 19 cm/s mit 400 Hz aufnehmen. Mache es so, wie es mash beschrieben hat, die Methode ist praxistauglich. Du mußt nicht das mit der Lissajousfigur machen. Es reicht auch, wenn Du das Oszilloskop auf Netzfrequenz triggerst und das Bild zum Stehen bringst, vom Prinzip her der gleiche Effekt. 400 Hz (sinus, ca. 10 dB unter Vollpegel) ist deswegen eine gute Frequenz, weil Du dann bekommst:
9,5 cm/s 200 Hz
4,75 cm/s 100 Hz
2,4 cm/s 50 Hz
Das gibt auch wieder Lissajousfiguren und Prinzip Netztriggerung bei normaler Anzeige geht. Die Netzfrequenz ist nach eigener nicht repräsentativer Messung auf etwa 0,1% genau. Das ist etwas abhängig davon, ob gerade alle Hausfrauen kochen oder die Leute im Bett liegen. Hast Du bei 2,4 cm/s alle vier Sekunden einen Periodendurchlauf, stimmt die Geschwindigkeit auf 0,5%.
Wenn Du ein eigenes "Meßband" aufnimmst, sollte mit Amateurmitteln eine Genauigkeit von 0,5% erreichbar sein. Nehme bei der Aufnahme ein möglichst dickes Band, der Fehler der Bandstreckung ist nicht zu vernachlässigen. Streckt sich (reversibel) durch den Bandzug ein 1 m langes Band um 5 mm, ist das schon ein Fehler von 0,5%!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#7
An alle,

Leute Ihr seid einfach Spitze!! :respekt:

hab's probiert an 3 von 4 Reports. Ergebnis: bei der 4200 Stereo IC ist die abweichung ziemlich groß Confusedad:

Muß ich mal der Sache nach gehen.

Ich stehe in Eurer Schuld ewiglich.

Muhssin
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#8
Du weißt, wie man die Geschwindigkeit bei Reports richtig einstellt?

Du schreibst, daß bei der 4200 IC die Abweichung recht groß ist. Bei allen Geschwindigkeiten annähernd gleichmäßig oder sind bei den einzelnen Geschwindigkeiten die Unterschiede recht deutlich?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
@Andreas DL2JAS

Hmmm, also eingestellt habe ich bis jetzt nix. Habe nur gemessen.
Die Abweichung ist bei 19cm/s am größten. Ich messe 340-360 Hz (es jault regelrecht). bei den anderen Geschwindigkeiten ist es +/- 2 Hz.
Was könnte die Ursache sein?

Gruß
Muhssin
Behandle deine Tonbandmaschine wie eine Dame!
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#10
Hallo Muhssin,

bei den Reports erfolgt die Geschwindigkeitseinstellung ja rein mechanisch, indem die Schwungmasse (das Messingteil, das vom Motor per Riemen angetrieben wird) vier Abstufungen besitzt, die zusammen mit dem Treibrad (das große mit den Speichen) ein Untersetzungsgetriebe bilden. Es gibt daher keine Möglichkeit, die Geschwindigkeiten individuell zu justieren, sondern es gibt nur einen Trimmer für die Motordrehzahl (der am weitesten vorn liegende auf der Regelplatine). Abweichungen einzelner Geschwindigkeiten sind also auf Fertigungstoleranzen zurückzuführen. Wenn der Durchmesser der zuständigen Stufe an der Schwungmasse nicht auf ein hundertstel mm stimmt, läuft das Gerät bei dieser Geschwindigkeit dann etwas zu schnell oder zu langsam. Das zu den Grundsätzen.

Da deines nur bei 19 cm/s eine größere Abweichung zeigt und zudem jault, versuche doch bitte folgendes: ist der Riemen zur Schwungmasse noch nicht zu stark gedehnt? Wenn doch, dann tausche ihn, wobei es praktisch ohne Belang ist, ob der neue Riemen dreieckig oder rund ist... Wenn nicht, nimm ein Wattestäbchen, tränke es mit etwas Reinigungsbenzin und reinige bei laufendem Gerät damit den Riemen und die Riemenscheibe auf dem Motor sowie den Riemeneinstich auf der Schwungmasse. Ebenso die Unterseite des Treibrades, auf dem die Schwungmasse aufliegt.
Letztere wird mit einer Spiralfeder gegen das Treibrad gezogen, die mit dem anderen Ende in einer Blechlasche eingehängt ist. Biege diese Lasche ein Stück nach, so dass die Feder stärker gespannt wird. Der Andruck an die Gummilauffläche des Treibrades wird dadurch erhöht.

Die Reinigung aller Reibungsstellen (also z.B. auch der kegelförmigen Gummiräder auf der Umspulwippe) mit Benzin wird übrigens von Uher bei jedem Werkstatteingriff und jeder Überholung des Gerätes empfohlen. Bekanntlich neigen die Maschinchen ja zum Nachlassen des Bandzuges beim Umspulen, je voller die aufwickelnde Spule wird. Nach meiner Erfahrung (vier Uher Reports in Eigenbesitz und mehrere fremde bereits überholt) lässt sich das nur verhindern, indem man alle paar Jahre den kurzen Treibriemen erneuert und einmal im Jahr die Benzin/Wattestäbchen-Methode anwendet. Wenn du ein Report auf Vor- oder Rückspulen schaltest und den jeweiligen Bandteller mit der Hand bremst, darf der kurze Treibriemen nicht durchrutschen, sondern der Motor muss ebenfalls gebremst werden! Das klappt nur, wenn der Riemen stramm genug ist und die Gummiräder nicht rutschen.

Viel Erfolg!

Holgi
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#11
Zitat:niels postete
Ich verwende als Geschwindigkeitsmesston gerne 440Hz, weil ich diesen einfach mit einem Stimmgerät für Gitarren prüfen kann. Mit dieser Methode habe ich zwei meiner Kassettendecks mit dem dritten, quarzgeregeltem abgeglichen.

niels
Für Leute, die kein Stimmgerät haben (auf die Gefahr hin, daß das Thema Geschwidigkeitstest schon durch ist):
So ähnlich hab ich das auch bei meiner Tascam BR20 gemacht: (Sinus-)Ton einer Stimmgabel - alternativ geht auch Sinuston vom Fernseh-Testbild (gibt es das noch...? ich hab keinen Fernseher :musik: ) oder Klavier-Ton, evtl. auch Freizeichen vom Telefon Wink - mit einer M15A aufgenommen (die die korrekte Geschwindigkeit hat).
Dann Band auf die Tascam, Original-Sinus-Ton und das Bändchen parallel laufen lassen. Auf die evtl. Schwebungen zwischen beiden achten.
Dann die Maschine am Geschwindigkeitsregler einstellen, bis die Schwebungen verschwunden sind - im Prinzip wie man ein Musikinstrument stimmt.

Michael
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