15.06.2011, 13:47
Zitat:Jogi posteteMoin, moin,
...Folgendes Bandgerät war in der Quelle-Filiale BO-Ruhrpark in zwei Ausführungen - Tapedeck und Endstufen-Version - unter Labelung "HGS" (Handelsgesellschaft Graf Strachwitz) von ca. 1979 bis 1981 zu besichtigen.... Dazu ein mir nicht mehr geläufiger "Bruns" gelabelter Plattenspieler und Jahre davor (wohl um 1973 herum) ein Kofferfernseher unter Label Zanussi - HGS (ungewöhnliche Kombination, aber selber anlässlich Fehlersuche gesehen, samt Beilag-Papieren und Labeln im Inneren)....
die Markentreue der Händler sollte man nicht überbewerten. Auf eine Komponente "Universum" zu schreiben bedeutete, man hatte eine Mindestmenge abnehmen müssen, damit sich das lohnte. Und es bedeutete, die Lokalisierung musste erst hergestellt werden.
Was aber, wenn ein Händler schnell mal ein paar Stück brauchte oder wenn er eben nur ein Paar Stück brauchte.
Wird es sich gelohnt haben, eine Komponente für nur 1000 Exemplare mit einer eigenen Marke zu labeln? In solchen Fällen werden Firmen wie HGS oder Bruns eingetreten sein, die zumindest in der Lage gewesen waren für die Lokalisierung zu sorgen, die insbesondere für Versandhandelskunden wichtig war. D.h., dafür zu sorgen, daß das Gerät mit 220V und 50Hz lief, das es in deutscher Sprache beschriftet war bzw. eine deutschsprachige Bedienungsanleitung dabei hatte, und das es mit DIN-Anschlüssen ausgerüstet war.
Zudem darf man nicht unterstellen, jeder Quelle-Auftrag konnte sofort ausgeführt werden. Ein Beispiel: Wenn also die exportfähige Produktion bereits an HGS verkauft war, dann musste möglicherweise halt HGS an Quelle liefern, anstatt RFT.
Es ist auch denkbar, daß ein Händler eine Partie billig kaufen konnte, die der ursprüngliche Abnehmer nicht mehr gewollt hatte, die aber bereits mit dessen Marke gelabelt war. Solche Geräte erschienen dann möglicherweise nicht im Katalog, waren aber in den Läden zu haben. So gab es bei Foto-Quelle immer wieder japanische und auch DDR-Markenartikel, die nicht im Katalog auftauchten!
Insbesondere die Firma Bruns aus Hamburg schien für mehrere Handelsketten die Einflugschneise für Ostprodukte (Unitra, RFT, Tesla, Tonsil etc.) gewesen zu sein. Mein erster Plattenspieler kam von Neckermann und war ein Bruns Ziphona gewesen.
Bruns, dem man nachsagt, seine Firma sei ein KoKo-Betrieb gewesen, mag hier der Zugang gewesen sein.
Übrigens hat Bruns später Dahl (Visonik, Hennel, CEC-Distributor) übernommen. Eben, als Visonik gab es auch immer wieder Ostgeräte. Und nicht zuletzt kam man so auch auf Stückzahlen. Was die Geärte billiger machte. Und vielleicht auch wieder für Quelle interessant.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch