15.06.2011, 09:44
Quelle und andere Versandhäuser - ich erinnere mich noch genau - waren schon in den Fünfzigern und Sechzigern auf dem weiten Land sehr beliebt.
Wo heute selbst in Hinterhosenhausen ein Mülldiamarkt neben dem anderen steht, ganze Industrie- und Gewerbegebiete in den späten Achzigern aus den bis da dort zu findenden Äckern quollen und das Land verschandelten da waren damals noch Felder, Wiesen, Dörfer, aber eben keine Fernsehhändler, keine Kaufhäuser, nichts wo die noch nur wenig motorisierten Bewohner sich solch Zeug kaufen gehen konnten.
Die Quelle kam überall hin, einfach eine Bestellkarte ausfüllen und es kam. Der Quelle-Katalog lag immer gleich neben der Familienbibel, der Stellenwert und der Ruf waren hoch. Ich kannte eine Familie auf dem Dorf, die hatten alles vom Herd über die Nietenhosen (heute Jeans genannt) bis zum Taschenradio ausschließlich von Quelle.
Der teils - zumindest bei diesen bekannten und verhaßten Hype-Idioten - negative Ruf der Versandhäuser entstand meiner Erinnerung nach nicht in diesen Jahren, sondern in den Mittsiebzigern, als Quelle, Otto und Neckermann als Marktführer immer mehr miese japanische Massenware anboten. Von Endkontrolle keine Spur, kein kümmernder Fernsehfritze da, der sich geduldig das Gejammer anhören und die Ungereimtheiten in Bedienung und Finish erklärt hätten.
Das und der Mangel an (bei den Hype-Idioten schon damals ungemein schwanzverlängerndes) Prestige haben den sich später wieder bessernden Ruf von "Billigmüll-Geräten" geprägt.
Auch ich erkenne da ein Comeback zum Ende der Siebziger. Die Geräte der Premiumserien (meist "Senator", aber das war ziemlich uneinheitlich) wurden real besser, wertiger, aber vor allem überzeugten sie durch eigene Qualitätskontrollen bei Quelle. Was Mist war wurde erst garnicht aufgenommen, viele deutsche Hersteller bauten für Quelle, es wurden verstärkt nur noch diejenigen Japse und wohl vieles aus Ostproduktion unter "Universum" verkauft die aus dem Wust an Mist heraus selektiert waren.
Eigenkonstrukte waren auch im Einsatz, eine zeitlang habe ich mich darauf kapriziert, sowas anzuhäufen und der Sammlung hinzuzufügen. Ingenieurbüros und kleine Elektronik-Fabriken lieferten neben RFT, Bruns, HGS, Unitra nicht wenige der Plattenspieler und Bandgeräte (Eben und inTel bspw.) in Konsumerqualität.
Herausragende Beispiele die mir gerade so einfallen... ganz gerecht auch die Fernostler einbezogen:
inTel - komplette Plattenspieler-Anlagen mit Boxen und Außen-Anschlüssen für weitere Geräte
Bruns, Unitra - Plattenspieler, Kassettenrekorder
Eben - Tonbandgeräte (Neckermann)
Eben - einer der ersten Quadro-3d-Zusatzverstärker überhaupt in Mischpultform
Lucky-Goldstar - Verstärker, Tuner, Tapedeck im Pioneer-Design - (System 2500)
Wo heute selbst in Hinterhosenhausen ein Mülldiamarkt neben dem anderen steht, ganze Industrie- und Gewerbegebiete in den späten Achzigern aus den bis da dort zu findenden Äckern quollen und das Land verschandelten da waren damals noch Felder, Wiesen, Dörfer, aber eben keine Fernsehhändler, keine Kaufhäuser, nichts wo die noch nur wenig motorisierten Bewohner sich solch Zeug kaufen gehen konnten.
Die Quelle kam überall hin, einfach eine Bestellkarte ausfüllen und es kam. Der Quelle-Katalog lag immer gleich neben der Familienbibel, der Stellenwert und der Ruf waren hoch. Ich kannte eine Familie auf dem Dorf, die hatten alles vom Herd über die Nietenhosen (heute Jeans genannt) bis zum Taschenradio ausschließlich von Quelle.
Der teils - zumindest bei diesen bekannten und verhaßten Hype-Idioten - negative Ruf der Versandhäuser entstand meiner Erinnerung nach nicht in diesen Jahren, sondern in den Mittsiebzigern, als Quelle, Otto und Neckermann als Marktführer immer mehr miese japanische Massenware anboten. Von Endkontrolle keine Spur, kein kümmernder Fernsehfritze da, der sich geduldig das Gejammer anhören und die Ungereimtheiten in Bedienung und Finish erklärt hätten.
Das und der Mangel an (bei den Hype-Idioten schon damals ungemein schwanzverlängerndes) Prestige haben den sich später wieder bessernden Ruf von "Billigmüll-Geräten" geprägt.
Auch ich erkenne da ein Comeback zum Ende der Siebziger. Die Geräte der Premiumserien (meist "Senator", aber das war ziemlich uneinheitlich) wurden real besser, wertiger, aber vor allem überzeugten sie durch eigene Qualitätskontrollen bei Quelle. Was Mist war wurde erst garnicht aufgenommen, viele deutsche Hersteller bauten für Quelle, es wurden verstärkt nur noch diejenigen Japse und wohl vieles aus Ostproduktion unter "Universum" verkauft die aus dem Wust an Mist heraus selektiert waren.
Eigenkonstrukte waren auch im Einsatz, eine zeitlang habe ich mich darauf kapriziert, sowas anzuhäufen und der Sammlung hinzuzufügen. Ingenieurbüros und kleine Elektronik-Fabriken lieferten neben RFT, Bruns, HGS, Unitra nicht wenige der Plattenspieler und Bandgeräte (Eben und inTel bspw.) in Konsumerqualität.
Herausragende Beispiele die mir gerade so einfallen... ganz gerecht auch die Fernostler einbezogen:
inTel - komplette Plattenspieler-Anlagen mit Boxen und Außen-Anschlüssen für weitere Geräte
Bruns, Unitra - Plattenspieler, Kassettenrekorder
Eben - Tonbandgeräte (Neckermann)
Eben - einer der ersten Quadro-3d-Zusatzverstärker überhaupt in Mischpultform
Lucky-Goldstar - Verstärker, Tuner, Tapedeck im Pioneer-Design - (System 2500)