Zeitschrift STEREO im Retro-Fieber?
#1
Die letzten beiden 'STEREO'-Ausgaben habe ich mir mal gegönnt, ist ja UrlaubSmile
Nummer 7 enthielt einen Bericht über Recording indem auch das gute alte Tonbandgerät erwähnt wurde. Laß sich ganz informativ. RMG wurde auch erwähnt. Als Klassiker wurde ein Marantz-Verstärker aus den 70ern vorgestellt.

[Bild: title_2006_8.jpg]
(Von der STEREO-Seite verlinkt)

Heft Nummer 8 hatte schon ein Titelblatt wie aus dern 80ern, eine Denon-Stereoanlage, mit einem Plattenspieler oben 'drauf.
Und... ganz kurz wurden Darklab und Bluthard als Lieferanten für NAB-Kelche vorgestellt. Na, wenn das nichts ist.

Zwar sind die Testbericht für meinen Geschmack viel zu oberflächlich, am Plattenspieler wurde scheinbar gar nichts gemessen, aber das Beiwerk ist irgendwie informativer geworden. Man erwähnt mal wieder echtes HiFi Smile
Außerdem gibts auch was über Minidisc...

P.S.
Grausig war nur ein Bericht über ein Stück Kunststein in Heft 7, sah aus wie ein Edelbrikett und sollte auf den Trafo gelegt Störstrahlung 'kurzschließen'. Ob die Zeitung es nötig hat, für ein paar esotherische Leser so einen Unsinn zu schreiben?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Hier der Artikel über darklab:

https://tonbandforum.de/bildupload/Artik...t_0608.pdf

Hätten die Jungs ein paar alte Artikel in einem Retro-Heft zusammengefasst, wäre mit wenig Aufwand ein gutes Heft daraus geworden. So bleibt es halt die übliche Esoterik-Pampe mit oberflächlicher Betrachtung der echten HiFi.
Michael(F)
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#3
Wie Frank selbst schon angemerkt hat, entspricht der Artikel nicht ganz der Wahrheit. Ich denke das bezieht sich auf die Preisangabe des NAB-Adapters.

Schließlich ist hier der Preis für einen Satz Adapter angegeben, die Rede ist aber nur von einem.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Zitat:mash postete
P.S.
Grausig war nur ein Bericht über ein Stück Kunststein in Heft 7, sah aus wie ein Edelbrikett und sollte auf den Trafo gelegt Störstrahlung 'kurzschließen'. Ob die Zeitung es nötig hat, für ein paar esotherische Leser so einen Unsinn zu schreiben?
Ja, ich denke schon, daß diese Publikums-Zeitschrift sowas nötig hat, sonst springen wieder Abonnenten ab und keiner bucht die doofen Böde-Workshops.

Irgendwie muss man ja seine 40.000 Schäfchen um sich sammeln.

[Bild: Stereoauflage.png]

Allerdings sind Kauf und Lesen auch zwei verschiedene Dinge und die HiFi-Publikumszeitschriften finanzieren sich ja mehr über Anzeigen und verkauften Sternchen/Öhrchen als über ihre Hefte.
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#5
Wie ich schon in einem anderen Threas heute angemerkt habe, ist der Test von Audiogeräten nicht ganz unkritisch.

Von daher finde ich die z.Z. annehmbarste Zeitschrift die sich mit Audiogeräten befaßt, die schon hier diskutierte LP. Anfangs hatten die zwar auch ihr Bewerungssystem in der Einheit "Pulsschlag", mittlerweile verzichten sie aber komplett auf eine Bewertung der getesteten Geräte. Es wird ein Bericht zu den Geräten verfaßt in denen die Erfahrungen der Autoren mit den Geräten niedergeschrieben werden u.a. auch mit Tipps für den eventuellen Käufer. Technische Daten, ein paar Meßergebnisse und Informationen (Preis, Vertrieb etc.) werden mit abgedruckt.

Außerdem bemühen sie sich, Geräte zu präsentieren, die "normales HiFi" representieren, auch wenn es in der letzten Ausgabe nicht der Fall ist, darauf wurde aber hingewiesen. Dafür wurde aber in der letzten Ausgabe ein billiges Supermarktgerät, eine Elta-Radio-Plattenspieler-Kombi unter die Lupe genommen - fand ich sehr interressant und überraschend.

Zwar ist auch bei dieser Zeitschrift noch von "High End" usw. die Rede, aber wesentlich weniger also woanders.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#6
Zitat:The_Wayne postete
Wie ich schon in einem anderen Threas heute angemerkt habe, ist der Test von Audiogeräten nicht ganz unkritisch.
...
Wie meinst Du das? Geht es um Vergleichstest für s.g. Bestenlisten? Oder nur um Einzeltests? Von den Listen halte ich auch nicht viel, aber aussagekräftige Messergebnisse benötige ich schon zur Unterscheidung. Irgendwelche Beschreibungen sagen mir überhaupt nichts, weil komplett subjektiv. Was weiß ich, welche Launen, oder Vorlieben der Autor hat?
Die Tester müssen ja nicht gleich die Messergebnisse mit anderen Geräten vergleichen, das können die ruhig mir als Leser überlassen. Scheinbar sind die Leser aber mittlerweile durch eine Art Bevormundung durch die Zeitschriften nicht mehr in der Lage die Labor-Ergebnisse zu bewerten.

Übrigens, die Zeitschrift c't testet so Computer. Während konkurrierende Zeitschriften Hitlisten mit s.g. HighEnd-Computern führen, macht die Zeitschrift keine Vergleiche der Geräte. Das finde ich gut so. Das hat die HifiStereophonie auch nie gemacht.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#7
Jeder bewertet anders, dem einen ist der Komfort wichtiger als der Klang, beim zweiten ist es anders herum und der dritte braucht ein Gerät, das optisch zum Wohnzimmerschrank passt.

Also: Meßwerte und Meßkriterien festlegen, diese in Fachartikeln den Lesern erklären und sie dazu erziehen, selber ein Urteil zu fällen und eine Wahl zu treffen - das wäre die Aufgabe der Zeitschriften.

Die letzte Zeitschrift, die diese Aufgabe mit Bravour erfüllt hat, ist kommerziell gescheitert. Das war die Hi-Fi Stereofonie von Karl Breh. Der hat an den mündigen, kundigen und selbständig wertenden Leser geschrieben und damit die meisten der potentiellen Kunden überfordert. Die STEREO, durchaus ähnlich ausgerichtet, zog die Notbremse und wandelte sich vom Paulus zum Saulus.

Zur LP habe ich den Faden mittlerweile verloren, ich lese dieses Magazin nicht mehr, da zu oberflächlich geschrieben. Wenigstens hat man dort gar nicht erst versucht vorzugeben, man würde "seriöse Technik" machen sondern verstand sich von Anfang an als Labermagazin für weiche Themen mit wachsweichen Begründungen. Dabei gelang durchaus die eine oder andere interessante Passage, wenn auch selten ein durchgängig guter Artikel. Den Leuten scheint es zu gefallen. Der "Pulsschlag" ist ein schnell verbrauchter Gag gewesen, dem hat man Rechnung getragen. Wenn man nun noch den "Wein zur LP" ins Editorial nach vorne ins Heft holt und die Verkostung der Flasche unmittelbar vor der Lektüre zur Pflicht macht, dürfte die Zufriedenheit noch weiter steigen Wink
Michael(F)
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#8
Zum Thema HiFi-Zeitschriften

Also ich habe als Student Anfang bis Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in einem größeren HiFi-Laden im Rhein-Main-Gebiet gejobbt. Vorzugsweise Samstags. Audio,Stereo und die Stereoplay bekamen wir als Angestellte kostenlos (!) zur Verfügung gestellt, damit wir bezüglich der "Tests" nicht dümmer als die Kundschaft aussahen.

Ich habe die Hefte über Jahre hinweg intensiv gelesen und war immer erstaunt, wenn eine neue Ausgabe rauskam und die Kunden dann am Samstag darauf ohne Vergleiche genau den Testsieger haben wollten.
Oft haben die Kollegen den "Testsieger", egal ob CD-Player, Tapedeck oder Verstärker dann Montags defekt zum Umtausch annehmen müssen.
Soviel zu Vergleichstests.

Lego gebe ich insoweit Recht, als dass z. B. die Einstufung verschiedener Cinch-Kabel in Klanggruppen bezüglich des NF-Bereichs m.E. wohl jeglicher physikalischer Grundlage entbehrt. Aber "Vodoo" läßt sich eben gut verkaufen.

Die technischen Aussagen der Tests fand ich früher auch ausführlicher, so wurde einem die Auswahl durch Angaben über Rauschabstände, Dämpfungsfaktoren, Anstiegszeiten etc. doch leichter nachvollziehbar gemacht.

Aber heutige Verbraucher können damit in der Regel vermutlich nichts anfangen.
Eher mit einem Satz wie dem Folgenden:
"Eine unvergleichliche Räumlichkeit und zartes Timbre liessen die Tester zur Überzeugung kommen, dass der/die xy in den erlauchten Kreis der absoluten Spitzenklasse aufzunehmen war".

Grüße

MasterDeck
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#9
Ich fand früher immer die HIFI-Vision mit Abstand am Besten. Aber irgendwann sind die halt auf den Multimediakrempel umgeschlagen, daran dann gescheitert und die Zeitung wurde eingestellt(?).

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#10
Zitat:MasterDeck postete
Die technischen Aussagen der Tests fand ich früher auch ausführlicher, so wurde einem die Auswahl durch Angaben über Rauschabstände, Dämpfungsfaktoren, Anstiegszeiten etc. doch leichter nachvollziehbar gemacht.
Soweit mich nicht alles täuscht, dürften solche technischen Eigenschaften bei nahezu allen Geräten, auch über verschiedenen Qualitäts- und Preisklassen hinweg, nahezu identisch sein. Man müsste also nur die Aussreisser dokumentieren. Weiterhin kann man davon ausgehen, daß ein entsprechend konfigurierter PC mit einer guten Soundkarte für etwa 100-200 Euro auch Spitzenklassen-Niveau erreicht. Solche Dinge werden aber nur ungern in der Branche gesehen und zugegeben.

Darüberhinaus werden die Geräte "gesoundet", also im Klang verändert entsprechend einer Markenphilophie, entsprechend einem hörbaren Firmensound, Markenbild oder besser "akustischem Image".

Zitat:MasterDeck postete
Aber heutige Verbraucher können damit in der Regel vermutlich nichts anfangen.
Hat das schon jemals geklappt? Ich meine aus den technischen Details und Frequenzgangschrieben etwas über den resultierenden Klang herauszubekommen?

Nein, weil:
* Der Klang von Lautsprecher von der Aufstellung und dem Raum abhängig ist, Tests in schalltoten Räumen also keine Vorraussagen zulassen wie sich das Verhalten des Schallwandlers daheim verändert.

* Der Klang von unterschiedlichen Geräten ist wegen evtl. Lautstärkeunterschiede nicht ohne Pegelabgleich möglich, den meisten Menschen fehlt das Wissen, bzw die Möglichkeit diesen Pegelabgleich durchzuführen. Entsprechend sind sie im Gegensatz zu heimischen ABX-Tests in der Audiokompression, gar nicht in der Lage den behaupteten Humbug der Hifi-Publikumszeitschriften zu überprüfen (verifizieren). Zwei identische Geräte auf unterschiedliche Ausgangspegel getrimmt (gepegelt) führen bekanntlich ab einem Unterschied von etwa 1 dB zu unterschiedlichem "Klangempfindungen".

* Unterschiedliche Frequenzgänge oder Klangempfindungen müssen aber nicht immer negativ sein. Aufällig nur, daß "lautere" Geräte immer gegenüber leiseren bevorzugt werden, weil man mehr Details hört. Wen wunderts, das ist der gleiche Effekt wie nach dem lauter stellen am Pegelregler des Verstärkers.

* Nicht alles was ein feststellbarer Klangunterschied oder Veränderung ist oder ausmacht, ist auch eine Verschlechterung oder eine Verbesserung.

* Frequenzgangschriebe und andere Graphen sind meist gezoomt, oder haben mit dem Klang an sich wenig zu tun, weil sie lediglich Aussagen über bestimmte Eigenschaften machen, die sich aber nicht immer mit Klangveränderungen zeigen müssen.

* Redakteur oder Herausgeber einer Testzeitschrift zu werden ist ein Anlern-Beruf, also kein anerkanntes Berufbild welches eine Ausbildung mit Zertifikat erfordert, notfalls könnte man also alle Redaktionen der Hifi-Publikumszeitschriften mit "1 Euro-Jobber besetzen". Selbiges würde vermutlich gar nicht mal auffallen, weil sich auch diese mit irgendeiner erschlichenen Profession wie in einem Rollenspiel erwürfeln könnten.

* Markenimages, langfristige Einstellungen und "Firmensounds" prägen die Konsumentenmeinung und das Konsumentenverhalten mehr als irgendwelche Vergleichstests. Selbst die (Fach)Händler haben mit ihrer Beratung meist keinen oder kaum einen Einfluss auf das Kaufverhalten.

* Nicht alles, was ich hier schreibe muss richtig sein!

Zitat:MasterDeck postete
Eher mit einem Satz wie dem Folgenden:
"Eine unvergleichliche Räumlichkeit und zartes Timbre liessen die Tester zur Überzeugung kommen, dass der/die xy in den erlauchten Kreis der absoluten Spitzenklasse aufzunehmen war".
Bauernfängerei? Na Sicher, auch in anderen Branchen ist es üblich über ein entsprechend auf Gefühlzustände beschreibendes Vokabular eine Aussage über Dinge zu machen, die ob ihrer Eigenschaften längt uniform sind. Sobald man nicht mehr über Klang und die technischen Eigenschaften (weil zB bereits ab der 300 Euro-Klasse kaum Unterschiede in den Features bestehen) differnzieren kann, müssen eben Hilfsmittel wie Ohren, Pünktchen, Bestenlisten und Marken her, damit der Kunde anhand dieser Merkmale in "Ersatzvornahme" überhaupt orientieren kann.

Ein Vergleich mit Waschmittel-Produkten macht das sogar vielleicht etwas transparenter. Es gibt nur noch wenige Hersteller (zB. Procter&Gample ...), alle waschen weiss, schonen Buntes, nimmt man vergleichbare Mengen und vergleichbare Konzentratstärken, so schaffen alle die 250 m Leinenlänge des Weissen Riessen. Das Preisgefüge wird eigentlich nur noch durch versch. Produkte und die Werbepreise im TV bestimmt. Mitunter kommen versch. Marken von nur einem einzigen Mutterkonzern und unterscheiden sich nur noch in der Parfümierung und dem Anteil an verschiedenenfarbig untergemischten kleinen Kügelchen. Meist können sich solche Marken auch nur noch gegen ebenso zweckmäßige Discountprodukte durch Werbung platzieren, weil sie seitens der Großhändler und Konzerne in "Beauty Care"-Sortimente einfliessen, also in Verbindung mit Waschlotionen, Kosmetik und Pflegeprodukten assembliert und verkauft werden.
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#11
Wenn eine Lausprecherbox im schalltoten Raum einen ausgeglichenen Frequenzgang hat, weiß ich jedenfalls, dass die Tonquelle bei mir im Haus nichts dazu mogelt. Autos werden ja auch für Situationen optimiert, die ein normaler Autofahrer nie erleben wird, oder zumindest nie erleben möchte. Messwerte sind nun mal das Einzige, was sich objektiv bewerten lässt. Wenn nur noch nach Gehör und Gefühl bewertet wird, wer garantiert mir dann, dass nicht technisch die Qualität von 1950 für viel Geld verkauft wird?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#12
Hi

Zitat:mash postete
Wenn eine Lausprecherbox im schalltoten Raum einen ausgeglichenen Frequenzgang hat, weiß ich jedenfalls, dass die Tonquelle bei mir im Haus nichts dazu mogelt.
Deinem Wohnraum ist das Messprotokoll einer Zeitschrift herzlich egal, glaubs mir. Dank zahlreicher (und meist unvermeidlicher) Resonanzen machen die aus dem vermeintlich geraden Frequenzgang im Schrieb eine sagenhafte Achterbahnfahrt auf und ab.

Zitat:mash postete
Messwerte sind nun mal das Einzige, was sich objektiv bewerten lässt.
Wenn man diese Messwerte bei sich daheim vornimmt oder Simulationen wie zB Cara durchlaufen und auf aktive und hochwertige parametrische Entzerrung zurückgreifen kann, so mag das sicher stimmen.

Alles andere ist reiner Glaube in etwas was es nicht gibt. Es reicht eben nicht einfach nur einen guten (teuer muss er gar nicht sein) LS im Laden zu kaufen.

Zitat:Wenn nur noch nach Gehör und Gefühl bewertet wird, wer garantiert mir dann, dass nicht technisch die Qualität von 1950 für viel Geld verkauft wird?
Im HighEnd soll sowas schon mal vorkommen, zwar nicht mit der Technik der 50er, aber doch soll es nach Aussage von Kennern (mich interessiert dieser Marketingbereich weniger) die abenteuerlichsten Konzepte geben (teilweise unter Umgehung der Sicherheitsvorschriften) und auch der Rückgriff auf die Röhrentechnik ist ein Schritt rückwärts hin zu einer Technik, die bereits ad acta gelegt wurde.
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#13
Zitat:mash postete

Wie meinst Du das? Geht es um Vergleichstest für s.g. Bestenlisten? Oder nur um Einzeltests?...
Ich beziehe das auf die Punktevergabe und die Einteilung des/der getesteten Geräte(s) in Klassen, daß ist eigentlich unabhängig der Testart. Das finde ich überflüssig, da dieses Ergebnis von ein paar bzw. nur einen Menschen vergeben wird und eben nicht auf tausende übertragbar ist.

Das ist aber nicht nur bei Punkteschlüsseln so, sondern auch im Testbeitrag. In einer Ausgabe der LP wurde mal ein noch erhältlich Dual-Dreher getestet. Der Autor fand es wahnsinnig genial, das im Teller kein Bleiring mehr verbaut wurde, sondern stattdessen ein Netzkabel. Und hier ist schon der Konflikt: während der Autor dieses Netzkabel im Teller genial findet, werden es wohl die meisten Plattenhörer verteufeln.

Das meinte ich eigentlich damit.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#14
Zitat:Lego postete
(...) Deinem Wohnraum ist das Messprotokoll einer Zeitschrift herzlich egal, glaubs mir. Dank zahlreicher (und meist unvermeidlicher) Resonanzen machen die aus dem vermeintlich geraden Frequenzgang im Schrieb eine sagenhafte Achterbahnfahrt auf und ab. [...)
Natürlich hat der Wohnraum einen grooßen Einfluss. Wenn aber die Box erwiesenermaßen neutral ist, also in einem schalltoten Raum einen ausgeglichenen Frequenzgang hat, dann hat man eine Basis, auf der man weiter machen kann. Die Box kann es dann nicht sein, wenn es falsch klingt. Ich betreibe seit einiger Zeit kleine Studiomonitore (K+H O98) und ich will nichts anderes mehr. Selbstverständlich wird in den Frequenzgang eingegriffen, je nach dem, ob die Box in der Ecke steht, vor einer Wand oder frei im Raum. Das Dogma, daß derartige Klangregelung des Teufels ist, beschränkt sich ja ausschliesslich auf den High-End-Bereich. Natürlich kann man sich, wenn man die Boxen in die Ecke pressen muss, auch ganz gezielt Boxen kaufen, denen untenrum ein bisschen was fehlt. Meßwerte sind nicht alles, aber ohne Meßwerte ist alles nichts.

Zitat:mash postete
(...) Wenn nur noch nach Gehör und Gefühl bewertet wird, wer garantiert mir dann, dass nicht technisch die Qualität von 1950 für viel Geld verkauft wird?
Soweit sind wir doch schon längst. Es mag fortschrittliche, dem Bereich High-End zugeordnete Firmen geben, die ganzheitlich mit modernster Technik arbeiten, oft genug ist High-End aber nur die Beschränkung auf das bisschen, was man beherrscht bzw. glaubt zu beherrschen. Solche Geräte mögen in einem Beurteilungskriterium ihre speziellen Reize entwickeln, man muss dann aber auch damit zufrieden sein, daß andere Kriterien nur schlecht erfüllt werden.

Beispiele für die aktuell verwendete Technik der 50er:
- Breitbänder
- Röhrentechnik
- Vinyl-Schallplatten
Michael(F)
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#15
Zitat:Michael Franz postete
...Ich betreibe seit einiger Zeit kleine Studiomonitore (K+H O98) und ich will nichts anderes mehr...
...dann scheinst Du ja mittlerweile auch die Brummprobleme in den Griff bekommen zu haben Wink
Ein guter Lautsprecher ist und bleibt ein guter Lautsprecher, der Aufstellungsort ist sekundär, aber trotzdem von elementarer Bedeutung. Genauso wichtig ist die Position des Abhörplatzes. Stehende Wellen, Auslöschungen und Resonanzen gibt es in jedem Raum, aber der ureigentliche Charakter eines jeden Lautsprechers bleibt immer bestehen.
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#16
Zitat:Lego postete
Hi

Zitat:mash postete
Wenn eine Lausprecherbox im schalltoten Raum einen ausgeglichenen Frequenzgang hat, weiß ich jedenfalls, dass die Tonquelle bei mir im Haus nichts dazu mogelt.
Deinem Wohnraum ist das Messprotokoll einer Zeitschrift herzlich egal, glaubs mir. Dank zahlreicher (und meist unvermeidlicher) Resonanzen machen die aus dem vermeintlich geraden Frequenzgang im Schrieb eine sagenhafte Achterbahnfahrt auf und ab.
...
Dazu hat Michael(F) schon genau das Richtige geschrieben. Dein Argument kann nicht richtig sein, weil sich Fehler normalerweise addieren. Nach Deiner Theorie müsste man ja Autos mit schlechter Federung bauen können, weil sie auf Kopfsteinplaster sowieso so schaukeln.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#17
Da habt ihr mich verm. missverstanden. Ich wollte lediglich darauf hinaus, daß man nur geringem Maße aus einem Frequenzgang den resultierenden Frequenzgang am Hörplatz prognostizieren kann.

Ihr beide geht ja bereits davon aus, daß jemand Erfahrenes die Boxen aufstellt und zahlreiche mögliche Fehler vermeidet.

So gesehen läßt sich natürlich das Risiko verringern, daß es zu Abweichungen von der erwünschten neutralen Wiedergabe gibt.

Allerdings ist ein Frequenzgangschrieb natürlich auch nicht alles, die unvermeidlichen verteilten Resonanzen eines Raumes haben auch Rückwirkungen auf die Funktionsweise des LS, speziell dessen Reaktion zum Zeitpunkt der Resonanz. Resonanzen (und die Aufstellung) haben es nämlich so an sich, da sie zwar einerseits genutzt werden können um zB einen veränderten Frequenzgang im Bassbereich herbeizuführen, allerdings kann die dafür verm. optimale Aufstellung am Hörplatz auch dazu führen, daß sich zB Resonanzen im oberen Bassbereich oder Mitteltonbereich unkontrollierbar aufschaukeln.

Ich wollte nur darauf hinaus, daß man sich mehrere Boxen in seinem Wohnraum am gewünschten Aufstellungsort anhört, weil der Raum doch wesentlich den Klang beeinflusst und man aus einem geraden Frequenzgang und tausend Öhrchen bei Stereo und Audio nicht darauf schließen läßt, daß sich der herbeigesehnte LS der Marke xyz nun wirklich für den Wohnraum eignet.

Genau das Gegenteil wollen aber eben diese Zeitschriften vermitteln, eine Art Vergleichbarkeit wo keine ist. Frequenzgangschriebe im schalltoten Raum täuschen über sowas gerne hinweg.

In keinem Falle wollte ich darauf hinaus, daß man nun jede beliebige Ware akzeptieren muss, nur weil die Hersteller zu faul und nicht in der Lage sind ihre Kisten zusammenzuschroten. Allerdings wundert es mich, daß mit dem heutigen Stand der Technik ab einer bestimmten Preisklasse überhaupt noch passive LS verkauft werden. Aktive Konzepte mit dem Wohnraum angepasster Entzerrung sind doch durchaus auch in den unteren Preisklassen möglich, wenn die Käufer Angabe zu den Abmessungen ihres Hörraums und dessen Mobiliar machen können. Automatisiserte Messysteme zur Anpassung sind auch schon in Receivern der 2000 Euro-Klasse und weniger gesichtet. Mit solchen Daten und Parametern jedenfalls kommt man in der Kaufberatung jhedenfalls weiter als mit den Hifi-Publikumszeitschriften in der einen und den Hersteller-katalogen in der anderen.

Tun wir doch bitte nicht so, als würden wir noch in den 80ern leben und wüssten nicht, welche Folgen sich ungünstig aufsummierende Resonanzen eines Raums und eine falsche Zusammenstellung der Nachhallzeiten auf das Resonanz- und Abstrahlverhalten eines LS hätten.

Jedenfalls kann die Industrie durchaus auch mutiger mit aktivem Konzepten und Entzerrungen umgehen, denn wer in der Lage ist einen nicht optimal passenden LS in einem Wohnraum zur Zufriedenheit aufzustellen, der ist auch in der Lage diesen Raum zu vermessen und Angaben zu dessen Mobilliar oder Bestuhlung zu machen, sodass eine Vorauswahl feststeht und eine anschließende akustische kurze Vermessung (wer auch immer die durchführt) die restlichen Daten herbeifördert.

Oder werden LS immer noch wie in den 80 und 90ern nach Kilo und Marken in passiv und ohne Entzerrung gekauft?

Ich bin da nicht mehr up to date, klärt mich auf, ich war in den späten 80ern schon Selbstbauer.

PS: Bisher jedenfalls war ich im Fahrzeugbereich immer ein Befürworter einer auf die Erforderdernisse angepassten Federung des Automobils.
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