Teac X-10R zu langsam
#1
Knappe Vorgeschichte: Seit kurzem hat mich die Analogwelt wieder. Nachdem ich meinen alten Plattenspieler reaktiviert habe, um einige Alben meines Lieblings-Jazzpianisten verfügbar zu haben, fiel mir von eben diesem Mann ein altes Tonband in die Hände (bis dahin wußte ich nicht einmal, daß MPS seinerzeit auch bespielte Tonbänder verkauft hat).

Ich erinnerte mich an die Zeiten in den 70ernm, als ich als Schüler viel Spaß mit einem Grundig-Nußbaum-Trümmer hatte und später, Mitte der 80er mit einem Kommilitonen mit seiner Teac (ich meine, es ware eine X-7) und meinem Synthesizer (analog, Korg MS-20) allerlei interessante Sachen angestellt habe. Als ich nun die Gelegenheit hatte, eine X-10R zu kaufen, gab's kein Halten mehr.

Ich hab's nicht bereut. Die erste Hörprobe mit einigen meiner 30 Jahre alten Bänder hat mich vom Stuhl gehauen. Jedenfalls keimt in mir der Verdacht, daß die CD als Tonträger ein wenig überschätzt wird ;-)

Einen Dämpfer erhielt die Freude, als ich am Ende eines Bandes angekommen war und die Autoreverse-Funktion in Aktion treten sollte. Tat sie auch, aber dann stoppte die linke Spule immer wieder ab, das Band hing durch, die Maschine stoppte. Sie ließ sich sofort wieder starten, aber nach kurzer Zeit derselbe Spaß.
Dann habe ich ein wenig mit den Motoren experimentiert, mit und ohne Band, mit (volle 18er Dreizack-Spulen) und ohne Spulen. Das Ergebnis:

- Abspielbetrieb vorwärts: tadellos.
- Abspielbetrieb rückwärts: linker Wickelteller läuft nach kurzer Zeit langsamer, Band hängt dann links durch, Maschine stoppt.
- Schneller Vorlauf: Zunächst tadellos, bei etwa dreiviertelvoll gewickelter rechter Spule wird die Spule immer langsamer, steht schließlich fast und läßt sich auch durch Stoppen und erneutes Starten nicht zu höherem Tempo animieren.
- Schneller Rücklauf: Mit Band ähnlich wie Abspielbetrieb rückwärts, ohne Band läuft der linke Teller, bleibt irgendwann stehen und läuft dann wieder an, das Ganze wiederholt sich.

Die Ergebnisse sind identisch, wenn das Band direkt von Spule zu Spule läuft (und ich die Bandzughebel mit der Hand hochhalte). Die Maschine wickelt dann allerdings recht locker.

Ich habe das Gerät einmal geöffnet und die Wickelteller abgenommen (weiter zerlegen will ich sie bei Bedarf erst, sobald ich in den nächsten Tagen das Service Manual bekomme). Dabei habe ich ordentlich gestaunt: Das Gerät ist sauber, und zwar wie geleckt. Nicht einmal zwischen den einzelnen Strippen zusammengefaßter Leitungsbäume ist Staub, auch typische Schmutzecken sind klinisch rein. Entweder stand das Gerät in den letzten Jahren staubdicht verpackt in einem Lager, oder es wurde vor dem Verkauf zerlegt und gründlichst gereinigt. Die Elektronik sieht optisch gut aus (keine Elkos gebläht o.ä.).

Was mir noch aufgefallen ist, wovon ich nicht weiß, ob das evtl. normal ist:
- Beim Abspielen rückwärts läuft der rechte Wickelteller ebenfalls, und zwar gegenläufig (!), beim Abspielen vorwärts steht jedoch der linke Teller.
- Die Guß-Unterteile der Wickelteller befinden sich nicht zentrisch in der Frontblendenöffnung, sondern sitzen etwas unterhalb der Mitte.
- Die Bremsbänder (mit blütenweißen Filzbelägen) liegen sehr nahe an den Gußteilen an, am linken näher als am rechten.
- Im Stillstand lassen sich die Wickelteller recht schwergängig drehen, beim Bandeinlegen muß ich beide Hände zur Hilfe nehmen, obwohl die Teac-Leute in der Bedienungsanleitung wie 1000 nackte Urwaldbewohner damit angeben, wie butterweich sich das Band mit einer Hand auf die aufnehmende Spule wickeln läßt.
- Ach ja: Ob ich die Maschiene stehend oder liegend betreibe, macht keinen Unterschied.

So, das ist jetzt ein echter Roman geworden, aber vielleicht hat jemand hier eine Idee, wo der Hund begraben sein könnte bzw. wo ich die nächsten Diagnoseschritte setzen sollte. Nachdem ich etliche wirklich fundierte Beiträge hier im Forum schon einmal quergelesen habe, bin ich da eigentlich ziemlich optimistisch.

Für jede Hilfe jetzte schon vielen Dank!
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#2
Hallo Hans,

einer der TEAC-Spezialisten ist Rolie384, wenn er sich nicht von selber einklinkt => PN an ihn.

Grundsätzlich sollte sowohl bei Wiedergabe als auch beim Spulen der abwickelnde Teller gegenziehen. Das heisst, ohne Band läuft er recht schnell in die "falsche" Richtung. Bei einer TEAC aus der Vorgängerbaureihe (A) die gerade unter meinem Schreibtisch steht lassen sich die Wickelteller von Hand bewegen. Ein Widerstand ist spürbar, aber man kann den Teller mit leichtem Druck einer Fingerspitze bewegen. Ich hätte, bei diesen Kräften, keine Bedenken "am Band zu ziehen" um die Spule zu bewegen.

Handelt es sich um Oscar Peterson oder um Eugen Cicero?

Ach ja, ganz vergessen: Willkommen im Forum.
Michael(F)
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#3
Zitat:Michael Franz postete
Bei einer TEAC aus der Vorgängerbaureihe (A) die gerade unter meinem Schreibtisch steht lassen sich die Wickelteller von Hand bewegen.
Gerade der Antrieb ist bei der X-10® gegenüber der A-3300SX aber eine komplette und teilweise völlig anders geartete Neukonstruktion. Ob sich die Erkenntnisse von einem zum anderen Modell so ohne weiteres übertragen lassen, halte ich für fraglich.
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#4
Deswegen auch der Hinweis auf den Vorgänger. Überarbeitet oder nicht - es sollte möglich sein, die Spulen leicht zu drehen, ohne daß sie frei durchdrehen und nachlaufen. Alles andere ist für das Einlegen des Bandes nicht praktikabel.
Michael(F)
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#5
Hallo Michael und timo,

danke für die schnellen Reaktionen.

Wenn der andere Teller gegenziehen soll, dann ist es der linke, der sich abnorm verhält - das paßt ja zum restlichen Bild.

Was den Widerstand betrifft: Ich habe keine Vergleichsmöglichkeit, deshalb kann ich das nicht beurteilen. Vielleicht nehme ich mal ein altes Band und sehe, ob ich es zerreiße oder dehne, wenn ich nur an einer Spule drehe. Zumindest scheint mir das im Widerspruch zu dem üppigen Eigenlob im Manual zu stehen.
Vielleicht liegt es auch daran, daß ich bis jetzt nur 18er-Spulen zur Hand habe (größere konnte mein früheres Gerät nicht betreiben). Bei 26ern müßte man ja einen deutlich größeren Hebel haben, wenn man sie am Rand bewegt.

Zum Künstler: Es ist Cicero. (Wobei MPS damals noch weitere Pianisten außer Cicero und Peterson im Programm hatte, aber das waren tatsächlich die wahrscheinlichsten.)

Und danke fürs Willkommen - ich finde es schon beeindruckend, was sich hier im Forum an Sachverstand zeigt, und das in einem so ruhigen und freundlichen Umgangston, wie er leider im Web nicht mehr ganz selbstverständlich ist.

Gruß, Hans
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#6
Aha, ich denke, ich bin im Bilde.

Was macht denn die Maschine, wenn Du rückwärts wiedergibst und Du dabei den LINKEN Bandzugfühlhebel mit dem Finger nach unten drückst. Wickelt der Teller nun auf, ist beim linken Teller der Bandzug verstellt:

Ein Stück altes Tonband in eine große Aufwickelspule einfädeln. Am Ende Knoten machen. Hier Kraftmesser einhängen. rechten Fühlhebel miit Gummiband hochhalten. Band so einfädeln, daß es über den linken Fühlhebel läuft und dann über die linke große Umlenkrolle und unter der Umlenkrolle führst Du das Band wieder nahc links außen zurück.

Wiedergabe rückwärts drücken, Bandzug messen. Dieser muß 50Gramm, also 0,5N betragen. Trimmpoti innen verstellen, bis Bandzug stimmt.

Das gleiche Spiel umgekehrt bei Wiedergabe vorwärts.

Bandzug beim Umspulen muß 100 Gramm, also 1N betragen. Einstellen mit separaten Trimmern wie oben beschrieben.

Umspulgeschwindigkeit mit dem fünften Trimmpoti so einstellen, daß am vorgesehenen Testpunkt die Wellenlänge der Reckeckschwingung 7 Milisekunden beträgt.

Fertig!
Wenn Du Hilfe haben möchtest, einfach vorbeikommen.
Wohnort ist Marl im nnördlichen Ruhrgebiet.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#7
Zitat:Zelluloid postete
Was macht denn die Maschine, wenn Du rückwärts wiedergibst und Du dabei den LINKEN Bandzugfühlhebel mit dem Finger nach unten drückst. Wickelt der Teller nun auf, ist beim linken Teller der Bandzug verstellt
Hallo Martin,

danke für den Hinweis. Meinst Du wirklich nach unten drücken? Wenn ich den Hebel nach unten drücke (so wie er ohne Bandspannung nach unten fällt), dann stoppt die Maschine. Wenn ich ihn hochhalte, also Bandzug simuliere, dann spielt das Gerät, der Wickelteller verlangsamt aber immer wieder bis fast zum Stillstand, läuft dann wieder an und wickelt weiter. Dabei hängen links vom Tonkopfdurchgang Bandschlaufen von geschätzten 10 cm durch, die dann beim Wiederanlaufen des Tellers eingeholt werden.

Wenn ich beim schnellen Spulen nach links den linken Hebel hochhalte, dann spult die Maschine ziemlich brav, und wird nur mit zunehmender Dicke des Bandwickels langsamer. Übrigens bleibt sie dann auch in Gang, wenn ich den Hebel loslasse.

Ach ja, was die Schwergängigkeit der Teller beim Fädeln betrifft: Hier war ich wohl etwas zu besorgt um das Band. Beim Einfädeln ist es beidseitig kein Problem, die aufnehmende Spule mit ein bis zwei Fingern zu drehen, und das Band kommt von der anderen gut nach. Bei der vollen Spule muß ich zum Rückwärtsdrehen allerdings die ganze Hand nehmen, allerdings ohne daß das Band in Gefahr gerät, sich zu dehnen.

Gruß, Hans
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#8
Nicht so schnell an den Potis drehen!

Stelle sicher, daß die Bremsen sauber lösen, eventuell ist da ja der Hund begraben.


Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Ich bin da ohnehin eher vorsichtig. Und ehe ich an der Maschine irgend etwas mache außer optischen Kontrollen und Funktionsversuchen, werde ich in jedem Fall abwarten, bis ich das Service Manual habe. Den Bandzug werde ich allerdings in einer ruhigen Minute einmal messen, wie Martin empfohlen hat. Ich habe zwar nur eine simple Federzugwaage und keinen dedizierten Kraftmesser, aber die ist genau genug, um wenigstens zu beurteilen, ob da etwas grob daneben liegt.

Die Bremsen hatte ich auch schon im Verdacht, vor allem, da die linke nach meinem Eindruck recht dicht anliegt, und das würde mit dem beobachteten Verhalten korrespondieren. Ich habe bloß keine Vergleichsmöglichkeit. Meine frühe Tonbandzeit liegt eben schon ein paar Jahrzehnte zurück, und jetzt fange ich fast wieder bei Null an.

Gruß, Hans
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#10
Genau Hans. Deine Beobachtungen sind im Prinzip richtig. Wenn Du den Hebel nach oben drückst, simulierst Du zwar Bandzug, aber dadurch denkt die MAschine, der Zug ist zu stark und es Bilden sich die beobachteten Schleifen.

Du must zu wenig Bandzug simulieren. Du must den Habel ganz leicht (also etwa 1mm) nach unten drücken, damit die MAschine denkt, das Band hängt durch und die MAschine somit den Bandzug erhöht. Halt nur ein kleinen Tuck nach unten drücken, so daß die MAschine nicht ausgeht.

Dein Kraftmeser eignet sich bestimmt hervorragend. Finde ich wirklich toll, daß Du sowas besitzt. Man benötigt nämlich nciht unbedingt ein Tentelometer, es geht mit ein bißchen Gefühl so, wie ich es oben mit der Federwaage (Kraftmesser) besschrieben habe. Du mußt nur das BAnd unter dem Schaltfolienbolzen hindurchführen, weil es ja nirgends reiben darf bei der Messung.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#11
Und auch optisch sieht die X10 ja wohl geil aus. Ich finde diese graue Farbe einfach geil.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#12
Hui... :-) Na ja, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Edit: Übrigens gab's die X-10 auch in schwarz, da sieht sie wirklich ganz hübsch aus.

[Bild: etV7b4GolT1T.jpg]

Wurde aber in Europa so wohl nicht angeboten.
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#13
Hat die X-10 denn eine BandzugREGELUNG, das heisst, verändert sie den Bandzug in Abhängigkeit von der Stellung der Fühlhebel? Ich dacht immer das seien nur gefederte Schlaufenfänger mit einem Schalter, der tätig wird, wenn die entspannte Endlage erreicht wird.
Michael(F)
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#14
Ja, so ist es, das kann man bei geöffnetem Gerät gut sehen - der Hebel ist über eine Umlenkrolle federnd an einem recht dünnen Faden aufgehängt. Wenn der Hebel ganz nach unten fällt, schließt er mit dem anderen Ende einen Kontakt, und die Wickelmotoren werden gestoppt. Nach meinem Eindruck gibt es da nur Kontakt auf oder Kontakt zu.
Möglicherweise ist der Hebel bei der X-1000 und X-2000 mit einer Regelung versehen.

BTW: Mir gefällt die Maschine in hellgrau. Die ganze restliche Anlage ist zwar schwarz, aber an der hellen Teac sieht man auch ein bißchen den Zeitgeschmack der Entstehungsjahre, und das hat was. Aber wie schon gesagt, die Geschmäcker sind verschieden ;-)

Gruß, Hans
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#15
Ups! Ich dachte, die hätte die gleiche Bandzugregelung wie X2000-Serie.
Dann weiß ich auch nicht.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#16
Hallo Leute,

die X 10 / X 10 R hat keine echte Bandzugregelung. Die Stellung der Bandzughebel regelt nicht die Leistung der Wickelmotoren, wie das bei der 1000 er und 2000 er Serie der Fall ist. Dort wird über Optokoppler der Stand der Bandzughebel abgefragt und damit die Wickelmotoren geregelt.

Das Problem von Hans sollte also als erstes auf mechanische Ursachen hin überprüft werden, er hat schon genauere Hinweise von mir bekommen.

Ein Defekt der Elektronik kann allerdings auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Vorher muss er aber erst mal die anderen Dinge überprüfen.

Ich habe noch keinen dieser Motore auseinandergenommen, es spricht aber vieles dafür, dass auch diese Motoren normale Gleichspannungsmotoren mit eben dem üblichem Verschleiß sind. Kontaktstörungen wären hier somit auch noch denkbar. Hoffentlich liest Hans jetzt nicht mit, sonst bekommt er es noch mit der Angst zu tun. Das sollte schließlich das Letzte sein, was als Möglichkeit in Betracht kommt.

Bei der X 10 / X 10-R erfolgt über die Bandzughebel in der Tat nur ein Abschalten der Motoren ab einem bestimmten Punkt. Ansonsten wird über ein Seil - Feder System eine gedämpfte Federung aufgebaut, die bis zu einem bestimmten Punkt anhält. Darüberhinaus greift eine andere Feder zusätzlich und es benötigt wesentlich mehr Kraft den Bandzughebel von da an bis an den oberen Anschlag zu bringen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#17
Klar lese ich mit. Aber mich erschreckt so schnell nichts. Wenn der Motor tatsächlich hin sein sollte, hat der Verkäufer ein Problem, denn er hat ausdrücklich eine einwandfreie Funktion im Abspiel- und Spulbetrieb zugesagt. Wenn das Ganze auf eine mechanische Dejustage o.ä. zurückzuführen ist, mache ich da keinen Streß, das läßt sich beheben und macht dann weniger Aufwand als der Rücktransport inkl. Verpacken.
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#18
Liebe Leute, der Fall ist gelöst.

Wie Rainer schon vermutete, war es ein mechanisches Problem. Mit seiner umfangreichen Hilfe konnte ich die Sache einkreisen: Die mechanische Bremse am linken Wickelmotor hatte zu wenig Platz, so daß sie nicht vollständig löste. Dadurch drehte der linke Motor beim Rückwärts-Abspielen nur mit sehr geringer Kraft und kam beim Rückwärtsspulen nicht ordentlich auf Touren. Beim Abspielbetrieb vorwärts hielt er nicht gegen und beim Vorspulen bremste er so stark, daß der rechte Motor bei größer werdendem Bandwickel auch stark verlangsamte.

Glücklicherweise habe ich nicht allzu viel abgespielt. Technisch bin ich zwar sonst eher bei Elektrowerkzeugen zu Hause, aber ich nehme an, daß die Gleichstrom-Wickelmotoren es ebenso übel nehmen wie der Motor einer Bohrmaschine, wenn sie drehen wollen, aber mechanisch gebremst werden: Der Motor wird immer wärmer und brennt im Extremfall durch.

Beheben ließ sich der Fehler dadurch, daß ich das Metallteil, das das Bremsband umfaßt und dessen Bewegungsfreiraum begrenzt, ein wenig nach unten verstellt habe. Dadurch konnte das Band sich wieder vollständig vom Tellerträger lösen und alle Probleme waren verschwunden.

So top-gepflegt, wie die Maschine sonst wirkt, nehme ich an, daß der Verkäufer sie in einwandfreiem Zustand abgeschickt hat und sie irgendwo auf dem Transportweg einmal heftig aufgesetzt hat, wobei dann das Metallteil verrutscht ist (das ließ sich recht leichtgängig bewegen). Paketdienste wie DHL gehen nach eigenem Bekunden davon aus, daß Sendungen einen Sturz aus 1,50 m Höhe auf einen Betonboden überstehen müssen, anscheinend haben sie es in diesem Fall einmal ausgetestet.

Euch allen und vor allem Rainer einen ganz herzlichen Dank für Hilfe und Unterstützung!

Gruß, Hans
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#19
Bei Gleichstrommotoren geht, je mehr Last sie unter einer bestimmten Spannug zu leisten haben, die Drehmomentkurve nach oben. Das geht immer soweit, daß die Motoren bei Stillstand unter Spannung im Prinzip ein unendliches Drehmoment abgeben und dann halt irgendwann durchbrennen.

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#20
Zitat:Zelluloid postete
Bei Gleichstrommotoren geht, je mehr Last sie unter einer bestimmten Spannug zu leisten haben, die Drehmomentkurve nach oben. Das geht immer soweit, daß die Motoren bei Stillstand unter Spannung im Prinzip ein unendliches Drehmoment abgeben und dann halt irgendwann durchbrennen.
Dann ist es tatsächlich genauso, wie wenn man bei einer Bohrmaschine, die sich in Stahlbeton festgefressen hat, weiter auf den Gasschalter drückt. Ist doch beruhigend, daß die Physik wiederholbare Effekte bringt ;-)

Gruß, Hans
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#21
Hallo Hans,

aus diesem Grunde ist bei Teac gerade der Capstan Motor sehr berüchtigt. Der Abrieb der "Kohlen" blockiert irgendwann das Lager und Qualm und Tschüss. Da ausgerechnet dieser Motor eine echte Regelung hat, bekommt man davon vorher nichts mit. Es wird schön immer weiter hochgeregelt, die Maschine läuft somit in normaler Geschwindigkeit.

Ich hatte schon bei 2 Maschinen einen Motorschaden, übrigens jedesmal eine R Version. Vielleicht ist hier der Verschleiß durch das Umschalten der Laufrichtung wesentlich höher.


Band ab - Band läuft,

Rainer
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#22
Hallo Rainer,

dabei dürfte es eigentlich gar nicht so kompliziert sein, eine Schaltung zu entwerfen, die den zum Motor fließenden Strom überwacht und bei Überschreitung eines definierten Grenzwerts beispielsweise eine Warn-LED aufleuchten läßt oder den Motor abschaltet.

Gruß, Hans
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#23
Hallo Hans,

gute Idee, hätte ich ja auch selbst drauf kommen können. Ich würde eine Version bevorzugen, die den Motor stoppt. Bei der nächsten instandzusetzenden Teac muss ich mich mal darum kümmern.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#24
Mein Capstanmotor läuft noch einwandfrei Big Grin ......

Weiß eigentlich jemand, für wieveil Stunden etwa bei Teac so ein Motor ausgelegt war, bzw. wievile Stunden er durchhält.

Und iwe sieht es mit den Cobalt Amorph Köpfen aus der X2000 aus?
Eher 500 Stunden? 1000 Stunden? 2000 Stunden? 5000 Stunden?

Es werden wohl nicht die 150 000 Stunden eines GX-Kopfes erreicht. Wie man sieht, halten die GX-Köpfe auch nicht ewig, sondern nur etwa nur 68 Jahre bei täglich 6 Stunden Musik. :rolleyes

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#25
Hallo Martin,

ich habe es bei meiner X 2000 R in 2 Jahren geschafft, den Capstan Motor völlig zu ruinieren. Die Kohlen waren fast schon nicht mehr da, als er dann mit Gestank den Dienst quittierte. Die Maschine hatte ich damals ladenneu gekauft.

Betrieb bei mir ca. 6 Stunden fast täglich. Allerdings nach der Aufnahme immer im Start Stop Betrieb abgehört. Das belastet den Motor vielleicht etwas mehr. Die Cue Einrichtung habe ich zur Kopfschonung allerdings so gut wie nie benutzt.

Der neue Motor kostete mich damal 200 DM. Gewährleistung von 2 Jahren gab es leider noch nicht, nur Tascam gewährte auf seine Produkte 2 Jahre Garantie.

Die Köpfe hatten dann auch schon deutliche Einschliffspuren, waren vor allem beulig. Man merkt das dann vor allem daran, dass sie sich wesentlich schneller zusetzen und auch mit sehr guten Bändern kaum noch eine durchgehende Aufnahme bis zum Bandende möglich ist.

Die Köpfe der 1000 erscheinen besser, zumindest sind die der gebraucht erworbenen Geräte durch die Bank besser, als die der 2000 er Modelle.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#26
Zitat:rolie384 postete
gute Idee, hätte ich ja auch selbst drauf kommen können. Ich würde eine Version bevorzugen, die den Motor stoppt. Bei der nächsten instandzusetzenden Teac muss ich mich mal darum kümmern.
Hallo Rainer,

ich dachte eher daran, daß die Teac-Leute darauf hätten kommen müssen. ;-) Wofür beschäftigt man dort Ingenieure?

Mir stand jedenfalls sofort die Szene vor Augen, als mir der Marketingleiter eines großen Werkzeugherstellers vor 15 Jahren einmal erklärte, warum Akkuschrauber-Motoren bei blockierter Maschine anders als die der netzgebundenen Exemplare nicht durchbrennen können - die 1-2 Ah sind durch den kräftig ansteigenden Strombedarf ganz fix leergesaugt, ehe die Maschine sich nennenswert erwärmen kann.

Gruß, Hans
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#27
Zitat:Zelluloid postete
Es werden wohl nicht die 150 000 Stunden eines GX-Kopfes erreicht. Wie man sieht, halten die GX-Köpfe auch nicht ewig, sondern nur etwa nur 68 Jahre bei täglich 6 Stunden Musik.
Oder sie brennen vorher irgendwann durch, zeigen dabei aber eine mustergültig erhaltene Oberfläche ;-)

Gruß, Hans
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#28
Hallo Hans,

die Teac Männer haben den Motoren Vorwiderstände zur Sicherung spendiert, die aber leider nicht den gewünschten Erfolg bringen. Die Sicherungen waren zwar durchgebrannt, der Motor aber dazu. Die Kontaktflächen für die Kohlen waren so heiß geworden, dass sich der Kunststoff verformt hatte. Ein neu wickeln hat sich damit auch erledigt.

Der zweite Motor bei einer X 7-R begann leicht zu pfeifen, worauf ich nach der ersten Erfahrung gleich die Maschine stoppte und den Motor öffnete, das war gerade noch früh genug. Kaum noch Kohlen vorhanden, viel Abrieb.

Der Motor läuft zur Zeit mit selbstgestrickten Kohlen.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#29
Wie lange sollen denn nun die Köpfe halten?
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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