Ich bin ein Neuer
#1
Schönen guten Tag !
Ich bin neu hier und möchte mich einmal kurz vorstellen!
Mein Name ist lotharF und ich wohne seit 1957 in Salzburg/Österreich.
Meine Hobbys sind alte Bücher, Kuriositäten und natürlich Musik und Film.
Mein Musikgeschmack geht dabei von alt bis neu durch alle Richtungen.
Hauptsache ist Charakter und Originalität. (Das selbe gilt auch für Filme).
Die Musik kommt bei mir aus ELAC EL 60 Boxen in Verbindung mit einem Marantz 2238 Receiver. Angeschlossen sind dabei wechselnde Plattenspieler und CD Player. Da ich nur eine kleine Wohnung habe muss ich meine Sammelwut auf Flohmärkten durch einen nachfolgenden Destillationsvorgang in Zaum halten.
Zum Glück gibt es aber e-Bay und so mancher Blitzkauf ist bei mir nur kurz zu Besuch. Das bringt mich auch zum Grund weshalb ich mich hier angemeldet habe.
Ich sitze oft stundenlang an meinem PC und dabei möchte ich eigentlich Musik hören.
Das ist aber heutzutage nicht mehr so einfach da die meisten Radiosendungen mit ihrer Nervigkeit schon zu Kleinkindern aufgeschlossen haben.
CD und LP sind nicht schlecht aber zum Nebenbeihören etwas monoton und leider auch zu kurz.
Logische Konsequenz daraus ist dann das Tonband mit langer Laufzeit und so habe ich beschlossen eines zu kaufen.
Ich werde also in der nächsten Zeit ein bisschen mitlesen um die richtige Marke und Typ für mich zu finden.
LotharF.
PS: Musik als MP3 und von der Festplatte kenne und nutze ich öfters.
Mit ihnen Musikhören ist wie das Essen aus der Kühltasche am Badestrand.
Weder das Einpacken noch das Essen ist richtig befriedigend.
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#2
Zitat:lotharF postete
...
PS: Musik als MP3 und von der Festplatte kenne und nutze ich öfters.
Mit ihnen Musikhören ist wie das Essen aus der Kühltasche am Badestrand.
Weder das Einpacken noch das Essen ist richtig befriedigend.
Hallo Lothar,

willkommen im Forum. Genau so sehe ich das auch. Deshalb läuft gerade meine A77 MK III mit der 'Geschichte von Count Basie' im Hintergrund. Ist vor vielen Jahren mal vom Rundfunk mitgeschnitten worden.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Zitat:lotharF postete
(....) Ich werde also in der nächsten Zeit ein bisschen mitlesen um die richtige Marke und Typ für mich zu finden.
LotharF.
PS: Musik als MP3 und von der Festplatte kenne und nutze ich öfters.
Mit ihnen Musikhören ist wie das Essen aus der Kühltasche am Badestrand.
Weder das Einpacken noch das Essen ist richtig befriedigend.
Schönen guten Tag Lothar,

willkommen im Forum. Wenn Du aufmerksam mitliest, dann wirst Du nicht nur das für Dich geeignetste Gerät finden sondern auch feststellen, daß Musik von Festplatte nicht zwangsläufig den Charme einer Kühltasche verbreiten muss, es sei denn, Du willst es so haben Wink

Gegen das Flair der drehenden Spulen ist allerdings noch kein Kraut gewachsen.

Viele Spaß hier.
Michael(F)
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#4
Zitat:lotharF postete
Ich sitze oft stundenlang an meinem PC und dabei möchte ich eigentlich Musik hören.
Das ist aber heutzutage nicht mehr so einfach da die meisten Radiosendungen mit ihrer Nervigkeit schon zu Kleinkindern aufgeschlossen haben.
Kleinkinder können aber wenigstens noch etwas lernen. Bei Radiosendern habe ich die Hoffnung aufgegeben. Big Grin

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Zitat:Michael Franz postete

.....Gegen das Flair der drehenden Spulen ist allerdings noch kein Kraut gewachsen....
Oh doch, Wickelteller mit Band auf AEG- KernWink
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Sind das nicht auch Spulen?
Michael(F)
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#7
Spulenlose Spulen sozusagen Wink
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#8
Hallo!
Danke für die freundliche Begrüßung!
Das Flair der drehenden Spulen kenne ich leider noch nicht aber
ich hoffe dass ich bald mitreden kann.
Musik von MP3 und Festplatte mit Essen aus einer Kühltasche zu vergleichen ist wohl etwas zu einfach ausgedrückt.

Daher hier, ein komplizierte Erklärung. Ich gestehe, dass ich keinerlei Vorbedingungen für so einen Vergleich erfülle. Eine Flasche Wein, ein warmer Sommerabend und einige LPs von Sonny Terry und Kollegen. Das ist alles ! Also kein psychologisches oder pädagogisches Studium sondern mehr erfühlt als gewusst. Auch muss man es nicht unbedingt lesen da über das Thema sowieso schon alles geschrieben wurde. Wer trotzdem will, bitte.
Gruß lotharF



Als der Mensch das erstemal Musik machte, benutzte er wahrscheinlich sehr einfach Rhythmen.
Einige Trommelinstrumente und die menschliche Stimme reichten aus um eine heilige oder freudige Stimmung hervorzurufen. Mit der Entwicklung von Instrumenten wurde dann die menschliche Stimme von der reinen Lautmalerei befreit und sie wurde benutzt um Geschichten zu erzählen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Musizieren zu einer geschlossenen Veranstaltung. Im engen Kreis, konzentriert den Worten und Lauten lauschen, ist über eine lange Entwicklungszeit hinweg die einzige Möglichkeit gewesen Musik zu hören.

Ende des 19 Jhd. wurde mit der Tonaufzeichnung ein gewaltiger Schnitt in der Musikgeschichte eingeleitet. Vorher war die Musik gebunden, an Orte oder an Zeiten.
In der Kirche, im Konzertsaal oder bei Feierlichkeiten, immer war Musik an einen Ort und einer Zeit präsent den Menschen als etwas besonderes empfanden. Das hat sich nun geändert und Musik konnte man zu sich nach Hause nehmen. Mehr und mehr entstanden nun diese besonderen Orte im Haushalt, im Wohnzimmer oder in der Küche. Zu jeder Zeit konnte man jetzt Musik hören und ein bisschen von ihrer Besonderheit begann abzubröckeln. Ich weis nicht ob schon damals Menschen dieser Entwicklung negativ gegenüberstanden aber diesen kleinen Verlust an Heiligkeit haben wir eingetauscht gegen einen gewaltigen Vorteil.
Nicht mehr die Dorfkapelle und das Heimatlied war das Maß aller Dinge sondern von überall aus der Welt spielten jetzt erstklassige Musiker ihre besten Stücke in unserem Wohnzimmer. Nie gekannte Klänge und Sprachen kamen uns zu Ohren und ein wenig internationales Fluidum durchströmte unsere Urgroßeltern.
Wie es weiterging ist bekannt. Die Musik wurde zum Antrieb einer gewaltigen Maschinerie und mit dem Aufkommen der verschiedenen Musikstiele begann das zuerst Verbindende auch gleich wieder zu verschwinden.
Nun wurden die musikalischen Grenzen nicht mehr von Ort zu Ort gezogen sondern direkt über Länder und Meere hinweg, in unserem Gehirn. Ob reich, intellektuell oder arm und ungebildet. Alles hatte einen eigenen Musikstil und schaute etwas verächtlich auf den Stil der anderen.

Vielleicht sollte ein Philosoph einmal den länderübergreifenden Musikgeschmack und die Anfänge der Globalisierung miteinander vergleichen. Kann sein das es einen geschichtlichen Zusammenhang gibt.

Weiter im Text.
Ab den 50er Jahren wurden die Menschen ein weiteres Mal durch Musik nachhaltig getrennt.
Diesmal in jung und alt!
Wegen der nostalgischer Verhuschtheiten mit der wir die gute alte Zeit betrachten wird dieser Vorgang heute nicht mehr ernst genommen.
Doch damals hat Musik Familien zerstört und Existenzen vernichtet und das war gar nicht lustig. Diese Phase hält bis Ende der 70er Jahre an.
Hier kommt für mich der große Schnitt.
Der Walkman betritt die Bühne und ab da wird Musik wirklich mobil und auch überall konsumierbar. Beim Spazieren gehen, beim Joggen usw. Musik überall! Auch in den Kaufhäusern, am Bahnhof und anderswo werden wir jetzt mit Musik regelrecht bombardiert.
Musik verliert seinen Bezug zu Ort und Zeit, ist losgelöst von „Alldem“ das wir mit dem Begriff Musizieren verbinden.
Ab diesen Zeitpunkt wird Musik nicht mehr gehört sondern wir werden berieselt. Den Lieblingshit immer und immer wieder. Zum kotzen!
Das genau zu dieser Zeit auch die Musik selbst in ein schwarzes Loch fällt ist vielleicht nur Zufall aber wenn etwas schief gehen kann, geht es auch schief!
Die Musik hat viele ihrer Eigenschaften verloren. Sie ist beliebig geworden und kann nicht mehr polarisieren. Selbst Punk und sogar Marilyn Manson können heutige Erwachsene nicht erschrecken. Sie wird fad, tranig und oft ist sie schon etwas lästig. Stars gibt es zwar noch aber man ist sich uneins ob sie große Stars wegen ihrer Musik, wegen ihrem Outfit oder nur wegen mangelnder Konkurrenz sind.
CD, DAT, und Computer sind nur Stationen auf einen Weg der uns scheinbar von der echten Musik entfernt.
Alles wird kleiner, leichter und noch schneller verfügbar. Töne und Sprache sind keine reinen Schwingungen mehr sondern umgewandelte, mathematische Zahlenreihen.
Im Zeitalter, der durch Globalisierung beschleunigten Menschheit, wird die Digitaltechnik möglicherweise von uns nicht mehr als Segen wahrgenommen.
Vielleicht ist die einzige Verbindung, die es noch zur Musik aus früheren Tagen gibt, die aberwitzige Vorstellung dass eine analoge Aufnahme über alle Schaltkreise, Rillen und Magnetmuster hinweg, doch eine Verbindung zu dem Platz ermöglicht an dem die Musik gemacht wird. Sozusagen eine spukhafte Fernwirkung.
So sitze ich nun in meinem Wohnzimmer und schreibe am Computer diese Zeilen. Aus meiner alten Stereoanlage erklingt eine schöne Musik von einer analogen Platte. Hoffentlich unberechtigt, habe ich Mitleid mit dem unbekannten, hypermodernen und total globalisierten Menschen der soeben in einem luxuriösen Hotel irgendwo auf der Welt sitzt und Musik hört.
In der rechten Hand hält er seinen ganzen Besitz; Ein MP3 Handy und eine Geldkarte.
Jetzt ist aber Schluss! Zwei Stunden sitze ich schon hier und quetsche mir Formulierungen aus dem Kopf. Mit jedem Wort wird mir klarer ,dass der Vergleich mit der Kühltasche, doch nicht so verkehrt war. Aber vielleicht soll man statt der Technik die Musik und die Gesellschaft der letzten 26 Jahre packen und dann kosten.
Lieber nicht!
Trotzdem nicht den Mut verlieren. Unsere ganz Jungen werden es besser machen als wir , da bin ich ganz sicher.
Schon bald werden sie die Digitaltechnik so verändern das uns die Augen übergehen. Ich werde am Abend zuhause mein Musikzimmer betreten das ganz leer ist.
Eine Computerstimme fragt nach meinen Wünschen und ich sage „In the Park 1969“
Eine Sekunde später stehe ich neben Mick Jagger auf der Bühne und er sagt zu mir
„Let`s Rock“
Dann haben wir ihn wieder, den Platz wo die Musik gemacht wird.
LF.
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#9
Tja, und ich sitze vor dem PC, freue mich, per mp3 an Musik zu kommen, die ich anderweitig nicht kriegen würde, weil nicht jeder, der "schwarz (?)" ein Konzert mitschneidet und die Beute ins Netz stellt auch eine Platte davon pressen würde. Selbst wenn, dann wäre unsicher, daß ich sie finden würde. Die Qualität hängt vom Handwerk ab. Nur weil ein mp3 in der Regel schlecht klingt ( weil es aus dubioser Quelle stammend auch noch schlecht erstellt wurde) muss es noch lange nicht aus Prinzip schlecht sein, mal ganz abgesehen davon, daß mp3 ein Format unter vielen ist, nichteinmal das leistungsfähigste.

Über genau dieses Thema - mp3 zerstört Kunst - hatten wir im Musikforum eine interessante Diskussion. Ich suche mal nach dem Link.
Michael(F)
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#10
http://allaboutmusic.magnetofon.de/index...pic=1003.0

hier ging's zur Sache.
Michael(F)
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#11
Hallo Lothar,

Du bist ja schon ein Kulturpessimist vor dem Herrn Wink

In einem Punkt gebe ich Dir recht: Es ist sehr einfach geworden, Musik aufzuzeichnen und sie an jedem x-beliebigen Ort abzuspielen. Das heisst: Das Maß an belanglosem Schrott ist gestiegen, man muss die Perlen unter den Sauen förmlich ausgraben Wink

Andererseits merke ich erst seit Beginn des digitalen Zeitalters so richtig, was ich alles versäumt hätte, wäre die Digitaltechnik nicht entstanden. Mein Lieblingskünstler startet eine Tournee, ich kann die Setlist sofort nach Konzertende nachlesen, Kurze Zeit später gibt es akustisches Material. Nicht in der Aufnahmequalität eines Diktiergeräts sondern so, daß das in den 70ern als official live recording dem Tonmeister alle Ehre gemacht hätte. Vor der PC-Zeit hätte ich es nichteinmal erfahren, wenn 100 km weiter ein Konzert stattfindet, das mich interessiert.

Wer es bequem haben möchte, der kann es sich bequem machen. Wer sich für Musik interessiert, der hat heute mehr Möglichkeiten denn je, sich umfassend damit zu beschäftigen: Live oder Konserve, analog oder digital, komprimiert oder unkomprimiert.

Es muss einem natürlich die Musik wichtig sein, nicht das Medium. Daß man bei Start eines threads über Musik ab Posting Nr. 3 zwangläufig bei den Gewichten der diversen Pressungen landet, ist leider so und demonstriert mir vor allem eines: Gerade diejenigen, die die gute alte Zeit bewahren wollen, die es analog und auch sonst oldfashioned lieben, denen geht es in vielen Fällen nicht um die Musik, sondern um das Equipment. Die Leute können Dir zu jeder Pressung Nummer und Gewicht herunter beten, die können Dir auch sagen, wie gut oder schlecht die Pressung in deren Ohren klingt - über den Inhalt sind die Berichte meist recht dürftig.

Liderlicher oder desinteressierter Umgang mit Musik hat eine alte Tradition. Nicht jedes Kunstwerk wurde aus innerem Drang mit Inspiration geschaffen. Mitunter mussten einfach nur Termine eingehalten werden, die dem Komponisten das Auskommen sicherten. Das war gestern so, das ist heute so, nur die Menge hat zugenommen.
Michael(F)
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