Unterlagen f Netzteil Magnetophon 300
#1
Hallo zusammen.
demnächst will ich mich der Wiederbelebung meines Telefunken Magnetophon 300 widmen. Dazu habe ich mir Unterlagen besorgt. Leider ist die "Meßanordnung für Netz- und Ladegerät automatic" in Teilen nicht sonderlich lesbar (siehe Bild). Erkennen kann ich im rechten Teil der Zeichnung von unten:
Widerstand 10 Ohm, +/-10%, 4W
Widerstand 22 Ohm, +/-5%, 2W
Widerstand 220 Ohm, +/-10%, 0,5W
Beim Poti bin ich noch unsicherer als bei den Widerständen. Ich vermute, dass es sich um ein Poti mit 1kOhm, +/-10% und 3W handelt.
Ist jemand wissender oder sicherer als ich? Dann möge er sein Wissen mit mir und anderen teilen. Smile

Beste Grüße und vielen Dank
Michael


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#2
Hallo Micha,

du siehst das vollkommen richtig, 1 kOhm und 3 W. Die 10% kannst du vergessen...

Gruß Holgi
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#3
Danke, Holgi.

Denn kann ich mich ja ans Werk machen - nachdem ich meine A77 auf Vordermann gebracht habe.
Die M300 (ein Nostalgiekauf, da ich ein solches Gerät in den 60er-Jahren gekauft hatte) läuft auf den ersten Blick, hat aber einen zu hohen Stromverbrauch. Bis zum Doppelten des Sollwertes. Zudem schwächelt es beim Umspulen. Mit einer Reinigung, einem Riementausch und einem "Abschmierdienst" sollte sich das beheben lassen. Es sei denn, der Motor mag nicht mehr so recht. Zum Abschmieren muss ich aber noch die richtigen Mittelchen finden. Die Serviceanleitung gibt ja was vor, was man heute wohl nicht mehr bekommt. Zumindest wohl nicht unter dem damaligen Namen. Dann noch die Köpfe vom Dreck befreien.
Bislang betreibe ich das M300 an einer Fremd-Spannungsquelle, die ich auf 6,5 V eingestellt habe. Irgendwann soll das Gerät ja mit seinem eigenen Netzteil laufen und auch mit dem Akku - falls ich einen vergleichbaren finde. Also fange ich bei der Stromversorgung mit dem Restaurieren an.

Und wenn das M300 läuft, ist ein UHER 784 E an der Reihe, das hier rumsteht. (Ein Nostalgiekauf, da ich ein solches Gerät in den 60er-Jahren gekauft hatte) Wink

Michael
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#4
Als Akku kannst du den gleichen nehmen, der auch in die Uher Reports passt: 6 V/3 Ah.
Du musst dann nur mit einem Hammer die Flachsteckanschlüsse plattklopfen. Klingt blöd, ist aber so. Wink

Wegen der Schmiermittel würde ich mir an deiner Stelle keinen Kopp machen. Ich benutze schon seit Jahren die gleichen drei, vier Öle und Fette und noch hat kein Gerät dadurch Schäden erlitten. In meiner Werkzeugkiste befinden sich immer folgende Stoffe:
- 1 Fläschchen bzw. eine Injektionsspritze mit Gyrosynth 992 als hochwertiges synthetisches Öl für Sinter- und andere Metalllager.
- 1 Tube bzw. dicke Spritze mit normalem, lithiumverseiftem Mehrzweckfett (Abschmierfett), das für langsam gleitende Gestänge, Tastenmechaniken und ähnliches benutzt wird.
- 1 Spritze mit technischer Vaseline, die nicht verharzt und auch für Kunststoffteile und (hauchdünn) als Kontaktfett bei gleitenden Kontakten genommen werden kann.
- 1 Spritze mit Molykotepaste BR, diese schwatte, die für gleitende Führungen optimal ist und gute Notlaufeigenschaften hat.

Das Sinterlageröl allerdings gibt es nur in großen Gebinden und da ist es sicher sinnvoll, einmal zu überhöhtem Preis 10 ml Isoflex PDP 65 von einem der einschlägigen Ebay-Anbieter zu kaufen. 10 oder 15 ml reichen mindestens zehn Jahre, wenn man ab und zu mal ein Gerät überholt!

Gruß
Holgi
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#5
Ach ja, das m300. So was hatte ich vor Urzeiten auch mal mit gleichem Fehler. Eine zu hohe Stromaufnahme, die sich nur durch ständigen Batteriewechsel bemerkbar machte. Die Batterien wurden sogar im ausgeschalteten Zustand leer genuckelt. Ein Kondensator im Gerät war schuld, soviel ist mir noch in Erinnerung. Aber welcher das war.....leider zu lange her.

Ich weiß, das hilft nicht weiter, das Problem ist aber zu lösen.

Viel Spaß mit der kleinen Telefunken wünscht

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#6
Holgi, danke für die Schmiermittel-Tipps. Mit Vaseline habe ich das Zählwerk der A77 entschnarrt; lief danach seidenweich.
Was den überhöhten Preis für Isoflex PDP 65 angeht: Betrachtet man die Jahreskosten von Isoflex PDP 65, relativiert sich der Preis. Wenn das Zeug dem Gerät gut tut, soll es das haben.
Zum Akku: Der steht eigentlich als letztes auf der Liste. Wenn das Gerät an und für sich läuft, wäre der das Sahnehäubchen.

Thomas, habe schon mal eine Liste der zu begutachtenden oder prophylaktisch auszutauschenden Bauteile erstellt. Da wird wohl auch der von Dir erwähnte Kondensator dabei sein. Welcher auch immer das bei Dir gewesen sein mag.
Den Stromverbrauch habe ich bei stabilisierten 6,5 V Betriebsspannung gemessen. Die Sollwerte entnahm ich der Serviceanleitung:
Wiedergabe, großer Wickel rechts: 590mA statt <= 340 mA
Aufnahme, großer Wickel rechts: 530mA statt <= 400 mA
schneller Vorlauf, großer Wickel rechts: 620 mA statt <= 550 mA
schneller Rücklauf, großer Wickel links: 330mA statt <= 600 mA
Stromaufnahme des Motors (nur Aufnahmetaste gedrückt, ohne Bandtransport), 330 mA statt 150 mA. Hier beeinflussen noch einige mitlaufende mechanischen Komponenten den Stromverbrauch. Also wird nicht alleine die Stromaufnahme des Motors gemessen.

Das wird schon. Und Spaß gemacht hat das kleine Ding damals schon.

Michael
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#7
Gemeinhin wird das Auflegen eines abgesprungenen oder gar das Erneuern des Motorriemens im M300 als Strafe für jemanden angesehen, der Vater und Mutter erschlagen hat. Den Entwicklern des Gerätes unterstellt man hin und wieder auch einen Hang zum Sadismus. Da ich gerade dabei bin, ein M300 herzurichten, habe ich mich gezwungenermaßen mit dem Motorriemen-Problem beschäftigt und kann diejenigen, die diese Arbeit seit längerem vor sich her schieben, beruhigen: So schlimm ist es nicht!

Voraussetzung ist allerdings, dass man der Serviceanleitung folgt und die Kopfträgerplatte ausbaut. Das ist kein Hexenwerk. Nach drei Schrauben kann man die Platte abziehen. Dann noch lt. Serviceanleitung die Verbindung zwischen Schubstange und Rücklaufschieber lösen und den neuen Motorriemen in die Innerei fädeln. Ich bin noch weiter gegangen und habe den rechten und den linken Wickelteller sowie das Rücklaufrad entfernt. Danach hat man ein fast freies Operationsfeld und das Auflegen des Motorriemens ist recht einfach.
Am leichtesten geht das mit dem Motorriemen, wenn man am Motor anfängt und dann den Riemen erst um die Schwungscheibe 2 und dann um die Schwungscheibe 1 legt. Das geht mit einer Pinzette und einer Hand. Erst am Schluss wird der Motorriemen um das Umlenkrad gelegt.

Edit: Im Bild gekennzeichnet sind die Orte, an denen die beiden Wickelteller und das Rücklaufrad entnommen wurden.

Mike

PS: Habe dem M300 den Motor und die Motorsteuerplatine eines schwarzen M300TS eingepflanzt. Der TS-Motor läuft leiser als das Original und ist darüber hinaus auch in der Drehzahl regelbar.


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