Der PC als Einmesshilfe wie, was, wie genau!
#1
Da das Eimessen von Tonbnadgeräten immer auf reges Interesse stößt, aber oftmals an geeignetem Messgerät fehlt, ist der Wunsch und die Frage oft im Sinn: Kann man dies nicht auch mittels PC bzw. Rechner durchführen?

Hier soll nun dieser Frage nachgekommen werden.


Die Fortsetzung von hier:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...m=lastpage?



Hi Gunter,

ich habe da noch ein paar Detailfragen, da auch ich gerade dabei bin verstärkt Messungen an Tonbandgeräten (inklusive der neuen AKAI GX635D, Vorstellung folgt) mittels Rechner durchzuführen.
Dazu habe ich mir unter anderen auch die Shareware "audiotester" installiert.

Zitat:Gunter postete
Dazu verwende ich ein HP 3457 A Multimeter das bis 1 MHz Amplitude und Frequenz richtig misst. Die Integrationszeit habe ich auf 1 s eingestellt.
Ich habe bisher hier immer ein FLUKE 45 verwendet und bin bei der Erfassung des Frequenzganges hierbei immer auf Grenzen gestossen. Wenn ich einen Vorbandausgangspegel von -20dB in der Regel bezogen auf 315Hz justiere und referenziere, so stellt sich mir bei der Hinterbandkontrolle immer eine Pegelerhöhung ein. Dies gilt aber nur während der Hinterbandkontrolle bei laufender Aufnahme, im anschließenden Wiedergabebetrieb ist der Pegel dann um 0dB abweichend also identisch mit Vorband. Mener ansicht liegt der Pegelanstieg darin begründet, dass bei der Hinterbandmessung reste der Vormagnetisierung durch das BIAS-Filter einkoppeln. Dies findet sich auch bestätigt durch die Signalbetrachtung des Ausgangs mittels Oszilloskope. Denn bei etwa 77,5mV Nutzsignalpegel kommen noch einige Millivolt HF-Pegel hinzu, je nach Qualität der Filterung bzw. deren Abgleich.


Zitat:Hinterbandkontrolle ein, Bias-Regler auf der Frontplatte auf Null, Maxell XLI Band einlegen
Abgleichbedingung: Line In: 100mV; Line Out: Pegel bei 1kHz gleich dem bei 16kHz.
Den Frequenzgang hast Du scheinbar gleichfalls direkt während der Aufzeichnung erfasst. Bist Du Dir sicher das die doch sehr geringen Pegelabweichungen von Dir fehlerarm erfasst wurden ohne dass das HF-Signal hier eine Dominanz hatte?
Hast Du zuvor das HF-Filter an der Philips entsprechend auf minimale Amplitude abgeglichen, so das deren Einfluß auf den Gesanteffektivwert der Ausgangsspannung als zu vernachlässigen gilt?

Weiterhin referenziertst Du die Pegel auf f=1kHz. Ist diese Frequenz von Philips so vorgegeben. Ich frage, da meist bei Heimaudio die Referenzfrequenz 315Hz ist.

Zitat:Bei 330 Hz den Frequenzgenerator so einstellen, dass U Line Out 1.41V (+3dB) und den Klirrfaktor überprüfen. Dieser muss kleiner als 3 % sein.
Den Klirrfaktor messe ich mit dem PC und einer Creative Audigy 4 (24bit, 96kHz) und dem Programm "Audio Tester".
Hier interessiert es mich besonders wie Du die Werte mittels "audiotester" bestimmt hast, irgendwie konnte ich die Bedienung noch nicht so vertiefen, das es mir gelungen ist direkte Prozentwerte des Kgesamt z.B. der Software zu entlocken. Für eine Hilfestellung wäre ich Dir sehr dankbar.

Gruß

Thomas
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#2
Lieber Thomas!

Zitat:Mener ansicht liegt der Pegelanstieg darin begründet, dass bei der Hinterbandmessung reste der Vormagnetisierung durch das BIAS-Filter einkoppeln. Dies findet sich auch bestätigt durch die Signalbetrachtung des Ausgangs mittels Oszilloskope. Denn bei etwa 77,5mV Nutzsignalpegel kommen noch einige Millivolt HF-Pegel hinzu, je nach Qualität der Filterung bzw. deren Abgleich
Mit meinem Oszilloskop habe ich ca. 2mV Spitze-Spitze Oszillatorfrequenz Hinterband während der Aufnahme gesehen. (Altes Tektronix Oszi. mit Differenzverstärker Einschub - ca. 2m vor dem Altmetallkontainer den Mann der es wegwerfen wollte aufgehalten :-)).

Bei meinen A77 kommt meiner Erinnerung nach ein viel hörerer Pegel während der Aufnahme dazu. Soviel, dass ich, wenn die Kopfneigung des Aufnahmekopfs mittels der Nulldurchgänge einstellen will, den Triggerausgang des Frequenzgenerators benutzen muss und RC-Tiefpässe vor die Oszi-Eingänge schalte. Die Amplitude hab ich vergessen da meine letzte Einstellung voriges Jahr war.

Ich habe mich in meinem ersten Posting vertippt: ich habe 2sec Integrationszeit am Voltmeter eingestellt gehabt (100 Netzperioden).

Kurze Rechnung:
Amplitude Testsignal 100mV RMS + 1.41mV RMS Oszillatorstörsignal
ergibt W.C. 101.41 mV --> -19.9 dB anstelle -20dB bezogen auf 1V.

Vor meinen Messungen hab ich die Kopfneigungen kontrolliert und gesehen dass die Störungen klein sind. Ob sie klein genug sind habe ich nicht nachgerechnet. --> Glück gehabt.

Testmessung heute Abend:

9.5 cm, 330 Hz 1V Uin --> 1V Vout --> 0dB Referenz Level.

330Hz, 100mV --> -20.1dB während der Aufnahme, -20.1 dB beim Abspielen.
1kHz, 100 mV --> -20.4dB während der Aufnahme, -20.4 dB beim Abspielen.

Eingangsignal 0V --> -49dB während der Aufnahme, -50dB beim Abspielen

Messegebnisse in dB habe ich immer auf die erste Nachkommastelle gerundet.

--> + 0.05 , - 0.05 dB Unsicherheit schon dadurch.

Liegt aber sowieso weit jenseits der Grenze die ich wahrnehmen kann.

Zitat:Weiterhin referenziertst Du die Pegel auf f=1kHz. Ist diese Frequenz von Philips so vorgegeben.
Ja. Im Service Manual steht ich soll auf 1 kHz bei der Frequenzgangmessung referenzieren.

Audiotester:

2D FFT auswählen.
Im Menue "Analyse" des Hauptfensters "Distortion" auswählen.
Im "Analyse Dialog" desselben Menüs die gewünscht Messmethode auswählen.

In der Fußzeile des FFT-Fensters stehen dann die Meßergebnisse.

Liebe Grüße

Gunter

Edit: Messwert für 0V nachgetragen
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#3
Lieber Gunter,

danke für die Infos und Tipps.

Ich habe jetzt einmal nach Deiner Vorgabe versucht einen Klirr zu erfassen, jedoch erhalten ich lediglich folgendes:


[Bild: Klirr_B77_9_5cmps.jpg]

Hierbei spielt es keine Rolle ob 1kHz wie dargestellt oder 315Hz als Referezsignal gewählt wird.
Der Pegel ist auf dem Tonbandgerät 0dB entspreched.

Was mache ich hier nur verkehrt?

Gruß

Thomas
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#4
Hast Du wirklich den Klirr vom Band gemessen?

Das sieht so aus, als ob der Generator direkt angeschlossen ist. Allerdings -221 oder 230,6 dB ist immer noch ein unnatürlich guter Wert, den ich unter wenig glaubhaft verbuche.

Andreas, DL2JAS
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#5
Hi Andreas!

Ja das hatte ich, jedoch gab es Probleme mit der Software, ich hatte etwas daran herumgebastelt ;-)

Jetzt habe ich die Sache gelöscht und erneut installiert.

Eine B77 2Spur 19,05cm/s bei 0dB sieht dann so aus:

315Hz:

[Bild: Klirr_B77_19cmps.jpg]


und bei 1khz dann so:


[Bild: Klirr_B77_19cmps_1kHz.jpg]


Bis 0,6% ist voll in der Spezifikation!

Gruß

Thomas
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#6
Mache mal Dampf drauf!

Gehe mal so hoch mit dem Pegel, bis Du k3 hörst. Keine Angst, die Zeigerchen von den Instrumenten kann man hinterher mit einer geeigneten Zange wieder gerade biegen. Big Grin
Die Spezifikation von Revox ist nicht wirklich interessant, da k3 normalerweise nur bandabhängig ist.
Eventuell mußt Du Abschwächer vor die Karte setzen, damit sie nicht zu viel Pegel abbekommt und Blödsinn wandelt.

Andreas, DL2JAS
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#7
Kommt noch Andreas!

Ich hatte gerade noch die B77HS dran und hier fürchte ich komme ich erst garnicht in den Bereich, wo das Bandmaterial EMTEC SM468 in die Begrenzung geht. Ich fürchte da gehen eher die Verstärker der B77 in die Begrenzung.

In jedenfalle werde ich mir noch eine Abschwächer basteln müssen, jedoch nicht mehr heute.

Gruß

Thomas
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#8
Hier ein Progrämmchen, um Abschwächer zu berechnen, geschrieben von einem Funkamateur...

http://people.freenet.de/dl2jas/atten.exe/atten.exe

Damit kann man echte Abschwächer impedanzrichtig berechnen, kein einfacher Spannungsteiler.

Andreas, DL2JAS
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