Stimmt,
die Vespas hatten durch die verhältnismäßig große Schwungmasse und die Gebläsekühlung so ein typisches träges Staubsaugergeräusch.
Waren originelle und überwiegend gut durchdachte (Triebsatzschwinge) Fahrzeuge.
Ich hab sie aber wegen der katastrophalen Straßenlage nie gemocht.
Die kleinen Räder in Verbindung mit der starken Hecklastigkeit waren auf dem Kopfsteinpflaster und den damals noch vorhandenen Straßenbahnschienen meiner Heimatstadt die Hölle.
Wheelie nur durch Gasgeben, dafür aber kaum Bremswirkung am leichten Vorderrad. Wer trotzdem herzhaft vorne zugepackt hat, wurde mit der "Eselsgrätsche" bestraft: Die vordere Schwinge war eine gezogene und knickte beim Bremsen ruckartig ein. Mit der dadurch entstehenden Gewichtsverlagerung aufs Vorderrad setzte dann auch unvermittelt dessen Bremswirkung ein. Digital.
Wem dabei das Rad nicht seitwärts wegging, mußte sich gut festhalten, damit er den Sattel nicht über den Lenker verließ.
Und wie man bei einer 4-Gang Drehgriffschaltung (plus Leerlaufstellung) entspannt schalten kann, ohne abends zum Orthopäden zu müssen, weiß ich bis heute nicht.
Ganz schlimm war die elegante, aber im Schadensfall hundertmal verfluchte Verlegung sämtlicher Bowdenzüge innerhalb der Karosse. Nirgendwo kam man dran; überall nicht sichtbare, nur zu ertastende rasierklingenscharfe, weil werksmäßig nicht entgratete Blechfalze. Nach dem Kupplungszug erneuern hab ich ausgesehen wie ein Glaserlehrling nach der ersten Woche.
Aber schön waren sie doch.