Tonband - Noch Alternativen im Sinn?
#1
Hallo Freunde,

Ich beschäftige mich jetzt fast 2,5 Jahre intensiv mit Bandmaschinen, nachdem ich diese Technik für mich entdeckt habe. Jetzt hat sich eine Art Tonband-Monogamie eingestellt, d.h. ich benutze zum Aufnehmen von Ton fast ausschließlich nur noch das Tonband. Es ist mir so, als würde es keine Alternativen geben. Selbst bei Sendungen, die ich eigentlich nicht auf Band aufnehmen wollte, erwische ich mich immer, wie ich vor Beginn die plötzlich das Band einfädle, bis mir dann einfällt: "Halt, das soll ja woanders drauf."

Es ist bei mir schon irgendwie im Unterbewußtsein die Routine drin, wenn ich Aufnehme, mache ich das mit einer Bandmaschine.

Wie geht's da euch?

Die Meisten hier sind ja noch in einer Zeit aufgewachsen, als es mehr oder weniger keine Alternative gab, aber es könnte ja sein, daß jemand mit der Zeit gegangen ist und ein anderes Aufzeichnungsmittel benutzt hat und jetzt wieder zur alten Technik zurückgekehrt ist und er damit wieder arbeitet wie früher.

Also mir passiert es oft, daß ich keine Alternativen mehr im Sinn habe.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
Zitat:The_Wayne postete
Die Meisten hier sind ja noch in einer Zeit aufgewachsen, als es mehr oder weniger keine Alternative gab, aber es könnte ja sein, daß jemand mit der Zeit gegangen ist und ein anderes Aufzeichnungsmittel benutzt hat und jetzt wieder zur alten Technik zurückgekehrt ist und er damit wieder arbeitet wie früher.
In meinem Fall: "Ja" für die Alternative, "jein" für die Rückkehr.

Vor neun Jahren habe ich mal ziemlich in meinen Beständen ein nicht zu "wertvolles", aber trotzdem noch brauchbares Band für eine LP-Überspielung gesucht. Nachdem ich frustriert über zehn BASF-Exemplare, die sich als gammelig herausgestellt hatten, in den Müll befördert hatte (leider aus Wut mitsamt den wahrscheinlich noch tadellosen Spulen) stellte sich mir die Frage: Was tun? Nehm' ich eines meiner wenigen noch freien Maxell-Bänder? Erschien mir unangemessen, weil die besagte LP auch schon bessere Tage gesehen hatte. Die Überlegungen mündeten schließlich in der Frage: Macht das mit der Bandmaschine noch alles Sinn? Bänder sind immer schlechter verfügbarer, immer teurer...

Wie der Zufall es wollte, fiel mir am nächsten Tag ein Blödmarkt-Prospekt in die Hände, in der ein Sony-MD-Deck für 399 DM angeboten wurde, das ich mir dann auch prompt gekauft habe.

Die MD war dann für ein paar Jahre eine prima Sache, verlor aber für mich ihre Daseinsberechtigung mehr und mehr, weil CD-Rs immer billiger wurden und für meine Zwecke ein mehr oder weniger vollwertiger Ersatz waren.

Eine "Sucess Story" für die Bandmaschine muß ich aber leider auch schuldig bleiben. Auch wenn ich nach kurzer Abstinenz heute wieder welche besitze, sind sie für mich doch mehr "Sonntagsgeräte", die ich ab und zu mal zum Spaß einschalte. De Zeit, in der ich regelmäßig Aufnahmen gemacht habe, ist definitiv vorbei.
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#3
Meine Hauptrekorder sind tatsächlich DAT, Senkel, MD und Compact Cassette. Das MD-Deck würde bestimmt stärker gefordert, wenn es nicht so viele Ausfälle hätte. Leider habe ich nicht das nötige Kleingeld für ein Neues. In Reparatur war er schonmal vor ein paar Jahren, das Problem hat sich jedoch bald wieder eingestellt. Sprachlastige Radiosendungen (Das Feature, sonntags auf NDR-Info) landen meist auf einer 120er Kassette. Wenn ich einzelne Titel haben will nehme ich Senkel auf 19, weil dann beim kopieren aufs Zielmedium Ein-/Ausblenden und Punktgenaues starten gut möglich ist. Wenn ich MD-Aufnahmen mache läuft wegen der Unzuverlässigkeit des Recorders meist das DAT als "Echtzeit-Backup" mit. Lange Sendungen landen auf DAT und verweilen dort oder werden auf MD umkopiert.

Ja, so ist das bei mir...

Ergänzung: Zum archivieren nutze ich Band eigentlich nicht, vielleicht nochmal, wenn eine B77 angewachsen ist. Ich fürchte nämlich, dass die X-2000R (meine Hauptmaschine), mit der dann anfallenden Arbeit doch überfordert ist.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Lieber Wayne, mir ergeht es ähnlich. Smile

Höre ich Radio, lasse ich häufig die Bandmaschine mitlaufen. Habe ich interessante Sachen aufgenommen, kopiere ich sie hinterher meist auf CD, manchmal auch auf MC. Tonbandaufnahmen archiviere ich seltener. Der Spaß ist etwas teuer, wenn SM911 auf 19 oder 38 cm/s durchsaust. Etwas verrückt bin ich ja, jedoch etwa 50 Cent pro Minute Aufnahme zu zahlen übersteigt den Bereich meiner Hobbykasse, wenn es häufiger ist.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Ich bin direkt vom Tape über den HIFI-CD-Brenner/PC-Brenner zur Festplatte gekommen.
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#6
Auch bei mir ist es so, das das Aufnehmen eher selten geworden ist.
Vernünftige Radiosender sind rar und den Tonträger-Austausch
im Freundeskreis gibt es auch kaum noch.

Für die wenigen Radiosendungen die ich noch mitschneide ist eine B77 MKI
zuständig. Der Hifi-CD Brenner wird eigentlich nur zur Digitalisierung von analogem Material benutzt. Dies geschieht meist für andere Leute. Kassettendecks finden bei mir nach wie vor Verwendung, allerdings alles
in deutlich reduzierter Form im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten.
DAT habe ich, nutze ich aber praktisch nie. Und die Festplatte für Musik
schließe ich komplett aus.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#7
Hallo,

für mich war auch (seit 1957) jahrzehntelang die Bandmaschine, die einzige - vernünftige - Methode Aufzeichnungen zu machen.

Doch seit ich die vielen, vielen Vorzüge der MINI-Disc gegenüber einer Bandaufzeichnung kennen gelernt habe, habe ich sofort u. absolut ohne Reue das Aufnahemsystem gewechselt. - Und je länger ich (seit 1997) mit der MD-Technik arbeite um so idealer finde ich sie.

Übrigens sind nach meinen/unseren Erfahrungen die MD-Geräte genauso zuverlässig u. langlebig wie Bandmaschinen... bei ganz erheblich geringeren - ja praktisch keinen Wartungskosten. Kein Tonkopfwechsel o.ä.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#8
Moin Gunther,
so früh schon wach Wink ?

Zitat:Lego postete
Ich bin direkt vom Tape über den HIFI-CD-Brenner/PC-Brenner zur Festplatte gekommen.
Hmm, das hast Du richtig was verpasst Wink

Meine Wege liefen anders: CD-Recorder als Hifi-Baustein stand als Überlegung gegen die MD, da lag schon der Schatten des PC. Jedoch konnte ich in diese Richtung auch gar nicht denken, da mein CD-Laufwerk keine CD-RW nimmt. Ein Ex-und Hopp Recording auf CD-R sah ich als wiedersinnig an. Zumal die MD vor CD-Text deutlich an Editier- und Texteingaben damals (um 1997) weit überlegen war.

Da meine Hauptmusikquelle das Radio ist, ist MD und Band das am häufigsten genutzte Medium. Für diese Zwecke ist die MD herausragend gut, solange ich nicht in mp3-Flash Player investiere (keine Festplatten: Zu teuer). Und das wird dauern. Zum mp3-Player müsste ich mir noch Gedanken über einen PC neben der Anlage machem, um sehr lange Aufnahmen (wie Hörspiele) mitzuschneiden (oder einen Laptop für meine Zwecke in die Reihe bekommen). Dafür fehlt mir Zeit, Geld und Lust.

Aufgrund des Verkaufes meiner B77 Standard musste für Radioaufnahmen ein DAT her, der 2-3 Stunden schafft (SP), ein VHS-Recorder wäre zwar denkbar gewesen, das ließ ich aber sein.

In der Tat werden kaum noch Kassetten oder sonstwas getauscht. Wenn, dann CD-Rs für das Auto und ev. leiht sich ein Bekannter die CD-R.

Auch wenn sich damit ein Gerätezoo an Kassette,Tonband,VHS, MD, DAT entstanden und auch der PC spielt - wenn auch untergeordnet - eine Rolle.
Es hängt von Einsatzzweck ab, was ich nehme. Die Erfahrungen die ich dabei sammeln konnte haben mir viel gebracht.

Typisch:
Radio------------> Band, MD, DAT (meist MD)
LP---------------> Band, MD
CD---------------> Band, MD, CD-R

Gerade Kopien fürs Auto (also die erlaubten, da ich prinzipiell keine Kopiergeschützten CDs kaufe) gehen auf CD-R.

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#9
Hi,

Zitat:analogi67 postete
Moin Gunther,
so früh schon wach Wink ?
na klar! Ab 4:30 ist die Nacht (bei mir) vorbei...

Gruß, Euer Gunther
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#10
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
na klar! Ab 4:30 ist die Nacht (bei mir) vorbei...
Da fängt sie für mich oft erst an :-D
Gruß
Michael

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#11
Zitat:analogi67 postete
Hmm, das hast Du richtig was verpasst
Mir fällt grad ein, dass ich Anfang der 90er noch etwa 2 Jahre ein DAT hatte, das aber in der derselben Zeit in Konkurrenz mit einem HIFI-Video-Recorder (sehr lange Spielzeit mit nur geringen Abstrichen an der Qualität, geringe Medienpreise) stand, auf beiden hab ich hauptsächlich die CDs meiner Bekannten und Freunde mitgeschnitten.

Radiomitschnitte habe ich per Timer erledigt, ich glaub außer "Volker's Kramladen" im HR3 Donnerstags abends war aber wenig für mich im Programm.

Wirklich verpasst habe ich nur Minidisc und das Tonband, dass für meinen damaligen Geldbeutel einfach zu teuer war. Ich war in den Zeiten mit meinem Akai GX-95 schon sehr zufrieden, zumal es nur darum ging, die CDs die mir gefielen, die mir aber nicht kaufenswert erschienen, aufzuzeichnen. Außerdem gabs damals noch zahlreiche Geschäfte die CD-Verleih machten.
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#12
Ich legte mir 1999 auch ein MiniDisc-Deck zu, was ich Anfangs fast überhaupt nicht benutzte. Der Kaufgrund damals war, weil ich von vielen Seiten hörte, das billigste MD-Deck sei besser als das beste Kassettendeck. Damals glaubte ich sowas noch. Heute weiß ich, daß es nicht unbedingt so sein muß.
Kaufen ist aber eingentlich falsch. Zu der Zeit hatte ich solche Summen weit nicht zur Verfügung, deshalb ließ ich es mir vom Christkind schenken.

Allgemein finde ich die MD schon besser als die Kassette, da ich mich mit der Kassette schon ziemlich ärgern mußte, aber mit dem richtigen Material läßt mein Kassettendeck das MD-Deck stehen.

Heute benutz' ich das Deck manchmal noch, z.B. letztens für die Bob Dylan Sendungen.

Was mich aber bis heute an der CD und der MD stört, sind die "krummen" Spielzeiten mit 74 bzw. 80 Minuten. LP ist für mich bei der MD keine Alternative.

Und für Live-Sendungen ist auch die Kassette aufgrund der Viertelspurtechnik, also den Zwang das Medium wenden zu müßen, ungeeignet. Außerdem ist die Kassette bei mir schon unten durch, die hat mich zu viel geärgert.

Eine wirkliche Alternative zum Band bietet mir nur DAT. Wobei der mechanische Aufwand hier auch wieder trübt.

Folge dessen benutze ich fast nur noch das Tonband. Lange Spielzeiten sind, auch bei Halbspur, gut realisierbar. Und dann gibts noch ein paar andere Gründe dafür.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#13
Aufnahmen mache ich ausschließlich auf Bandgeräten, wobei ich mir für Rundfunkempfang etwas bessere Empfangsmöglichkeiten wünsche.

Ein Cassettendeck nutze ich lediglich zum Abspielen alter Cassetten, zu Neuaufnahmen inzwischen nicht mehr.
Gruß
Dreizack
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#14
Bei mir läuft aufnahmemässig nur der 1/4 " - Senkel, das war vor 30 Jahren so und das wird auch in 30 Jahren noch so sein.

Die Hardware wird mich sowieso überleben, bei 80 Geräten ist mir da nicht bange, die werden wohl kaum alle auf einmal kaputtgehen. Und Senkel sind genügend da.........

Wozu also in die Ferne schweifen.....

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#15
Ja so ist das wenn man als junger Mensch in der Zeit von 1963 mit dem ersten Tonband groß geworden ist. Ein TK 5.
Am Anfang versuchte man sich das zu kaufen, (wenn der Geldbeutel es zu ließ) woran man Spaß hatte. 1970 kam ein Telefunken 201!!!!! ins Haus. 1978 war es schon ein GX 215D - Recorder GXC 715D - Receiver 1030 von AKAI. Obwohl ich auf MARANTZ stand. Das Geld aber nicht hatte. Die AKAI Anlage ist heute noch im Einsatz ohne große Ausfälle.
Alles was einem im Radio, LP, Single, Bänder in die Hände kam oder ausleihen konnte, wurde auf Band gespielt.
Mit dem Mikro vorm Fernseher und schon war die Starttaste gedrückt. Dann kam eine Zeit wo diese Sachen durch neues auf der Funkausstellung nicht mehr aktuell waren. Lange Zeit blieb alles im Schrank. Beim Umzug überlegte man, ob es nicht in den Müll - verkaufen sollte und nicht wieder mit schleppen. So gingen die Jahre da hin, dann und wann wurde mal die Bänder angehört, zu Feten das Tonband mit genommen. Heute als jung Rentner schreiben wir die Sachen auf, die uns HEUTE noch gefallen und wieder betreiben. Es ist sogar unser Hobby geworden. Ich freue mich das sehr viele Junge Leute, daß gleiche Hobby haben, wie wir jung gebliebenen. Die Kassetten werden auf Band und CD verbannt. Nun sitzt man wieder vor dem klick klack Gerät, mit dem satten Sound der einen nicht los läßt.
Jahre mit Musik auf Bänder und es wird immer mehr, daß kann ich so lange ich lebe, nicht mehr hören.
Das schönste an der ganzen Sache ist das INTERNET. Ob 14 - 80 Jahre alt, denn da sind wir alle zusammen, die das Hobby lieben.
keep on rockin
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#16
Moin, moin,

was den eigenen Einsatz angeht, bin ich mit der Compact Cassette aufgewachsen. Anfang/Mitte der Achtziger war mir dann das Bandmaterial der Spulis zu teuer, um viel damit zu machen.
Zwischenzeitlich kam ein DAT dazu, der eingentlich nur davon träumt, richtig für das Backup nicht auf CD erschienener Platten verwendet zu werden.

Seit einiger Zeit ist das Bandgerät für mich das Standard-Medium.
Für Livekonzerte aus dem Radio kommt die PR99 (liegend) zum Einsatz, für den Rest oft die vierspurige Braun TG1020 (stehend). Der Kompatibilität halber jeweils meist mit 19cm/s auf 18er Spulen mit dem Material, das verfügbar ist.

Kassettengeräte stehen zwar einige gute herum. Darauf beschränken sie sich aber auch. Angeschlossen habe ich nur ein ASC. das kommt auch nur dann zum Einsatz, wenn ich für einen Freund eine Schnupper-Kopie mache.

Die MD hatt ich mir erspart, weil mir das Medium nicht zukunftsträchtig angelegt schien (aus Video 2000 habe ich gelernt!). Auch in meinem DAT sehe ich nur den Sinn der Vorproduktion für das CD-Recording per Computer.
Tatsächlich hat das Bandgerät für mich die "Meisterprüfung" als Medium für den Langzeitbetrieb bestanden. Langfristig glaube ich, daß eine heute dreißig Jahre alte Braun TG1020 wohl alle CD-Player, die bei mir herumstehen, überleben wird. Also spricht nichts dagegen, die Spulis ernsthaft weiter zu benutzen.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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