Verschwinden guter Läden
#1
Bin durch den Akai-Abgeraucht-Thread darauf gekommen.

Bei Ferner hat ja auch mal der leider vor einigen Jahren verstorbene Günther Cholewa gearbeitet, vormals "Stereo-Günther". Er hatte seinerzeit jedes Tapedeck, das seinen Laden verließ, in Mißtrauen auf die Genauigkeit in der Produktion, zuvor eingemessen. Wenn kein Sonderwunsch geäußert wurde auf TDK SA.
Irgendwo fliegt in meinem Mutterhaus noch der "Beipackzettel" rum von ihrem 1985 gekauften Toshiba PC-G 66.

Welchen Läden trauert ihr nach?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Euskirchen, der Laden hieß "Starkstrom". Kompetente Beratung, gute Gebrauchtgeräte (von ihm überholt), da war beides kombiniert. Der war recht ITT-lastig, hatte aber auch anderes, er konnte gut beraten und erklären und versuchte einem nicht immer das teuerste anzudrehen. Ich habe da noch ein paar Sachen gekauft.
Es fand sich soweit ich weiß kein Nachfolger, der das Geschäft übernehmen wollte, daher machte er dicht. Auch schon ein paar Jahre her.

Gruß

Niko
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#3
- Radio Richter in Gelsenkirchen. Ein Laden, den ich immer sehr kompetent, gut sortiert und freundlich fand, war und der letztes Jahr seine Pforten schließen mußte. Trotz aller Vorzüge hat es mich gewundert, daß es so lange gedauert hat - als Markt für hochwertige HiFi-Komponenten taugt unsere Stadt nämlich leider überhaupt nicht.

- "Fels am Viehtor" in Recklinghausen. Das war ein richtig großer Laden, der auch immer ein schönes HiFi-Gebrauchtsortiment hatte. Ebenfalls immer sehr gute Beratung von Verkäufern, bei denen man merkte, daß sich auch ein berufsübergreifendes Interesse an der Materie hatten.

- Brandenburger in Düsseldorf. Ich kann mich noch an einen Schulausflug nach Düsseldorf (muß 1992 gewesen sein) erinnern, bei dem ich mit einem ebenfalls HiFi-begeisterten Mitschüler verzückt vor dem Schaufenster stand und in "Wenn ich mal irgendwann Geld habe..."-Träumen schwelgte. :-) Ich weiß gar nicht, wie lange es den Laden noch gab - als ich 2002 in Düsseldorf zu arbeiten anfing, war er leider schon Geschichte.

Hier ging's schon übrigens mal um das Thema: http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...3571#35657 ff.
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#4
Im "Gelsenkirchener Geschichten"-Forum wurde das Thema "Nicht mehr existierende HiFi-Läden" auch aufgegriffen, und es gab ein paar interessante Werbeanzeigen von Geschäften aus unserer Stadt aus den 70ern und frühen 80ern:

http://www.gelsenkirchener-geschichten.d...php?t=4052

Edit: Der dort mehrfach genannte Laden "s+w" war ein Kuriosum, denn der hatte nicht nur ein großes HiFi- und Fernseh-Sortiment, sondern auch Fahrräder und Mopeds. Das Logo begegnet einem heute am häufigsten noch auf irgendwelchen alten Zweirädern.
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#5
Zitat:timo postete
- "Fels am Viehtor" in Recklinghausen. Das war ein richtig großer Laden, der auch immer ein schönes HiFi-Gebrauchtsortiment hatte. Ebenfalls immer sehr gute Beratung von Verkäufern, bei denen man merkte, daß sich auch ein berufsübergreifendes Interesse an der Materie hatten.
Bei Fels hab ich auch oft und gerne meine Nase plattgedrückt, besonders gerne an der Filiale in Datteln, direkt mitten drin an der Abzweigung nach Lüdinghausen.

Wenn man da so an alte Geschäfte und Zeiten denkt, dann fallen einem Dinge ein...
Als ich so mitten in den "wilden Jahren" steckte, fuhren wir, ein guter Freund, ich und unsere weiblichen Anhängsel in einem 1968er Opel-Diplomat und einem 1972er Ford-Capri immer durch Datteln und immer um die Fels-Ecke herum auf dem Weg vom Schiffhebewerk Waltrop an einen kleinen münsterländischen Badesee. Mit dabei war oft eine Grundig TK2200 oder ein Philips Schallplattenfresser mit Autoanschluß für die Musik.

Nicht selten verloren wir HIFI-Verrückten dann an genau der Ampel vor dem Geschäft kurz unser Ziel aus dem Auge und schauten uns bei Fels die nagelneuen Grundig TK 845, Philips N4450 oder die eine oder andere Braun oder Tandberg an.

Ebenso ein Laden, quasi von prähistorischer Ausrichtung nur auf solche schönen Dinge und eine Unzahl Fernsehgeräte einheimischer Produktion, auch im Jahr 2000 noch frei von jeglicher Art mp3/PC oder sonstigen modernen Kracherzeugungsapparaturen, schloß mangels Nachfolger des redlich, fleißig und kundenorientiert denkenden Besitzers kürzlich hier bei uns in der Stadt.
Ein Laden in dem sich meine ersten Audiowünsche erfüllten, indem die unerschwinglichen Sehnsüchte in den Regalen standen, in dem kompetente Fachberater nicht nur so hießen sondern auch welche waren.
Ich denke da speziell an einen H.Schmidtmeier (hoffe ich erinnere richtig, ist 30 Jahre her) von dem man all das was heute keine Media-Rumpelbude mehr bietet an professionellem Einsatz und KnowHow abrufen konnte, jede Box mit nach Hause bekam zum Testen, der jeden Fernseher nachts um 3 im Schlaf programmieren konnte, der wußte was ein Synchroplayback mit Echtzeit-Mithörkontrolle ist und der ohne einen Blick in irgendeine Tabelle die Frequenzgänge aller anwesenden Bandmaschinen aus dem Kopf auf ein Hertz genau wußte.
Ich erinnere mich an den Besitzer, dem keine Arbeit zuviel, kein Entgegenkommen zu kostspielig, keine Arbeit zu niedrig war, die dem Kunden diente. Der gute Mann stand noch mit über 70 Jahren persönlich an der obligaten Waren-Ausgangskontrolle für Mitnahmewaren, schloß dem zufriedenen, gut bedienten Kunden das gerade erstandene Kleinod nochmal zur Funktionskontrolle an, erklärte dabei nochmal Besonderheiten in Ausstattung und Bedienung.
Und wenn abends zum Tatort die Flimmerkiste nur noch rauchte, genügte ein Anruf und einer vielzähligen Kundendienst-Wagen rollte an, besetzt mit zwei Fachleuten und gerätespezifischen Ersatzteilen.

Das waren noch Zeiten, da fühlte man sich als Kunde aufgehoben, sicher vor jedem technischen Versagen und zum guten - ja eigentlich zum Discount-Preis - bestmöglich versorgt mit den Schätzen der deutschen Industrie und gelegentlich einem noch nicht üblichen geschweige denn selbstverständlichen fernöstlichen Exoten.

Um euch nicht zu langweilen, beschrieb ich nur diese zwei Geschäfte.
Leider haben wir hier in Herne aber eine ganze Menge solcher Läden verloren:
Radio Bertlich - Dorstener Straße
Fernseh Heinz - Bohnhofstraße
Radio Stiller - Bahnhofstraße
unzählige kleinere unbekanntere solcher Läden.
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#6
Hallo Jogi!

Einerseits ist es sicher so, daß die Dominanz der Discounter so manchen liebenswerten kleineren Laden verdrängt hat, der auf seinem Spezialgebiet besser und kompetenter war. Andererseits bin ich aber, ganz egoistisch aus Kundensicht und unter Ausblendung jeglicher Sentimentalität, der Ansicht, daß ich im Schnitt beim Discounter besser gekauft habe als bei kleinen Radio- und Fernsehgeschäften.

- Kompetenz: Kompetent beraten wurde man in kleinen Läden vor allem dann, wenn Verkäufer und Werkstattmeister eine Person waren. Dann war natürlich das technische Hintergrundwissen vorhanden, auch tiefgreifende technische Fragen zu beantworten, bei denen der Verkäufer beim Discounter vermutlich passen muss. Der Regelfall war aber, daß man an Personal geriet, welches sich im wesentlichen auf's Verkaufen verstand. Mal war es die Frau vom Chef, mal ein Angestellter. Beiden hatten bei den häufig nachgefragten Themen eher selten das Wissen des im Normalfall gut geschulten Discounter-Verkäufers.

- Gute und kundenorientiere Beratung: Bei ganz kleinen Läden reine Utopie. Da standen drei Fernseher mit verschiedenen Diagonalen und pro Sorte HiFi-Gerät je ein bis zwei Exemplare in den Regalen. Nicht selten der Einfachheit halber alles vom gleichen Hersteller. Daß der vielleicht gute Fernseher, aber nur sehr dürftige HiFi-Komponenten baute, interessierte so recht niemanden. Und wenn ein Kunde nach einem Receiver fragte, bekam er eben denjenigen der beiden vorrätigen, der in seinen Preisrahmen passte.

Auch bei etwas größeren Läden mit etwas mehr Auswahl hatte ich oft den Eindruck, daß es beim Verkaufspersonal ohne nachvollziehbare Gründe bevorzugte und weniger bevorzugte Hersteller gab.

Beim Discounter hört man zwar im Normalfall keine langen Abhandlungen über die Vorzüge eines bestimmten Gerätetyps, aber da wir im Zeitalter des Internets leben und ich meinen eigenen Recherchen ohnehin mehr traue als den Ansichten eines einzelnen Verkäufers, kann ich damit gut leben. Und die Auswahl stimmt halt.

- Service: Ja, so mancher Werkstattmeister früher fuhr nach Ladenschluss noch ohne Aufpreis zu Oma Finchen, brachte ihr den neuen Fernseher, schloss ihn an und programmierte die Sender. Beim Discounter kann man das auch haben, aber es kostet eben Geld. Das ist schlicht und ergreifend eine Frage der Preiskalkulation, und warum sollte derjenige, der seine Geräte selbst abholt und in Betrieb nimmt, davon nicht finanziell profitieren?

Sicher gibt und gab es auch - wie gesagt - kleinere Läden, die wirklich gut waren bzw. sind. Diejenigen, die trotz der übermächtigen Konkurrenz bis heute überlebt haben, dürften fast ausnahmslos dazugehören. Aber daß man als Verbraucher die "Marktbereinigung" der letzten 20 Jahre so pauschal traurig finden muss, wage ich zu bezweifeln.

Gruß,
Timo
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#7
@timo

erlaube mir einige Anmerkungen:

Zitat:timo postete
...daß ich im Schnitt beim Discounter besser gekauft habe als bei kleinen Radio- und Fernsehgeschäften.
Das kannst Du nur, wenn Du beim Discounter das Gleiche kaufen
würdest, wie beim "Kleinen". Ansonsten hiesse das "Äppel vs. Birnen".
Also "besser gekauft"? Sagen wir mal "billiger gekauft".

Zitat:timo postete
Mal war es die Frau vom Chef, mal ein Angestellter. Beiden hatten bei den häufig nachgefragten Themen eher selten das Wissen des im Normalfall gut geschulten Discounter-Verkäufers.
Oh - da musst Du aber bittere Erfahrungen gemacht haben. In den Läden,
in denen ich verkehrte (oder dies noch heute tue) hat sogar die Putzfrau
mehr technischen Sachverstand, als ein "Fachverkäufer" beim Discounter.
Aber das verwundert eigentl. auch nicht - der Discount-Verkäufer hat
das auch gar nicht im "Pflichtenheft" stehen. Seine Hauptaufgaben liegen
in der Kommissionierung der Ware und in der Saalaufsicht.

Zitat:timo postete
Auch bei etwas größeren Läden mit etwas mehr Auswahl hatte ich oft den Eindruck, daß es beim Verkaufspersonal ohne nachvollziehbare Gründe bevorzugte und weniger bevorzugte Hersteller gab.
Ich meine, die Gründe sind sehr gut nachvollziehbar. Da ist zum einen
die Bindung an eine(n) Importeur/Grosseinkäufer/Einkaufsgemeinschaft,
die den "Kleinen" quasi dazu zwingt, gewisse Geräte zu führen. Desweiteren
hat es (zumindest "früher") auch umsatzstarke Hersteller gegeben, die es
sich leisten konnten, zu sagen: "Lieber Händler - entweder unsere Geräte
oder die von Firma Kunz, aber beides im Regal - nee" (So etwas wird sich
heutzutage allerdings kaum jemand leisten - die sind froh, wenn ihr Plunder
weg geht). Zu guter letzt ist es aber vor allem die erzielbare Marge, die
beim Gerät A durchaus höher ausfallen kann, als beim Gerät B. Ein Umstand,
der den Discounter natürlich auch umtreibt - logisch. Verdienen wollen sie
schliesslich alle!

Zitat:timo postete
Aber daß man als Verbraucher die "Marktbereinigung" der letzten 20 Jahre so pauschal traurig finden muss, wage ich zu bezweifeln.
Naja - die grosse Mehrheit der Verbraucherschaft hat es ja mitgemacht und
damit die Entwicklung "gepuscht".

Ich für meinen Teil sehe das durchaus auch mit einem weinenden Auge.
Die Geräte, die mich früher in den Fachhandel lockten, gibt es beim
Discounter nicht (...hat es dort vielleicht nie gegeben). Dort ist es, wie
bei den grossen Fastfood-Ketten: Pommes Frites und Burger in Massen aber
was ist mit den kleinen Delikatessen?
Man kann sagen, was man will - hier ist nicht eine Art des Warenverkaufs
ausgestorben, sondern ein ganzer Dienstleistungszweig rund um das
schöne Hobby HiFi.
Aber ´s´ ist halt der Lauf der Dinge.

EDIT/ANHANG: Ich tippe, dass auch die Discounter irgendwann wieder
kleinere Brötchen backen werden - dann ist das "Versandhaus-Internet"
so gross geworden, dass die Show-Rooms verstauben. Aber warscheinlich
haben die grossen Discounter so eine gute Logistik, dass sie wohl schon
jetzt über den Versand recht gut absetzen.

Gruss

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Zitat:PeZett postete
Das kannst Du nur, wenn Du beim Discounter das Gleiche kaufen
würdest,
Nein. Warum muss ich das gleiche kaufen, um vergleichen zu können, wie gut oder schlecht Auswahl und Beratung waren?

Ich habe bei Fachgeschäften früher (damit meine ich altersbedingt die Zeit ab Mitte der 80er) mehr als einmal die Tendenz beobachtet, erst mal anzutesten, ob man einem Kunden, der nicht sofort konkrete Wünsche äußert, nicht einen Ladenhüter zu einem überhöhten Preis andrehen kann. Das ist mir eben bei einem Discounter noch nicht passiert. Dort wurde ich im Normalfall immer neutral über die verfügbaren Geräte informiert und auch auf interessante Sonderangebote hingewiesen.

Fairerweise muss ich sagen, daß auch meine Käufe in Fachgeschäften in den letzten Jahren eigentlich immer erfreulich verlaufen sind, aber wie gesagt: Das sind halt die wenigen Läden, die sich ihren Fortbestand bis heute mit Qualität und Kompetenz gesichert haben.

Zitat:Aber das verwundert eigentl. auch nicht - der Discount-Verkäufer hat
das auch gar nicht im "Pflichtenheft" stehen.
Auch da wage ich zu widersprechen. Aus gesicherten Quellen weiß ich, daß die Arbeitsverträge der großen Discounter für Verkäufer regelmäßige fachbereichsspezifische Schulungen vorsehen.

Zitat:Ich meine, die Gründe sind sehr gut nachvollziehbar. Da ist zum einen
die Bindung an eine(n) Importeur/Grosseinkäufer/Einkaufsgemeinschaft,
die den "Kleinen" quasi dazu zwingt, gewisse Geräte zu führen. (...)
Ich habe es falsch ausgedrückt. Ich meinte Gründe, die in der Qualität der entsprechenden Produkte zu suchen sind.

Anders geartete Gründe wie die, die Du hier beschreibst, sind ja gerade eines der großen Nachteile kleiner Läden. Da wird nicht nach bestem Wissen und Gewissen das beste Gerät verkauft, sondern eben das des Herstellers, mit dem der Laden sich gut stellen muss.

Zitat:Naja - die grosse Mehrheit der Verbraucherschaft hat es ja mitgemacht und
damit die Entwicklung "gepuscht".
Und das sicher nicht, weil sie den kleinen Läden ihre Butter vom Brot nehmen wollten, sondern weil die Discounter in den meisten Fällen in der Summe ihrer Qualitäten einfach besser waren. Oft mag der Preis das entscheidende Kriterium gewesen sein, aber sicher nicht immer.

Zitat:Die Geräte, die mich früher in den Fachhandel lockten, gibt es beim
Discounter nicht
Das hängt doch aber vor allem damit zusammen, daß klassische HiFi-Technik generell nur noch ein Nischenmarkt ist. Gerade bei den Discountern ist die Chance sogar noch recht gut, entsprechende Geräte zu finden. Kleine Radio- und Fernseh-Geschäfte haben heute normalerweise überhaupt keine richtigen HiFi-Geräte mehr.

Gruß,
Timo
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#9
@timo.

Na vielleicht muss ich nicht das Gleiche kaufen aber etwas vergleichbares.
Wenn ich z.B. ein paar Batterien kaufe, dann gibt´s da nicht wirklich
viel drüber zu erzählen, bei einem Radio dann schon mehr.

Dass d. Verkäufer beim Discounter regelmässig geschult
werden, war mir so nicht bekannt - man lernt nie aus. Nur merken
tu` ich davon recht wenig.

Und nach "besten Wissen und Gewissen das beste Gerät verkaufen" - naja,
in dieser Disziplin tun sich "Grosse" und "Kleine" doch wohl nichts, meinst
Du nicht auch?

Schlussendlich will ich die Discounter ja auch gar nicht verteufeln. Auch
will ich nicht abstreiten, dass es unter den kleinen "Fachhändlern" echte
Schlafmützen gibt/gegeben hat.
Aber so ganz aus der "Mitschuld" möchte ich das "Unschuldslamm"
Verbraucher auch nicht entlassen - denn irgendwer muss die Lawine
des "Mehr/Billiger/Schneller" ja mal losgetreten haben bzw. hat
sich auf die selbe draufgeschwungen.

Gruss,

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Timo, ich fürchte du bist ein wenig, wenn nicht sogar total auf dem Holzweg.
Ich versuche mal am Stück Licht einzubringen, damit es übersichtlich bleibt.

1. Niemand hat etwas gegen den "echten" Fachdiscount.
Bertlich war mehr oder weniger auch in diese Kategorie einzuordnen.
Ständig 100 Fernsehmodelle vorrätig, 1000 HIFI-Geräte vorführbereit angeschlossen usw. usf. das ist schon deutlich kein "Frau vom Meister verkauft Krauter" mehr.

2. Ich persönlich, man muß sich mir nicht anschließen, habe etwas gegen diese Ellebogen-Märkte, anders gesagt diese Filial-Sortimenter mit dem M am Anfang. Das sind eben keine echten Discounter, die haben feste Sortimente, du bekommst nichts anderes als das was der Generaleinkäufer will, Vielfalt ist ein Trugschluß, Masse für Massenmenschen im Gleichschritt wäre das richtigere Wort für die vollen Regale. Genau dort gibt es die "Vorzugsmarken" und zwar die, die die beste Gewinnspanne versprechen, technische Qualitäten sind völlig wurst, der hype-Faktor und der breiteste, dümmste Massentrend sind dort wegweisend.
Die sind außerdem teuer, nichts was Meister Bertlich nicht jedesmal und regelmäßig unterboten hätte, und das mit ausgebildeten Fachleuten die gut bezahlt wurden. Die Beratung dieser M-Märkte ist maximal mieserabel, eher garnicht vorhanden, man bekommt irgendwas "aus der Aktion" auf´s Bein genagelt. Die sog. Fachverkäufer dort sind maximal Billiglöhner, oftmals eine Mischung aus denen und 1-Euro-Jobbern. Dort werden haarsträubende technische Unwissenheiten verbreitet, man kann sich krümmen vor Lachen, wenn man diese Leute sich was zusammenstammeln hört.
Außerdem sind es unsortierte Flohmärkte, da gibt es Zahnbürsten, Spielekonsolen, Taschen für digi-Kameras. Alles bezüglich HIFI und TV unnötiger und ablenkender Krempel aus der Trödelecke. Bertlich hatte hingegen ganz gezielt nur TV, Audio, Video, HIFI und kein Sondermüll-Sammelsurium zusätzlich.

3. Zu den ganz kleinen Krautern schließe ich mich den Aussagen von PeZett an. Ich führe es nicht weiter aus, das hat er schon trefflich getan. Immerhin hab ich meine Erstausbildung auch bei so einem "Frau vom Chef verkauft" Laden gemacht. Das was wir damals an Service geboten haben ist heute in Mitteleuropa nicht mehr zu finden, auch nicht bei den restlichen vorhandenen Krautern. Und Frau Meisterin hatte bezüglich des kleinen, aber wohlsortierten Sortiments eine Ahnung da könnte sich jeder einzelne Media-1-Euro-Klopper in die Lehre begeben. Sicherh atte sie auch mal eine Wissenslücke, dann war das Standardangebot: Mein Mann (Ersatzweise unser Chef-Techniker) kommt heute abend auf der Kundensdienst-Tour mal bei ihnen vorbei und brinbgt das Gerät mit, dann können sie alles in Ruhe besprechen was wir jetzt nicht klären konnten.
Und... Natürlich wurde im Laden nur vorgehalten was in der Region verkäuflich war, man war voll am Kunden orientiert. Was sollte man sich 10 chromverspiegelten, mit dem nicht vorhandenen Flair eines Küchenweckers versehene Sony-Technics-Sanyo-Gurken in´s Fenster stellen, wenn die Stammkundschaft so etwas partout nicht wollte, sondern lieber nußbaumfarbene, holzverzargte oder aus raffinierten Materialkombinationen kombinierte wertig aussehende, haptisch perfekte Telefunken, Saba, Grundig und Nordmende haben wollte. Alles andere, nicht ausgestellte, aber hartnäckig verlangte Zeug war innerhalb einer Stunde beim Großhändler in Bochum abgerufen, abgeholt, ausgeliefert, angeschlossen und in Betrieb genommen.
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#11
Noch ein netter und mit guter Ahnung der Fachverkäufer ausgestatteter "Klein-Discounter" der Größe - Halber Media-Markt - aber dafür kein Nebenbei-Schrott im Verkauf sondern nur Audio und TV war der Sinus-Markt an der Roonstraße.
Schade drum, dort konnte man fachlich gut beraten aus einem sehr interessanten Sortiment Geräte in 4 Studios probehören, ausprobieren und für gute Preise mit heim nehmen. Solange bis er offenbar nicht mehr leben konnte neben einem dieser unsäglichen M-Märkte für den endlosen Klippengang der Lemminge.
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#12
Zu Zeiten als Radio-Bertlich noch existierte, gab es auch schon den in Gelsenkirchen beheimateten "Radio-Markt", der sich in dem Möbeldiscounter Roller befindet. Dieser hat sich als HiFi- und Fernseh-Discounter bis heute gegen die M- und S-Märkte behaupten können. Und das, obwohl er keine PC-Waren anbietet.

Andere wiederum, wie Moldenhauer in Recklinghausen-Süd, haben ihr Angebot auf highendig umgestellt und fahren als einer von wenigen im Kreis Recklinghausen (insgesamt 10 Städte) ganz gut damit. Hier ist der Kundenkreis natürlich ein ganz anderer, als die der Durchschnittskäufer.
Gruß
turtur
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#13
Zitat:Jogi postete
1. Niemand hat etwas gegen den "echten" Fachdiscount.
Bertlich war mehr oder weniger auch in diese Kategorie einzuordnen.
Ständig 100 Fernsehmodelle vorrätig, (...)
Ja, die sind mir sogar auch ein Begriff, haben auch hier in der Stadtzeitung Werbung geschaltet. Ich bin da auch ein paar mal vorbeigefahren (war ja unweit der Cranger Kirmes), aber nie reingegangen.

Zitat:Das sind eben keine echten Discounter, die haben feste Sortimente, du bekommst nichts anderes als das was der Generaleinkäufer will, Vielfalt ist ein Trugschluß, Masse für Massenmenschen im Gleichschritt wäre das richtigere Wort für die vollen Regale.
Und was vermisst Du da konkret? Der Discounter bei uns hat weit mehr als ein massenkompatibles Kernsortiment. Da stehen bestimmt fünf verschiedene Plattenspieler, eine Röhrenendstufe, verschiedene hochwertige Stereo-Verstärker bis in vierstellige Euro-Preisregionen, eine reichhaltige Auswahl an Boxen...

Zitat:Genau dort gibt es die "Vorzugsmarken"
Kann ich nicht bestätigen. Das Angebot an Herstellern ist breiter als sonst irgendwo, und ich habe es, wie gesagt, noch nicht erlebt, daß mir dort jemand unbedingt Geräte von Marke X verkaufen wollte.

Zitat:der hype-Faktor und der breiteste, dümmste Massentrend sind dort wegweisend.
Kannst Du das mal am konkreten Beispiel belegen?

Natürlich wird ein Discounter eher Geräte bekannter und gefragter Hersteller anbieten als irgendwelche Geheimtipps, die nur für kleine Käuferkreise interessant sind und bei denen die Exklusivität das schlechtere Preis-/ Leistungsverhältnis aufwiegen soll. Das war bei Bertlich aber sicher auch nicht anders.

Zitat:Die sind außerdem teuer, nichts was Meister Bertlich nicht jedesmal und regelmäßig unterboten hätte,
Funktioniert bei dem Discounter, bei dem ich kaufe, durch die Tiefpreisgarantie auch andersherum. Wenn man ein Produkt 14 Tage nach dem Kauf im Umkreis von 50 (?) Kilometern irgendwo billiger sieht, wird einem die Differenz erstattet.

Zitat:Die sog. Fachverkäufer dort sind maximal Billiglöhner, oftmals eine Mischung aus denen und 1-Euro-Jobbern.
Kann ich widerlegen. Das sind fast ausnahmslos fest angestellte Einzelhandelskaufleute, die nach Tarif oder auch darüber bezahlt werden.

Zitat:Dort werden haarsträubende technische Unwissenheiten verbreitet, man kann sich krümmen vor Lachen, wenn man diese Leute sich was zusammenstammeln hört.
Habe ich noch nicht erlebt, hast Du mal ein Beispiel?

Sicher sind das normalerweise Verkäufer und keine Techniker, entsprechend werden sie sicher nicht jede tiefgreifende technische Frage beantworten können. In solchen Fällen habe ich aber noch nie falsche Informationen bekommen, sondern eher das Angebot, beim Hersteller oder Importeur nachzufragen.

Zitat:Außerdem sind es unsortierte Flohmärkte
Was meinst Du mit "unsortiert"?

Zitat:da gibt es Zahnbürsten, Spielekonsolen, Taschen für digi-Kameras.
Spielekonsolen gab es schon vor 25 Jahren in jedem etwas größeren Radio- und Fernsehladen. Taschen für Digitalkameras Zubehör, das eigentlich jeder gute Laden führen sollte, der Kameras anbietet. Und elektrische Zahnbürsten tun mir auch nicht weh. Von "Flohmarkt" kann ich da nichts erkennen.

Zitat:Alles bezüglich HIFI und TV unnötiger und ablenkender Krempel
Warum lenkt es Dich von HiFi-Geräten ab, wenn in einer anderen Abteilung mit anderen Verkäufern auch Zahnbürsten verkauft werden?

Zitat:Bertlich hatte hingegen ganz gezielt nur TV, Audio, Video, HIFI und kein Sondermüll-Sammelsurium zusätzlich.
Vielleicht gäbe es sie noch, wenn das anders gewesen wäre.

Zitat:Das was wir damals an Service geboten haben ist heute in Mitteleuropa nicht mehr zu finden,
Was wäre das denn? Und ist "Service" bei Dir zwingend im Kaufpreis inbegriffen?

Zitat:Und... Natürlich wurde im Laden nur vorgehalten was in der Region verkäuflich war, man war voll am Kunden orientiert.
Also genau das, was Du meinem Verständnis nach oben den Discountern vorwirfst.

Zitat:Was sollte man sich 10 chromverspiegelten, mit dem nicht vorhandenen Flair eines Küchenweckers versehene Sony-Technics-Sanyo-Gurken in´s Fenster stellen, wenn die Stammkundschaft so etwas partout nicht wollte,
Bist Du sicher, daß sie das nicht wollte? Wenn ja: Woher nimmst Du diese Sicherheit? Ich habe eigentlich eher den Eindruck, daß viele Händler hierzulande dem Kunden aus Gewohnheit noch technisch veraltete und längst nicht mehr konkurrenzfähige Geräte europäischer Hersteller verkauft haben, als es aus Fernost schon deutlich interessantere Angebote gab.

Dafür spricht ja auch die Tatsache, daß der letztendlich dann doch unvermeidbare Einzug japanischer Technik in die deutschen Geschäfte für viele der europäischen Holzkisten-Hersteller das Ende bedeutete.
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#14
Zitat:turtur postete
Zu Zeiten als Radio-Bertlich noch existierte, gab es auch schon den in Gelsenkirchen beheimateten "Radio-Markt", der sich in dem Möbeldiscounter Roller befindet. Dieser hat sich als HiFi- und Fernseh-Discounter bis heute gegen die M- und S-Märkte behaupten können. Und das, obwohl er keine PC-Waren anbietet.

Andere wiederum, wie Moldenhauer in Recklinghausen-Süd, haben ihr Angebot auf highendig umgestellt und fahren als einer von wenigen im Kreis Recklinghausen (insgesamt 10 Städte) ganz gut damit. Hier ist der Kundenkreis natürlich ein ganz anderer, als die der Durchschnittskäufer.
Ach diesen Laden im Möbelgeschäft in GE gibt es noch? Ich war da auch schon einige Male drin und fragte mich dann immer wie die beiden Geschäfte wohl zusammenhängen.
Eine Umstellung auf High-End ist wohl für viele die einzige Lösung zum Überleben, das zeigt auch den Unterschied zwischen Masse und Klasse und den direkten Gegensatz zu diesem M- und P-Märkten auf.
Nicht das man nicht über den Begriff und die Kundschaft der High-End-Szene trefflich disputieren könnte, aber eines hebt diese Käuferschicht deutlich aus der dichten Masse hervor: Der Wille sich mit einer für gut befundenen Ware intensiv auseinaderzusetzen, ihre Qualitäten abzuschätzen und nicht zuletzt einen sattsam ausreichenden Salert auf die Theke zu legen.
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#15
Zitat:timo postete
Zitat:Jogi postete
1. Niemand hat etwas gegen den "echten" Fachdiscount.
Bertlich war mehr oder weniger auch in diese Kategorie einzuordnen.
Ständig 100 Fernsehmodelle vorrätig, (...)
Ja, die sind mir sogar auch ein Begriff, haben auch hier in der Stadtzeitung Werbung geschaltet. Ich bin da auch ein paar mal vorbeigefahren (war ja unweit der Cranger Kirmes), aber nie reingegangen.
Woll, woll, einfach von der Kirmes geradeaus und man ist da. Reingehen hätte sich gelohnt. Jetzt ist übrigens ein anderer U-Discounter drin, der nichts mit Bertlich zu tun hat.

Zitat:Das sind eben keine echten Discounter, die haben feste Sortimente, du bekommst nichts anderes als das was der Generaleinkäufer will, Vielfalt ist ein Trugschluß, Masse für Massenmenschen im Gleichschritt wäre das richtigere Wort für die vollen Regale.
Und was vermisst Du da konkret? Der Discounter bei uns hat weit mehr als ein massenkompatibles Kernsortiment. Da stehen bestimmt fünf verschiedene Plattenspieler, eine Röhrenendstufe, verschiedene hochwertige Stereo-Verstärker bis in vierstellige Euro-Preisregionen, eine reichhaltige Auswahl an Boxen... [/quote] Wie ich merke merkst du garnicht mehr wie eingeschränkt das heutige Angebot ist. Ich kann in diesem Rahmen natürlich nicht weltumfassend detailliert aushelfen, aber nimm dir mal ein gutes Deutsches Gerät aus den 60er oder 70er Jahren vor, analysiere es haptisch, verarbeitungsmäßig und elektrotechnisch und du weißt was ich meine: Es gibt nichts mehr, nichtmal annähernd was da heranreicht, alles besteht nur noch aus billigstem Mist der undurchdacht irgendwie hauptsache billig zusammengeklöppelt ist. Schau mal in die angeführte Röhrenendstufe rein, es wird nur Billigstmüll drin sein, du wirst keinen Reußenzehn Übertrager drin finden, vermutlich nichtmal einen röhrengerechten Aufbau sondern computerentworfene PC-ähnliche Platinen. Gut ich mute dir nicht zu das genau differenzieren zu können, aber ich als studierter Elektrotechniker, Industrieentwickler und jahrezehntelanger Brancheninsider kann es dir vermutlich glaubhaft so einfach sagen, oder? Wink


Zitat:Genau dort gibt es die "Vorzugsmarken"
Kann ich nicht bestätigen. Das Angebot an Herstellern ist breiter als sonst irgendwo, und ich habe es, wie gesagt, noch nicht erlebt, daß mir dort jemand unbedingt Geräte von Marke X verkaufen wollte.

Zitat:der hype-Faktor und der breiteste, dümmste Massentrend sind dort wegweisend.
Kannst Du das mal am konkreten Beispiel belegen?

Natürlich wird ein Discounter eher Geräte bekannter und gefragter Hersteller anbieten als irgendwelche Geheimtipps, die nur für kleine Käuferkreise interessant sind und bei denen die Exklusivität das schlechtere Preis-/ Leistungsverhältnis aufwiegen soll. Das war bei Bertlich aber sicher auch nicht anders.[/quote] Schau dir einfach an wie alles aussieht, es fiele durch jeden noch so niedrig angesetzten deutschen Industriestandard.
Und ja, das war bei Bertlich nichtmehr viel anders, warum aber wohl nicht? Weil diese Läden mit dem M vorne zuerst mit Niedrigstpreisen die Geiz ist Geil Mentalität in die Köpfe geimpft hat, damit eine Abwärtsspirale mit verschuldet hat und der Sog alle Consumerwaren-Hersteller mitgezogen hat. Es gibt einfach nichts Gutes mehr, es gibt einfach auch nichts Schönes mehr, dank solcher Geiz-Kampagnen.

Zitat:Die sind außerdem teuer, nichts was Meister Bertlich nicht jedesmal und regelmäßig unterboten hätte,
Funktioniert bei dem Discounter, bei dem ich kaufe, durch die Tiefpreisgarantie auch andersherum. Wenn man ein Produkt 14 Tage nach dem Kauf im Umkreis von 50 (?) Kilometern irgendwo billiger sieht, wird einem die Differenz erstattet.

Zitat:Die sog. Fachverkäufer dort sind maximal Billiglöhner, oftmals eine Mischung aus denen und 1-Euro-Jobbern.
Kann ich widerlegen. Das sind fast ausnahmslos fest angestellte Einzelhandelskaufleute, die nach Tarif oder auch darüber bezahlt werden. /quote]

Nun wieviel konkreter kann man es kennen als wenn man selber Brancheninsider ist, sich untereinander austauscht und zwar auf Führungsebene, und genau diese Fakten sich im Gespräch herauskristallisieren.
Noch konkreter wollte ich eigentlich nicht werden, ich mag Diskussionen nicht bei denen man nur zur Belegung einer ansich glaubhaften und klaren Aussage so tief in die Eingeweide greifen muß die niemanden etwas angehen. Wink
Aber gut: Ich hatte mal einen Fortbildungsauftrag im Rahmen einer durch meine Firma durchgeführten Qualifizierungsmaßnahme für einen bekannten Sowieso-Markt in einer bekannten Nachbarstadt, wo uns für einige wenige Stunden (viel zu wenig um wirklich umfangreich tätig werden zu können) ein paar 1-Euro-Klopper vom Arbeitsamt in die Ausbildungsstätte gesetzt wurden um ihnen ein paar Schlagworte für ihren kommenden Pflichteinsatz bei diesem Markt zu verpassen. Du weißt das im Rahmen des Förderns und Forderns der Arbeitsmarktgesetze kein so dort hingesetzter Bäcker oder Maurer oder Florist in der Situation wäre dies nachteilsfrei abzulehnen?!
Das sind die F(l)achleute (nein ich möchte die armen Menschen nicht lächerlich machen) von denen du schon wiederholt redest. Die wissen nichtwie man den Ruhestrom einer Röhrenendstufe einmißt, selbst dann nicht wenn sie den "Waschzettel" vorher lesen dürfen,die wissen auch nicht wat Watt sind, oder das 1000W PMPO aus einem 0,5W-Japs-Chip nichts wert sind sondern M-Markt-Blender-Tamtam.

Zitat:Dort werden haarsträubende technische Unwissenheiten verbreitet, man kann sich krümmen vor Lachen, wenn man diese Leute sich was zusammenstammeln hört.
Habe ich noch nicht erlebt, hast Du mal ein Beispiel?

Sicher sind das normalerweise Verkäufer und keine Techniker, entsprechend werden sie sicher nicht jede tiefgreifende technische Frage beantworten können. In solchen Fällen habe ich aber noch nie falsche Informationen bekommen, sondern eher das Angebot, beim Hersteller oder Importeur nachzufragen.[/quote] Lies bitte einfach eine Quote weiter oben, da ist es schon beantwortet.

Zitat:Außerdem sind es unsortierte Flohmärkte
Was meinst Du mit "unsortiert"? [/quote] Bspw. dieses Durcheinander von Sockenhaltern und Brotbackautomaten, das alles hat in einem HIFI-Geschäft nichts zu suchen, und wenn dann nicht in einem einzigen Großraum-Lagerschuppen. Auch dieser Kartonage-Abverkauf aus der Schachtel unter Zuhilfenahme der Ellebogen zur Verteidigung seines eben errungenen Schnäppchens ist unter alle Sau und der Sache unangemessen.

Zitat:da gibt es Zahnbürsten, Spielekonsolen, Taschen für digi-Kameras.
Spielekonsolen gab es schon vor 25 Jahren in jedem etwas größeren Radio- und Fernsehladen. Taschen für Digitalkameras Zubehör, das eigentlich jeder gute Laden führen sollte, der Kameras anbietet. Und elektrische Zahnbürsten tun mir auch nicht weh. Von "Flohmarkt" kann ich da nichts erkennen.[/quote] Siehe wieder eins drüber.

Zitat:Alles bezüglich HIFI und TV unnötiger und ablenkender Krempel
Warum lenkt es Dich von HiFi-Geräten ab, wenn in einer anderen Abteilung mit anderen Verkäufern auch Zahnbürsten verkauft werden?[/quote] Mich persönlich lenkt nichts ab, ich gehe da einfach nicht hin und lasse mein Geld woanders Wink Wenn es dich nicht stört, zeigt es doch nur wie schnell man Kunden an eine keinerlei Gestaltungsaufwand erfordernde gabelstaplerbestückte Ramschhalle gewöhnen kann Wink

Zitat:Bertlich hatte hingegen ganz gezielt nur TV, Audio, Video, HIFI und kein Sondermüll-Sammelsurium zusätzlich.
Vielleicht gäbe es sie noch, wenn das anders gewesen wäre.[/quote] Nein, der Herr Bertlich hat sich mit deutlich über 70 Jahren seinen Ruhestand redlich verdient. er hat nicht pleite gemacht um das mal deutlich zu sagen, er hatte keinen Nachfolger. Der Laden lief vielleicht nicht mehr so gut wie vor 30 Jahren, als es noch technische Schmankerl statt fernöstlichen Neumüll zu verkaufen gab, aber es lag ja nicht in seiner Macht, das miese Grundangebot an hochwertigen Consumer-Geräten hat ja die oben schon mal näher erklärten Geizgeilheitsgründe, und keine Einzelhandels-kaufmännischen.

Zitat:Das was wir damals an Service geboten haben ist heute in Mitteleuropa nicht mehr zu finden,
Was wäre das denn? Und ist "Service" bei Dir zwingend im Kaufpreis inbegriffen? [/quote] Na was ist denn ein umfassender Kundendienst im im Haus Service wert? das gibt es nicht umsonst, man kann nicht sagen: Der M-Markt ist aber so schön billig, wenn man Null Service im Kaufpreis hat und somit auch Null Service bekommt. Ich denke, daß gerade der Service das ist was heute vielen Leuten fehlt. Kam früher noch der Fernsehmann ins Haus, dann kannst du heute wenn du es hast im Internet herumsuchen, wer überhaupt für dich zuständig ist und der kaspert dir dann erstmal die Ohren voll und wimmelt alles ab.

Zitat:Und... Natürlich wurde im Laden nur vorgehalten was in der Region verkäuflich war, man war voll am Kunden orientiert.
Also genau das, was Du meinem Verständnis nach oben den Discountern vorwirfst.[/quote] Du verkennst den Unterschied zwischen Befriedigung einer vorhandenen Nachfrage und künstlichem Erzeugen und Forcieren einer garnicht vorhandenen Nachfrage (auch Hypeerzeugung oder Welle machen genannt). Vermutlich hast du noch nie dieses penetrante, dummdreiste aber leider einfache Gemüter und Mindergebildete stark beeinflussende Reklamegeschrei dieser besagten Firma im Fernsehen gesehen.

Zitat:Was sollte man sich 10 chromverspiegelten, mit dem nicht vorhandenen Flair eines Küchenweckers versehene Sony-Technics-Sanyo-Gurken in´s Fenster stellen, wenn die Stammkundschaft so etwas partout nicht wollte,
Bist Du sicher, daß sie das nicht wollte? Wenn ja: Woher nimmst Du diese Sicherheit? Ich habe eigentlich eher den Eindruck, daß viele Händler hierzulande dem Kunden aus Gewohnheit noch technisch veraltete und längst nicht mehr konkurrenzfähige Geräte europäischer Hersteller verkauft haben, als es aus Fernost schon deutlich interessantere Angebote gab. [/quote] was zur Hölle bringt dich denn auf den dünnen Ast zu glauben, daß deutsche Ingenieure egal ob heute oder gestern Idioten sind oder waren? Das kann sich doch höchstens auf einer gut aufgegangenen Werbestrategie dieser M-Markt-Krakeeler mit ihrem Fernost-Neumüll speisen oder?
Hast du mal eine hochgelobe AKAI-Mühle aufgemacht? Nix drin! Mechanik wie in einem mittelalterlichen Holz-Geschütz, Elektronik von lächerlichster minderwertigster Art, fast als nicht vorhanden zu bezeichnen mit ihren drei Transistoren und ein paar klobigen Rumpelschaltern.
Junge Junge, laß dir das von einem gesagt sein, der das Fach gelernt hat. Dieser Hype-Müll ist innen leer, vorne eine gebürstete Front und ein paar silberne Knöppe dran und der ahnungslose stürzt sich drauf. Schon bei der Rückwand geht die Misere los, Pappe reine Pappe auf einer Kiste für 2000 Mark, ein Max Grundig würde sich da unruhig im Grab herumwälzen, wenn er so einen wertlosen Schrott produziert hätte (für AKAI-Anhänger: es ist nur ein Beispiel, man kann beinahe jede Fernostmarke derart zerpflücken, wenn man vom Fach ist)

Dafür spricht ja auch die Tatsache, daß der letztendlich dann doch unvermeidbare Einzug japanischer Technik in die deutschen Geschäfte für viele der europäischen Holzkisten-Hersteller das Ende bedeutete.[/quote] Ja, weg sind sie. Aber ist das ein Grund zur Freude?
Ich bspw. freue mich nicht, daß Deutschland zu einer unterhaltungselektronischen Diaspora geworden ist. Du irrst aber komplett, wenn du das einem Vorsprung der Japaner zuschreibst, was die für einen Mist gebaut haben ging auf keine Kuhhaut, jedem Ingenieur laufen da die Schauer über den Rücken. Sie haben sich mit Dumpingpreisen bei den Geiz ist Geil Jüngern eingeschlichen, Geräte geliefert wo nichts wertiges drin oder dran war, haben die se M-Märkte dafür den großen Werberummel machen lassen und haben dann, als die deutschen weg waren die Preise gut angehoben. Nimm mal zur Kenntnis, daß ein beliebiges Sony-Gerät (Beispiel man kann auch andere Marktführer nehmen) mindestens um den Faktor 300% überteurt ist, trotz seines billigen Preises. Das Zauberwort heißt: fehlende Werthaltigkeit der Sache und ihrer Einzelteile.

sry irgendwie ist das Quoting hier besonders gewöhnungsbedürftig, ich hoffe man kann trotzdem noch was lesen Wink
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#16
Sorry, Jogi... ...aber das mit dem Quoting, also ehrlich...
Ich kann da jetzt leider kaum d. Zitate vom Neuen unterscheiden.

Aber eines meine ich herauslesen zu können - ich glaube, Du
machst jetzt eine "Grätsche" rüber zum Niedergang der Westeuropäischen
HiFi-Geräte-Hersteller. Nur hat der meiner Ansicht nach nicht direkt mit
dem Aufkommen der Discounter zu tun. Als sich die ersten grossen
M-Märkte etablierten, waren zumindest die meisten deutschen Hersteller
schon am Boden. Und wie uns die Geschichte gelehrt hat, sind es viele
japanische Hersteller mittlerweile auch. Ob Sony im Audio- und Home-
Entertainment-Bereich zu den Marktführern gehört, kann ich gar nicht
mal sagen, aber der Wettbewerbswind weht mittlerweile auch denen
ganz schön steif ins Gesicht.

Für mich stellt sich die Sache eigentlich eher so dar:

Ein Discounter siedelt sich dann an, wenn die Käuferschicht für regen
Warenumschlag sorgt, sprich öfter mal was Neues kauft. Dieses Kauf-
gebahren ist aber nicht dadurch entstanden, dass die gekauften Artikel
so schnell kaputt gehen (= qualitativ schlecht sind). Das mag vielleicht
mittlerweile der Fall sein, aber ursprünglich (also zu einer Zeit, als es noch
hochqualitative Artikel zu kaufen gab) haben mehr und mehr Konsumenten
den Wunsch nach einem Zweit-Fernseher, einer Zweit-Anlage oder dem
Dritt-Radio im Haushalt verspürt. Diese Einstellung zum Konsumgut
ansich musste sich mit dem zur Verfügung stehenden Geld in Einklang
bringen lassen - folglich sank die Bereitschaft, für einen Fernseher (oder
was weis icht) viel auszugeben, vor allem, wenn man 3 davon kaufen
wollte! Das war zunächst die Geburtsstunde der "billigen"
Importwaren (und der Sargnagel für Grundig, Saba & Co.).
Die M-Märkte gab es zu dem Zeitpunkt (fast) noch gar nicht. Mit dem Er-
scheinen weiterer Massenmedien (PC u. Handy) und der damit
verbundenen "unverzichtbaren" Geräte wurde die nä. Stufe erklommen.
Auch hier wieder das Gleiche: "....und noch´n Handy und noch´n PC...".
Da ein typ. deutscher Haushalt das Geld aber nun mal nicht drucken kann,
alle Hersteller aber was vom Kuchen abhaben wollen, führte das ganze
zwangsläufig zu einem erneuten Qualitätsabschwung. Um diesen "Ramsch"
dann in immer kürzeren Zyklen unters Volk zu bringen, brauchte es natürlich
einer grossen, erdrückenden Warenpräsentation mit entsprechender Logistik
und kräftigem Werbeauftritt. Et voila - das war dann die Stunde der
Discounter.
Ich meine, in dieser zeitl. Abfolge hat sich das alles abgespielt.

Und deshalb bleibe ich dabei: ein Stück weit haben sich die Konsumenten
das selbst zuzuschreiben.

Hierzu ein kleines Anekdötchen:

Als ich vor etwa 1/2 Jahr beim Discounter war, fiel mir beim Reingehen
eine riesige Schlange an der Kasse auf. Meine Frage, ob es heute Freibier
gäbe, beantwortete eine junge Dame mit einem Grinsen: "Da hinten gibt´s
heute SO-UND-SO-Handys für 5 Euro / St.. Gehen Sie mal schnell rüber,
sonst gibt es gleich keine mehr." ...und sie zeigte mir dabei stolz ihre
Beute von etwa einem halben Dutzend dieser Dinger. Auch die anderen
Wartenden hatten zum Teil mehrere davon unter dem Arm. Sicher, um
sie noch am gleichen Abend in die e-Bucht zu schleudern. Mit einem
fröhlichen "Danke für den Tip, aber ich habe schon ein Handy und das
funktioniert seit 2 1/2 Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit" setzte
ich meinen Weg kopfschüttelnd fort, kaufte ein paar Batterien und
verliess den Laden wieder.

Ich glaube, mehr brauche ich zum durchschnittlichen Konsumverhalten
und seinem direkten Einfluss auf das Wechselspiel zwischen
Angebot & Nachfrage nicht zu schreiben, oder?

Viele Grüsse




edit: Schlechtschreibfehler korr.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#17
Entschuldige PeZett und alle anderen für dieses miese Quoting.
Ich habe korrekt die Zitatantwort ausgewählt und so ein Chaos das massenweise manuell korrigiert werden mußte vorgefunden, offenbar hab ich die richtigen Eingriffspunkte nicht gefunden Wink
Beim nächsten Mal werde ich diese merkwürdige Quoting-Funktion meiden und manuell oder über eine andere Forensoftware vernünftige Quotings anfertigen (lassen).

Aber zur Sache zurück,
ich gebe zu dein Eindruck eines Brückenschlags kann entstehen, ganz falsch ist er auch sicher nicht. Wobei man die Zusammenhänge nicht zu weit aber auch nicht zu eng fassen sollte.

Wo wir auf einer Linie liegen, es ist natürlich schlußendlich der Verbraucher schuld, der sich blenden läßt von ein bisschen Firlefanz auf den Frontplatten. Das viele garkein anderes Kriterium hatten als:
Wat kauft der Kumpel
Wat glänzt mehr als dat vom Nachbarn
Wat iss billiger sieht aber vorne teurer aus
Wo sind die meisten Zappelmaxe und Schalter dran

Wir sind uns sicher auch einig, daß das keine besonders intelligenten Kriterien sind. Es wäre vergleichbar mit dem Kauf von Bananen, wo man nach der Schale kauft und die eigentliche Banane wegwirft.
Wink

Ich muß leider kurz fassen, bin schon auf dem Sprung.
Aber wie es beim M-Discounter zugehen kann und ob man das für seinen eigenen Stil gerne ansetzen möchte, zeigen auch die entsprechenden Bilder auf meiner Webseite/Thema U-Elektronik einkaufen, das dort abgebildete Ereignis forderte mehrere Verletzte - gut man kann sagen Dummheit tut weh Wink

Das Kaufgebaren an und für sich war früher ein komplett anderes, man gab gerne 400DM für ein Kofferradio aus, weil man wußte es ist was gutes drin, man macht offenbar in weiten Kundenkreisen dieser Discounter den Fehler zu denken, man könnte mit solchen Geizkäufen wie heute üblich die Spanne zwischen Einkommen und ausgaben zu seinen Gunsten ändern. Genau dies ist der größte aller trugschlüsse. Gibt man weniger aus, bekommt man weniger rein, sinkt die Marge steigt auch der Lohn nicht und ist weniger geld für den nächsten Einkauf da.

In dieser Abwärtsspirale sitzt das ganze Konglomerat aus Geizkunden, Geiz-Märkten, fernöstlichen Neuschrott-Produzenten, Hype-Erzeugern (also Werbung, sog. Fachzeitschriften, Kindergartenmoden, Moden überhaupt). Und man muß kein Prophet sein um zu erkennen, daß etliche Menschen schon unten am Tellerboden angekommen sind wo sie nicht mehr weiter kommen und es uns so wie es läuft alle runterreißen wird über kurz oder lang.
Und was tun wir dann?
Gehen wir dann alle zum taiwanesischen Arbeitsamt oder zum Kaiser von China? Und holen uns da unseren Lebensunterhalt? Nein wir belasten so die deutschen Sozialsysteme bis zum Zusammenbruch und alles nur weil Geil-Käufer und Geil-Märkte alles in Grund und Boden geizen.

Ich finde man muß, auch wenn man nicht den absolut großen Überblick hat, solches doch erkennen können, oder? Und unsere Vorläufer auf der Rutsche nach unten waren eben diese netten, feinen Läden, die den meisten von uns heute schon sehr fehlen.
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#18
Jogi,

...das mit dem richtigen Zitieren ist eigentl. ganz einfach - dafür
braucht´s nur das COPY & PASTE an der richtigen Stelle. Das wird
schon noch, Du brauchst also weder an Dir noch an der Forensoftware
(ver)zweifeln.

Zum Thema zurück: Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Käufergemeinde
gar zu häufig auf Glanz und Glimmer hereinfällt.
Ich meine, dass es tatsächlich dieses "von allem viel und das am besten
sofort"-Habenwollen ist, was diese Vorgänge nachhaltig mit Nahrung
versorgt hat.
Schau Dir die Strassen an: der Stau-Strom ist ungebrochen, trotz
hoher Benzinpreise. Oder die Lebensmittelpreise - fast alle klagen drüber
aber die Anzahl der Übergewichtigen in Deutschland steigt stetig.
Und warum jammern die Musikkonsumierenden - sicher sind die Preise
für CD´s saftig aber Musik ist auch zunehmend zu einer Wegwerf-
ware geworden. Wen wundert´s , daß die Qualität eines downgeloadeten
"MP2-1/2"-Files den meisten Ansprüchen genügt. Oder die Energiepreise
(Strom/Gas/Öl) - sie steigen jedes Jahr und wer´s sich leisten kann inves-
tiert in ein Niedrig-Energie-Haus nur um auch in Zukunft im tiefsten
Winter bei muckeligen 25 °C mit T-Shirt und Shorts durch seine Bude
zu rennen. Wie passt das alles zusammen ?

Daß man auch bei normalem Überblick solche Entwicklungen erkennen
kann (oder können müsste), sehe ich genauso, wie Du. Aber da sind die
Menschen wie die Schafe - wenn eines vom Wolf gefressen wird, rennen sie
ein bischen wild blökend im Kreis rum und grasen danach weiter.
Der neuzeitliche Mensch grast natürlich nicht, sondern er widmet sich
wieder seinem ausfüllenden Tagesprogramm aus Arbeit, Konsum und
"anspruchsvoller" Unterhaltung aus der Konserve. Aber auch das hatten
wir alles schon mal - die guten "alten" Römer haben sich gegen Ende
ihrer Vormachtstellung auch lieber dem Entertainment hingegeben (das
hieß damals Circus Maximus und war mangels Computer-animierter
Tricktechnik noch ein bischen arg blutrünstig). Wie schrieb Neil Postman
bereits vor 20 Jahren so trefflich - "wir amüsieren uns zu Tode".
Ja, die Geschichte wiederholt sich - immer wieder.

Naja - genug Stoff für endlose Diskussionen beim Bier, in jedem Falle
aber zu sehr offtopic, um hier noch weiter seziert zu werden.
Bevor mich die Admins also ausbremsen...

Viele Grüsse
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#19
Hallo PeZett,

Zitat:...das mit dem richtigen Zitieren ist eigentl. ganz einfach - dafür
braucht´s nur das COPY & PASTE an der richtigen Stelle. Das wird
schon noch, Du brauchst also weder an Dir noch an der Forensoftware
(ver)zweifeln.
Klar, das kann man, wie man sieht, es ist aber sehr zeitaufwendig und Zeit ist das was ich am wenigsten hab, man sieht es vielleicht auch an manchem Flüchtigkeitsfehler Wink Aber wollen wir es nicht zum Thema machen Wink

Zitat:Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Käufergemeinde
gar zu häufig auf Glanz und Glimmer hereinfällt.
Doch doch, ich bin mir sicher. Es zu Verallgemeinern wäre natürlich ebenso falsch, aber für "jene besagte" Klientel die wir beide meinen trifft es voll und ganz zu. Auch heute noch, es muß bei denen modisch, hypemäßig aussehen, den Nachbarn oder den Kollegen in der Schule/Firma optisch aufreißerisch beeindrucken, der Rest ist (fast) egal. Und da haben die Japs und die M-Märkte Hand in Hand in einer Abwärtspirale über Jahrzehnte marktschreierisch Hypes gemacht. Wo sind denn sonst bspw. annähernd perfekte Entwicklungen wie die DC (die große qualitativ deutlich bessere Grundig-CC) geblieben, oder die besten Videosysteme der Welt (V2000/Beta), oder wer hat Equalizer an Verstärkern "vorgeschrieben", wer hat DIN-Buchsn durch Japs-Pfröppel ersetzt?
Der Hype war´s, niemals der bessere technische Standard, immer nur der Hype der Lemming-Herde Wink

Zitat:Schau Dir die Strassen an: der Stau-Strom ist ungebrochen, trotz
hoher Benzinpreise. Oder die Lebensmittelpreise - fast alle klagen drüber
aber die Anzahl der Übergewichtigen in Deutschland steigt stetig.
Und warum jammern die Musikkonsumierenden - sicher sind die Preise
für CD´s saftig aber Musik ist auch zunehmend zu einer Wegwerf-
ware geworden. Wen wundert´s , daß die Qualität eines downgeloadeten
"MP2-1/2"-Files den meisten Ansprüchen genügt. Oder die Energiepreise
(Strom/Gas/Öl) - sie steigen jedes Jahr und wer´s sich leisten kann inves-
tiert in ein Niedrig-Energie-Haus nur um auch in Zukunft im tiefsten
Winter bei muckeligen 25 °C mit T-Shirt und Shorts durch seine Bude
zu rennen. Wie passt das alles zusammen ?
Hier sind wir beide dicht zusammen, aber schau mal hinter die Kulisse, es ist genau die gleiche Struktur wie bei der U-Technik. Eine Interessensgruppe, die genau weiß wohin er will, macht den Hype und alle Lemminge laufen wie die Hammelherde hinterher.

Beispiel:
Wie erhöhe ich den Spritpreis?
Ich führe E10 ein, irgendein bekloppter Grüner wird schon auf den Zug springen und damit die Politik unter Druck setzen. Dann lasse ich vom KFZ-Verband verbreiten, daß E10 die Motoren zerstört, was es vermutlich auch tut, aber ich wollte ja eh kein E10, was soll ich damit, ich wollte wie wir wissen nur den Spritpreis erhöhen.
Und genau das tue ich an dem Punkt und ich sage den Leuten - Beruhigt euch, ich führe E10 aus Einsicht nicht ein, aber leider komme ich nicht umhin die Kosten an euch weiterzugeben und erhöhe drastisch den Spritpreis.
Die Lemmingherde singt nun im Chor - Oh danke großer Spritmeister, wir zahlen gerne mehr für den Sprit.
So läuft das, so verkauft man Großspuler, so verkauft man silberne Glitzerfrontplatten ohne was dahinter, so gebe ich den Leuten koreanische und chinesische Autos die im Fall des Falles zusammenklappen wie Streichholz-Schachteln.
Ich muß, wenn ich Mercedes heiße einfach Landwinds mitkonstruieren, oder wenn ich Smart heiße Tatas entwickeln lassen. Die Leute werden irgendwas von dem Scheiß schon kaufen, wenn der Hype nur stimmt.

Zitat:Aber da sind die
Menschen wie die Schafe - wenn eines vom Wolf gefressen wird, rennen sie
ein bischen wild blökend im Kreis rum und grasen danach weiter.
Der neuzeitliche Mensch grast natürlich nicht, sondern er widmet sich
wieder seinem ausfüllenden Tagesprogramm aus Arbeit, Konsum und
"anspruchsvoller" Unterhaltung aus der Konserve. Aber auch das hatten
wir alles schon mal
Ich nenne das Phänomen sehr gerne Lemmings-Syndrom.
Jeder sieht das vorne schon die lange Marschreihe bröckelt, jeder hört die Schreie, sieht das verschinden derer, die schon über die Klippe marschiert sind, jeder hört die dumpfen Aufschläge der anderen in der Schlucht. Jedoch der deutsche Michel marschiert weiter, solange er Arbeit, Bier, Plasma-Fernsehen und seine Bälger genügend Mobil-Telefone für das Sinnlosgelaber mit ihren Freundinnen haben.
Oder wie sagte unser aller Helmut so schön:
Die Karavane zieht weiter, die Kamele blöken.
Oder wie sagte das Gegenteil von Helmut, Harald:
Glücklich sein in Deutschland heißt dumm sein und Arbeit und Bier haben.

Zitat:Naja - genug Stoff für endlose Diskussionen beim Bier, in jedem Falle
aber zu sehr offtopic, um hier noch weiter seziert zu werden.
Bevor mich die Admins also ausbremsen...
Ich glaube auch, wir diskutieren das jetzt nicht weiter, ich meine zwar das jedes OT die Leute einander näher bringt, auch gesellschaftliche Einflüsse gerade bei so einem Thema wichtig zu erwähnen sind, was alles wiederum andere Diskussionen leicht ablaufen läßt, aber lassen wir es damit auch gut sein.

Btw. und um den Wein ein bisschen zu verwässern, ich sehe gerade deinen AKAI-Spurumschalter im Ava.
Ich könnte schlecht schimpfen, wenn ich nicht sehr vertraut wäre mit dem Objekt der Schimpfe. Sprich so einen schönen dicken Gnubbelschalter auf einer gebürsteten Frontplatte vor einem im Prinzip leeren Kasten, hab ich auch, an meiner geliebten Sammel-X201D von 1975 Wink
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#20
Jogi,

Recht hast Du - "seelig sind die, die arm an Geist sind, denn ihrer
ist das Himmelreich" ...so oder ähnlich steht es doch auch in einer
der am weitesten verbreiteten Publikationen, oder irre ich da?

Zurück zum Wein, dem verwässerten...:

Zitat:Jogi postete
...
Sprich so einen schönen dicken Gnubbelschalter auf einer gebürsteten Frontplatte vor einem im Prinzip leeren Kasten, hab ich auch, an meiner geliebten Sammel-X201D ...
Waaaaaaaaaas? Eine X201 soll ein "im Prinzip" leerer Kasten sein? Schon mal reingeguckt in das Teil?

Aber eben genau von dieser Maschine stammt der Wahlschalter in meinem
Avatar. Das ist eine meiner dienstältesten Maschinen und sie funzt
noch heute ohne irgendeinen Ausfall. Die kann ich einschalten, wann
ich will, die löppt immer!

Viele Grüße

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#21
Zitat:Waaaaaaaaaas? Eine X201 soll ein "im Prinzip" leerer Kasten sein? Schon mal reingeguckt in das Teil?
Ich will deine Zuneigung zu der, auch bei mir seit fast 35 Jahren, absolut fehlerfrei, zuverlässig, mit verhältnismäßig gutem Klang (außer dem beinharten Rauschen), nicht schmälern, aber aus rein ingenieurstechnischer Sicht kann ich sagen:

Die Mechanik ist die Hölle, da müssen Blinde dran konstruiert haben, wilde Hebelage schlimmer als in fünf Einknopf-Einmotor-Grundigs zusammen.

Die Elektronik ist schlicht kaum vorhanden, kombinierte A/W-Verstärker aus sage und schreibe nur je 4(??) Transistoren o.ä., klobig ungelenkem General-A/W-Schiebe-Kontaktproblem-Schalter, merkwürdigen Starkstromschaltern für die NF (EQ u.ä.).

Gut, als reiner Tonbandsammler gefällt sie mir trotzdem und hat ihren festen Platz neben Grundigs, Philipsen, SABA´s usw.

Sie hat auch mal lange Zeit standhaft guten Dienst als Master für Radiomitschnitte gedient, erweitert um ein High-Com-NR gegen das wirklich schreckliche Rauschen. Das hat sie klaglos und abnutzungsarm die gesamten 80er durch überlebt.

Da sieht man wieder mal wie Gefühle und Fachwissen auseinanderklaffen können Wink
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#22
Zitat:Jogi postete
...aber aus rein ingenieurstechnischer Sicht
Ach soooooooo - jaaaaa, dann... ...natürlich...
Da ist die X201 natürlich ein minderbemittelter Dinosaurier.
Aber bitte fair bleiben: jeder Reibradrumpler aus deutscher
Fertigung hätte in der Zwischenzeit schon längst das Stolpern
angefangen. Und was nützt Dir das anspruchsvollste Kunststück,
wenn es kurz vor dem Zieleinlauf steckenbleibt (sh. Omega-Umschlingung).
Na dann schon lieber "keep it simple".

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#23
Moin, moin.

Wollte nur mal kurz in die Kerbe hauen.

Bis 1964 hatten wir Benzol als "Antiklopfmittel" im Benzin. Nachdem man festgestellt hatte, wie ungeheuer giftig das Zeug ist, wurde Blei als Ersatz genommen. Auch nicht gerade ungiftig, aber doch ein riesiger Schritt nach vorn. Nun ratet mal, was beim "Bleifrei" der Ersatz ist. Vielleicht Benzol? Wenn man dann statt "verbenzolt" "bleifrei" sagt, kriegt keiner die Sauerei mit. Mein bester Freund heißt Jonny, Jonny Walker. Informieren tue ich mich aus der "Bild" nichtZeitung, da hab ich´s schwarz auf weiß. Das der Bild gerichtlich verboten wurde, sich Zeitung zu nennen, weiß kein Bild-Leser. Dafür wird selbst in der Tagesschau die "Bild-Zeitung" zitiert.

Daß im Super-Benzin höchstens noch 91 Oktan sind, erfährt man auch nur von Insidern, aber bestimmt nicht vom ADAC oder Fachzeitschriften. Es wurde ein Treibstoffzusatz entwickelt, der nahezu schadstofffreies Verbrennen ermöglicht, hängt auch keiner an die Glocke. Der Benzinverbrauch sinkt fast um 50%, der Verschleiß ist kaum der Rede wert. Nun ratet mal, warum der Katalysator eingeführt wurde. Der Staat kriegt über den Mehrverbrauch mehr Steuern, die Mineralölkonzerne freuen sich auch und an jeder Ecke gibt´s Auspuffdienste, die sich über den regelmäßigen Austausch von Kats freuen. Die Motorelektronik (geht ja auch nie kaputt) regelt dann alles so, daß das Auto überhaupt noch fährt, mit geringem Wirkungsgrad und erhöhten Kosten. Verkauft wird sie als Fortschritt.

Das Erzeugen von Dummheit und die daraus resultierende Anspruchslosigkeit gehen einher und sind die letzte Möglichkeit im Kapitalismus seine Gewinne zu maximieren, da ein befriedigendes Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr genug einbringt und der Nährboden schon überwuchert ist.

Die Geiz und Blödmärkte sind genau ein Beispiel hierfür. Der "alte Laden" war zufrieden, wenn alles bezahlt ist und genug für Betreiber und Angestellte übrig bleibt. Es gab keinen Grund, jedes Jahr mehr Mehr Gewinne machen zu müssen, wenn sie schon ausreichten.

In so einem Laden war ich "Gebraucher", also Kunde. Im Blödmarkt bin ich "Verbraucher", also als Person nicht interessant, sondern nur meine Kaufkraft.
Ich habe meine Geräte aber zum Gebrauch, nicht zum Verbrauch. Deshalb treibe ich mich hier herum und nicht bei Geiz ist geil.

Zusammengerührt wird die ganze Kacke dann von der Werbeindustrie, die mehr Persönlichkeiten auf dem Gewissen hat, als Alzheimer. Wenn ich bedenke, daß die allein in diesem Land jährlich 30 Mrd Euro Umsatz machen und was man dafür an echtem Fortschritt entwickeln könnte, wird mir ganz schlecht.

Natürlich sind das Lemminge -ich nenne sie Konsum Zombies- (sind mehr tot und seelenlos, als lebendig). Einer sagt: guck mal über die Kante, da ist was geiles. Alle dahinter wollen es auch sehen.........Einer merkt was und sträubt sich, die anderen schieben nach.......Die Hoffnung stirbt (daß das Geschiebe noch rechtzeitig aufhört).............Die Wundergläubigkeit (daß das vielleicht doch keine Auswirkungen hat) stirbt dann erst mit dem Menschen, wenn auch er die Klippe runter geht.

Wir können es uns nicht mehr aussuchen. Die alten Läden sind schon weg. Wir können auch nicht ewig alte Autos mit V-Power fahren (der Finanzminister weiß da Mittel gegen). Wir sind sowieso nur die Minderheit, die es statistisch immer gibt.

Wir betreiben eine Art Anarchie, weil wir uns nicht dem Trend beugen, sondern selber denken.

Fortschritt ist, wenn man einen Schritt so tut, daß man den nächsten auch noch tun kann.
Wieviel Schritte hat die Menschheit noch, wenn´s so weiter geht?

Viele Grüße, Arnulf.
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#24
Zitat:Jogi postete
aber nimm dir mal ein gutes Deutsches Gerät aus den 60er oder 70er Jahren vor,
Welche deutschen Geräte aus dieser Zeit sind denn Deiner Meinung nach gut? Eher die Mehrzahl, oder nur ein kleiner Teil?

Das letzte entsprechende Gerät, das ich besessen habe, war eine Telefunken M-201 TS. Die war nun so gar nichts, wonach ich mich heute zurücksehne. Auch zeitgenössische Grundigs habe ich nicht in besonders guter Erinnerung, da sind mir die "leeren" Akais (s.u.) doch deutlich lieber.

Zitat:Und ja, das war bei Bertlich nichtmehr viel anders, warum aber wohl nicht? Weil diese Läden mit dem M vorne zuerst mit Niedrigstpreisen die Geiz ist Geil Mentalität in die Köpfe geimpft hat, (...)
Also, wenn ich mich recht erinnere, hat der erste große HiFi-Discounter hier in der Gegend 1992 eröffnet (in Essen). In den HiFi-Geschäften hier in der Gegend stand aber schon Mitte der 80er Jahre die gleiche japanische Massenware, die auch dort vornehmlich verkauft wurde. Daß die Discounter die Kunden oder den Fachhandel "versaut" haben, halte ich somit ganz klar für ein Gerücht.

Zitat:Es gibt einfach nichts Gutes mehr, es gibt einfach auch nichts Schönes mehr, dank solcher Geiz-Kampagnen.
Das siehst Du falsch. Daß heute vornehmlich billige Geräte verkauft werden, liegt daran, daß es heute ein viel breiteres Angebot an Unterhaltungselektronik gibt und der Verbraucher sein Geld im Regelfall auf viel mehr verschiedene Geräte verteilt.

- In den 60ern hatte man einen Fernseher und ein Radio, vielleicht dazu noch einen Plattenspieler und ein Tonbandgerät.

- In den 70ern kamen "richtige" HiFi-Anlagen und Kassettendecks auf.

- In den 80ern gesellten sich die Videotechnik, tragbare Kassettenspieler, CD-Player, Spielekonsolen und Homecomputer dazu.

- In den 90ern kamen PCs, Mobiltelefone (die neben dem Anschaffungspreis auch noch laufende Kosten verursachen) und die ersten digitalen Aufzeichnungsgeräte wie Mini-Disc.

Dazu kommt, daß die technische Entwicklung inzwischen viel rasanter vonstatten geht als früher und Geräte im Regelfall viel eher ersetzt werden, weil sie veraltet sind.

Während ein Verbraucher vor 40 Jahren noch schätzungsweise 0,2 Unterhaltungselektronik-Geräte im Jahr gekauft hat, kauft er heute drei oder vier. Ist doch klar, daß da für das einzelne Gerät nicht mehr das Budget vorhanden ist, das damals da war. Die Hersteller und die Discounter haben das nicht verschuldet, die haben sich nur mit ihrem Sortiment dem geänderten Kaufverhalten angepasst.

Und ich bleibe dabei, daß die Discounter auch bemüht sich, höhere Ansprüche zu befriedigen. Ein Onkyo-Verstärker der 1.500 €-Klasse, den ich bei meinem letzten Discounter-Besuch noch dort gesehen habe, repräsentiert qualitativ schon so ziemlich das beste, was ein Laden jenseits von unbezahlbaren Kleinserien anbieten kann.

Zitat:Du weißt das im Rahmen des Förderns und Forderns der Arbeitsmarktgesetze kein so dort hingesetzter Bäcker oder Maurer oder Florist in der Situation wäre dies nachteilsfrei abzulehnen?!
Natürlich nicht. Aber so wie der Bäcker den ungelernten 1-Euro-Jobber nicht eigenmächtig seine Tortenkreationen backen lassen wird, so wird der Discounter ihn nicht auf die Kunden loslassen. Diese Leute dürften vornehmlich im Lager zu finden sein.

Zitat:Die wissen nichtwie man den Ruhestrom einer Röhrenendstufe einmißt
Warum sollte ein Verkäufer das wissen? Die Mehrzahl aller Autoverkäufer weiß mit Sicherheit auch nicht, wie man eine PKW-Inspektion durchführt.

Zitat:Bspw. dieses Durcheinander von Sockenhaltern und Brotbackautomaten, das alles hat in einem HIFI-Geschäft nichts zu suchen,
HiFi ist kein so großer Markt mehr, als daß davon allein eine nennenswerte Anzahl von Geschäften leben könnte. Ohne Diversifikation geht's heute nicht mehr. Und was daran schlimm sein soll, daß ein unter dem gleichen Dach wie HiFi-Geräte auch Brotbackautomaten verkauft werden, hast Du mir immer noch nicht gesagt.

Ganz abgesehen davon verkauf(t)en auch viele größere Radio- und Fernsehläden schon immer auch Haushaltsgeräte.

Zitat:Der M-Markt ist aber so schön billig, wenn man Null Service im Kaufpreis hat und somit auch Null Service bekommt. Ich denke, daß gerade der Service das ist was heute vielen Leuten fehlt.
Wie schon erwähnt: Auch dort gibt es die Möglichkeit, Dir Geräte nach Hause liefern und anschließen zu lassen (ist übrigens in fast jeder Werbebroschüre der entsprechenden Läden zu lesen). Es kostet halt nur extra, und das ist fair gegenüber die Leuten, die diese Dienste nicht in Anspruch nehmen.

(Das ist keine egoistische Haltung von mir, ich habe seit zehn Jahren kein Auto mehr, lasse größere Geräte immer liefern und zahle dafür.)

Zitat:Du verkennst den Unterschied zwischen Befriedigung einer vorhandenen Nachfrage und künstlichem Erzeugen und Forcieren einer garnicht vorhandenen Nachfrage (auch Hypeerzeugung oder Welle machen genannt).
Nein, fachlich korrekt heißt das "Bedarfsweckung". Und hätte die nicht stattgefunden, würden heute vermutlich gar keine Audio-Geräte mehr verkauft, siehe oben: Immer breiter gestaffelte Auswahl an Unterhaltungselektronik bei nicht annähernd im gleichen Maße gestiegener Kaufkraft.

Zitat:was zur Hölle bringt dich denn auf den dünnen Ast zu glauben, daß deutsche Ingenieure egal ob heute oder gestern Idioten sind oder waren?
Ob die Ingenieure Idioten waren, weiß ich nicht. Das Problem saß eher in den Chefetagen und tat jahrelang eine Änderung des Kaufverhaltens als kurzfristige Mode ab. Sieh doch allein mal, wie lange es gebraucht hat, bis Grundig und Uher endlich Bandmaschinen mit drei Motoren und 26er-Spulen gebaut haben (und als endlich welche kamen, waren sie völlig am Markt vorbeikonzipiert). Telefunken hat es sogar gar nicht erst versucht. Die Japaner, aber auch einige findige europäische Firmen wie Revox, haben sich dagegen damit eine goldene Nase verdient.

Das gleiche ließe sich auf so ziemlich jeden anderen Gerätetyp übertragen.

Man muss die Marktwirtschaft nicht lieben, aber wenn man in einer Marktwirtschaft Geld verdienen will, dann muss man ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Kunden haben. Und wenn Kunden bei einem Verstärker mehrheitlich dicke Metallknöpfe und viel Ausgangsleistung statt eines besonders aufwendigen Klangregelwerks und geringen Klirrfaktors wollen, dann muss man eben die Zähne zusammenbeißen und das bauen, auch wenn man aus seiner Ingenieursperspektive noch so wenig überzeugt davon ist.

Zitat:Hast du mal eine hochgelobe AKAI-Mühle aufgemacht? Nix drin!
Aha. Und was sagt uns das? Die Akai-Geschäftsführung war genial. Sie hat mir geringem technischem Aufwand genau das gebaut, was die Kunden wollten und sich in Deutschland erfolgreich gegen eine Konkurrenz durchgesetzt, die sicher eine weitaus größere Lobby hatte, sei es bei den Händlern oder den Fachzeitschriften.

Gerade die Denkweise, die Du hier einwirfst, hat doch vielen Firmen in Deutschland und Europa das Leben gekostet. "Da ist ja gar nichts drin, das ist Mist, sowas machen wir nicht." Daß sich irgendwann kein Mensch mehr dafür interessierte, daß die tollen deutschen Receiver zwei Sender mehr empfangen konnten als die japanischen (bei denen dafür nicht die Digitalanzeige nach ein paar Jahren irreparabel kaputt war), wurde allerdings ignoriert.

Zitat:Junge Junge, laß dir das von einem gesagt sein, der das Fach gelernt hat.
... Passagen wie diese übergehe ich einfach mal, da es in diesem Thread um Kundenorientierung und nicht um technische Interna ging. Insofern spielt es wohl auch keine Rolle, daß ich mein Elektrontechnik-Studium im Gegensatz zu Dir nicht abgeschlossen habe... dafür habe ich, um mich mal Deinem selbstbewussten Auftreten anzupassen, von Marketing ja offenbar mehr Ahnung.

Zitat:Ja, weg sind sie. Aber ist das ein Grund zur Freude?
Nein. Ein Grund zur Freude wäre es gewesen, wenn diese Firmen damals nicht alle Trends verschlafen hätten, denn ich bin mir sicher, daß es die Mehrzahl heute noch geben und zumindest die Entwicklung, möglicherweise sogar Teile der Fertigung, nach wie vor in Europa stattfinden könnte(n).

Zitat:was die für einen Mist gebaut haben ging auf keine Kuhhaut, jedem Ingenieur laufen da die Schauer über den Rücken. Sie haben sich mit Dumpingpreisen bei den Geiz ist Geil Jüngern eingeschlichen,
Bitte bleib' bei den Fakten. Zwischen der Eroberung der europäischen Unterhaltungselektronik-Märkte durch die Japaner und "Geiz ist geil" lagen 25 Jahre.

Und das mit den Dumping-Preisen ist längst als Märchen entlarvt worden, das von den Geschäftsführern europäischer Unternehmen gerne als Wunderwaffe gegen Forderungen von Gewerkschaften eingesetzt wurde. Dumping haben die Japaner in Europa erfolglos in den frühen 60ern probiert. Die Märkte aufgerollt haben sie dann später mit Produkten, die im Schnitt hochpreisiger waren als das, was zuvor von einheimischen Herstellern gekauft worden war.

Sicher waren die Lohnkosten in Japan niedriger als in Deutschland, aber das wurde durch das damals noch fehlende Know-How über kosteneffiziente Fertigung ("Der Japaner macht alles mit vier Schrauben fest, wo der Deutsche nur eine braucht"), Transportkosten, Zölle etc. teilweise wieder kompensiert und war für den Erfolg dieser Unternehmen sowieso weit weniger entscheidend, als die viel größere Kunden- und Marktorientiertheit der Japaner.

Zitat:beliebiges Sony-Gerät (Beispiel man kann auch andere Marktführer nehmen) mindestens um den Faktor 300% überteurt ist, trotz seines billigen Preises.
Was heißt "überteuert"? Wer bestimmt, wie teuer es eigentlich sein dürfte? War da nicht mal was mit Angebot und Nachfrage?

Wenn Du unterstellen willst, daß Sony an jedem Gerät den dreifachen Herstellungspreis als Gewinn einstreicht: Warum geht es denen dann nicht blendend? Und warum reagieren sie dann auf schwächelnde Marktanteile und die stärker werdende Konkurrenz aus Südkorea, Taiwan und China nicht mit massiven Preisnachlässen? Bei solchen Spannen sollte das doch kein Problem sein.

Zitat:sry irgendwie ist das Quoting hier besonders gewöhnungsbedürftig, ich hoffe man kann trotzdem noch was lesen Wink
Ich sag's mal so: Normalerweise antworte ich schneller.

Und was ist so gewöhnungsbedürftig?

Code:
[quote]
öffnet einen Quote-Block,

Code:
[/quote]
schließt ihn. Das ist bei allen Foren so, die ich kenne.
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#25
Hallo
hier gehr es ja mittlerweile etwas durcheinander zu, da macht mein Beitrag nichts mehr aus.

Auch in meiner Gegend gibt es einige Händler an die ich wehmütig (und nostalgisch verklärt) zurückdenke. Aber die Zeit ist vorbei, der Markt und damit die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt.
Wie immer gibt es hier negative aber auch positive Entwicklungen.

Geld verdienen mussten alle, auch der kleine oder mittelgroße Händler.
Aus liebe zur Technik oder aus Idealismus hat keiner was getan, es war höchsten ein Teil seines Konzeptes und der Erfolg wurde auch hier in Geld gemessen.

Den Rest des Textes hab ich gelöscht, Timo hat eigentlich alles geschrieben und ich gebe ihm in den meisten Dingen recht und das obwohl ich aus dem “Fach” komme.
Ein Ingenieur muss Geräte entwickeln die der Markt annimmt, die so einfach wie möglich und so kompliziert wie nötig sind (auf Video 2000 traf das nicht zu).
Ein Ingenieur muss sich den technischen Entwicklungen (und dem Markt) anpassen und darf nicht an veralteter Technik festhalten oder vorbehalte gegenüber Neuer haben.
Kein Verkäufer (der sowiso nicht), kein Techniker muss heute Wissen wie man bei einer Röhrenendstufe den Ruhestrom einstellt. Beide müssen eine bedarfsgerechte Ausbildung haben (für Techniker war das eine Zeitlang mein Beruf), Röhrentechnik gehört schon sehr lange nicht mehr dazu.

Gruß Ulrich
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#26
Zitat:timo postete
In den HiFi-Geschäften hier in der Gegend stand aber schon Mitte der 80er Jahre die gleiche japanische Massenware...
...was ja, wie wir wissen, schon allein daran gelegen hat, daß bereits
zu diesem Zeitpunkt die grossen deutschen U-Geräte-Hersteller fast
nichts (eigenes) mehr auf die Beine gestellt haben. Man schaue sich nur
das Innenleben vieler 80er Jahre SABA-Geräte an. Das waren in japanischer
Lohnfertigung hergestellte Dinger - die hatten mit der ehemaligen Schwarz-
wälder "Schnitzkunst" nichts mehr zu tun. Aber grottenschlecht waren die
deswegen nicht!

Zitat:timo postete
Welche deutschen Geräte aus dieser Zeit sind denn Deiner Meinung nach gut?
Um bei den Spulis zu bleiben - so ganz schlecht schneiden die europäischen
Kisten da nun nicht ab. Zumindest in den 60ern gab es ja schon die A77,
die überaus bemerkenswerte SABA 600 (...ein wirkliches Sahnestückchen -
sicher nicht die zukunftsweisende Ingenieurskunst schlechthin, aber mit
techn. Ausstattungsmerkmalen, die damals kaum eine andere Maschine
diesseits und jenseits der Weltmeere aufweisen konnte). Und auch unter
den von Dir "geschmähten" TFK gab es die 204 und von Grundig waren
die TK320 auch soooo übel nicht. Nicht zu vergessen eine Uher RdL, die
ja auch bereits Ende der 60er das Licht der Welt erblickte.

Ich denke, die Erfolgskurven schnitten sich so etwa gegen Anfang bis Mitte
der 70er. Und da war ein so kleines Unternehmen wie Akai offensichtlich
flexibler, als ein Riese wie Grundig oder AEG-Telefunken.

An der Ingenieurskunst hat es sicher am wenigsten gelegen, dass dann
die breite Masse zur Fernost-Ware griff. Und dass diese, in den Jahren
ihrer Marktführerschaft nur Schrott produziert haben, ist ja wohl eindeutig
nicht ganz richtig. Man denke nur an die fantastischen Verstärker von
Sansui (..bis zur Übernahme durch Fisher), oder die Geräte von
Yamaha (... einem Unternehmen mit wohl bald 100-jähriger Geschichte
im Instrumentenbau!) oder Denon. Und billige Massenware?
Ein Sansui 9900 war ein 19 kg-Klotz, der 1976 mit 2.800,- DM aufgewogen
werden wollte. Vergleichbares in Preis und Leistung gab es zu dem
Zeitpunkt aus "merry old Germany" m.W. nach nicht. Von der SPEC-
Serie von Pioneer will ich hier gar nicht mal reden. Oder der 700er
Vor-/Endstufenkombi von Kenwood (1976 für knapp 5.000,- zu
haben). Leerer Billig-Kram? Nee, der sieht anders aus.

Wo die Japaner preisgünstiger waren, war vor allem in der unteren
Leistungs- und Ausstattungsklasse. Da schlugen sie die europäische
Konkurrenz preislich - natürlich auch mit zum Teil spartanischer Ausstattung.
Stationstasten an japanischen Tunern? - Fehlanzeige. Standard hingegen
an jedem DUAL, Nordmende oder Grundig.
Oder ein anderes Beispiel: Verstärker DUAL CV62 - mit zwei frontseitigen
Mikrofonanschlüssen (für hoch- und niederohmige Mikrofone und Speisung
für Kondensator-Mikrofone), mit Anschlussmögl. für Quadro-Decoder, mit
2 vollwertigen Tapeschleifen - das Ganze zum Listenpr. von 600 DM
(1976). Im Vergl. dazu ein National Technics SU7600 für 520 DM - der hatte
nichts von all dem, aber dafür eine etwas dickere Endstufe.
In diesem Preissegment waren die japanischen Geräte zumindest was
die Ausstattung anging, deutlich unterlegen. Aber sie waren "trendy" -
der Otto-Normalo wollte nämlich in den 60ern und fühen 70ern im Sommer
nach Rimini, und zwar mit dem eigenen Ford-Taunus nebst Wohnwagen.
Und ein tragbares Kofferradio für die Urlaubsreise musste auch her - also
liess man die Stationstasten am Tuner weg und kaufte Sony, Kenwood & Co.

Zu spät erkannte man in den deutschen Führungsetagen, dass "weniger"
manchmal auch "mehr" sein kann - die Einkaufsversuche mit in Fernost
gefertigten Geräten unter deutscher Flagge waren da schon nur noch ein
letztes Aufbäumen. Die Konsumenten hatten sich zu dem Zeitpunkt
schon längst an das "weniger an Ausstattung" gewöhnt und dehnten
bereits ihre Aufmerksamkeit auf andere Bereiche aus (auch das sonntägliche
Tennisspielen, der Musikunterricht der lieben Kleinen, oder Mutti´s
Einkaufs-Auto wollten bezahlt werden).

Und in den 90ern dann die nächste "Runde" mit Computer, Handy,
Multimedia & Co. - da blieb dann für HiFi nichts mehr übrig, denn auf
Tennis, Musikunterricht und Einkaufsauto verzichten ? Niemals!
Also wurde nur noch Plaste-Kram gekauft - und das war dann auch
das AUS für Akai, Sansui und einige andere. Marantz ging an Philips
(... die es möglicherweise auch schon wieder ausgespuckt haben),
die Sanyo-Fisher-Group produzierte, zumindest im U-Bereich, nur
"Übelstes" und der Rest?
Naja - überlebt haben bis heute schon noch einige aber die Käufer-
hirne haben ihre Aufmerksamkeit erneut breiter gestreut. Die Auswirkungen
kennen wir.

Ich bleibe dabei - der Konsument kann im Grunde frei entscheiden, was
er wählt. Natürlich gibt es Manipulationsversuche seitens der Hersteller.
Aber gezwungen, einen schundigen Plasma-TV zu kaufen, um sich
auf 2 m² Bildschirmfläche irgend einen Soap-Scheiss anzugucken, wird
hier noch keiner. Warum es also tun?
Ihr glaubt gar nicht, wie schnell die Blöd-Märkte schliessen würden, wenn
es nicht täglich 100 Deppen geben würde, die dort hin rennen, um
sich den neuesten Kram zu kaufen.
Die Kunst ist, zu widerstehen... ...das steht auch schon in der "grossen
Publikation" so drin.

So - genug der Zeilen. Es ist schon wieder viel zu viel geworden, ich bitte
um Vergebung (aber Ihr müsst´s ja nicht lesen).
Im Grunde sind wir uns hier ja auch einig... ...und ich bin müde!

Gute Nacht!
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#27
Zitat:PeZett postete
...kpl...platzsparend...
Ein Lob für die blendende Ausführung. Du bist ein guterr Rhetoriker und schaffst es vieles in Worte zu kleiden, wo mir Zeit, Lust, und auch die nötige spontane Schlagfertigkeit auf so manches Unglaubliche für Zeitzeugen Unverständliche fehlen.

Ich bin immer erstmal stundenlang baff, sauer und antwortunfähig wenn ich Abhandlungen wie die von Timo lese - den ich damit natürlich nicht als Person angreifen will, sondern lediglich in der mir völlig fremden, das niedrigste MM-Niveau stark supportenden, Aussagerichtung, verkürzt das es gut so ist das alles schei*e ist und täglich besch***er wird Wink [nicht beleidigt sein, Timo]

@topic zurück, ist daher meine persönliche Devise
und da sage ich, ein Glück das ich rechtzeitig eingekauft habe, in den 60ern, 70ern, nur noch ein wenig und herausragendes in den 80ern und 90ern und so eine üppige Ausrüstung und Sammlung verfügbar habe, die ich heute bei dem Mist der überall angeboten wird, nur noch marginal und gezielt aus dem winzig gewordenen Rosinentöpfchen ergänzen muß.

Zum Glück bin ich ja durchaus in der Lage elektronische Komponenten selber nach eigenem Geschmack und Qualitätsbewußtsein zu konstruieren und bin auf diese schlitzäugigen Neumüll-Produzenten diesbezüglich nur sehr begrenzt und nur im Falle Eigenkonstruktionen nicht lohnender Spezialverfahren angewiesen
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#28
Zitat:Jogi postete
Ich bin immer erstmal stundenlang baff, sauer und antwortunfähig wenn ich Abhandlungen wie die von Timo lese - den ich damit natürlich nicht als Person angreifen will, sondern lediglich in der mir völlig fremden, das niedrigste MM-Niveau stark supportenden, Aussagerichtung, verkürzt das es gut so ist das alles schei*e ist und täglich besch***er wird Wink [nicht beleidigt sein, Timo]
Nein, keine Angst. Wenn ich nicht damit leben könnte, daß es verschiedene Ansichten gibt, würde ich einen Bogen um Internet-Foren machen. Und Du nimmst es mir ja auch nicht übel, wenn ich Dir offen sage, daß Du meiner Meinung nach dazu neigst, die "gute alte Zeit" zu glorifizieren. :-)
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#29
Der Radio-Bertlich muß wirklich mal echt gut gewesen sein. Meine Eltern haben dort mit mir als 5 jährigem Knirps dort um 1982 ihre Teac-Stereoanlage gekauft.

Als vor etwa drei Jahren unser Telefunken-Fernseher von 1988 sich mit einem hellen Blitz und einem lauten Knall verabschiedete, war ich nach 1982 das erste mal wieder bei Bertlich und war echt enttäuscht. Leere Regale wohin man sah. Aber immer noch die gleiche Ladenausstattung wie damals.

Und man darf auch nicht vergessen, daß man bei Media Markt auch Bandmaschinen kaufen konnte. Die hatten die im Regal stehen.

Gruß

Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#30
Zitat:Zelluloid postete
Und man darf auch nicht vergessen, daß man bei Media Markt auch Bandmaschinen kaufen konnte. Die hatten die im Regal stehen.
Media-Markt und Saturn waren sogar die letzten mir bekannten Geschäfte, bei denen man noch neue Bandmaschinen kaufen konnte. Auch Maxell-Bänder hatten sie noch bis Mitte/ Ende 2000.
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#31
...ob´s hier im Thread gut aufgehoben ist?

Ich wollte es Euch nicht vorenthalten, da es im Zusammenhang steht...
...man muss es sehen/lesen, um es zu glauben. (Wobei man
zugeben muss, daß für so etwas wiederum einzig und allein
die blökende Masse der Konsumenten die Verantwortung trägt!
)

http://blog.tobiwei.de/2007/09/12/media-...n-11092007

Kein weiterer Kommentar meinerseits.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#32
Brot und Spiele.

Das eine im Kopp, das andere unter´m Arm.

Kohl´s Strategie die Bildung runterzuschrauben und einen leicht lenkbaren "Blöd-Konsumenten" zu schaffen, der nicht (wie in den 80er Jahren) auf die Barrikaden geht, ist voll aufgegangen
Der Schock, als die Bürger ihre Mündigkeit noch "demonstrierten" sitzt immer noch tief.
Wir sind übrigens das einzige Land weltweit, in dem die Mündigkeit der Bürger per Gesetzt verfügt ist. Wozu also noch mündig sein? Man müßte ja sonst denken und danach handeln.---viel zu anstrengend---

Viele Grüße von dem, der sich sowas für keinen Rabatt der Welt antut.
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#33
Zitat:Araso postete
Kohl´s Strategie die Bildung runterzuschrauben
Nichts für ungut, aber gibt es irgendwelche Belege dafür, daß die Politik der Kohl-Regierung etwas zu einem Bildungsverfall beigetragen hat? Nach Zahlen sieht es eigentlich eher umgekehrt aus: 1980 haben noch die meisten Schüler eine Hauptschule besucht, zehn Jahre später (und somit acht Jahre, nachdem Dr. Kohl Bundeskanzler wurde) war bereits das Gymnasium die meistbesuchte Schulform - und ist es bis heute.

Edit: http://www.bmbf.de/de/9253.php
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#34
Will nicht über Politik debattieren, aber ich habe es seinerzeit sehr genau miterlebt.

Was ich weiß, müssen andere glauben. Aus Wissen wird dann Hörensagen. Deshalb lohnt sich keine Diskussion darüber. Man kann es höchstens selbst überprüfen, wenn man nichts besseres vorhat.

Viele Grüße, Arnulf.
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#35
Auch wenn es sehr OT wird: Let's nörgel!

Timo, deine Argumentation belegt doch eher den Niedergang des Gymnasiums, gelle? Big Grin

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#36
Zitat:Araso postete
Will nicht über Politik debattieren
Respektiere ich, so sehr mich der Rest Deines Beitrags wundert.

Daß Konsum heute eine größere Rolle spielt, ist für mich jedenfalls keine Frage von schwindender Bildung, sondern die Folge eines immer größeren und für die Masse interessanteren Angebots an Waren. Und da man von seinen begrenzten finanziellen Mitteln nicht immer alles kaufen kann, was man gerne hätte, ziehen Billigpreise eben sehr viele Leute an.
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#37
ACHTUNG OT!!!

Zitat:Daß Konsum heute eine größere Rolle spielt, ist für mich jedenfalls keine Frage von schwindender Bildung, sondern die Folge eines immer größeren und für die Masse interessanteren Angebots an Waren
Ja, timo - unbestritten, ABER es ist doch wohl einem
jeden selbst überlassen, diese Waren in sich hineinzustopfen.
(Oder es eben auch zu lassen, bzw. eingeschränkt zu tun).
Ich meine - bloss weil der Getränkemarkt um die Ecke ca. 30
Sorten Bier im Sonder-Angebot hat, bin ich doch auch nicht den ganzen Tag
besoffen, oder?

Insofern ist das Ganze keine Frage der Bildung aber doch irgendwie
eine Frage "Wie" wir denken und "Was" wir denken, oder?

Ich kann mir jedenfalls nicht helfen: wenn ich solche Szenen wie
die der Markteröffnung in Berlin sehe, drängt sich mir
der Verdacht auf, dass in vielen Köpfen unserer Zeitgenossen
ein einigermassen selbstbestimmtes und kritisches Denken
nicht besonders stark ausgebildet ist.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#38
Zitat:niels postete
Timo, deine Argumentation belegt doch eher den Niedergang des Gymnasiums, gelle? Big Grin
In gewisser Hinsicht schon. Die steigenden Schülerzahlen und der Verlust des gesellschaftlichen Elitestatus des Gymnasiums sind sicher Entwicklungen, die sich ständig gegenseitig Vorschub geleistet haben.

Trotzdem glaube ich nicht, daß der Abiturient des Jahres 1970 wirklich mehr oder besser gelernt hat als der des Jahres 2008. Allenfalls wird sich der Schwerpunkt des Lernens durch die Oberstufenreformen etwas vom Breiten- zum neigungsorientierten Tiefenwissen verlagert haben. Für die Gesamtheit der Schulabgänger ist die Bildungsqualität aber in den letzten 30 Jahren ganz sicher besser geworden, weil es den Fall "Begabter Schüler muss auf die Hauptschule, weil die Eltern Hemmungen gegenüber oder zu wenig Geld für eine Gymnasiallaufbahn haben" zumindest in kulturell in unserer Gesellschaft verankerten Kreisen immer seltener gibt.
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#39
Zitat:PeZett postete
bloss weil der Getränkemarkt um die Ecke ca. 30
Sorten Bier im Sonder-Angebot hat, bin ich doch auch nicht den ganzen Tag
besoffen, oder?
Der Vergleich hinkt in der Beziehung, daß Leute nicht die Elektronik-Märkte stürmen, um sich 30 gleichartige Produkte verschiedener Hersteller zu kaufen (genau das wäre ja letztendlich die Analogie zu 30 verschiedenen Biersorten), sondern daß es immer mehr völlig verschiedene elektronische Geräte gibt, von denen unabhängig voneinander jedes einzelne einen Gewinn an Lebensqualität verspricht.

Sicher werden bildungsferne Kreise Werbeversprechen unkritischer gegenüberstehen als einigermaßen gebildete und folglich so manches kaufen, auf das sie eigentlich guten Gewissens verzichten können, aber viele Geräte bereichern das Leben nun mal wirklich. Auch hier im Forum hat jeder mindestens einen Computer, fast alle eine mehr oder weniger hochwertige HiFi-Anlage, die meisten einen Fernseher mit Zusatzgeräten wie Digitalreceivern, DVD- oder Festplattenrecordern, viele ein hochwertiges Handtelefon, Autoradios, Digitalkameras, MP3-Player, diverse Haushaltsgeräte und das ganze andere Zeug, das es im Elektronik-Discounter gibt. Und nicht jeder kann sich all das leisten, ohne ganz gezielt immer dann zuzuschlagen, wenn etwas gerade günstig angeboten wird.

Zitat:Ich kann mir jedenfalls nicht helfen: wenn ich solche Szenen wie
die der Markteröffnung in Berlin sehe, drängt sich mir
der Verdacht auf, dass in vielen Köpfen unserer Zeitgenossen
ein einigermassen selbstbestimmtes und kritisches Denken
nicht besonders stark ausgebildet ist.
Ich sehe in der Menge vor allem auch viele Leute, die eine mittelfristig einmalige Chance haben, sich mit ihrem gegebenen Budget einen Wunsch zu erfüllen.
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#40
Also die Bildungsqualität hat bestimmt nachgelassen. Die Anforderungen werden ständig nach unten korrigiert um nicht unerträglich viele Durchfaller zu produzieren (geh einfach mal an irgendein Gymnasium oder Hochschule und frag nach).
Elitedenken war in der von dir angesprochenen Zeit wenig verbreitet (1970 - sagen wir mal 1984), da auch verpönt (jedenfalls hier im Norden). Das Gymnasium war auch absolut noch keine Geldfrage.

Franz Josef Strauss hat mal gesagt, Ihm ist ein guter Handwerker mehr wert, als ein schlechter Akademiker.
Die haben wir ja nun. Und ´ne Menge anderer Halbheiten. Messen kann man sowas im übrigen am kulturellem Stand einer Gesellschaft.
Den Rest kannst du dann jeden Tag den Medien entnehmen.

Ist nicht bös gemeint, aber der mündige Bürger erwehrt sich der Verführung und definiert seine Ansprüche.
Heute rennt die Menge der Verführung hinterher. Mit einem bewußten Konsumverhalten hat der Massenkonsum nichts zu tun. Es geht nicht um die Vergrößerung der eigenen Möglichkeiten, sondern um in zu sein.
Deshalb muß ein Auto ja auch schwarz sein, aber nicht unbedingt auch bezahlt.

Das beste Beispiel sind Handys. Sie müssen alles können, auch wenn es nie benutzt wird. Hauptsache man kann sagen, daß man alles kann. Der normale Konsument (Konsument=Verbraucher, nicht Gebraucher) fühlt sich dann zurückgesetzt. Der Besitzer fühlt sich aber wichtig und bestätigt und wird das nächste Gerät wieder kaufen und wieder nicht, weil er die Funktionen braucht.
Sowas nennt der Werbefachmann die Erzeugung von Märkten (wo sonst gar keine wären).

Als geistigen Fortschritt unserer Gesellschaft kann ich das wirklich nicht betrachten, vor allem während viele Probleme darüber ungelöst bleiben und wir uns das nicht beliebig lange leisten können. Für die Profiteure langt aber noch die Zeit----und dann?----Telespiele essen?

Euer -manchmal ist weniger mehr- Arnulf.
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#41
Zitat:timo postete
Der Vergleich hinkt in der Beziehung, daß Leute nicht die Elektronik-Märkte stürmen, um sich 30 gleichartige Produkte verschiedener Hersteller zu kaufen (genau das wäre ja letztendlich die Analogie zu 30 verschiedenen Biersorten),
Ich brauche nicht 30 Sorten Bier, um mich zu besaufen. Ein gutes würde reichen (und ein paar andere für die Leute mit anderem Geschmack)

Zitat:Ich sehe in der Menge vor allem auch viele Leute, die eine mittelfristig einmalige Chance haben, sich mit ihrem gegebenen Budget einen Wunsch zu erfüllen.
Weshalb sie im Rausch 5 X-Boxen kaufen um einen Vorteil zu erzielen, und der Vergleich genau trifft.

Du verwechselst auch die Tatsache, daß man seine Lebensqualität mit dem Zukauf von Geräten nacheinander[ /b] erhöhen kann, aber in diesem Fall das ständige Neukaufen immer wieder gleicher Nutzwerte gemeint ist, sodaß man nur einen "Fuhrpark" mit erhöhten Kosten betreibt. Und diese erhöhten Kosten sind die Gewinne, die ständig [b]maximiert werden sollen, als ob´s nie reichen würde.

Nichtsdestotrotz. So verhalten wir uns, wie ein Virus. Wir überwuchern unseren Nährboden, bis der Wirt stirbt.

P.S. Meinen Nachruf dann bitte nicht als Datei ins Weltall schicken.

Nochmal v.G. Arnulf.
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#42
Zitat:Araso postete
Also die Bildungsqualität hat bestimmt nachgelassen. Die Anforderungen werden ständig nach unten korrigiert um nicht unerträglich viele Durchfaller zu produzieren
Wie sollen die Korrekturen ausgesehen haben? Das Bewertungssystem mit dem Prinzip "50% der erreichbaren Punkte, um zu bestehen" ist ja schon seit Ewigkeiten das gleiche. Wird Deiner Meinung nach immer weniger oder leichterer Stoff unterrichtet?

Zitat:(geh einfach mal an irgendein Gymnasium oder Hochschule und frag nach).
Wie der Zufall es will: Als ich in die 5. Klasse kam, gab es eine Zeitung, die die damaligen Sechstklässler für uns "Neuen" zusammengestellt haben. U.A. wurde uns unsere Klassenlehrerin in einem Frage-und-Antwort-Spiel vorgestellt, und auf die Frage "War die Schule früher schwerer oder leichter als früher?" sagte sie: "Da gab es keine wesentlichen Unterschiede." Das ist mir in Erinnerung geblieben, weil ich damals eigentlich erwartet hätte, daß ein Lehrer schon aus Prinzip sagt, daß es früher schwerer war. ;-)

Wie auch immer: Eine Einzelmeinung will ich nicht auf die Goldwaage legen. Wenn Du mir meine obige Frage beantwortest, wie genau die Anpassungen ausgesehen haben, frage ich gerne noch mal genauer mal nach. Lehrer fast aller Altersklassen und Schulformen gibt's in meinem Bekanntenkreis reichlich.

Zitat:Elitedenken war in der von dir angesprochenen Zeit wenig verbreitet (1970 - sagen wir mal 1984), da auch verpönt (jedenfalls hier im Norden).
Ich meinte auch nicht, daß die Gymnasiasten sich selber für die Elite hielten, sondern daß sie von anderen für diese gehalten wurden. Das war nun mal zwangsläufig so, solange sie unter allen Schülern eine vergleichsweise kleine Gruppe waren.

Ich kam 1984 auf's Gymnasium, neben vier weiteren Leuten aus meiner Grundschulklasse mit etwa 25 Schülern. Damals gab es von den Eltern meiner Freunde, die sich (trotz teilweise besserer Noten) "nur" auf der Haupt- oder Gesamtschule angemeldet hatten, schon seltsame Fragen ("Willst Du dann mal Arzt werden?"), die für eine Form von Elitedenken sprachen. Das wird wohl heute, wo fast jeder Zweite auf's Gymnasium geht, nicht mehr passieren.

Zitat:(...) ein schlechter Akademiker.
Die haben wir ja nun.
Das ist mir neu. Man hört zwar öfter, daß die Universitätsausbildung in Deutschland zu lange dauert oder zu viele Studenten in überlaufene Fächer mit schlechten Jobaussichten drängen, aber daß die Ausbildungsqualität an sich erheblich nachgelassen hat, habe ich noch nie gehört.

Zitat:Das beste Beispiel sind Handys. Sie müssen alles können, auch wenn es nie benutzt wird. (...)
Das ist auch eine Sache, die ich nicht verstehe. Aber muss ich das? Wenn's den Leuten Spaß macht und der Besitz ihr Selbstwertgefühl hebt.... bitteschön. Rationale Gründe für den Besitz einer Tonbandmaschine gibt's ja im Jahr 2008 auch nicht viele. Und ist es weniger peinlich, ein Tonbandgerät vom Wertstoffhof zu mopsen, als sich im Elektronik-Discounter um das letzte Schnäppchen-Handtelefon zu prügeln? Letztendlich ist der Antrieb doch der gleiche: Ich habe die Chance, etwas zu bekommen, was ich sonst nur gegen viel mehr Geld (und somit möglicherweise gar nicht) haben könnte, also mache ich mir mal ein paar Minuten lang keine Gedanken darüber, was andere Leute über mein Verhalten denken.
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#43
Zitat:Araso postete
Ich brauche nicht 30 Sorten Bier, um mich zu besaufen. Ein gutes würde reichen (und ein paar andere für die Leute mit anderem Geschmack)
Entschuldige, aber der Vergleich wird nicht dadurch stimmiger, daß Du ihn ausweitest. Eine gute Sorte Bier reicht, genau so wie ein guter Computer reicht. Aber brauchst Du keinen Computer mehr, weil Du eine tolle Stereoanlage hast? Oder keinen Fernseher durch ein Autoradio? Oder umgekehrt?

Menschenaufläufe vor Elektronik-Discountern gibt es doch nicht, weil sich massenhaft Leute 30 verschiedene (oder sogar gleiche) Handtelefone oder Spielekonsolen kaufen.

Zitat:Weshalb sie im Rausch 5 X-Boxen kaufen um einen Vorteil zu erzielen, und der Vergleich genau trifft.
Das sind ein paar Leute, die mit dem Weiterverkauf eine schnelle Mark machen wollen. Auch das ist nicht grundsätzlich neu. Ein Kioskbesitzer aus meiner Nachbarschaft ist zu meiner Kinderzeit auch immer, wenn der damalige Plaza-Supermarkt Jacobs Krönung im Angebot hatte, mit seiner gesamten Großfamilie im Ford Transit dort hingefahren, und jeder von ihnen kaufte die berühmte "haushaltsübliche Menge". :-)

Vor allem dürften diese Leute vielleicht 5% des ganzen Menschenauflaufs ausmachen. Eher weniger. Ich selbst habe sowas höchstens mal bei vergleichsweise billigen Verbrauchsmaterialien wie CD-Rohlingen beobachtet, aber noch nie bei teuren Geräten wie Spielekonsolen.

Zitat:Du verwechselst auch die Tatsache, daß man seine Lebensqualität mit dem Zukauf von Geräten [b] nacheinander[ /b] erhöhen kann
Nein, das tue ich nicht. Lebensqualität kann durchaus durch den gleichzeitigen Besitz verschiedener (!) Geräte steigen. Ich habe auch viele Geräte, die ich vor 15 Jahren noch nicht hatte (weil es sie in dieser Form noch nicht gab) und die ich heute schmerzlich vermissen würde, wenn sie nicht da wären.

Und je größer das Angebot verschiedener Geräte wird, die jedes für sich einen Zugewinn an Lebensqualität versprechen, um so mehr ist man darauf angewiesen, günstig zu kaufen.

Zitat:aber in diesem Fall das ständige Neukaufen immer wieder gleicher Nutzwerte gemeint ist, sodaß man nur einen "Fuhrpark" mit erhöhten Kosten betreibt
Bei vielen Gerätetypen ist die Nutzungsdauer durch die technische Weiterentwicklung eingeschränkt. Ein Computer ist in der Regel nach fünf Jahren veraltet und für viele Anwendungszwecke nicht mehr nutzbar. Je nach Anwendungszweck kann das auch schon nach zwei Jahren der Fall sein. Gleiches gilt wahrscheinlich für ein gleich altes Handtelefon. Ich benutze meine beiden vier und elf Jahre alten Exemplare nur zum Telefonieren und kenne mich da nicht aus, aber es gibt ja nun mal einen Trend zum mobilen Internet und anderen integrierten Anwendungen, die mit einem alten Telefon nicht mehr möglich sind. Nur wenige Leute brauchen das wirklich, aber es macht das Leben halt angenehmer, s.o..

Unbestrittenerweise spielt bei Telefonen natürlich auch Statusdenken eine wichtige Rolle, aber das ist kein "Privileg" von Menschen mit niedriger Bildung. Den praktischen Nutzen einer Krawatte konnte mir noch kein Mensch erklären, aber getragen wird sie trotzdem. Und sicher nicht vornehmlich von ungebildeten Leuten.
Zitieren
#44
@timo

Zitat:Der Vergleich hinkt in der Beziehung, daß Leute nicht die Elektronik-Märkte stürmen, um sich 30 gleichartige Produkte verschiedener Hersteller zu kaufen...
Na ich hätte auch schreiben können: "30 Sorten Bier, jede Menge Schnaps,
Wein, Rum, Cognac im Sonder-Angebot..." aber das war mir zu lang.

Die Analogie steckt in der Tatsache daß es Menschen gibt, die
in einer Art "wildem Wahn" einen neueröffneten Supermarkt regelrecht
stürmen, um sich den Einkaufswagen mit Eröffnungsschnäppchen woll-
zuhauen und dabei riskieren, vom nachdrängenden Mob totgetrampelt
zu werden! (Übersetzt auf mein Beispiel heisst dass: Das Sonderangebot
schreckt nicht davor zurück, sich selbst und andere zu gefährden).
Mit dem Erfüllen eines langgehegten Wunsches hat so etwas
wohl weniger zu tun als mit dem geradezu manischen Drang, etwas
mitzunehmen, wenn es gerade billig ist. Schau Dir das Verhalten
von vielen Pauschaltouristen im AI-Urlaub an. Das hat nichts mit
"Mangel", "langgehegtem Wunsch" oder "Hunger und Durst" zu tun
und ist im Prinzip das Gleiche wie bei vielen Kunden bei einer
Markteröffnung.

So - und nun kommst Du und willst in meinem Beispiel keine Analogie
erkennen? Stattdessen knüpfst Du einen Zusammenhang zum
HiFi-Sammler, der mehr als ein Bandgerät oder was weiss ich hat.
Also ich für meinen Teil kann mir schwer vorstellen, dass ein
Sammler bei einer Auktion seinem Mitbieter auf die Finger tritt nur damit
dieser selbige nicht mehr für die Gebotsabgabe heben kann!
(Aber wer weis... es soll ja Dinge geben....)

Letztendlich ging es mir auch nicht darum anzuprangern, dass sich
Konsumenten ein neues Handy/Computer/Flatscreen oder von mir
aus auch alles gleichzeitig kaufen. Das können die gerne tun, warum
nicht auch preiswert... ...und ob der Kaufgegenstand einen praktischen
Nutzen hat oder nicht bin ich durchaus auch in der Lage zu tolerieren
(...sonst wäre ich ja nicht hier im Forum und würde über Bandgeräte
labern...).
Hier ging es primär um das Verhalten einer Gruppe von Käufern die
augenscheinlich einen Grossteil ihres gesunden Menschenverstandes
zumindest temporär zu deaktivieren bereit ist, um eine vermeindlich
"einmalige" Einkaufschance wahrzunehmen. Ich nehme fest an, (wie der
Beobachter im o.a. Bericht auch schrieb) daß die hartnäckigsten Drängler
an diesem Tage gleich dutzendweise irgendwelche (identischen)
Schnäppchen in ihre Wagen gestopft haben - "langgehegte Wünsche?"
(Wohl kaum...). Ein "einmaliges Einkaufserlebnis" haben zumindest
diejenigen gehabt, die an dem Tag mit gebrochener Nase heim
gekommen sind.
Dass dies nun nicht direkt mit (Schul-)Bildung zu tun hat ist
wohl schon klar (wobei das Erlangen bestimmter Wertevorstellungen
durchaus dem Bereich Bildung zugerechnet werden kann und auch
wird). Diese Form des (Massen-)Verhaltens sehe ich eher als ein
gesellschaftliches Phänomen (vielleicht auch ein menschliches...).

Diese Zusammenhänge, lieber Timo, hätte man durchaus erkennen können, meinst Du nicht auch?

Vielleicht erklärt aber folgende Aussage Deine Ansichten:
Zitat:Und je größer das Angebot wird, um so mehr ist man darauf angewiesen, günstig zu kaufen.
Das verstehe ich ganz und gar nicht. Wenn das Angebot (an unterschiedlichen) Waren groß ist, bin ich darauf angewiesen
günstig zu kaufen??? Seit wann muss ich ein grosses Warenangebot
annehmen und daraus einen Bedarf ableiten?

Aber wahrscheinlich ist es genau das, was uns beide offenbar von ein-
ander unterscheidet.

Nein - ich muss mir keinen neuen Computer kaufen, nur weil es
gerade einen im Sonderangebot gibt.
Nein - ich muss mir kein neues Handy kaufen, wenn es gerade
im Sonderangebot ist.
Nein - ich muss mir auch keine Studer-xyz kaufen, nur weil sie
gerade für 500,- zu haben ist.
Dies vor allem dann nicht, wenn damit zu rechnen ist, dass ich bei
dem Erwerb meine Gesundheit ruiniere!

Und genau deshalb besaufe ich mich auch nicht, wenn´s beim
Getränkemarkt das Bier billig gibt, capito ?

Gruss & gute Nacht
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#45
Also als definitive Aussage habe ich zu hören bekommen, daß sowohl der Lehrplan oberflächlicher (vielleicht sinnvoll gegenüber dem Gesamtwissen der Welt), als aber vor allem die Prüfungsanfordereungen gesenkt werden. Das mit dem Lehrplan ist übrigens andauernd Thema in den Medien. Über das andere spricht man allerdings nicht gerne. Hört man aber auch andauernd heraus.

Ob die Schule leichter oder schwerer empfunden würde, sagt nichts über Qualität und Zielsetzung der Bildung aus.

Okay, ob andere Schüler das Gymnasium für elitär hielten, kann ich nicht sagen. Die meisten meiner Freunde waren nicht auf dem Gymnasium. Ich habe in der Richtung allerdings nichts bemerkt, ist aber rein subjektiv. Liegt wohl auch am eigenen Verhalten.

-schlechte Akademiker: Wir waren mal das Land der Dichter und Denker. Aus dieser gründlichen Haltung ist Oberflächlichkeit geworden. Ohne entsprechende Zusatzsemester im Ausland sind viele unserer Studiengänge international nicht mal mehr anerkannt. Auf dem Papier einige davon schon noch. In der Praxis aber chancenlos.
Beim Flugzeugbau, in dem wir ja nun eine wahrhaft große Tradition haben, reicht es z.B. überhaupt nicht. Die Schwingungslehre, mit das wichtigste überhaupt, steht in Deutschland nicht mal auf dem Lehrplan.

Handys.
Das ist es ja gerade. Kaufen zur Selbstwerterhöhung. Man sollte denken, zum telefonieren. Marketing-Schlagwort: Lifestyle. Es wird ein menschliches Unvermögen angesprochen, nicht das Vermögen (also das machen).
Ob´s den Leuten peinlich ist, weiß ich nicht. Ist für mich auch kein Grund oder Hindernis. Wenn ich ein Gerät aus dem Müll rette, habe ich eine Motivation, die ich jedem erklären kann, ohne daß mir da was peinlich sein müßte. Ist immerhin kreativ, und Kreativität ist die Mutter der Kultur.
Toll-Handy-haben-und-rumerzählen ist irgendwie wertlos, und aufgrund der finanziellen Verhältnisse vieler auch destruktiv und gefährlich. Auch eine Art relativer Armut. Die neue Waschmaschine muß warten, da die Telefonrechnung das Geld frißt. Da wird eher zum Waschcenter gegangen, als daß das Handy mal 3 Monate abgeschaltet wird. Und weil der Waschcenter auch noch kostet, bleibt noch weniger für die "Neue".
Dies alles passiert immer öfter suchtartig. Man kann doch sehr gut sehen, welche Bereiche der Psyche da angesprochen werden, es sind die primitiven (alten) und nicht die entwickelten (gebildeten). Das setzt in unserer modernen Zeit "Willigkeit" voraus. Und genau dem steht die Bildung im Weg.

Um auf Kohl zurückzukommen. Er hat erstmalig (seit Hitler) die Politik nicht als Volksvertretung definiert, sondern dem Nationalstaat die Macht zu sichern, und das Volk gerade so zu bedienen, als daß es in diesem Sinne funktionieren kann (die Masse, nicht die Oberschicht).(Mein Resumé).

Politik - (wörtlich): für uns alle, (frei): die gemeinsame Sache
Wer da jetzt denkt: wieso, die machen doch gemeinsame Sache............


Der Deutsche geht übrigens nicht zum Psychater, um geheilt zu werden, sondern damit ihm sein Verhalten nicht mehr peinlich ist. (altes wahres Sprichwort, Quelle unbek. vielleicht Fips Asmussen)

Vielleicht konnte ich ja was erklären, Arnulf.

-Gründe
Anmerken möchte ich, daß ich heutzutage Bandmaschine, Tapedeck und Plattenspieler benutze, da mich die digitale Klangwelt bisher nur enttäuscht. Es ist für mich einfach noch die aktuelle Technik, nur das man zum Erhalt selbst Maßnahmen ergreifen muß (Rep. u. Wartung).
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#46
Nun wird´s unübersichtlich und anstrengend.
Deshalb nur ein Punkt

Was ich nacheinander kaufe, besitze ich dann auch gleichzeitig.

Ich gehe nach meinem Bedarf, kaufe dann auch günstig (nicht billig) und ausgesucht. So bekomme ich eine Nutzungsdauer, die im gesunden Verhältnis steht und eigentlich immer alles da ist.

Wenn man alles gleichzeitig und immer trendy braucht, rennt man immer hinterher, wie der Hund, der seinen Schwanz jagt.

Den Rest hat PeZett ja nochmal betont.
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#47
Zitat:PeZett postete
Diese Zusammenhänge, lieber Timo, hätte man durchaus erkennen können, meinst Du nicht auch?
Diese vermeintlichen Zusammenhänge setzen die Annahme voraus, daß die Mehrzahl der Leute im blinden Kaufrausch handelt, und die teile ich nicht. Die Geschichte von wilden Pauschaltouristen kann ich nicht nachvollziehen, da ich an keiner entsprechenden Reise teilgenommen habe. Angebotstage in Supermärkten habe ich allerdings schon einige mitgemacht, ohne dort auf die beschriebenen Zustände zu treffen.

Zitat:Das verstehe ich ganz und gar nicht. Wenn das Angebot (an unterschiedlichen) Waren groß ist, bin ich darauf angewiesen
günstig zu kaufen??? Seit wann muss ich ein grosses Warenangebot
annehmen und daraus einen Bedarf ableiten?
Du musst das Angebot nicht in seiner Gesamtheit annehmen, aber mit einem größeren Warenangebot wächst, wenn man nicht gerade strikter Konsumverweigerer ist, auch die Zahl der Geräte, die man selber gerne hätte. Auch Du besitzt heute mehr verschiedene elektronische Geräte als vor zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren, oder? Und daß mit dem Bedarf nach mehr Geräten auch der Bedarf nach preiswerten Geräten steigt, leuchtet doch ein.

Zitat:Nein - ich muss mir keinen neuen Computer kaufen, nur weil es
gerade einen im Sonderangebot gibt.
Ich auch nicht. Aber wenn Deiner schon ein paar Jahre auf dem Buckel und entsprechende Einschränkungen in seiner Nutzbarkeit hat, dann fängst Du doch sicher auch an, auf entsprechende Angebote zu achten. Und bei entsprechend guten Angeboten nutzt halt so mancher die Gunst der Stunde, um seine veraltete Technik zu ersetzen. So einfach und ohne Kaufrausch-Horrorstories sind Schlangen an der Kasse am Angebotstag mitunter zu erklären.

Nebenbei bemerkt: Ich gehöre beileibe nicht zu den Leuten, die alles vorschnell ersetzen. Computer (obwohl sie für mich sowohl Beruf als auch Hobby sind) und Handtelefone nutze ich z.B. weitaus länger als jeder andere, den ich kenne. Auch meinen nun acht Jahre alten Röhrenfernseher werde ich wohl benutzen, solange er funktioniert.

Zitat:Dies vor allem dann nicht, wenn damit zu rechnen ist, dass ich bei
dem Erwerb meine Gesundheit ruiniere!
In dem Punkt bin ich sogar Deiner Meinung. In das Gedränge, das auf dem Video zu sehen ist, hätte ich mich aus meiner heutigen Sicht nicht gestellt. Aber ich schaue auch nicht verächtlich auf jemanden herab, der es tut.

Zitat:Und genau deshalb besaufe ich mich auch nicht, wenn´s beim
Getränkemarkt das Bier billig gibt, capito ?
Aber daß man mal eine Flasche Champagner im Angebot kauft, die man sich sonst nicht erlauben könnte oder wollte, klingt nicht so schrecklich abwegig, oder?

Entschuldige, daß ich das so offen sage: Obwohl Deine Positionen überwiegend sehr subjektiv begründet sind, trittst Du mit einem Ton auf, den man mit etwas schlechtem Willen für überheblich halten könnte ("Diese Zusammenhänge, lieber Timo...", "... capito?"). Bitte etwas weniger Verbissenheit.
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#48
Zitat:Araso postete
Handys.
Das ist es ja gerade. Kaufen zur Selbstwerterhöhung.
Komischerweise ist das nach Meinung vieler Leute bei Telefonen peinlich, bei Textilien, Fahrzeugen, Schmuck, Uhren, Immobilien o,Ä. allerdings in Ordnung. Ich habe nie verstanden, wo da der qualitative Unterschied ist.

Zitat:Wenn ich ein Gerät aus dem Müll rette, habe ich eine Motivation, die ich jedem erklären kann, ohne daß mir da was peinlich sein müßte.
Das kann der Handy-Schnäppchenkäufer aus seiner Sicht auch.

Zitat:Um auf Kohl zurückzukommen. Er hat erstmalig (seit Hitler) die Politik nicht als Volksvertretung definiert, sondern dem Nationalstaat die Macht zu sichern, und das Volk gerade so zu bedienen, als daß es in diesem Sinne funktionieren kann (die Masse, nicht die Oberschicht).(Mein Resumé).
Erneut eine Ansicht zu Kohl, die Du in den Raum stellst, ohne sie näher zu erläutern.

Aber Du wolltest ja sowieso nicht mehr über Politik diskutieren, sonst hätte ich Dich weiter oben schon um eine Erklärung gebeten.
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#49
Zitat:Araso postete
Also die Bildungsqualität hat bestimmt nachgelassen. Die Anforderungen werden ständig nach unten korrigiert um nicht unerträglich viele Durchfaller zu produzieren (geh einfach mal an irgendein Gymnasium oder Hochschule und frag nach).
Elitedenken war in der von dir angesprochenen Zeit wenig verbreitet (1970 - sagen wir mal 1984), da auch verpönt (jedenfalls hier im Norden). Das Gymnasium war auch absolut noch keine Geldfrage. (...)
Möchte ich so pauschal nicht stehen lassen!

Jungen Leuten gehen heutzutage oft Fähigkeiten ab, die unsereins als selbstverständlich empfindet. Dafür entwickeln sie auch Fähigkeiten - z. B. die intuitive Bedienung von elektrischen Geräten, die sich der Logik nicht sofort erschliesst - die wir nie hatten und auch nie haben werden. Kurzum - das Wissen und die Bildung mutieren. Da die Maßstäbe nicht von den Mutanten gesetzt werden sondern von denen, die die Entwertung ihrer eigenen Fähigkeiten bedauern, wird an der heutigen Bildung kein gutes Haar gelassen.

Zwar bedaure ich auch das Verschwinden von Bildung und Fähigkeiten, muss aber anerkennen daß auch Dinge nachwachsen.

Zu meiner Zeit (1970) war das Gymnasium durchaus eine etwas elitär angehauchte Sache und meine Eltern z. B. haben es sich sehr genau überlegt, ob sie sich "das leisten können" was ich da vor hatte. Auf's Gymmi zu gehen war nicht auf der Miste meiner Eltern gewachsen - die hatten die Realschule im Auge - sondern entsprang meinem Drang, dahin zu gehen, wo mein besser situierte Freund hinging.
Michael(F)
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#50
Zitat:Araso postete
(...)
Wenn man alles gleichzeitig und immer trendy braucht, rennt man immer hinterher, wie der Hund, der seinen Schwanz jagt. (...)
Ich bin jedenfalls froh um die Spielkälber, die Pionier spielen und immer "das Neueste" besitzen müssen. Sie sorgen dafür, daß die Produkte reifen und daß Erfahrungen gesammelt werden können. Davon profitiere ich, wenn ich nach geraumer Zeit den Entschluss fasse, etwas anzuschaffen oder auch nicht.

Das Handy habe ich lange Zeit abgelehnt. Dann musste ich es auch beruflichen Gründen anschaffen. Heute schätze ich, mal im Verbeilaufen etwas per Photo dokumentieren zu können, immer einen Wecker dabei zu haben, einen Speicher für Sprachnotizen .... etc.

Und wenn ich - zu Fuß - eine Straße suche, dann wünsche ich mir, es könne auch navigieren. Aber das ist ja nur eine Frage der nächsten Anschaffung.

Wenn mich die Kiste stört, schalte ich sie ab.
Michael(F)
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