Das sind Geschichten vom täglichen Leben...

[Rick Monson]

(... frei nach Fehlfarben)

Also immer wieder liest man in diesem Forum von günstig erstandenen Raritäten, fabelhaften Erbstücken und mirakel-gleichen Sperrmüllfunden (PR99 z.B. las ich mal).

Eben ist´s mir passiert. Als ich so durch die neugestaltete Elektroabteilung meines "Marktkauf" schlendere sehe ich einen ganzen Rutsch (39 Stück sollte sich zeigen) Maxell MX-S 60min (Typ IV) Cassetten, ausgezeichnet zu Euro 3,99 als "Sammlerware". Nun, an sich ein interessanter Preis, denn die MX-S war eines der wenigen Bänder die Anschluß zu den Supreme-Typ IV (auch aus gleichem Hause) halten konnte. Na ja, und Typ IV sind ja eh´schon mal weg vom Fenster. (Außer vielleicht die türkischen; hört man da noch mal was von?)

Ganz dreist fragte ich eine der (wirklich) freundlichen Verkäuferinnen ob bei Gesamtabnahme der Preis überdacht werden könne. Sie fragte nach und sagte schüchtern "80 Euro", also gut 2 Euro pro Cassette. Nettes Futter für meine kleine Nakamichi-Bande.

Wunder gibt es immer wieder; heute hat es mich mal getroffen.

Gruß
Rick

[analogi67]

Gratulation.

Hätte ich nicht schon günstig BASF TPIV für meinen Kleinverbraucher (Rest-)bedarf würde ich:
"bitte, bitte, bitte" sagen :heildir2: :anbet: :grins:

Achja die Rak'sen Typ IV. In der Tat: Was tut sich da ?

Gruß


Wolfgang

[niels]

Andere Geschichte:

Konzertmitschnitt aus dem Radio sollte von DAT auf Band wandern. Zwei Teile. Erster Teil (laut meiner Notiz): paarundfünfzig Minuten. Titeldauer der Stücke aus Teil 2 nachgemessen und, oh wunder: es sollte nach meiner Rechnung bis zum Applaus vor dem letzten Stück genau auf eine Bandseite passen, auf ein Band, aus dem ich neulich einige zerknitterte Meter entfernt hatte, so sinnvoll kann eine Auto-Reverse-Maschine selten walten. Große Freude, 50 Minutern später jedoch Ernüchterung: Meine Notiz bezog sich auf die Dauer mit der Moderation vorweg, die ich nicht überspielt habe. Und sie mit Überspielen, nur damit das Ende stimmt, mochte ich doch nicht. Schade.

niels

[snzgl +]

Ein "Überspielunfall" aus frühen (Schul)kindestagen: Ich ging damals in eine Schule für Sehbehinderte, die leider nicht ohne Unterbringung in einem Internat möglich war. Nicht nur der Unterricht, sondern auch die Freizeit nach der Schule wurde meist gemeinsam in der Gruppe verbracht. Heimfahrten zu den Eltern gab es nur zum Wochenende oder in den Ferien. So, ab der 7. Klasse wurde uns für die Jugendarbeit ein Tonbandgerät "Tesla B47-Student" zur Verfügung gestellt. Damit konnten wir dann unsere ersten Disko's fahren. Dazu brauchte man natürlich Musik. Aufnehmen durften wir natürlich vom Radio, welches im Gemeinschaftsraum stand. Aber eben nur nicht vom Westsender. Also wurde einer aus unserer Gruppe dazu "verdonnert", mit seinem Kassettengerät am Wochenende die Hitparade oder die DISCO vom Fernsehen aufzunehmen. So kamen wir auch mal an etwas aktuelle Westmusik. Gesagt, getan, Wochenende vorbei und am Montagabend nach den täglichen Pflichten, führte er seine Beute vor. Da waren zum Beispiel Slade und Sweet auf der Kassette neben Chris Roberts und Manuela. Wir sortierten aus, was wir für unser gruppeneigenes Band haben wollten. Das Kassettengerät wurde eingeschaltet und am Spulengerät die Aussteuerung eingestellt. Alles o.k., Kassette zurückgespult und das Überspielen könnte beginnen, wäre da nicht so ein Dämel dabei gewesen, der die Meinung vertrat, man müsse beim Überspielen bei beiden Geräten die Aufnahmetasten drücken. Der "Operator" am Spulengerät wunderte sich, daß nichts zu hören war bei der Mithörkontrolle. Der, der das Kassettengerät bediente, wies sofort alle Schuld von sich, er habe ja alles richtig gemacht und die Aufnahmetaste gedrückt. (Nochmal zur Erinnerung: Die Überspielung sollte vom Kassettenrekorder auf das Spulengerät erfolgen.) Das Ergebnis war dann: eine leere Kassette und ein leeres Band. Jedenfalls konnten wir von der Internatsleitung nicht wegen "Unerlaubtes Abspielen von Westmusik" zur Verantwortung gezogen werden.