Geschwindigkeitsfrage
#1
Was ist sinnvoller: Ein Standardband oder ein Langspielband auf 19cm/s zu verwenden, wenn es um Spieldauer geht?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Wenn es um Spieldauer geht, dann Langspielband. Warum? Weils länger spielt. (Vorsicht: Tautologie!)

Ich setze jetzt einfach voraus, es geht um lange Spielzeit, bei möglichst kurzer natürlich das Standardband.

Gruß

Niko
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#3
Standardband mit 9,5cm = eine gute Stunde Laufzeit
Langspielband mit 19cm = eine gute Dreiviertelstunde Laufzeit
(jeweils für 18er Spulen, da hab ich´s im Kopf ;-) )

Oder hab ich da was falsch verstanden?
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#4
Nö, das ist schon korrekt. Nur ist es im Alltagsgebrauch eher selten, dass man Standardband bei 9,5cm/s verwendet, denke ich.

Gruß

Niko
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#5
Vermutlich ja. Ich käme jedenfalls nicht auf die Idee. (Aber ich hab ja auch kein Standardband. ;-) )

Ich hab nur versucht zu überlegen, wie die Frage gemeint ist. ;-)
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#6
Ah, ich sehe, ich war wieder einmal zu ungenau:

Also: Es bringt wegen Kopiereffekten etc. nicht sooo viel Langspielband auf 38cm/s durchzuscheuchen. Es ist daher angeraten, sich auf 19cm/s zu begrenzen. Ist ein Gewinn zu erwarten, wenn statt eines Langspielbandes ein Standardband auf 19 gefahren wird, oder sind das vernachlässigbare Unterschiede?

War ich jetzt verständlicher?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Auf einer Studiomaschine (hoher Bandzug) ist Standardband in jeder Hinsicht das optimale Material.

Auf einem Heimbandgerät (reduzierter Bandzug) ist das dafür entwickelte Langspielband die optimale Lösung.

Bernd
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#8
Zitat:niels postete
War ich jetzt verständlicher?
Jau. Nur leider kann ich´s dir nicht beantworten! Big Grin
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#9
Was ist ein hoher, was ein reduzierter Bandzug?
Bei der Akai GX-210D wird für Wiedergabe ein Bandzug von 60g (links) und 180g (rechts/jeweils gemessen mit einem Wickeldurchmesser von 6cm) angegeben. Im Manual der X-2000R ist ein Bandzug von 50g (+-10g!) angegeben, wobei zwischen den Tonwellen der Zug höher sein dürfte.
Was hat denn eine Studiomaschine zu bieten?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Hallo Niels,

meine Telefunken M 20 wurde damals bei Emtec (ehemaliger Besitzer) auf 100 Pond/Gramm eingestellt, gemessen jeweils zwischen den beiden Bandfühlhebeln.

Hier sind noch die Aufkleber zu sehen.
http://www.tonbandinfo.com/galerie/album...M%2020.jpg

Gruß
Jürgen
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#11
Lieber Niels, lieber Jürgen,

die EMTEC-Mannen haben damit den Betriebs-Bandzug in die Mitte des telefunken-üblichen Toleranzfeldes gelegt, das traditionell zwischen 80 und 120 p liegt, wenn man linken und rechten Wickelmotor in einen Topf wirft. Beim Umspulen tat/tut sich etwas mehr, aber dabei liegt das Band ja auch nur am Abheber an. Übrigens hat auch der mit einstellbarem Bandzug ausgestattete R22a-Nachbau von 1947/48 durch Vollmer keineswegs deutlich höhere Bandzüge, das Gesamttoleranzfeld (linker und rechter Motor) liegt zwischen 40 und 180 p.

Studer ist vorsichtiger und empfiehlt für die A80 70-100 p, die bei der B67 noch etwas, nämlich auf 50-90p gedrückt werden. Beim Umspulen lässt man 140-160 p zu.

Vergessen sollten wir darüber aber nicht, dass der Bandzug nicht Selbstzweck ist. Zunächst einmal ist das Band mit ganz bestimmten EIgenschaften, von den mechanisch-physikalischen bis zu den elektrischen entscheidend. Und da kommt man bei hohen Bandgeschwindigkeiten am stabilen Standardband nicht vorbei. Dann muss einwandfrei gewickelt und dem Bedienpersonal die Möglichkeit zur rasanten Behandlung auf der Maschine eingeräumt werden. Dies setzt große Motoren mit entsprechender Kraftentfaltung voraus, die sich ja vollendet bandschonend eigentlich erst mit den hochkomplexen Laufwerkssteuerungen z. B. aus Studers letzter Epoche beherrschen ließen.

Vergleichbares gilt unter etwas geänderten Vorzeichen für die Amateursituation, bei der aufgrund der vereinfachten Kopfträgergeometrie, der (Option zur) Viertelspurtechnik einer Konstruktion und nicht zuletzt auch einer gewissen Kopfschonung bevorzugt schmiegsames Band verwendet wird, wogegen die Wickelqualität nur zweitrangig ins Gewicht fällt, wie wir wissen. Dies alles ist beim Standardband per se nun nicht gerade der Fall, da Träger und -teilweise- Rückseitenmattierung für Sperrigkeit und herzhafte 'Grundreibung' sorgen. Dass bei Amateur mitunter auch die notwendige Hf-Leistung für die Löschung eines Standardbandes nicht aufgebracht wird, führt an eine weitere Grenze.

Die Eignung professionellen Materials auf Amateurgerät wird also nicht allein durch den Bandzug eingeschränkt; im Gegenteil, dies dürfte vielleicht das geringste oder gar kein Problem sein, wie die Akai-Werte oben andeuten.

Der Blick über Zäune lehrt aber, dass in diesem Bereich alles 'irgendwie' mit allem zu tun hat. Mehr, aber auch nicht weniger möchte ich mit obigem Text gesagt haben.

Hans-Joachim
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#12
Da ziehe ich den Schluss, dass ich auf der ohnehin noch zu überholenden AS6000 bedenkenlos Langspielband packe und mich mit 19cm/s bescheide.

Edit:
Zumal wohl auch die Köpfe eher auf weiten Frequenzgang denn auf Magnetisierungstiefe angelegt sind und Standardband ohnehin nicht komplett genutzt wird.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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