Zitat:analogi67 postete
Hmm ich dachte es sei die "American Engineering Society", also die, die digitale CD-Schnittstelle in dem SP/DIF Standard als untauglich und anstelle dessen den professionllen AES-EBU (XLR) erfand.
"Erfunden" ist gut, denn dann wäre die "
European
Broadcast
Union" in derselben Weise mit dabei. Und so nachhaltig unterscheiden sich die Protokolle von SPDIF und AES/EBU dann doch nicht. Nachdem die professionelle Variante symmetrisch, hochohmiger und hochpegelig ist, ansonsten aber primär einiges an Hinderlichem weglässt, kann man beide Protokolle zumeist miteinander betreiben.
Die Audio Engineering Society ist der amerikanische VDT, der Berufsverband der amerikanischen Tonverantwortlichen, der allerdings weltweit Chapters unterhält, wobei diese zum hierarchischen Denken unserer amerikanischen Brüder und Schwestern so manche Geschichte erzählen könn[t]en. Ich jedenfalls kann's. Als Berufsverband mit entsprechend zahl- und einflussreichen Mitgliederbeständen kann man dann auch einen Schnittstellenstandard international unterstützen, was dann auch tatsächlich und gottlob Folgen hat. Sonst ist die AES in Normungsfragen nicht gerade lautstark aufgetreten.
Man trifft sich jährlich zu Conventions -Industrieausstellung mit einigen, eher wenigen wissenschaftlichen Vorträgen und einem umfänglichen gemeinschaftlichen Programm- hüben wie drüben, vergibt 'awards', für die mich auch schon mal Jurorenehre ereilte...
Schließlich unterhält man ein Historical Committee, das u.a. drei der RRG-Stereos auf CD publizierte, die man dort auch noch beziehen kann.
Insgesamt: Amerikaner lassen sich ungern individualistisch auseinanderdividieren. Die Vereinsmeierei, ja das Durchsetzen fachlicher Interessen auf diesem Wege (nicht zuletzt das unentbehrliche "fund raising") ist dort leicht so ausgeprägt wie bei uns.
Ach ja, ehe ich es vergesse: Man bringt mancherlei an wirklich interessanter Literatur heraus, die dann am AES-Schriftenstand auf den Conventions (und der Tonmeistertagung gleichermaßen) erhältlich ist. Dort -bei Michael Williams, er macht nicht nur den Publikationsvertrieb in Europa, sondern ist auch derjenige M. W. der Williams-Diagramme- lohnt ein Besuch eigentlich immer.
Hans-Joachim