Telefunken M5
#1
Hallo,

um die Vorstellung meines Gerätes von dem ersten Bericht des Erhalts zu trennen und eine Erweiterung um die Vorstellung anderer Versionen übersichtlicher zu machen, starte ich hier diesen Thread über die M5.

Die mir vorliegende (Mono-)M5A (Röhrengerät) im Koffer ist zwar recht schwer, lässt sich aber von einer Person noch tragen. Sie bietet verschiedene Möglichkeiten zum Transport, einmal sind am Gerät selber Griffmulden, außerdem sind am Koffer ausklappbare Griffe vorhanden.
Sie ist ziemlich genau 50cm breit, 47cm tief und 18cm hoch (Boden bis Befestigungsknubbel für Bobbys), dadurch sind die Griffe gut erreichbar. Wenn 30cm-Teller benutzt werden, stehen diese an den Seiten und hinten über.

Zur Bedienung:
Die M5 ist sehr einfach zu bedienen. Die Laufwerkstasten sind übersichtlich und klar angeordnet, zum Spulen gibt es einen Hebel für die Richtung und eine Taste, die den Spulbetrieb startet. Die M5 wird auf zwei Wegen eingeschaltet. Die Stromzufuhr aktiviert man mit einem Kippschalter an der rechten Seite, den Capstan schaltet man mit der Taste auf der Oberseite neben den Laufwerkssteuerungstasten ein. Das Zählwerk ist mechanisch und zeigt in m an. Es zählt über die Drehungen der rechten Bandführungsrolle.
Meine M5 bietet die Möglichkeiten, die Geschwindigkeiten 19 und 38cm/s zu nutzen. Wenn man die Geschwindigkeit umschalten will, muss man den Capstan über den Schalter vorne ausschalten, die Stromzufuhr kann bestehen bleiben, zwischen den Wickeltellern den Geschwindigkeitsschalter betätigen und das Gerät dann wieder einschalten.
Zu Aufnahme- und Wiedergabefunktion brauche ich wohl nicht viel zu sagen, das ist nicht so aufregend. Interessant ist der Spulbetrieb. Richtung und Geschwindigkeit werden telefunkentypisch über einen Hebel gesteuert, allerdings nicht stufenlos, er rastet für jede Richtung in drei Stufen. Bei allen drei Spulgeschwindigkeiten wickelt sie sehr sauber, auch wenn man von Spule auf Bobby umwickelt oder umgekehrt. Dies ist besonders verwunderlich, da der Dreizackdorn der Bandteller nur recht klein ist und die Spule nicht fixiert ist gegen Abheben, oder ähnliches. Da ich einen gewissen Hang zum Risiko habe, entschloss ich mich, ein bisschen mit der Spulfunktion zu spielen. Standardband wickelt in allen Betriebssituationen hervorragend. Ich machte den Versuch mit DP26, im Wiedergabebetrieb natürlich ein super Wickel, beim Spulen auf langsamster Stufe ok, auf mittlerer Stufe schon nicht mehr so toll, ganz schnell habe ich das nicht ausprobiert. Dann nahm ich ein Tripleband und versuchte es damit. Zu meiner Verwunderung ging das auch hier mit der mittleren Spulgeschwindigkeit recht gut. Ganz schnell wäre sicher nicht förderlich gewesen, aber so ging es. Ich war angenehm überrascht, auch wenn die M5 dafür gar nicht gedacht ist und ich nicht vorhatte, mit diesem Band zu arbeiten. Die Laufwerksfunktionen sind sehr präzise und werden gut gesteuert. Stoppt man aus dem schnellen Spulen, so bremst sie sehr zügig, aber sauber ab. Umschalten aus dem Spulbetrieb in Aufnahme oder Wiedergabe, sowie umgekehrt, sind möglich. Die M5 bremst dann zuerst ab und startet dann die nächste Funktion.
Durch die Vorkopfschere ist das Schneiden sehr angenehm und präzise zu erledigen. Die Klebeschiene auf dem Kopfträger ist in Ordnung, es gibt aber bessere.

Demnächst gibt es mehr, Fotos werde ich ergänzen.

Gruß

Niko
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#2
Fotos gibts hier (leider viele unscharf):

https://magnetofon.de/galerie/thumbnails.php?album=316
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#3
Schick!!!
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#4
Naja, die ist schon fies hässlich, finde ich. Außerdem Röhre, grmpf. Aber praktisch, so, darum darf sie bleiben.

Gruß

Niko
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#5
Extrem altertümliches Design, aber hat was, finde ich.
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#6
Naja, du musst sie mal live sehen, da erübrigt sich das "hat was" sehr schnell. Diese ätzend grünen Schalter vorne und dieses abgerundete 50er-Jahre-Design.
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#7
Wahrscheinlich hast du Recht! ;-)
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#8
Zitat:Agfa-Band postete
Naja, du musst sie mal live sehen, da erübrigt sich das "hat was" sehr schnell. Diese ätzend grünen Schalter vorne und dieses abgerundete 50er-Jahre-Design.
Ein Käfer sieht aus wie ein Käfer, eine Isabella wie eine Isabella, und eine M5 wie eine M5.

Das ist das Design, wie es damals für bestimmte Gegenstände "angesagt" oder "amtlich" war. Ich finde solches Design -altersbedingt kurz vor der Verkalkung- gar nicht mal so übel. Mit einer M5, einem Ford 17m mit Heckflossen und Buddy- Holly- Brille könnte ich leben.

Kürzlich war ich bei einer Veranstaltung im 50er - Jahre Stil. Die Band spielte Hits von Louis Jordan, Bill Haley und Jerry Lee Lewis. Die Damen kamen im gepunkteten Kleid mit Petticoat und Nahtstrümpfen, die Herren mit Elvistolle und Schnabelschuhen. (Zumindest die Tänzer/innen)

Da hätte sich eine M5 beim Mitschnitt gut gemacht. Zumindest wäre es recht authentisch geworden.

Oder etwa nicht??
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
Ich finde die M5 auch nicht so schlecht:

die Farbgebung ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig. Aber sehr orginell finde ich das Schwarz der 70-iger bis 90-iger auch nicht.

Ansonsten: "form follows function". Besser hätte das der Herr Rams auch nicht machen können (und hat er auch nicht, wenn man die designerische Nähe von TG TG 60, TG 50x etc. zu den professionellen Tonbandmaschinen in der Übergangszeit zwischen C/J37 und A80 bzw M10/M15 sieht).

Frank
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#10
Hier scheint es um Design zu gehen?

Eine professionelle Bandmaschine soll nur das machen, was sie soll, Aufnahme und Wiedergabe, das aber möglichst genau. Da interessieren mich keine grünen Tasten oder modisch schwarze Lacke, möglichst perfekt soll das Gerät funktionieren!

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#11
Hallo,

das stimmt soweit alles, aber ich finde die nicht rastenden Tasten der M15 beispielsweise deutlich angenehmer als die der M5. Natürlich liegen da Jahre der Entwicklung zwischen und das ist im Prinzip fehl am Platze, sich bei solch einem Gerät über so etwas Gedanken zu machen. Aber als Sammler...

Im Kofferraum eines 17M P2 wäre das Gerät sicherlich passend als mobiles Aufnahmegerät, auch wenn ich die "Badewanne" P3 bevorzugen würde. "Die Linie der Vernunft" ist ein wenig zeitloser.

Gruß
Niko
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#12
Hallo Ihr AEG/Telefunken M5-Liebhaber,

obwohl es (die M5 als Bandmaschine) ein Trümmer ist oder noch viel schlimmer, wie es mir eben beim Fotografieren erneut in Hände und Schultern kroch, es ist ein MONSTER. Wer hierzu jemals bei der Neuvorstellung von einem "Tischgerät" gesprochen haben könnte, der hat nie mit anfassen müssen. Und als Sammler (ist ein geistiger Verwirrzustand, deshalb finde ich "MESSIE" ganz richtig) musste ich das Tischmonster mal eben öffnen, nicht für den Blick in die Eingeweide, sondern für den Zeck der fotografischen Ablichtung der Steinzeit-Technik.

Wie ich schon an anderer Stelle schrieb (Thread: M5 aus Eckernförde), bin ich für eine kleine historische Forschung. Ich fange damit an (bitte nur/möglichst) ein Foto der linken hinteren Seite einzustellen. Der Link (das Foto) folgt hier:

[Bild: M5HDP_NR.jpg]

Wer klärt mich auf, was bedeutet "R 84" und wo gibt es die Liste vom IRT (oder früher die RRG) oder steht darüber irgendwas auf einem Blatt im "BRAUNBUCH" (@ Hans-Joachim: kannst Du helfen?). Ich wiederhole mich hier mit den Fragen:

1.1 ZEIT: ab wann gab es die M5 ?
1.2 Grundversion?
(Frank hat das schon angerissen, etwa 1957 kann als Erscheinungstermin angenommen werden)

2.1 AUSFÜHRUNGEN welche Versionen
2.3 STÜCKZAHL welche Mengen gab es ?
Da meine M5 (mono Röhre! plus sechs Dezibel = 1,55 Volt rein und raus) mit der Seriennummer 2781 versehen ist, die Kondensatoren auf 1962 als Baujahr hinweisen, können bei vereinfachter linearer Hochrechnung in einem Jahr fünf bis sechshundert Maschinen gebaut sein. Was kam nach 1962 an Mengen? Könnte über die Serienummern und den Bauteileaufdruck (Kondensatoren) zu ermiteln sein.

3.1 Wann wurde die M5
3.2 mit Röhren Stereofon (von Anfang an als Option?)
3.3 mit Transistoren Stereofon
3.4 mit Direktanrieb (weg mit Reibradantrieb) hergestellt/ausgeliefert?

Mir fällt noch mehr ein, dazu mit den Fotos vom Innenleben in wenigen Tagen mehr.

Gruesse an alle

H A N N S -D.

P.S.
alles noch ungeordnet, aber man muss ja mal anfangen (wieso ich?)
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#13
Dieser Thead überschneidet sich teilweise mit dem
"Röhren M5 in Eckernförde"
Die Verlinkung hat aus mir unerfindlichen Gründen nicht geklappt.

Hanns-D. hat seine Fragen hier wiederholt, also poste ich halt meine Antwort nochmal:

"Schwere Fragen: TFK in Konstanz gibt´s ja nicht mehr, wenn irgendwelche Produktionsunterlagen die Wirrungen AEG-Telefunkenscher Firmen- und Untergangspolitik überstanden haben sollten, lagern sie wohl im Deutschen Technik Museum in Berlin, das laut Auskunft der EHG alle Unterlagen vom AEG-Museum in Frankfurt übernommen hat.
EHG Elektroholding GmbH ist die Rechtsnachfolgerin der AEG AG:
http://www.telefunken.de/index.html

In einer Beschreibung des M5, bei der am unteren Rand des Deckblattes steht:
AH 6.1 Juni 61 (Fr).
finde ich erstmals auch eine Beschreibung des Magnetophon M5 St .
Ohne zuviel in diese Be"zeichnung hineininterpretieren zu wollen, bietet sich aber als Entstehungsdatum dieser Broschüre der Juni 61 an.
In einer Festschrift der Siemens Elektrocom Konstanz, die das TFK-Werk übernommen hat, ist vom "ersten Halbspur-Magnetophon 1957" die Rede.
In Kombination mit einem weiteren Verstärkerchassis (wie es ja im stereophonen M5 realisiert wurde) könnte es ab damals stereophone M5 gegeben haben.

Interessanter finde ich persönlich eher M5A, wenn es denn Röhre sein soll:
Der indirekte Capstan-Antrieb wurde durch einen direkten Antrieb ersetzt, und damit sollten die von Dir oben geschilderten Probleme entfallen.

Das mit dem Seriennummernthread würde nur funktionieren, wenn es in unser Mitte mindestens 10 oder 15 M5-Besitzer gäbe. Ich galube, das ist nicht der Fall. Aber vielleicht werde ich ja eines Besseren belehrt.."


Als Nachtrag zu den den Fragen 3.1 ff :
http://studerundrevox.st.funpic.de/tonba...e/50er.htm
und
http://studerundrevox.st.funpic.de/tonba...e/60er.htm

Die Daten stammen im wesentlichen aus der von mir immer wieder zitierten Festschrift:
"Erkennen, worauf es ankommt"
der Siemens ElectroCom Konstanz.
Zu dieser Zeit gehörte das AEG Werk in Konstanz bereits zu Siemens.
"Mit Wirkung vom 1.Januar 1997 hat die Siemens AG die AEG ElektroCom GmbH von der Daimler-Benz AG übernommen."

Bereits 1989 war das Arbeitsgebiet Magentophon an die Firma Studer verkauft worden.

Viele Grüße
Frank

P.S.: ich habe gestern den obigen thread mit den Fragen einem ehemaligen Mitarbeiter der AEG in Konstanz gemailt, der genauere Infos haben könnte. Vielleicht meldet er sich hier zu Wort.
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#14
Gruß vom Gussbatzen (so hieß das Ding ja nicht unzutreffend bei den Regensdorfern),

der bei mir erst vor wenigen Tagen Heimat gefunden hat. Daher kenne ich auch noch nicht einmal die Braunbuchnummer des Gerätes, die mit R84 aber wohl hinkommen sollte, bei meinem wohl sehr frühen Gerät aber fehlt, sei es, dass die Abnahme noch lief, oder aber dieser Typ eben nicht der war, den das IRT/die Zentraltechnik des NWDR abgesegnet hatten:

Baujahr vermutlich 1958 (notfalls 1957, Kondensatoren ab 6.1957 im Gerät), damit natürlich Röhre, aber bereits stereo, was die in meinem Falle (Seriennummer 109) M10-Format erreichende Unförmigkeit noch einmal potenziert. Geliefert wurde des Gerät an die Deutsche Grammophon Gesellschaft: Wer durch diese Trafos wohl alles hustete und fluchte...

Drei Geschwindigkeiten (19/38/76), was dadurch verständlich wird, dass sich der langsame Umstieg auf 'exakte' Zollwerte (nach Mullin) und 38,1, 10-cm-Bobby, der mit der T9 eingeleitet wurde, zum Ende der 1950er durch die Verbesserung des Bandmaterials (FR22, PER, FR25) auch hierzulande heftig beschleunigte. Reportagegeräte arbeiteten ja schon länger wie selbstverständlich mit 19 cm/s. Der M5-Antriebsblock für drei Geschwindigkeiten jedoch ist wartungsbedürftig, sofern man Karl Richter in der Jägersborg-Kirche, Kopenhagen ohne indiskutables Jammern des Antriebes aufnehmen wollte.

Eine mir vorliegende Messprotokollkopie für das Gerät 601 vom 20.6.1958 deutet allerdings an, dass mancher Kunde die Einmessung auf neuzeitlicheres Band verlangte: Scotch...

Ich verfüge zwar über die Braunbuchblätter der R85, doch dahinter verbirgt sich ein gänzlich anderes Gerät, auch wenn es gewisse Beziehungen nach Wedel besitzt.... Ich kümmere mich aber um die Braunbuchbeschreibung der M5.

Die Stereofonisierung der Röhrenversion ist bei der prinzipiell gewählten Konstruktion aus zwei Guss-Chassis (Mechanik und Elektronik) naturgegeben nicht ohne Zusatzaufwand 'platzsparend' machbar, weshalb man ein zweites Elektronik-Gusschassis unter das ursprüngliche schraubte, die Entzerrungsumschalter mechanisch durchachste, einige Kabel neu, andere abweichend führte, einen Stereokopfträger daraufsetzte und fertig war die Stereo-M5. Natürlich ist auch auf dem Zusatzchassis die Entzerrungsumschaltung von Aufnahme- und Wiedergabeverstärker in der bekannten Art mit 'Kuppelstangen' verbunden, auf Ölfeuerung, Schmierpumpe und Injektor jedoch vezichteten die Wedeler, oblgeich Hamburg damals nur vom Hörensagen wusste, was eine Elektrolok war.

Die transportable Stereo-M5 lässt sich nur mit einer Stechkarre befördern, so dass von der ursprünglich intendierten Transportabilität buchstäblich nichts geblieben ist. Mein im übrigen auch in Neuzeit und Zweitleben nach DGG durchaus prominentes Ding arbeitet im Grunde nach Wunsch, leidet aber von Zeit zu Zeit an einem Höhenabfall eines Kanals, dessen Ursache (Köpfe sind tadellos und relativ neu) ich noch nicht gefunden habe, zumal jede Arbeit an der Karre nicht ohne Turnübungen abgeht. Heben und umsetzen ist ja nicht.

Man darf nicht vergessen, aus welchen Traditionen dieses Gerät hervorging, dann versteht man nicht nur die reizvoll marktgängigen Farben, sondern auch die gussbatzenmäßige Tendenz zur Masse, die Stabilität nicht nur suggerieren, sondern garantieren sollte. Dass es anders geht, wollten die Studermannen wohl mit ihrem etwas despektierlichen 'Beschreibung der Bauform' andeuten.

An den Stereobetrieb hatte man offenbar nicht von Anfang an gedacht, weshalb es dann zur mir vorliegenden Dreichassislösung kam. Schließlich: Der große 'Design'-Wurf wie BMWs R25/26/50 oder die in Hamburg heimische V200 der Deutschen Bundesbahn war die M5 tatsächlich nicht, verrichtete aber in Röhrenversion bei den DB-Akustikern in München noch 1972 als Messmagnetofon Dienste, auch wenn man dort alles daransetzte, Messaufzeichnungen auf exakt den Geräten wiederzugeben, auf denen sie entstanden waren.

Die Vormagnetisierung der M5 wird gemäß Handbuch(kopie) noch ganz klassisch eingestellt: Nichts von Delta-10-kHz-Methode, nicht einmal Modulationsrauschminimum bei 60 Hz, sondern knallhart als separate Einstellung von Hf- (via R57) und Nf-Strom (nebst Überprüfung der Sollwerte von Frequenzgang und Klirrfaktor). Den Geräuschspannungsabstand gibt man natürlich in Spitzenwerten an, wodurch die uns geläufigen 60-65 dB in weite Ferne rücken. Durch die Chassisanlage sind die Hf-Trimmer des rechten Kanales (ehemaliger Monozug unter der Mechanik) eher schlecht zugänglich, weshalb die Einmessung selbst bei zickzackartig aufgeklappten Chassis etwas umständlich handzuhaben ist: Der Bandlauf entspricht dabei ja nicht dem der regulären Betriebslage.
Und: Ab 15 kHz darf der Frequenzgang gemäß Handbuch nicht etwa ansteigen, nein, er hat zu fallen, dafür sorge man bei der Einmessung. Ja, RRG ist noch nicht so lange vorbei.

Hans-Joachim
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#15
Weiter geht es mit dem Anfang der Telefunken M5.

Gross und schwer, das weiss ich aus eigener Schlepperei, und bei 45 Kilogramm konnte ich heute mal wieder lachen. Denn mit der Zeitschrift
"Radio Magazin mit Fernseh -Magazin" aus dem Franzis-Verlag München"
fällt mir heute ein Heft aus dem JUNI 1955 in die Hand. Auf Seite 162 lese ich dann:

Als Gegenstück zu der schweren, für den ortsfesten Betrieb vorgesehenen Maschine T9u hat Telefunnken unter der Bezeichnung "M 5" ein leichteres Reisestudiogerät entwickelt.

Der Ausdruck REISESTUDIOGERÄT gefällt mir einfach ganz, ganz toll.

Die beiden Seiten mit Abbildung und Schaltbild (in dem Schaltbild fehlen zwar eine Menge Werte, wer sich in der alten Röhrentechnik noch auskennt, der kommt damit sicher zurecht) füge ich zur Information und zur allgemeinen Freude als Anhang bei.

Jetzt wissen wir also definitiv, die Produktion fing im MAI/JUNI 1955 im Telefunken Gerätewerk Hamburg an.

MFG
H A N N S -D.

https://tonbandforum.de/bildupload/M5_1955_1.jpg

https://tonbandforum.de/bildupload/M5_19j55_2.jpg
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#16
Ha, ein Fund, denn diese Maschine ist genau die meine, die aus dem Besitz der Deutschen Grammophon kommt, wo man sie offenbar schon frühest (Lieferung offenbar 1958) auf Stereobetrieb umstellte. Auch sie gehört der früheren Serie an, weil sie über drei Geschwindigkeiten mit dem leidigen Zwischengetriebe verfügt. Dies führt dazu, dass Gerät dieser Generation sich generell mit Gleichlaufprobelemen hören lassen, man sich mit dem Ding also von Orgel-, Klavier- oder Cembalomusik besser fernhält.

Aus der Entstehungszeit (Lieferung ab 1955) folgt, dass man die M5 als Antwort auf die drei professionellen Geschwindigkeiten des Ferrophones zu betrachten hat, von denen man dann ja in Wedel später wieder abwich, weil es mit der Dauerhaftigkeit professionellen Gleichlaufes nicht so übermäßig weit her war. Übrigens sprechen meine Unterlagen von einer ursprünglichen Vormagnetisierungsfrequenz von 70 kHz, die dann -die noch lesbaren Werksstempel auf meinen Chassis beweisen das- auf 80 kHz umgestellt wurde.

Weiterhin gibt es für die 'symptomatischen Bauteile' dieser M5 nur noch sekundären Ersatz (via Sammlerszene, Epay usw.), weil sämtliche Neuteile schon seit Jahrzehnten 'unter die Leute gebracht' sind. Die Schaltzeichnungen jener Röhrenversion sowohl mit 76-38-19 als auch 38-19-9 existieren bei mir.

Hans-Joachim
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#17
Der Artikel zur M5 ist doch sehr interessant. So gab es scheinbar auch hier das "weiche Einschalten" der Vormagnetisierung und des A-Verstärkers, wie es dann später bei Revox immer so betont wurde. Eine Pausentaste wird eine M5 wahrscheinlich nicht haben, richtig?

Interessant auch die Verwendung der ECC85 Röhren. Diese sieht man selten in HiFi Geräten, eher doch in alten Dampfradios. Man würde an deren Stelle eher eine ECC81/82/83/88 erwarten. Insgesamt eine schöne, einfache und klassische Röhrenschaltung, ich kann keine besonderen Tricksereien erkennen.

Die M5 scheint ja ganz interessant zu sein, wenn sich die Gelegenheit bietet sollte man sich mal so einen "Gussbatzen" zulegen.

David
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#18
Hallo Tonbandfreunde,

seit Sonnabend den 06.10.2007 bin ich stolzer Besitzer einer Telefunken M 5 A
R 83 Gerätenummer 1884.

Sie ist in Mono-Vollspur , in Röhrentechnik , und der Bandtransport erfolgt über Riemen. Ich habe Sie über E... für 73,50.- € ersteigert und mit dem Auto in Berlin abgeholt. Der Verkäufer bot mir dann noch eine M 12 ( quasi als Zugabe ) an.

Auch die nahm ich natürlich auch mit.

Meine Maschine stand in einem Studio in dem Filme vertont wurden. Drei sogannte Perfo-Läufer standen da noch rum. Der Besitzer brauchte Platz, und so kam die M 5 A zu mir.

Obwohl ich hoch und heilig meiner Frau versprochen hatte ,mir keine Bandmaschine mehr zu kaufen. Aber mein Gefühl siegte wieder einmal über meine rationalen Gedanken.

Sie muß schon lange in dem Studio gestanden haben, weil sie sehr eingestaubt war. Als ich Abends mit hier wieder Zuhause ankam wurde sie erst einmal gründlich geputzt. Etliche Wattestäbchen gingen dabei drauf.

Beim Putzen entdeckte ich das eine Verbindungsstange ( die die Drehzahl auf dem unteren Bord verändert ) sich gelöst hatte. Somit konnten die Informationen die man oben einstellt nicht bis unten hin durchgeschaltet werden. Ich habe dann die eine Scheibe vorsichtig entfernt, ein Loch hineingebohrt, und mit deiner kleinen Gewindeschraube plus Unterlegscheibe und Mutter gesichert.

Außerdem saßen die beiden betreffenden Potis fest. Mit gefühlvollem Einsatz von Ballistol und sanften Hin-und herdrehen konnte ich sie nach einiger Zeit wieder gängig machen.

Ich muss sagen ich bin von ihrer Stabilität begeistert. So etwas ultrasolides habe ich noch nicht erlebt. Da sind ja die STUDER - Maschinen regelrecht filigran dagegen. Auch die gesamte Bedienung ist logisch aufgebaut. Ich bin jetzt gespannt ( wenn meine Anschlußkabel fertig sind ) wie sie an meiner Anlage klingt.

Wie gesagt mechanisch hat sie mein Herz schon erobert.

Gruss
Wolfgang
Revox A76 , A78 , B285 , B739 , B750 , B760 , B790 , C36 , C115 , C221 , D88 , E36 , G36 MKI , Lautsprecher Agora B , STUDER A 68 , A 81R , A 721 , 1 x A 730 , 1 x A 62 ( 9,5 / 19,0 cm/ sec ) , 1 x B 62 , ..... C37.... meine absolute Lieblingsmaschine ..... Telefunken 1 x M 5 A mono ...... 2 x M 5 B stereo ..... Grundig TK- 6 L .. TK - 42  ...2 mal TK 46...Telefunken Musikus 504 V ........ S.A.B.A. M.E.E.R.S.B.U.R.G --- S.T.E.R.E.O. - G .

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#19
Zitat:revoxidiert postete
Ich bin jetzt gespannt ( wenn meine Anschlußkabel fertig sind ) wie sie an meiner Anlage klingt.
Hallo Wolfgang,

und - wie klingt sie...? Smile

Michael
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#20
Hallo Tonbandfan`s

biete zwei Telefunken M 5 ( Mono ) an. Da ich meinen Bestand reduzieren ( muss ! ).

Da sie sehr schwer sind empfiehlt sich Selbstabholung.

Bei Interesse den Rest dann per PN

Gruss
Wolfgang
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#21
Hallo Michael ( mk 1967 )

hier der Versuch einer Klangbeschreibung.

Vorab muss ich aber noch erwähnen das ich eine von meinen ( immer noch drei ) Telefunken M 5 Mono Vollspur ( 19 - 38 - 76 cm/sec ) am Freitag den 27.08.2010 in Hamburg Wedel abgeholt habe.

Bei der Nennung Hamburg Wedel werden ja einigen von Euch Experten sofort der Bezug zur damaligen Herstellung kommen.

Ja , ich hab sie von einem sehr netten älteren Herren ( 73 Jahre ) überholen lassen. Dieser ältere Herr hat früher in Wedel die Telefunken Maschinen unter
anderem mit betreut.

Er freute sich so ein Teil wieder auf seinen Werkzeugtisch zu bekommen.

Es wurde an ihr ein Kabelbruch in der Stromzufuhr beseitigt , eine Röhre ECC 85 gewechselt , gereinigt , und auf PER 528 eingemessen. insgesamt 3,5 Stunden Arbeitszeit zu einem sehr moderatem Preis.

Ja und nun steht sie hier und läuft.

Auf ihr liegt ein Band mit 38,1 cm/sec aufgenommen auf der Telefunken M 10 A. Musik von dem Gitarristen Lee Ritenauer mit der Gruppe Fourplay. Die einen würde diese Art der Musik als " Fahrstuhl-Musik " abtun.

Nur da macht man es sich in meinen Augen etwas zu leicht.

Diese Musik lässt sich trefflich im Hintergrund hören. Ja und wenn die gute alte Dame ( M 5 Mono ) so nach zirka einer halben Stunde warm ist , perlen die Klänge von Lee Ritenauer aus den Lautsprechern. Und das es Mono ist, stört mich nicht die Bohne.

Einzig in leiseren Musikpassagen hört man den Capstanmotor. Das ist ein kleiner Mangel , aber nicht wirklich tragisch. Auch das von Hans - Joachim ( Phonomax ) bemängelte " Jaulen " am Ende des Bandes kann ich nicht wahrnehmen.

Ich bin eigentlich wieder auf`s neue fasziniert , was die Telefunken Mannen da so zustande gebracht haben. Denn man muss ja hier auch das entsprechende Zeitfenster mit berücksichtigen.

Ich bin rundherum zufrieden , mit ihr . Und werde noch etliche Bänder auflegen.

Gruss
Wolfgang
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#22
Gratuliere, Wolfgang :bier:
Zitat:revoxidiert postete
Ja , ich hab sie von einem sehr netten älteren Herren ( 73 Jahre ) überholen lassen. Dieser ältere Herr hat früher in Wedel die Telefunken Maschinen unter
anderem mit betreut.
Schön, daß es solche Leute noch gibt... Smile
Zitat:revoxidiert postete
Ich bin eigentlich wieder auf`s neue fasziniert , was die Telefunken Mannen da so zustande gebracht haben. Denn man muss ja hier auch das entsprechende Zeitfenster mit berücksichtigen.
Meine Rede... ;-)
Paßt dazu, daß Telefunkens M10-Maschinen selbst mit ihren neuralgischen Gummiringen auf den Schwungscheiben auch nach 35+x Jahren (Ersatzteilversorgung lief Mitte der 70er aus) noch funktionieren... :respekt: Der Gummi auf der Andruckrolle meiner Tascam BR-20 dagegen war (wie anderswo im Forum erwähnt) schon im Jahre 2005 unrettbar hinüber...

Michael
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#23
Hallo Michael,

der nette ältere Herr hat auch den Gummi an meiner Schwungscheibe der M 10 A ersetzt.

So wie ich ihn verstanden habe , hat er den alten Gummi entfernt , einen " neuen " aufgebracht und mit einer Drehbank masshaltig abgedreht.

Es klappt jedenfalls prima.

Ich fragte ihn auch ob er denn einen Nachfolger hätte. Das verneinte er.

Also hat sich die Sache dann in einigen Jahren erledigt.

Wirklich schade.

Gruss
Wolfgang
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#24
Hallo Michael,

der nette ältere Herr hat auch den Gummi an meiner Schwungscheibe der M 10 A ersetzt.

So wie ich ihn verstanden habe , hat er den alten Gummi entfernt , einen " neuen " aufgebracht und mit einer Drehbank masshaltig abgedreht.

Es klappt jedenfalls prima.

Ich fragte ihn auch ob er denn einen Nachfolger hätte. Das verneinte er.

Also hat sich die Sache dann in einigen Jahren erledigt.

Wirklich schade.

Gruss
Wolfgang
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#25
Moin Forum,

mach langer Forum"Abstinenz" melde ich mich jetzt hier mal zurück, weil mir heute eine M5A untergekommen ist.
In etwas traurigem Zustand, mit zerrissenen Riemen aber, bis auf die teller, vollständig.

Bis auf das, was hier geschrieben wurde, weis ich nichts über die Maschine, bin daher für Hilfe/Vorschläge und jegiche sachdienlichen Hinweise dankbar.
Vorhanden ist eine vernünftige Inftrastruktur, sodass ich die Maschine sofort betreiben könnte (Mischpulte mit Studio-Pegel vorhanden)

Was mich an der "Kiste" wundert ist, daß nur ein Eingangstuchel aber deren zwei Ausgangstuchel verbaut sind.
Bilder kann ich bei Bedarf gern jederzeit hier hochladen.

Nein - ich habe und werde die M5A erst einmal nicht ein(ge)schalte(t)n, die hat wohl lange (~10 Jahre) in ner Garage gestanden.
Typenschlid lässt folgendes lesen: M5A 1333

Scheint eine 76/38/19 zu sein, es sind auf einer Baugruppe "M5A-AV 0386" nämlich trimmer für eben diese Geschwindigkeiten vorhanden.
Der Geschw.Schalter lässt sich aber nur zwischen 38 und 19 schalten untendrunter steht zwar 76 und 38 jedoch ist der Drehschalter mechanisch in dieser Richtung blockiert.

Da es hier aber um Tests und Vorstellungen geht, werde ich dann, so ich mit ihr anfange, einen Extra-Fred in der passenden Rubrik eröffnen, denn hier passt das wohl nicht recht rein Wink

Beste grüße,
AmImaX
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#26
hallo,

die Maschine, die Du gekauft hast, ist nicht zufällig aus Homburg/Saar?? Und ist sie zufällig am 25. in ebay vertickt worden??
Die hatte nämlich einen Eingang und 2 Ausgänge, und, nach den Bildern zu schließen, ist sie auch umgebaut worden: die Farbe der Kabel und das auf einem Bild zu erkennende Blech, das handgeschnitzt aussieht, sind eher nicht TFK.

Ich kenne M5A nur mit Eingang/Ausgang/Pilotton...

Ansonsten: M5A haben nur 2 Geschwindigkeiten, weil sie im Gegensatz zu M5 einen polumschaltbaren Synchronmotor hatten, der den Capstan direkt antreibt. Wenn die Maschine lange nicht gelaufen ist, würde ich diesen Motor vor Inbetriebnahme ausbauen (das sind nur 4 Schrauben, die elektrische Verbindung ist ein Stecker/Steckdose, d.h. fast ohne Aufwand), zerlegen, was auch nicht schwer ist, den Sinterlager-Ölreservoir-Filz am unteren Ende der Tonwelle auffüllen und das obere Sinterlager ölen und der Stützkugel unten ein wenig Schmierfett gönnen.

Die anderen Lager, sowohl die der Umlenkrollen als auch die der Wickelteller, sind Kugellager: wenn die kaputt sind hilft nur der Austausch. Vielleicht noch einen Tropfen Sinterlageröl in die Bandberuhigungsrolle im Kopfträger.. Dann steht der Inbetriebnahme von mechanischer Seite nichts im Wege .

Verstärkerseitig hatte die M5A die gleichen Verstärker wie die M5, mit der Ausnahme, daß bei M5 die Geschwindigkeits-Entzerrung mittels eines simplen Schalters, der durch ein
mechanisches Gestänge , das wiederum mit dem Geschwindigkeitswählschalter gekoppelt war, umgeschaltet wurde, während das bei M5A mit einem Relais passierte.

Übrigens kann man die Geschwindigkeit nur bei stehendem Capstan umschalten, solange der läuft, ist der Schalter blockiert.

Soviel zunächst. Zugriff auf meine M5A und Unterlagen habe ich erst wieder, wenn ich zuhause bin, also in etwa einer Woche...

Noch eine Frage:
M5B haben ja das gleiche Laufwerk wie M5A. Das Laufwerk der M5B ist auch M5A gelabelt, d.h. Laufwerke tragen die Bezeichnung M5A, die Verstärkerchassis M5B.

Alle M5B, die ich kenne, haben auf der linken Seite seitlich einen Schalter für die Fernsteuerung, symmetrisch zum Ein-/Ausschalter rechts.

Bei meiner M5A fehlt aber dieser Schalter auf der linken Seite. Wie ist das bei Deiner Maschine??

Viele Grüße
Frank
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#27
Moin Frank und Leute,

da an der Maschine ein paar Sachen zu machen sind, werde ich eine neuen Fred in der Hilfe-Rubrik eröffnen, denn hier geht es ja um vorstellung und test.
dort werde ich Deinen post dann auch beantworten...Wink

Vielen Dank schon mal für Deine hilfe, Frank.

Beste grüße,
AmImaX
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#28
Hallo ihr Maschinisten, ich habe diese Maschine erstanden leider nur Mono aber das war mir vorher klar. Als ich sie bekam lief der Capstan nicht. Da ich im Netz gelesen habe das die B Variante Schrott sein soll bin ich ein wenig verunsichert, aber ich finde sie nicht schlecht. Vielleicht könnt Ihr mir an Hand der Bilder etwas mehr zu der Maschine sagen/schreiben.

[Bild: m5teele800txu1o.jpg]


[Bild: dscf627380012u5u.jpg]


[Bild: dscf63089wuav.jpg]


[Bild: dscf63228005puqy.jpg]


[Bild: teleinnen8001fuvt.jpg]





Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#29
Hallo Ulf,

so auf die Schnelle:

- der Kasten ist M5 oder M5A (M5B und M5C Zargen hatten eine Klappe vor der Verstärkerkassette und waren auch grau und nicht grün)

- das Verstärkerchassis ist M5B, wie ja auch auf dem Typenschild zu erkennen.

- das Laufwerk trägt Merkmale von M5B und M5C: das Zählwerk ist M5B, aber der Tastensatz sieht mir nach M5C aus: das Laufwerk hat ein eigenes Typenschild hinten vor dem Wickelmotor: was steht denn da drauf??

Daß M5B Schrott seien, kann ich so nicht bestätigen: zum einen entspricht das Laufwerk M5A, M5C wurde nur leicht weiterentwickelt. Zum anderen bezieht sich die schlechte Meinung auf die Verstärker: da wir behauptet, die seien mit Germanium-Transistoren bestückt und rauschen und was weiß ich. Ich habe aber keinen Germanium-Transistor gefunden (vielleicht hilft mir jemand aus dem Forum beim Suchen), und rauschen tut das Exemplar, das ich habe, auch nicht. Ganz im Gegenteil finde ich sie im Vergleich rauscharm, und ich habe auch M5A und M5C . Ich kenne eine kleine Rundfunk-Station, die nie auf M5C bzw. M15 (die hatten die gleichen Verstärker) umgestellt hat, weil die "die Einmessung nicht halten" würden. Die haben bis zum bitteren Ende des analogen Signalverarbeitung mit M5B gearbeitet.

Also schau doch ´mal nach, welches Typenschild das Laufwerk Deiner Maschine trägt (wie geschrieben: unterschiedliche Schilder Laufwerk/Verstärkerchassis).
Und wenn Du Verstärker zum Aufrüsten zu stereo brauchst: ich sollte noch welche haben. Nur mit der Abgabe eines stereo-Kopfträgers würde ich mir schwertun....

Viele Grüße
Frank
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#30
Hallo Frank,

ich danke Dir für die schnelle und doch umfangreiche Beurteilung der Maschine Smile

Laut Typenschild des Laufwerks ist es eine M5A mit Nr. 4381

Und wenn ich die M5 auf Stereo umbauen könnte das wäre schon super.

Muss es unbedingt ein kompletter Kopfträger sein, könnte man nicht "einfach" die Köpfe tauschen?

einen schönen Sonntag

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#31
Hallo Ulf,

Die Laufwerke der M5B waren alle noch M5A gelabelt. Ich hatte allerdings auf den Bildern die für M5A und damit M5B typischen Entstörkontensatoren am Tastenblock nicht gesehen.

Die Anschlußbuchse des Kopfträgers an das Verstärkerchassis wurde von M5A zu M5B geändert. Bei Deiner Maschine sollte also zur Aufrüstung auf stereo neben einer Ergänzung er Verstärkerkarten tatsächlich ein Austausch der Köpfe genügen.
Bernhard Smets/Buntfernsehen vertickt gerade einen Aufnahmekopf in ebay, wobei ich jetzt selber nachgucken müßte, ob der 2 mm oder 0.75 Trennspur ist. Vielleicht hat er auch noch andere ..

http://www.ebay.de/itm/TELEFUNKEN-M5-ste...5b00e73390

Wie geschrieben: Verstärkerkarten sollte ich noch haben....

Ansonsten: wenn die Bilder nicht lügen hast Du eine sehr schöne Maschine...

Viele Grüße
Frank
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#32
Hallo Frank,

bei dem ebay Händler habe ich nachgefragt ob er noch einen Stereo-Wiedergabekopf da hat, leider nein. Vielleicht ergibt sich ja mal was.



die Kondensatoren sehen nicht so gut aus

[Bild: kondis800swrwu.jpg]

Ein Bild von den Köpfen, wie bekomme ich das Messing wieder blank?

[Bild: dscf6305800boelu.jpg]

Ein paar Stunden ist sie schon gelaufen

[Bild: dscf6317800vbfzn.jpg]


Der Koffer sieht noch recht gut aus würde ich sagen alle Klappen funktionieren noch, hoffentlich muss ich den nicht mal zweckentfremden. :S

[Bild: tele3800mxuyp.jpg]

Gruß Ulf

so genug zugemüllt
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#33
Hallo Ulf,

zunächst nochmal zu Deinem Laufwerk:

das weist tatsächlich M5B und M5C -Merkmale auf: der Motor sieht nach einem frühen M5C-Motor aus (grün statt grau lackiert). Die in Deinem Bild oben sichtbaren Relais sind M5C und nicht M5B. Zum Vergleich:

   

Mich würde interessieren wie der Schalter zur Regelung der variablen Umspulgeschwindigkeit aussieht....

Der obere Kondensator sieht abgeraucht aus : damit sollte die kleinere Geschwindigkeit nicht mehr funktionieren (wenn ich mich nicht täusche..)
Das Kerzenwachs auf den anderen Kondensatoren sollte Dich nicht stören: damit hat man sich die 3. Hand gespart: Die Kondensatoren wurden zum Einlöten mit dem Kerzenwachs auf der Platine befestigt....

Was den 3-ZAck betrifft: einfach die Bobby-Halterungen abschrauben......wenn man nicht die dafür vorgesehenen Verlängerungen der Wickelmotorachsen hat, kann man einfach Schrauben mit passendem Gewinde nehmen, um die Spulen zu befestigen. Das ist vielleicht etwas umständlich, funzt aber.

Das Messing der Köpfe.... man kann es ja ´mal Metallpolitur versuchen. Mich würde das aber nicht stören, solange die Flächen, mit denen das Band Kontakt hat, blank sind.
Was im Kopfträger fehlt ist die Bandberuhigungsrolle zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf. Die sollte Longitudinalschwingungen des Bandes verringern. Andere Hersteller, wie z.B.Otari, haben das nicht gemacht, es sollte also auch ohne gehen.

Nochmal zum Laufwerk: ich überlege mir, ob ich nicht M5C Mechanik auf eine M5a/B Chassisplatte schraube: ich hatte eine Laufwerksplatte zum Lackieren gegegeben, aber das Ergebnis gefällt mir jetzt gar nicht. Aber im Keller habe ich noch eine von einem Vorbesitzer mit mir unbekannten Absichten unvollständig umgebaute (man könnte auch sagen: vermurkste) M5B stehen....Vielleicht bin ich nicht der Erste, dem so etwas eingefallen ist....

Wenn Du Interesse hast, schau ich ´mal nach, ob ich noch stereo-Köpfe habe. In grauer Vorzeit habe ich mir ein kleines Lager an Ersatzteilen angelegt. Zunehmend wird mir klar, daß ich die Teile nie brauchen werde.
Falls Du selbst auf die Suche gehst: Du brauchst Köpfe, die auf die Fußplatte der vorhandenen Köpfe passen, oder mit der Fußplatte verkauft werden. Sonst bekommst Du die nicht in die Abschirmglocken. M5C-Köpfe passen nicht!

Viele Grüße
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#34
Nochwas,

bevor Du die Maschine in Betrieb nimmst:das obere Lager de Capstan-Motorst mit Sinterlageröl versorgen, nicht daß es trocken läuft. Unten an der Stützkugel das Fett wird sich nicht verflüchtigt haben. Mittelfristig sollte man den Motor oder wenigstens den Rotor ausbauen und die Depotfilze mit Sinterlageröl versorgen....

Viele Grüße

Frank
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#35
Hallo Frank,

Danke für die Informationen sehr interessant.

zwei Bilder von dem Stufenschalter

[Bild: schalter1024v3lor.jpg]

[Bild: schalter21024b4y2k.jpg]

die Bobbyhalter gingen sehr schwer runter

[Bild: dscf6333800gqllr.jpg]

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#36
upps :S

mit dem Öl, ich habe kein Sinterlageröl Sad reicht zur Not erst mal ein Tröpfchen Feinmechaniköl?

Wenn Ja, wie komme ich da am besten rann. Das Öl habe ich in einer Spritze.

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#37
Hallo Ulf,

der Schalter ist definitiv M5C, also ist wenigstens die Laufwerkssteuerung M5C, und der Tonmotor auch.

Wenn Du die Kunststoffabdeckung des Capstan entfernst siehst Du das obere (Sinter-)Caostan-Lager. Ich denke, Du kannst es mit Deinem Öl versuchen, im schlimmsten Fall nimmt das Lager das Öl nicht an, also halt mit etwas Vorsicht, um noch die ganze Maschine mit Öl zu baden. Die Originalqualitäten gibt´s eh´nicht mehr. Ich nehme das Öl, das Studer verwendet hat: Klüber PDP 65.

Viele Grüße
Frank
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#38
Öl ist dran, der Motor läuft schön leicht

Irgendwie ist die Andruckrolle recht hart, so das der Zugwickel mit einer kleinen Spule es schafft das Band durch zu ziehen, was sich nicht gut anhört. Wenn ich auf Dreizack stelle haut es mit dem Bandzug nicht mehr hin und der Zugwickel bleib stehen.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#39
Hallo,

prüfe einmal den Zustand der Antriebsriemen vom Wickelmotor zu den Spulentellern. Wenn die Riemen in Ordnung sind,aber scheinbar zu locker, läßt sich die Riemenspannung mit den 3 Befestigungschrauben der Kupplungen, die von oben zugänglich sind, einstellen. Die Riemen sollen beim Umspulen nicht flattern. Wenn Riemen und Riemenspannung in Ordnung sind, wirst Du nicht darum herum kommen, die Bandzüge nach Manual einzustellen.

Ein Problem bei dem Schlupf, das Du beschreibst, kann aber auch daran liegen, daß die M5B 50 (gibt´s hier ein mü) dickes Band erwartet, aber das läßt sich einstellen.Die M5x Rollen sind relativ hart, ob Deine verschlissen ist, muß Du selber entscheiden.

Ich denke, Du mailst mir Deine email-Adresse, dann kann ich Dir M5B und M5C Manuals schicken.

Viele Grüße
Frank
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#40
ist es Normal das die Maschine recht schnell warm wird? Ich habe ein Band ca. 1000m mit 38 löschen wollen nach der Hälfte war die Oberfläche und innen schon recht warm? Was soll erst werden wenn sie den ganzen Arbeitstag läuft?
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#41
Hallo Ulf,

warm wird sie schon die M5x... Ob sie wärmer wird als sie soll....
Ich denke, daß Du sie einfach nach Manual überprüfen solltest. Und schau nach dem angekokelten Elko... Wenn der Motor zu heiß oder zu laut ist, solltest Du den elektrischen Abgleich überprüfen: im M5B-Manual ist das der Punkt 5.1.2, bei M5C ist das analog, schau einfach unter "Einstellungen und Messungen" " Tonmotor und Gummiandruckrolle"

Viel Glück

Frank

P.S.: ich habe nur noch einen 2mm Trennspur-Wiedergabekopf gefunden (AC/WC 02 sind 2mm Trennspur-Köpfe, AC/WC 06 0.75mm Trennspur-Köpfe. Telefunken hat die 2 mm-Trennspurklpfe als 2-Kanal-Köpfe bezeichnet, die 0.75 als stereo-Köpfe)
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#42
Hi Frank, passt der zu dem ebay Aufnahmekopf?

Danke für die Manuals!!!

Heute war ich bei Conrad und wollte ein paar Kondensatoren kaufen für den Capstanmotor aber Fehlanzeige haben sie leider nicht.

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#43
Hallo Frank!

Zitat: "(gibt´s hier ein mü)"

Ja, das gibt es.
Versteckt unter dem "m" findest Du es, wenn Du gleichzeitig die "Alt Gr"-Taste betätigst.

µµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµ - soll reichen...

Gruß
Wolfgang
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#44
Hallo Wolfgang, hallo Ulf

Danke, das "µ" habe ich jetzt gefunden

Bernhard Smets verkauft 2 AC 02, wenn auch einer davon als Wiedergabekopf angeboten wird. "A" steht bei TFK für Aufnahme, also "W" für Wiedergabe. Zweiter Buchstabe "B" sind mono-Vollspur-Köpfe, "C" 2-Kanal bzw. stereo
Die Ziffer steht für den Typ: AC 02 sind 2 mm Trennspur Aufnahmeköpfe für M5B, WC 02 die entsprechenden Wiedergabeköpfe . AC/WC 05 sind 0.75 mm Trennspur Köpfe für M10/M5C (und passen nicht in M5B-Kopfträger), AC/WC 06 sind Vacodur 0.75 mm
Trennspur-Köpfe für M5B..

Ob es sich um Aufnahme- oder Wiedergabeköpfe handelt, kann man bei TFK auch an der Farbkennung der Litzen sehen: Ab 1962 (jedenfalls ist der Brief von TFK Konstanz an den Süddeutschen Rundfunk, den ich in meinem Archiv habe, von 1962)
wurden die Köpfe nach IEC-Empfehlungen gekennzeichnet:
- Löschkopf weiß/braun (vorher braun)
- Aufnahmekopf weiß/blau (vorher blau)
- Wiedergabekopf weiß/rot (vorher rot)
- Pilotkopf weiß/grün

Die AC 02 von Herrn Smets würden also zu meinem WC 02 passen...

Viele Grüße
Frank
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#45
Der Unterschied der M5en sieht folgendermaßen aus;

Die Ur-Version hat ein Getriebe mit Zwischenrädern, ähnlich wie beim Plattenspieler. Die sind unzugänglich, folglich ungewartet, blockieren irgendwann, härten aus, bekommen Flachstellen wenn man diese nicht auskuppelt.

Seriemäßig 9,5 - 19 - 38, auch Maschinen mit 76cm hatte ich, darunter Röhren-Doppeldecker.

Dann kam die M5A mit Papstmotor und nur 2 Geschwindigkeiten, überarbeitete Röhrentechnik.

Irgendwann in den späten 1960ern gab es dann die erste Transistorversion, die M5B. Diese Technik taugte nichts, da bei Themeraturunterschieden die Arbeitspunkte wegliefen, machte also richtig Ärger - das Laufwerk nicht.

Man entwickelte rasch die M5C mit der Technik V396/97, die identisch ist mit der der M10A und M15 (ohne A).

Vorhandene M5B wurden im Werk auf C-Version umgebaut, ältere in Zahlung genommen und nur wenige Maschinen blieben in der B-Version.

Umgebaute Maschinen erkennt man daran, ob die Steckkarten von links oder von vorn eingeschoben werden.

In dieser Zeit zählte Telefunken auch die Fabriknummern durch, alte im Werk aufgearbeitete Maschinen bekamen neue Typenschilder mit höheren Nummern.

Von der T9 beispielsweise wurden nur rund 300 Stück gebaut, Fabriknummern über 500 gab es daher.

Seit den 1970er Jahren begann Telefunken auch, Serienmaschinen mit Werknummer 1100 an zu zählen.

So gab es von der M10 und M10A über 5.000 Stück, die M15A übertraf das mit rund 7.000 Maschinen, nachdem der WDR und die Deutsche Welle die ersten 70 Stück Studer A816 zurückgaben zwecks Verbesserung der Zuverlässigkeit und man so M15A nachbestellte.

Als Telefunken von Studer geschluckt wurde (wegen der Kundenkartei), wurden aufgrund erloschener Namensrechte die 4. und letzte Serie der M15A als AEG beschriftet mit nochmals überarbeiteten Steckkarten.

So endete die erste Serie mit einer 1, dann kamen 11er Karten, 12er un d die allerletzten trugen 13er Nummern - bis auf meine M15A Mehrspur, da waren sogar 14er Steckkarten drin, alle kompatibel zu den älteren!

Nicht aber bei der M15, dort dürfen gemäß Handbuch Laufwerkkarten mit anderen Endziffern nicht unterschiedlich verbaut werden, Grund wird nicht erläutert.

Was die M5 betrifft, ist sie von den techn. Daten nichts besonderes, hat auch nur max. 60dB Dynamik.

Die V396/97 der M5C, M10A und M15 sind sehr beliebt, da komplett diskret aufgebaut mit sehr übersichtlicher Anordnung.

Auch sehr beliebt war die M28 wegen ihrer extremen Zuverlässigkeit. Der Nachfolger M12 war auch ein kleiner "Rheinfall" und wurde durch die M12A (B-Version = deutsche Schicht) ersetzt mit der Bezeichnung "kleine M15".

Die Vacodurköpfe der T9, M5, M10 bis M15A haben gleiche elektrische Werte, nur andere Sockelplatten.

Die Ferritköpfe der M28 - M12 passen nirgens anders, auch die der M20 / M21 sind wieder grundverschieden - aber sehr gesucht, da ähnlich der Studer-Köpfe ab Nummer 1.117...... einen verglasten Kopfspalt haben.

Dieser kann sich so nicht zusetzen und mit Bandabrieb die Kopfpole kurzschließen und haben mehr als doppelte Lebensdauer! thumbsup
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#46
Nachtrag:

Der Rangierschalter ist nicht Original, dieser wurde nur ab der M10 - M15A verbaut.

Die Köpfe vom Smets passen, haben die große runde Bodenplatte.

Schau vorher nach, ob der Kabelbaum vorverkabelt ist, sonst würde ich es nur bei Stereo-Wiedergabe belassen wegen dem Verkabelungs-Aufwand!

Versiffte oder durch aufgelösten Schaumstoff bekommt man nur mit Läppen runten, dabei kann man aber sehr viel falsch machen!

Nimm eine sehr saubere Glasplatte mit etwas Zahnpasta und Wasser und bewege die Flanken leicht kreisend darin.

Erst zum Schluß - falls überhaupt erforderlich - wirklich nur dann den Kopfspalt in Längsrichtung des Spaltes bewegen, da sonst Abrieb im Kopfspalt sich festsetzt, die Kopfpole kurzschließt und später das Band zerstören kann!

Also aufpassen - oder Finger weg!! ;(

Köpfe lässt man im Kopfträger drin, denn nicht nur der Azimut muß danach kontrolliert werden, sondern auch der Kippmoment nach hinten oder vorn, sonst läuft das Band zu fest an den Führungen auf und die Bandkante wird beschädigt!

Gleiches gilt für die Beruhigungsrolle; die steht nicht senkrecht, sondern in einem bestimmten Winkel in Abhängigkeit der Betriebslage der Maschine und Schichtlage!

Ab Werk wurden diese Dinge übrigens mit einem optischen Lineal aus Glas mit eingravierter Linie eingestellt, hat ja sicher jeder herumliegen....

Und: Finger weg von den Bremsen, erst Recht bei einer M10, diese hat sogar doppelte Bremsen, da die Wickelmotore für international gewickelte Bänder umgepolt werden können!

Erst wenn beim Einmessen die Frequenzen einer Telefunken im Takt des linken Wickels schwanken, ist eine Reinigung mit Neu-Einlauf der Bremse erforderlich.

Im Spielbetrieb ist der linke WM stromlos, um Wärme zu vermeiden (daher der kleine Capstan der M15). Erst durch den Bandzug wird am linken Hebel die Bremse geöffnet und sorgt für den korrekten Andruck des Bandes an die Tonköpfe!
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#47
Hallo Magnetophonliebhaber, danke für Deine umfangreichen und interessanten Ausführungen! thumbsup


Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#48
Kann mir Jemand einen Tip geben wo ich die Kondensatoren für den Capstan kaufen kann.

0,25µF 630V

2,7µf 630V

0,5µF 630V

oder welche Ersatzkondensatoren kann ich verwenden?

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#49
Hallo Ulf,

zu den Kondensatoren kann ich nichts sagen, diese Arbeiten delegiere ich an eins der größten "Käpsele"(wie man hier in Schwaben sagt), die ich kenne.

In den Beiträgen von ??Rudy?? ist leider einiges schräg:
- der Rangierschalter, der auf Deinen Bildern zu sehen ist, ist definitiv M5C. Ich habe 3 M5C, alle haben diesen Schalter. Ein Blick in die Ersatzteilliste(Einzelteile unterhalb der Grundplatte") belehren den, der sehen und lesen kann, daß das auch Standard war. Im Buch "Zeitschichten" von Friedrich Engel et al. ist dieser Schalter als Neuerung von M5B zu M5C abgebildet: in meiner ersten Ausgabe auf Seite352, Abb.407.

- Zu den Bremsen: es ist zwar hübsch, wenn man die Finger davon lassen kann, aber die M5x hat Betriebsbremsen. D.h. die Maschine wird nicht wirklich gut laufen, wenn die Bandzüge nicht stimmen, weil sie Schlaufen produzieren wird etc...
Das Einstellen der rechten Bremse ist etwas kompliziert, weil man erst die Blattfederbremse einstellen sollte und dann die vom Fühlhebel gesteuerte Bremse.
Links genügt es meistens, die kleine Lochplatte am 2.Seil des Bandzugfühlhebels zu verstellen, d.h. den festen Zapfen in ein anderes Loch zu stecken. Wer bis 10 zählen kann und nicht das Gedächtnis einer Stubenfliege hat, kann sich ja leicht merken, wie die Einstellung war, und sie gegebenenfalls wieder rekonstruieren.
Das Problem ist allerdings, daß zum Einstellen der Bandzüge ein Tentelometer, idealerweise von TFK, vorgesehen ist, um die Bandzüge links und rechts der Tonwelle zu messen. (Nein, ich gebe meins nicht her)

- Du kannst davon ausgehen, daß die Verkabelung des Verstärkermagazin für stereo vorbereitet ist: so steht´s jedenfalls im Manual. Das Problem ist aber, daß die Übertrager nicht im Verstärkermagazin sind, sondern auf dem Verstärkerchassis fest montiert wurden. Dabei sind 3 Übertrager( Eingangsübertrager des Aufnahmeverstärkers/Eingangs- und Ausgangsübertrager des Wiedergabeverstärkers) für einen bzw. den ersten Kanal auf dem Übertragerblech zusammengefasst. Für stereo brauchst Du noch eine zweite Übetragerkarte MTR1. Nachdem ich mir Deine Bilder nochmal angesehen habe, glaube ich, daß diese Karte in Deiner Maschine fehlt.Diese Übertragerkarte kann angeblich auf einfache Weise nachgerüstet werden, Du wirst aber kaum eine finden, es sei denn, Du schlachtest eine andere Maschine aus...

D.h. wenn diese Karte fehlt,, dann würde ich den Wunsch, die Maschine in eine stereo-Maschine umzubauen, fallen lassen. Insbesondere ist auch der Umbau nach stereo-Wiedergabe nicht sehr sinnvoll. weil zuviel Bastelei.

Viele Grüße
Frank

P.S.: ich habe gerade nachgesehen: ich habe noch ein komplettes Verstärkerchassis einer M5B herumstehen, das ich demnächst in ebay verkaufen wollte. Das hat erstens die MTR1 und ist zweitens voll bestückt, d.h. stereo.
Das dazugehörige Laufwerk ist verschollen: ich hatte die Laufwerksplatte zum Lackieren einem Restaurateur in meiner Umgebung anvertraut, der leider vor der Ausführung gestorben ist. Die Laufwerksplatte wäre leider im Nachlass nicht auffindbar...
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#50
Warum ist mein Beitrag "schräg" und aus welchem Grunde bitte soll ich nicht lesen können??

Ich habe kein Manual der M5C und kenne diesen Rangierschalter nicht von von der M5 und habe auch kein Buch von Ihnen.

Wenn Sie schlauer sind als ich, gönne ich Ihnen das. Aber wenn das von Ihnen hier dargebotene Niveau sich auch in Ihrem zitierten Buch wiederfindet, ist es sicher kein Verlust das in den Jahren als Service-Techniker nicht besessen zu haben. Confusedleeping:

Mit etwas viveauvolleren Grüßen...
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