Uher 4400... Zuviel "stereo"?
#1
Hallo, seit mehr als einen Jahr besitze ich einen Uher Report 4400 Stereo. Ich mußte den Antriebsgummi erneuen und die Köpfe geputzt, und alles scheint jetzt OK funktionieren. Nur bei der Stereo-Aufnahme habe ich ein Problem: Bei der Wiedergabe der rechte Kanal klingt ein wenig stärker, aber "dunkler", als der linke Kanal, der ein wenig leiser, aber klärer klingt. Das gescheht bei der Aufnahme aus dem Radio (Aufname mit Mikros habe ich noch nicht getestet). Bei der Mono-Aufnahme gibt es dasselbe Problem zwischen Spuren 1 und 2. Ich nur hoffe, das Problem nicht beim Tonkopf liegt. Vielleicht könnte es nur ein Abgleichungsproblem sein? (Ich habe einem sehr alten 4-spurigen Stereo Grundig TK46 mit genau(!) dasselbe Problem).
Könnte jemand mir helfen?
Vielen Dank!
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#2
Nehme mal eine Fremdaufnahme.

Wenn dann der Fehler immer noch auftritt, sollte es ein Wiedergabeproblem sein. Spiele auch mal eine Report-Aufnahme auf einem anderen Gerät ab zur Gegenprobe.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
Lieber Bratschist,

getreu den durch deinen Namen bestimmten Gegebenheiten(?) bemühe ich mich um eine geruhsame Erklärung...., also:

Durch Uher Report (tragbar, Batterie) und Viertelspurtechnik sind die Ansprüche an die Kopfsauberkeit sehr, sehr, sehr hoch. Ist der Spaltbereich des Kombikopfes wirklich sauber, also frei von Magnetitresten und Oxiden, die man angesichts des Alters und eines sicher ungewissen Vorlebens annehmen darf?? Hast du den Kopfspiegel des Kombikopfes schön mit Spiritus und Q-Tip gereinigt? Ist der Zustand des Bandes (Fabrikat, Typ?) in Ordnung oder von ungesunder Hohlkrümmigkeit? Sind auch die Bandführungen wirklich sauber?

Sollte das alles o.k. sein, müsste die Betriebseinmessung kontrolliert werden, was bei der Kombikopfanlage des Report 4400 (von der Monitor-Version sprichst du -leider- nicht) eine unerfreuliche Arbeit ist. Der dumpfere Klang ist durch den Abstandseffekt des Bandes (also eine noch vorliegende Verschmutzung) oder eine mängelbehaftete Vormagnetisierungseinstellung bedingt. Dasselbe kann beim anderen Kanal vorlegen, lediglich in der anderen Richtung. Bei dieser Gelegenheit wird man auch Aufnahme- und Wiedergabepegel nach Spezifikation Uher kontrollieren müssen, so dass das, was du "klarer" und "stärker" nennst, möglicherweise einer angemessenen Lösung zugeführt werden kann.

Uhers Abgleichanleitung stellt die Vormagnetisierung nach Faustwerten ein, was aber -gerade bei älteren Tonköpfen- nicht so der wahre Jakob ist. Generell nun braucht man für diese Arbeiten aber auch eine gewisse Geräteausstattung, von den Kenntnissen einmal abgesehen, was nicht nicht ohne weiteres bei dir voraussetzen möchte.

Sollte sich dann als Endergebnis der Untersuchungsarie zeigen, dass aufgrund abgefahrener Köpfe das Gerät nicht mehr in die Spezifikation zu holen ist, käme auf dich das -einstweilen noch überschaubare- Problem des Neukopferwerbes und des Kopftausches zu, was ja nun auch von eigener 'Dimension' ist.
Daran allerdings glaube ich bei Amateurgeräten der Report-Couleur nicht recht: Seltener Geräteeinsatz, 'schon immer' glatte Bänder, niedriger Bandzug, möglichst niedrige Bandgeschwindigkeit, man war ja sparsam, setzten den Köpfen nicht gerade zu.
Amateure ließen/lassen ihre Köpfe in der Regel zu früh tauschen. Ich besitze ein über 40 Jahre altes Report 4000, das einwandfrei funktioniert, obgleich der Vorbesitzer, bei dessen Geburt 1965 das Gerät von den Altvorderen beschafft worden war, sich anschickte, den Tonmeisterberuf zu ergreifen.
Sowas hat 'im Vorfeld' zumeist 'Folgen'.

Hans-Joachim
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#4
Vielen Dank!
Ja, ich bin doch Bratschist (das sollte man nie sagen...) Rolleyes Also... Den Kopf habe ich doch mit Alkohol und Q-Tip geputzt, ein Paar mal in letzen Jahr, aber vielleicht ist er noch nicht sauber genug... Über der Zustand des Bandes... Ich habe das Gerät mit zwei oder drei Bänder probiert, aber immer mit alten Basf Bändern (Jetzt erinnere ich mich leider nicht an den genauen Typ). Ich könnte nicht sagen, ob die Bänder noch ganz in Ordnung sind (ich möchte nicht einen neueren Band nur zum probieren benutzen). Diese Bänder sind schon 25-30 Jahren alt, waren ein Geschenk von einem Freund, der in seiner Jugendzeit einen (schlechten) Tonbandgerät hatte. Die Bänder habe ich in den beiden Richtungen probiert, und der Klang hatte das gleiche Problem, also, obwohl die Bänder nicht die besten sind, glaube ich, das Problem liegt nicht dabei. Vielleicht ist es leider ein Problem der Vormagnetisierung... Das wäre eine Geräteausstattung besteht aus wenig mehr als einem, Digitalmultimeter und über meine Kenntnisse... Ich bin nur ein Bastler, kein Profi, kann grobere Reparaturen machen, aber ich könnte sicherlich nicht eine genaue Abgleichung des Gerätes machen. Ich könnte mit dem Tonband basteln, aber es wäre eine Schäde, ein so schönes und noch gut erhaltenes Gerät kaputt zu machen. Ein Tauch der Köpfe wäre vielleicht eine Lösung, aber es wurde kostet mehr als was mir das Gerät gekostet hat...
Also ich werde es versuchen, die Köpfe usw. noch einmal mit Alkohol putzen, vielleicht (hoffenlich) handelt es nur um verbleibende Schmutzung.
Noch vielen Dank für deine hilfreiche Antwort und viele Grüße!
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#5
Zitat:PhonoMax postete
Uhers Abgleichanleitung stellt die Vormagnetisierung nach Faustwerten ein, was aber -gerade bei älteren Tonköpfen- nicht so der wahre Jakob ist.
Die Abgleichanleitung, die ich fürs Prüffeld geschrieben habe, enthält sehr präzise Vorgaben. Welche Abgleichanleitung zitierst du?

Erstaunte Grüße, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#6
Lieber Anselm,

die Präzision zweifelte ich nicht an, denn ohne genau Messwerte wäre das Uher Report nicht zu seiner grundsätzlichen Aufzeichnungsqualität zu bewegen gewesen. Natürlich werden genaue Messwerte angegeben. Man justiert aber nicht nach Delta 10 kHz (Einbeziehung von Bandmaterial, individuellem Kopf und Kopfträgereigenschaften), sondern mit fixen Hf-Spannungswerten (Report 4000 -die bewussten 250 mV Hf-Pegel- oder mit Nf-Vergleichspegeln (z. B. Report Monitor, Dok. 363-48338-I/D/003880-R).
Dabei bleiben die obigen Streuungsfaktoren Kopf und Band aber weitreichend oder generell unberücksichtigt.

Kombikopfanlagen nach Delta 10 Khz zu messen, lässt sich natürlich machen, entwickelt sich aber schnell zur unerfreulichen, zeitraubenden Arbeit, bei der man nur allzuleicht durcheinanderkommt. Nur darauf bezog ich mich, denn zu meinen 'Glanzzeiten' habe ich diesbezüglich mehrfach gebüßt: "Das muss doch hinzukriegen sein...!"

Hans-Joachim
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#7
Hallo Hans-Joachim,

na gut - die Einstellung der Vormagnetisierung nach Faustwerten ging halt etwas gegen meine UHER-Ehre. Samma wieda guat, sagt man in Bayern. :umarm:

Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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