Alublech neu bürsten
#1
Hier Ein Thema zum Nachdenken:

Es gibt viele Geräte, die leider irgendwo kleine Kratzer auf den gebürsteten Oberflächen haben. So was läßt sich leider nicht mit einem Schleifpapier beheben, es sieht dann immer nur noch schlechter aus.
Wäre es den nicht möglich ,sich zu Hause eine Maschine zu basteln, mit der man die Panele mit drehenden Messingbürsten nachbürsten könnte, um an einen nahezu ursprünglichen Zustand zu kommen? Natürlich ginge es nur dann, wenn keine Beschriftung drauf ist (z.B A80, B67, alle AKAI- Oberteile usw. Ich denke z. B. auf eine Bohrmaschine mit Messingbürste. Die Maschine würde stehen. Das bearbeitende Teil würde man mit Hilfe einer Führung drunter schieben, so daß die rotierende Bürste über die Oberfläche wandert, von links nach rechts. Ist es ein völliger Blödsinn? Oder gibt es Firmen, die sowas sogar machen können?
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#2
Blechverarbeitende Betriebe habe neben Tafelscheren, Stanz-Nibbel-Automaten, Laserschneidmaschine und Abkantpressen oft genug Richtmaschinen und auch Maschinen, auf denen man eine Oberfläche hinbürsten kann. Diese Maschinen sind jedoch für tafelförmige Werkstoffe ausgelegt, nicht für bereits gekantete Komponenten. Zumindest ist es bei den Betrieben so, die ich kenne.

Du müsstest mal den Blechbatscher Deines Vertrauens aufsuchen und fragen, wie hoch denn der "Durchlass" ist. Zumindest kannst Du die Technologie abgucken (Drehzahlen, Geschwindigkeiten, Bürsten, etc.).

Für Blödsinn halte ich Deine Idee nicht. Ich denke da einen Antrieb aus einem Waschmaschinenmotor. Alternativ geht auch einer von einer M15 Wink

Liegende Welle, Bürsten (scheiben bzw. walzenförmig) stehen senkrecht. Das ganze als Portal auf einer Tischplatte, auf der Du den Delinquenten durchschiebst. Ein paar Sicherheitsprobleme gilt es zu beachten. Nicht, daß das Gerät durch die Bürsten angetrieben wird und dann mit Karacho hinten aus der Maschine fährt ...
Michael(F)
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#3
So einfach ist der Selbstbau nicht. Für den Hausgebrauch bedeutet das schon einigen Aufwand.

Eine solche Bürstmaschine zur Oberflächenveredlung verwendet Bürsten in Walzenform (400...600mm) Breite und (100...150mm) Durchmesser. Die Bürstwalzen bestehen aus (verschiedem) Fliess, nicht aus Draht, wie eine klassische Bürste.
Die Bürsten laufen mit einer Drehzahl von 2000...4000 U/min, je nach Durchmesser und Material.
Das Material (Plattenform) wird mittels Gummiwalzen durch die Maschine zwangsgeführt transportiert, damit eine sichere Führung und ein definierter Vorschub gewährleistet ist. Der Materialabtrag und der Materialvorschub lassen sich natürlich einstellen.
Die rotierenden Bürsten werden über mehrere Düsen unter Druck mit Wasser besprüht, um das abgetragene Material sofort abzutransportieren und die Bürstwalzen immer sauber zu halten. Außerdem können die Bürsten oszillieren, damit keine Längsspuren durch kleine Materiehler entstehen.

Bernd
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#4
´
Wird nicht in erster Linie rohes Aluminium verarbeitet? Wenn das Material eloxiert ist, ist die Oberfläche recht hart, da fällt das Bürsten schwer. Geht man herzhaft dran, ist die Eloxalschicht ab und das Blech läuft später an.

Also müßte ein neu gebürstet Blech danach auch neu eloxiert werden. An Beschriftungen denke ich hier gar nicht mehr, die alle neu aufzurubbeln oder zu gravieren.....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Natürlich wird "Aluminium" nach dem Bürsten eloxiert, sonst wäre die Freude an der homogenen Oberfläche nur kurz.

Aber man kann dennoch eloxierte Frontplatten "neu" bürsten, um sie wieder "hübsch" aussehen zu lassen.

Eloxieren ist die professionelle Art der Fixierung, aber als Amateur kann man notfalls auch farblos lackieren, wenn man die Oberfläche nicht zu stark "traktiert". Mit einem dünnen matten Lacküberzug schützt man gleichzeitig eine neu aufgebrachte Beschriftung. Habe früher auf diese Art Frontplatten für Messgeräte hergestellt.

Bernd
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#6
Hallo, also, eine eloxierte Aluplatte kann man nicht mehr nachschleifen,
egal wie fein und weich die Bürsten sind. Ich habe es sicherheitshalber
eben bei uns in der Werkstatt an einem Rest Fensterbank ausprobiert.
Das Eloxal ist sofort im Eimer..

Natürlich kann man einen Schutzlack nach dem schleifen auftragen,
aber das ist nicht dasselbe.

Theo
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#7
Zitat:Onkel Theo postete
Hallo, also, eine eloxierte Aluplatte kann man nicht mehr nachschleifen,
egal wie fein und weich die Bürsten sind.

Theo
Beim Bürsten einer eloxierten Metalloberfläche wird selbstverständlich zuerst das Eloxal abgetragen, bevor das Metall eine neue Oberflächenstruktur bekommen kann.

"Bürsten" hat hier nichts mit Bürsten im gewohnten Sinne zu tun. Es wird keine Reinigung der Oberfläche wie durch eine Kleiderbürste durchgeführt.

Hier wird richtig Material abgetragen (geschliffen), nur das anschließend eine gewollte spezielle rauhe Struktur zurückbleibt. Die Oberfläche der Bürste wirkt wie Schleifpapier.

Bernd

z.B. hier:http://www.otto-dilg.de/presse.html
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#8
@ Bernd
Absolut richtig was Du schreibst, mit - Bürsten - meine ich die Schleifwalzen
auf unseren Maschinen, das ist der normale Handwerkerausdruck dafür.

Ich habs eben mit einer Korn 320 - schon sehr fein - probiert, war sofort
weg.

Grüße - Theo
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#9
Moin, moin,

um der Oberfläche eine neue, einheitliche Struktur zu geben, würde ich eventuell über einen Bandschleifer mit mittelgrobem Korn nachdenken.
Ideal wäre das, wenn das zu bearbeitende Stück nicht breiter als das Band wäre.

Für das Metall, das Du bearbeiten willst, müsstest Du einen Rahmen bauen, der dessen Bewegung verhindert. Dann geht es "nur" noch darum, den Schleifer gleichmäßg und feinfühlig zu führen, damit Du eine ansatzlose, gleichmäßige Fläche ohne großen Materialabtrag hinbekommst.

Was auch immer Du versuchst. Mit geringem Aufwand, wirst Du kein "originalgetreues" Ergebnis hinbekommen. Da würde ich mir eher über eine kreative Eigengestaltung, z.B. durch eine Lackierung, Pulverbeschichtung oder Verchromung, Gedanken machen.
Denkbar wäre z.B. auch, den Kratzer aufzufüllen, und die abweichende Lichtbrechung an der Material-Oberfläche/-Kante, durch die die Ausbesserung auffällig bleibt, durch eine neue Versiegelung der gesamten Oberfläche, z.B. mit Klarlack, zu kaschieren.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#10
Wenn's noch aktuell ist: Von Makita gibt es einen handgeführten Bürstenschleifer, z.B. hier zu sehen:

http://www.handwerksbedarf.de/produktinfo.cgi?makita-125

Nach ein wenig Übung an Restblechen kann man auch damit recht schöne Ergebnisse erzielen. Der Preis ist jedoch derart hoch, daß man die Arbeiten dafür auch etliche Male vom Fachbetrieb ausführen lassen kann. Ein Kauf lohnt sich also nur, wenn man beispielsweise ohnehin vorhatte, 200 qm Holzfassade zu überarbeiten.

Gruß, Hans
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