Welchen Cassettenrecorder kaufen?
#1
Wenn ich mir heute einen neuen Cassettenrecorder kaufen möchte, ist bei Neugeräten nur noch der Lowcostbereich zu finden. Wenn ich nun etwas höhere Ansprüche habe, was kann man auf dem Gebrauchtmarkt kaufen? Hierbei scheint (neben dem Klang) die Ersatzteillage der entscheidende Punkt zu sein. Ich möchte kein japanisches Gerät haben, vielleicht gibt es ja Alternativen (Braun, Bang+Olufsen....) es sollte aber schon die gehobene Klasse sein, mit 3 Köpfen. Was ist von den Geräten zu halten, wer weiss über die Ersatzteilversorgung der Hersteller wenigstens ansatzweise Bescheid?
Für alle Auskünfte schon mal herzlichen Dank!
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#2
Zitat:hifilh postete
Ich möchte kein japanisches Gerät haben
<ironie>Nimm Yamaha, die werden in Malaysia gebaut.</ironie>
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#3
Du willst vermutlich einen deutschen oder europäischen Hersteller genannt haben.

Da wird es schwierig. Eigentlich alle Firmen, auch die mit wohlklingendem Namen, haben zumindest Laufwerke aus Fernost verbaut.

Es gibt aber auch Ausnahmen. ASC hat selbst ein Laufwerk entwickelt, was wirklich aus dem Vollen geschnitzt ist. Nur die Ersatzteilversorgung ist ein Problem. Die Firma existiert zwar noch, baut aber seit vielen Jahren keine HIFI-Geräte mehr.

Dann gab es Uher München. Die haben damals sehr hochwertige kleine Kassettengeräte gebaut, etwa so groß wie ein Autoradio. Es ist die Reihe CR, Comact Report wie CR160 oder CR210. Ersatzteilbeschaffung ist mittelmäßig, es passen viele Standardersatzteile.

Du suchst vermutlich nach einem Kassettendeck. Dann kann ich eigentlich nur zu Revox raten. Prima Qualität und Ersatzteilversorgung ist auch angenehm. Schaue mal hier im Forum via Suchfunktion, es gibt einige Beiträge zu Kassettendecks von Revox.
Ich würde eines gebraucht und gegebenenfalls defekt günstig kaufen und dann generalüberholen lassen. Preislich bist Du dann in der Größenordnung mehrere hundert Euro, die sinnvoll angelegt sein sollten, ist dann oberes Niveau.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#4
Der Empfehlung von Andreas in Richtung Revox schließe ich mich an. Dies aus eigener Erfahrung. Bei Revox gibt es im wesentlichen die Auswahl zwischen B710 und B215, andere Modelle aus der Endzeit der Firma wurden z. T. zugekauft. Zu berücksichtigen sind die diversen Entwicklungsstufen und die darin liegenden Unterschiede.

Wenn es preiswert sein soll, dann solltest Du den Anspruch "keine Japaner" überdenken. Es spricht wirklich nichts gegen Decks aus den Häusern Onkyo, Teac, Yamaha etc. Natürlich müsste hier wegen der Modellvielfalt eingehender recherchiert werden.

Anmerkung: Das Startposting erschien 2 Mal. Ich habe den anderen thread, da noch ohne Antwort, gelöscht.
Michael(F)
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#5
Das Ganze hängt ein wenig davon ab, wieviel Geld du investieren möchtest.

Wenn es günstig sein soll, kommst du m.E. an einem Japaner kaum vorbei. Die ehemals hochpreisigen Geräte von den großen japanischen Herstellern sind fast alle gut. Bei Nakamichi würde ich Abstriche machen, wenn es sich um die BX-Serie handelt.
Akai GX-Geräte, Sony ES, die großen Teacs und Onkyos sind in großer Menge zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt zu haben.

Die professionelle Lösung wurde oben bereits angesprochen: REVOX B 710 oder B 215.
Die Ersatzteillage ist ausgezeichnet, aber man muß etwas investieren. Die sicherste Lösung ist wohl: Ein halbwegs intaktes Gerät für kleines Geld (!) kaufen und dann revidieren lassen (das ist dann die Investition, die sich lohnt).

Danach hast du eine fast perfekte Cassettenmaschine.
Der 215 hat gegenüber dem 710 den Vorteil des Einmeßcomputers, von daher würde ich diesen vorziehen, aber die Optik spielt ja auch eine Rolle und hierin unterscheiden sich die beiden Decks am stärksten.
Das Herzstück, sprich Laufwerk ist das gleiche.

Gruß Martin
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#6
Hallo hifilh,

in Europa hat es meines Wissens folgende Hersteller gegeben, die 3Kopf-Decks in Europa gebaut haben:

Grundig, Thorens, Revox, ASC, Braun und T+A aus Deutschland
Tandberg aus Schweden
Eumig aus Österreich
B+O aus Dänemark
Neal aus England
Philips aus den Niederlanden.

Der Rest hat entweder keine drei Köpfe (zumindest nicht pro Laufrichtung) oder stammt nicht aus Europa.

Wenn Du preislicht nicht in das Revox-Niveu einsteigen willst, bleibt eigentlich nur Philips (z.B. N2552=N5748, N5756, N5758, F6239) und Grundig, wobei ich die Fürther/Portugiesen als die bessere Alternative sehe: CF-5500, CF-7500 oder CT-905 Fine Arts.

Die Eumig (Metropolitan und FL-1000) sind meist defekt und kaum reparabel, die ASC, Neal, Braun, T+A und Tandberg liegen preislich auf Revox-Niveu, die Thorens PC-650 sind zwar günstiger, aber meist auch vermackt.
Was bleibt sind die Beocord 9000, die zumindest vom Design her eine Geschmacksfrage sind.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#7
Hi,

in meinen Augen hier ganz vergessen wird die Fa. Tandberg, die zu den Zeiten der TCD 3xx und 4xx uach sehr gute bezahlbare Kassettendecks entwickelt und gebaut hat.

Meines Wissens ist da auch die Ersatzteilversorgung noch als gut zu bezeichnen. genauere auskünfte kann da aber Jochen Schmitt vom Tandberg-Zentralservice geben.
www.tandberg-hifi.de

Gruß
Jürgen
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#8
Hallo - ich kann das zuvor von einigen Mitgl. geschriebene nur unterstützen.

Zunächst: was willst Du ausgeben?

1. Sehr gute Gebrauchtdecks bekommst Du von Revox & Tandberg. Revox-E-Teile sind verfügbar, die Geräte aber selbst aus 2-3-4ter Hand recht teuer
(Neupreis war halt hoch und das Image ist es auch.) Tandberg-Decks sind auch gut aber seltener u. die E-Teile-Versorgg. nicht ganz so easy aber
auch nicht unmöglich.(Anm. : Tandberg kam übrigens aus Norwegen - ich
muss MatthiasM da etwas verbessern - ...)

2. Wenn Du die Japan-Abneigung überdacht hast (was ich unbedingt tun
würde), kannst Du natürlich mit Naka liebäugeln. Ich persönl. kann den
Hype um diese Geräte nicht ganz verstehen. Natürlich haben die Teile
Top-Werte, aber auch Ihre konstruktiven Schwachstellen (zB. anfällige
Idler-Wheels bei der BX-Serie) und auch so ein Dragon muss immer
100%ig eingestellt sein, wenn er zeigen soll, was er kann.Die Top- Nakamichi sind auch gebraucht noch teuer.
Also, wie oben schon erwähnt: TEAC, Yamaha, Denon oder Akai (...die Firma ist allerdings nicht mehr, also mit E-Teile ist Essig!).
Diese Frimen haben gute, alltagstaugliche 3-Kopf-Decks bei denen das
Preis/Leistungsverhältnis wirklich i.O. ist. (zB TEAC V2030S mit 3 Köpfen,
BIAS-Kalibrierung, Dolby B,C,S, MPX - habe selbst so ein Teil seit `94 im
regelmässigen Gebrauch. Oder DENON DR M24 HX, ein oft verkanntes 3-Kopf-Deck ebenf. mit BIAS-Kali., B & C, Dual-Capstan - auch eine unkomplizierte Dauerläufer-Kiste mit vernünftiger Performance.)

3. Exoten wie Eumig sind zwar gut aber kaum zu bekommen. ASC ist
auch kaum zu kriegen, sicher aber Top. B&O ist mehr
was fürs Auge, zwar nicht schlecht aber fürs Geld gibts klanglich Besseres.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
Soll das Deck zur Reproduktion oder tatsächlich für Neuaufnahmen genutzt werden.
Mit der Wiedergabe meines Yamaha-Decks - KX 690 - (ich weiß, ist Japanese) bin ich sehr zufrieden und der Play-Trim-Regler ist manchmal Gold wert. Diesen gibt es meines Wissens nach auch bei NAD-Geräten. Pioneer hat die FLEX-Schaltung, die jedoch nur ein/aus kennt. Mit dieser habe ich keine Erfahrung.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Erste Wahl, in jeder Hinsicht: REVOX B 710 Mk II oder B 215.
Gruß
Dreizack
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#11
Zitat:hifilh postete
Wenn ich mir heute einen neuen Cassettenrecorder kaufen möchte, ist bei Neugeräten nur noch der Lowcostbereich zu finden. Wenn ich nun etwas höhere Ansprüche habe, was kann man auf dem Gebrauchtmarkt kaufen? Hierbei scheint (neben dem Klang) die Ersatzteillage der entscheidende Punkt zu sein. Ich möchte kein japanisches Gerät haben, vielleicht gibt es ja Alternativen (Braun, Bang+Olufsen....) es sollte aber schon die gehobene Klasse sein, mit 3 Köpfen. Was ist von den Geräten zu halten, wer weiss über die Ersatzteilversorgung der Hersteller wenigstens ansatzweise Bescheid?
Für alle Auskünfte schon mal herzlichen Dank!
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#12
Herzlichen Dank für all die Hinweise, die sicher richtig sind. Die Sache mit den Japanern hat nur mit meiner Weltanschauung zu tun, nicht mit der Qualität der Geräte. So bin ich jetzt an ein Braun 3-Kopf Gerät gekommen und bin damit sehr zufrieden. Ein generalüberholter Revox war mir dann doch zu teuer.
Ich habe nur das Problem, was mit vielen anderen Geräten auch der Fall ist: Eigenaufnahmen sind super, Aufnahmen von anderen Recordern klingen etwas anders. Scheint vielleicht an anderer Vormagnetisierung, unterschiedlichem Dolbypegel oder was auch immer zu liegen. Trotzdem ein gutes sehr wertiges Gerät!
Grüße aus Lüdinghausen
Christoph
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#13
Zitat:hifilh postete
Herzlichen Dank für all die Hinweise...

Ich habe nur das Problem, was mit vielen anderen Geräten auch der Fall ist: Eigenaufnahmen sind super, Aufnahmen von anderen Recordern klingen etwas anders. Scheint vielleicht an anderer Vormagnetisierung, unterschiedlichem Dolbypegel oder was auch immer zu liegen. Christoph
** Ja herzl. Glückw. zum Erwerb und zur abgeschl. Suche. Das mit den von Dir
zitierten Unterschieden zw. Eigen- und Fremdaufnahmen ist tatsächlich nie
vollständig aus der Welt zu schaffen. Bei Nakamichi-Decks ist ja bekannt, dass die andere Entzerrgs.-Normen einhalten aber bei den meisten anderen
Herstellern sollten diese eigentl. gleich sein - soweit zur Theorie.
Der Rest ist wohl reine Glücksache - mal passts, mal nicht.
Mach Dir nix draus - muss ja nicht unbedingt die Freude am
"weltanschauungs-konformen" Deck schmälern.

Gruss
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#14
Moin,
wenn Aufnahme von anderen Recordern merkwuerdig klingen und vor allem zu wenig Hoehen haben,
dann muss bei dem Braun die Kopfstellung (Spalt senkrecht?) ueberprueft werden.

Soll die Maschine einen Stapel "alter" Cassetten wiedergeben koennen, sollte man sie hierauf einstellen.
Der Tonkopf sitzt auf einer Taumelfeder, eine der beiden Befestigungsschrauben, meist auf der der Bandfuehrungsgabel entgegengsetzten Seite ist fuer die Senkrechtstellung des Kopfes zustaendig.
Der Kopf steht hier auf einer Schraubenfeder.

Also Referenzcassette wiedergeben und Schraube auf beste Wiedergabe einstellen.


Uebrigens haette ich auch zum Revox geraten, wenn es der Etat zulaesst.
Der Grund: Grundsaetzlich ein gutes Gerset, Ersatzteillage klar und (710, 215) mit Viermotorenlaufwerk und komplett direktgetrieben. Keine Riemen, keine Kupplungen.
Das einzige Verschleissteil duerfte der Tonkopf sein, davon welche zuruecklegen ;-)

Uebrigens, in Braun stecken vielfach japanische Laufwerke. Wenn nicht gleich alles daher kommt Undecided

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Peter
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