Umlenkrolle A700
#1
Hallo,

habe mir links eine neue Band Umlenkrolle für meine A700 gekauft, weil die alte ziemlich verkratzt war (63,- Euro Rolleyes).

Mit Gummi ist sie nicht mehr lieferbar und ohne sieht sie jetzt so aus wie auf dem Bild.

Ist das genauso gut wie mit Gummi?

ohne:
[Bild: Bandumlenkrolle_links.jpg]

mit:
[Bild: Bandumlenkrolle_rechs.jpg]


Gruß

Klaus
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#2
Ja und sogar pflegeleichter.

Nur rechts beim Zählwerk dürfte es ohne Gummi Probleme geben.


Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
Neue Rolle ?????

Wer verkauft sie?????

Grüße

Nikola
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#4
Hallo,

@Nikola:
Revox Villingen "Umlenkrolle links ohne Gummi, Art. Nr. 1.067.221.00 62,33 € / Stück (mit Gummi ist nicht mehr lieferbar)"

@dl2jas:
Ja, das ist halt die Frage. Deshalb habe ich auf der rechten Seite auch erstmal die alte Rolle gelassen.

Gruß

Klaus
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#5
Bei den früheren Ausführungen zählwerktreibender Umlenkrollen hatte sich der traktionsverbessernde Gummibelag auch bei anderen Fabrikaten allgemein etabliert. Später ist man davon wieder abgekommen, da Gummi gerne Verbindungen mit chemischen Substanzen des Bindemittels von Bändern einging und somit zu Unrundheit und Unwucht neigte (ähnlich Andruckrollenproblem). Sämtliche späteren Entwicklungen bei STUDER/REVOX wurden ohne Gummibelag gefertigt. Die schlupffreie Traktion wird allein durch die längsgerillte Oberfläche und einer geringen, trägheitsarmen Eigenmasse der Rolle erreicht.

Bernd
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#6
Hallo Bernd,

dann wäre es doch sinnvoll, auch die rechte Umlenkrolle auszutauschen. Man wäre dann das Problem mit den alternen Gummis ein für allemal los.

Gruß

Klaus
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#7
Kannst Du machen, wenn Du an Symmetrie und optischer Ausgewogenheit der Maschine interessiert bist und Dich der Preis nicht stört.
Wenn die "alten" allerdings funktionell noch topp sind und lediglich ein paar kosmetische Schönheitsfehler ihre Oberfläche verunstalten, kann man sie auch auf einer passenden (Uhrmacher) Mechanikerdrehbank optisch nacharbeiten, indem man sie mit 1...2 Zehntel überdreht, so daß sie wieder leuchten wie in alten Tagen.

Bernd
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#8
Ich bin schon an der Symmetrie und der optischer Ausgewogenheit der Maschine interessiert.

Brauchte dazu noch den Griff, die vordere Fußleiste und einen Schiebereglerknopf, aber bei Revox ist nichts mehr zu bekommen. Sad

Gruß

Klaus
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#9
Also mit dem Überdrehen ist es anscheinend nicht so einfach. Ich habe bei einem Bekannten, der gelernter Feinmechaniker ist, das machen lassen, mit dem Ergebnis: Rolle kaputt. Angeblich läßt sich die Oberfläche nicht bearbeiten, ich verstehe nichts davon. Der Mann hat für mich aber schon etliches aus Alu gedreht. Es läßt sich nur schleifen bzw polieren, dann sind aber die Kanten wieder weg und es sieht irgendwie "nicht technisch" aus.
Das Problem geht mir schon richtig auf die Nerven, meine A700 ist gerade deshalb schon 4 Jahre nicht fertig.
Zu bedenken ist aber, daß die schwere Rolle eine Bandlaufstabilisierende Aufgabe hat. Die neueren Studer Maschinen haben die Rolle zwar ohne Gummi,
aber doch schwer und kugelgelagert. Auch die rechte (Zählwerkrolle) ist kugelgelagert.
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#10
Das, also die Bandlaufstabilisierung, lieber Nikola, würde ich nicht zu hoch hängen. Denn zunächst einmal geht es bei der A700 (und vergleichbaren Laufwerken; "die physica, die physica, die ist ja noch für alle da...") hier darum, die Bandreibung durch das Laufwerk hindurch zu minimieren, um die Bandzugwaagen in der beabsichtigten Weise optimal arbeiten zu lassen.

Vergessen wir nicht: Die Verhältnisse sind hier gänzlich andere als bei den Altvätern A- bis G36 sowie A77 (erste Serie noch exakt wie G36 schön rumgefädelt..) und der jüngeren Schwester B77, bei denen der Bandlauf/Bandzug allein durch rückseitige Bandreibung verstetigt wurde. Übrigens war dies bis zur T8 einschließlich auch bei Profis hierzulande gang und gäbe, des Willi professioneller Einstand mit Waage (A27) war eine Revolution.

Nachdem diese Verstetigung bei A700 aber elektronisch erfolgt, muss das Band möglichst ohne positionsabhängige Reibungsveränderungen durch die Maschine, damit die Bandzugelektronik sich auf das konzentrieren kann, wozu sie da ist. Die Bandlängsschwingungen werden zwar sicher 'auch' durch das Umlenkrollenverhalten beeinflusst, gewiss aber weniger als durch die Beruhigungsrolle zwischen den Köpfen, die auch bei der B67 vorhanden ist. Das Festsetzen jener Beruhigungsrolle soll ja nach Handbuch zu einer leichten Veschlechterung des Phasenverhaltens der Kanäle zueinander führen. Macht man das, merkt man aber fast nichts...

Die B67 hatte übrigens linksseitig immer eine schwere Umlenkrolle ohne Gummikaschierung, besaß aber im Vergleich zur A77ORF (erhöhter Bandzug, PEM 468) -zumindest im Rahmen meiner Überprüfungsmöglichkeiten- keineswegs signifikant bessere Eigenschaften bezüglich der Bandlängsschwingungen. Der gedrängte Aufbau des A77-Kopfträgers hatte also durchaus nicht nur Nachteile.

Sieht man sich aber bei der B67 das dynamische Umlenkrollenverhalten (links kugelgelagert schwer, rechts sintergelagert, leicht; zusätzlich optoelektrische Ableitung des Zählwerkssignales) bezüglich des Schlupfes an, so würde die recht hohe Genauigkeit des B67-Zählwerkes (± 1 Stelle über 1000 m, soweit ich mich erinnere) sicher leiden, wenn man die Masse der rechten Umlenkrolle anhöbe und auf die Gummikaschierung der Lauffläche verzichtete. Das gilt umso mehr für die A700, bei der alles etwas leichter ausgeführt ist, die rechte Umlenkrolle aber auch noch Kraft übertragen muss, weil der Bandlängenzähler mechanisch ausgeführt ist.
Hier sehe ich -rechtsseitig!- das 'gröbste' Problem, sollten die VS-er auch dort eine schwere Rolle ohne Kaschierung anbieten. Sollte dem so sein, müsste man rechtsseitig wohl etwas machen, um eine sinnvolle Betriebssicherheit zu gewährleisten. Gottlob interessieren mich Kratzer nicht sonderlich, solange die Karre gelegentlich das tut, was ich von ihr erwarte, also dreht rechts bei mir die alte Rolle weiter ihre Runden; bis ans Ende meiner Tage.

Hans-Joachim
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#11
Hallo Klaus,

die Gummiringe gibt es nachgefertigt bei revoxa@gmx.de, verkauft auch über 3-2-1.
Gruß
Dreizack
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#12
Zitat:Nikola postete
Also mit dem Überdrehen ist es anscheinend nicht so einfach. Ich habe bei einem Bekannten, der gelernter Feinmechaniker ist, das machen lassen, mit dem Ergebnis: Rolle kaputt. Angeblich läßt sich die Oberfläche nicht bearbeiten, ich verstehe nichts davon. Der Mann hat für mich aber schon etliches aus Alu gedreht. Es läßt sich nur schleifen bzw polieren, dann sind aber die Kanten wieder weg und es sieht irgendwie "nicht technisch" aus.
Habe meine zerschrammten Alu-Umlenkrollen auf einer Uhrmacherdrehbank mittels Spannzangen hoher Rundlaufgenauigkeit aufgenommen und mit scharfem Werkzeug fein überdreht. Das Ergebnis ist perfekt.
An der Oberfläche muß nachträglich weder geschliffen, noch poliert werden.
Die Orginal-Oberfläche der Rollen ist allerdings zusätzlich eloxiert (elektrolytisch oxidiert), um sie unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen (z.B.Oxidation durch Handschweiss) zu machen.

Zitat:Zu bedenken ist aber, daß die schwere Rolle eine Bandlaufstabilisierende Aufgabe hat. Die neueren Studer Maschinen haben die Rolle zwar ohne Gummi,
aber doch schwer und kugelgelagert. Auch die rechte (Zählwerkrolle) ist kugelgelagert.
Bei frühen Bandmaschinen hatte die Bandeinlaufrolle tatsächlich beruhigende Funktion und war oft mit einer zusätzlichen Schwungmasse versehen, welche als Stahlkern in die Rolle selbst eingepresst war oder über die Welle verbunden, unterhalb der Abdeckung lief.
Bei manchen Maschinen wurde diese Rolle noch durch eine Art Wirbelstrombremse gehemmt.
In den moderneren Studer/ReVox Maschinen sind links und rechts extraleichte Rollen eingebaut, da die Bandlaufberuhigung bereits durch die hochwertige Bandzugregelung erreicht wird.
Die durch die Kopfreibung entstehenden Längsschwingungen werden durch eine zusätzliche Beruhigungsrolle (zwischen den Köpfen) minimiert.
Um die Massenträgheit der Umlenkrollen gering zu halten, sind diese nicht mehr aus Metall (Aluminiumlegierung), sondern aus einer leichten Spezialkeramik gefertigt.

Bernd
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#13
Danke allen für die vielen Tips und Vorschläge.

ich habe mir bei 1 2 3 neue Gummiringe gekauft, aber die Paßgenauigkeit ist nicht sonderlich gut. Das Band wandert auf dem Gummi und es ist unrund.

Ich habe dann das alte Gummi wieder aufgezogen und alles geht sehr gut.

Das mit der Uhrmacherdrehbank ist sicher eine gute Idee, wenn man eine hat. Rolleyes

Arbeite allerdings noch an der Bandwaage, die A700 verhält sich da ein bißchen zickig. Sad

Natürlich Hans-Joachim, ist die Optik nicht das Wichtigste, sondern die funktionierende Technik, aber es ist wie mit dem Essen, es muß schmecken und gesund sein und wenn es dann noch gut aussieht, ist es perfekt. Wink

Gruß

Klaus
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