Einmessbare Kassettendecks
#1
Es werden immer mal wieder die Decks von Revox gelobt, der Robusheit einerseits und der Einmessbarkeit andererseits.
Seit den 90en scheint mir die Einmessbarkeit jedoch beinahe zur Standardausstattung zu gehören. Meine Mutter hat sich 1985 ihr erstes Kassettendeck gekauft: Toshiba PC-G66, drei Köpfe, Dolby B+C, Bias-Regelung 800,- DM das wars.
Mein erstes einmessbares war ein Sony TC-K590, 1992 für 550,- DM und noch immer in Betrieb.
Es sollte also auch ein recht umfangreiches low-budget-Angebot geben, wobei hier zu hoffen ist, dass diese Geräte nie, nie kaputt gehen.
(Es werden ja ohnehin zwei Decks benötigt: Mit Doppel- und mit Einfachcapstan. Big Grin)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Um Irrtümern vorzubeugen,

fast jedes Cassettendeck ist einmessbar. Es ist aber sicher erlaubt, die Frage zu stellen, mit welchem Aufwand das jeweils einherzugehen beliebt. Eine Kombikopfanlage sauber herzurichten ist de facto unmöglich; wer es nicht glaubt, versuche es, oder noch besser, mache es mir vor. Man kommt da derart durcheinander, dass einem binnen kurzem der Schädel raucht.
Das gilt übrigens auch für Bandgeräte, ist aber nicht ganz so schlimm. Ich habe diesbezüglich so manches Mal gebüßt, weil ich es eben doch wissen wollte. ("Das muss doch hinzubiegen sein!")

In der Dreikopfklasse jedoch lässt es sich überall hinbiegen, teilweise ja (ASC 3000/3001) schon mit halbautomatischen (nicht reizlosen!) Einmesseinrichtungen, ehe der Mikroprofessor seine Kreise zu ziehen begann. Nichtsdestoweniger kann man in keinem Falle auf gewisse fachliche Einsichten verzichten; mit denen aber wird es etwas, außerdem lernt man, welche Ritte über den Bodensee Ray Dolbys Prozessoren Typ B und C auf der Cassette parathielten.

Den Biassteller allein aber möchte ich noch nicht 'einschlägig ernst' nehmen und nicht als allein ausreichend für die Verleihung des Kriteriums "einmessbares Cassetten-Deck" apostrophieren.

710 und Folgen: Revox wies mit seinem kompromisslosen Cassettenlaufwerk ja nur nach, dass die Grenzen, die Walter Weber und Hans-Joachim von Braunmühl schon vor 66/65 Jahren (öffentliche Vorstellung der Hf-Vormagnetisierung in Berlin/Ufa-Haus am 10. Juni 1941, 11:30 MEZ über Euronor; wahrscheinlich die großen...) absahen, auch noch am Ende des 20. Jahrhunderts Gültigkeit besaßen. Wenn man es so genau nahm/nimmt, wie bei einer A77 problemlos (!) möglich, hatte selbst der 710 schlechte Karten. Verlass war/ist eigentlich nie: Spuren zu schmal, Bandlauf zu unsicher, Geschwindigkeit zu niedrig. Das Prinzip stellt einem nur Beine.

Übrigens: Mein 710/MKII steht nebenan und geht. An sich.

Hans-Joachim
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#3
Ich war ungenau: Ich meinte (natürlich) von außen auf das jeweilig verwendete Band einzustellende Recorder. Dass grundsätzlich ein ordentlicher Abgleich des Gerätes stattzufinden hat, bleibt außerfrage.
Den Bias-Regler wollte ich auch nur als ersten Ansatz erwähnen. Klar, dass mit einer bloßen "Frequenzgangbegradigung" sich einem halbwegs vernünftigen Arbeiten von Dolby-Kreisen in engsten Grenzen annähren lässt.

niels
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#4
Hallo Niels,

ich habe auch so ein "einmessbares" Kassettendeck: TCD 440A von Tandberg. Anno 1980 für genausoviele DM gekauft.

Neben der justierbaren Azimuthschraube mit Testton hat das Gerät auf der Frontplatte zu jeder Schaltposition des Bias-Selectors (I, II, Metal) zwei mit "Bias-Adjustment" bezeichnete Einstellpoti's für den linken bzw. rechten Kanal.

Die Azimuth-Einstellung überprüfe ich vor jeder Neuaufnahme. Von den Bias-Poti's lasse ich dagegen obwohl es eine Dreikopfmaschine ist tunlichst die Finger - Hans-Joachim hat oben sehr anschaulich geschildert, was einen da erwarten könnte.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#5
Habe seit Anfang der 90er ein SONY TC-K850ES rumstehen. Das Gerät läßt sich manuell von außen "einmessen".
Bandsorte wird automatisch über Fühlhebel erkannt.
Rec-Level und Bias läßt sich bei eingeschalteter Calibrierfunktion über das Peakmeter einstellen (eingebauter Zweitongenerator).
Anhand der sich ergebenden Potentiometerstellungen kann man auf Anhieb die Kassettenqualität beurteilen, da das Gerät (Potentiometer in Mittel-0-Stellung)
auf die von mir verwendete Referenzbandsorte "intern" eingemessen wurde.
Diese manuelle Einmessmöglichkeit ist mir persönlich lieber, als der "feste" Einmesscomputer des A721.

Gruß

Bernd
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#6
In meinem Yamaha KX-690 habe ich auch einen "festen" Einmesscomputer, der aber - so habe ich zumindest den Eindruck - kanalgetrennt einmisst, was bei meinen Sonys leider nicht möglich ist. Zudem lässt sich mit einem zusätzlichen Bias-Regler noch eine Feinkorrektur durchführen.

niels
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