A700 Worauf sollte man achten
#1
Hallo,
ich habe die Absicht. mir eine Revox A700 zuzulegen. Worauf sollte man außer auf den Zustand typischer Verschleißteile (Tonköpfe Andruckrolle, etc.) bei dieser Maschine achten ? Hat diese Maschine typische Schwachstellen ? Dies Maschine besitzt gegenüber den "77igern" ja eine elektronische Bandzugregleung. Ist diese Einrichtung zuverlässig ? Sind die Schieberegler der A700 empfindlicher als Drehpotis ? Woran erkennt man unterschiedliche Baureihen (von der B77 gabs ja eine MK1 und eine MK2) ?

Mfg
Johannes
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#2
http://www.reeltoreel.de/Revox/A700Test.htm

Meiner Meinung nach ist das Ding völlig über- und verkonstruiert. Ob es Studer später noch in den Griff bekommen hat, weiß ich nicht, aber allein schon das spezielle Logik-IC, und HF überall ... ne ne. Die Eingangsübertrager könnten man sich ausschlachten, und aus einer A77 und A700 könnte man sich eine A77700 basteln.
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#3
Großer Problempunkt war die silikonbedämpfte Bandzugwaage, die im Laufe der Zeit undicht wurde. Studer hat das weitestgehend auf Kulanz geregelt, aber nicht jede A700 kam zum Service. Ausserdem wurden nachträglich Mikro-Schalter installiert, die die Maschine bei Endlage der Bandzughebel stillsetzten. Endloses Nachlaufen der Spulen nach Bandende gehört zu den am meisten diskutierten Macken. Manche lösen das Problem der zerpeitschten Bandenden mit 20 m Vorspann- bzw. Klarsichtband. Nach dem Abschalten durch Klarband hat die Maschine dann noch ein paar Meter zu wickeln, bis sie endlich steht!

Ich würde schon sagen, daß die Techniker die A700 letztendlich in den Griff gekriegt haben (unter großem Fluchen) und die A700 ist eine tolle Maschine. Unproblematisch und pflegeleicht wie eine A77 ist sie nicht! Ein guter Draht zu jemandem der weiß wie's geht ist notwendig, wenn diese Maschine ein wichtiges Standbein Deines Hobbies ist.

Es gibt keine traditionellen Schaltpläne, sondern Verdrahtungslisten, ausserdem steckt die Maschin voll mit Spezial-ICs die Du in keinem Katalog findest, nur in den Stücklisten der Fa. Studer.

Michael
Michael(F)
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#4
Ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Spezial ICs der A700 in Laufe der Zeit ersetzt werden müssen ? Kann man diese denn noch als Ersatzteil beziehen ?
Die Preise sind dann wahrscheinlich wohl sehr hoch.
Ist der Kauf einer B77 oder PR99 die bessere Alternative ?
Meiner Meinung nach ist die fehlende Bandzugregelung bei den 77igern und der PR99 ein echtes Manko.

Johannes
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#5
Hi Joki,

ich würde die PR99 vorziehen. Ein grundsolider Eisenhaufen, nicht so High- Tech wie die A700, aber durchaus alltagstauglich, vor Allem das Zählwerk mit der Autolocatorfunktion ist eine feine Sache.

Nachteilig ist allenfalls, dass die meisten PR99 Einbaugeräte sind, also ncht grade hübsch anzusehen in den gelb verzinkten Einbaukörben. Hobbyschreiner sind hier klar im Vorteil.

Mein Favorit ist die PR99 Mk II, von der ich mittlerweile drei Stück im Einsatz habe.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Bin mittlerweile am überlegen, ob ich nicht doch anstelle einer A700 eine B77 nehme. Welche ist die klanglich bessere Alternative ? Für die A700 spricht ja wohl das Laufwerk, welches ja auch für die professionelle Studer B67 verwendet wurde. Allerdings sind die A700-Geräte wohl älter als die B77 Maschinen. Die B77 soll angeblich bessere Verstärker als die A700 haben ?
Kann man eine B77 hinsichtlich der Klangqualität ohne weiteres mit einer PR99 vergleichen ?

Johannes
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#7
Die Experten mögen mich bitte korrigieren, ich bin mir nicht sicher:
Die PR99 MK1 entsprach elektronisch in etwa der B77, die MK2 wurde mit modernerer Elektronik weiter entwickelt. Ausserdem hatte die MK1 das pofelige Zählwerk der B77, die MK2 bekam ein elektronisches Echtzeit-Zählwerk mit Locator-Funktionen. Gegen die MK3 spricht, daß z. B. die Mikrofoneingänge fehlen. Wem das nichts ausmacht, kann also auch zur 3er greifen.

Auch wenn das Laufwerk der A700 fasziniert - ich denke mit einer B77 oder einer PR99 MKII bist Du alltagstauglicher bedient. Ich würde auch nicht sagen, die A700 sei klanglich besser wie eine PR99!

MIchael
Michael(F)
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#8
Habe mich mal bei Ebay umgeschaut.
Dort gibts ja auch andere interessante Tonbandmaschinen. Vom Desgin gefallen mir die Technics Geräte (RS1500, RS1506) besonders gut. Aber auch Tandberg (TD 20), Teac, Akai und Philips (N4520, N4522) haben interessante Geräte.
Wie schneiden denn diese Maschinen, mal abgesehen von der Ersatzteillage eigentlich im Vergleich zu Revox hinsichtlich Klangqualität, Mechanik und Zuverlässigkeit ab. Bei einigen Teac-Geräten handelt es sich wohl um Maschinen neueren Datums. Diese müßten hinsichtlich Technik doch wohl fortschrittlicher als eine Revox B77 sein ?
Johannes
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#9
.
Tandberg hat eine recht rührigen Importeur, soll mit Teilen auch noch einigermaßen klappen. TEAC / Tascam hat auch noch etwas Service. Tascam ist die Halbrofi / Profiabteilung von TEAC.

Die genannten Marken sollen dem Hörensagen nach auch nicht schlecht sein.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#10
Zitat:joki05 postete
Wie schneiden denn diese Maschinen...eigentlich im Vergleich zu Revox hinsichtlich Klangqualität, Mechanik und Zuverlässigkeit ab
Besser du fragst nicht Smile Hier gibt es Technics-Freunde, Akai-Freunde, Teac-Freunde usw. genauso wie Leute, die mit diesen Marken nur Unheil verbinden. Unter dem Strich sind alle genannten Geräte/Marken durchaus nehmenswert, wie schon Frank gepostet hat. Informiere dich am besten, z.B. hier im Forum unter 'Tests und Vorstellungen'.
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#11
Hallo,

ich halte die A700 für die Revox Maschine, die am meisten fasziniert.
Die Lebensdauer der spezial IC's sollte kein echtes Problem bereiten, wenn sie derzeit noch in Ordnung sind. In Elektronik spricht man in dem Zusammenhang von der "Badewannenkurve": Am Anfang fallen die Bauteile aus, die irgendwie bei der Herstellung nicht ganz perfekt waren. Dann fällt lange lange nichts aus, bis die Lebenserwartung der Komponente erreicht ist. Das dürfte aber bei einem IC, der nicht 24 Std im Dauereinsatz ist und nicht durch extreme Spannung/Strom/Leistung strapaziert wird ,noch lange nicht eintreffen.

Tatsache ist, daß es bei der A700 Verbesserungen gab, so daß man besser zu den jüngeren Exemplaren greifen sollte.

Das Gerät verwendet in den Signalwegen viele Operationsverstärker.
Da sie allle nur gesteckt sind, wäre es u.U. möglich diese durch modernere Typen zu ersetzen. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, möglich wäre es.
Ob allerdings die gewonnene Verbesserung (Klirfaktor, Ruherauschen) bei einem Tonbandgerät mit systembedingten Rauschabstand von 64dB und Klirrfaktor im 0.5-3% Bereich wirklich der Mühe wert ist, muß man selbst entscheiden.

Es ist ein zweifellos unübertroffen aufwändig gebautes Gerät.
Minuspunkte aus meiner Sicht:
Tasten relativ schwergängig und gelegentlich springen die Kappen weg
Pause rastet nicht ein
Weiche Aluteile (Knöpfe, Rollen) bei meisten Geräten zerkratzt
Keine Option für Rauschunterdrückung vorgesehen
Ersatzteilversorgung geht dem Ende zu
Nextelbeschichtung der Spulenteller löst sich auf (ist aber nicht für die Funktion notwendig)
Mehr fällt mir nicht ein.
Grüße,
Nikola
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#12
Bei meiner B77 hat das Spezial-IC der Laufwerkssteuerung seinen Geist aufgegeben. Als Ersatzteil kostet dieses 25Euro inclusive Versand. Ziemlich teuer für so ein kleines 32x8 PROM. Hat sich mal jemand hier im Forum die Mühe gemacht, dieses PROM bei seiner B77 auszulesen und den Code zum Download angeboten. Ich könnte mir dann ein neues PROM selbst brennen.
Johannes
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#13
Mir scheint, daß FETs nicht nur mit der angelegten Spannung und Betriebsdauer sondern auch der Ruhezeit altern. Soviele Kasettendecks mit ausgefallener Tipptastensteuerung, haufenweise kaputte 40xx-ICs und Einzel-FETs. Wichtig ist auf jeden Fall die angelegte Spannung, weswegen die Millionen von FETs in Computern, die ja größtenteils nur 1,3 bis 5V verwenden, auch so lange durchhalten.

TASCAM ist Teac Audio America. Wenn man sich etwas von Tascam kauft, verdienen die Amis mit.
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