Bänder und Kopfabnutzung
#1
Bin gerade durch den aktuellen B77-Thread darüber gestolpert: Welche Bänder schleifen die Köpfe wie stark?
Über Shamrock wird grundsätzlich die Stirn gerunzelt. Haben es alle verdient?
Die "Revox eigenen" wurden erwähnt: Das war doch aber 3M oder Ampex?
Welches war das selbstreinigende BASF-Band?
Welches hat sich am schonendsten erwiesen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
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Ohne gesicherte eigene Erkenntnisse zu haben, gehe ich davon aus , dass glatte Bänder grundsätzlich weniger Kopfverschleiß verursachen, rauhe Bänder sich dagegen zügiger der Wicklung entgegenarbeiten.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Shamrock ist kein Band, sondern übelster Schrott, absolut indiskutabel.
Meine ersten Erfahrungen machte ich ab 1971 mit einer Telefunken 300 TS. Bandmaterial BASF DP26 und TP18. War schon damals ziemlich schmierig, Drop-Outs kamen auch des öfteren vor. 2 Jahre später musste das Gerät einer Telefunken 440 weichen. Ganz übles Gerät... Gleiches Bandmaterial, nach wenigen Monaten war der Kopf abgeschliffen. Einmal habe ich ihn gewechselt und BASF DPR 26 ausprobiert, das gleiche wieder...
Daher war die Zeit 1974 reif für eine "richtige" Bandmaschine, eine A77 Dolby.
Bandmaterial Revox 601 und BASF DPR 26. Waren natürlich völlig unterschiedliche Bänder, und da beim BASF ständig Drop-Outs vorkamen, blieb ich zunächst beim 601. Nach 2 Jahren waren die Köpfe fertig (kosteten damals aber nur 36 Mark Wink ).
Ende der 70er (und einen weiteren Satz Köpfe später) kam ich zum Rundfunk.
Natürlich habe ich alles durchprobiert, was dort an Bändern vorhanden war.
BASF LGR 30P -> Schmirgelpapier, aber relativ trocken, hohes Grundrauschen
BASF LGR 50 -> Drop-Outs, schmierig, harter Klang, wenig Grundrauschen
BASF SM 911 -> Ähnlich wie LGR 50
Agfa PER 525 -> Ähnlich LGR 30P, aber weicher und kopffreundlicher (nicht umsonst waren die A77 HS-Modelle ab Werk auf dieses Band eingemessen)
Agfa PER 528 -> Gutes Band, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, aber relativ wenig verbreitet.
Agfa PEM 468 -> Die Offenbarung Wink Null Drop-Outs, minimaler Abrieb, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, Super Klang, beste Wickeleigenschaften, und das auch noch nach 25 Jahren Smile
Die oben beschriebenen Erfahrungen habe ich übrigens auch mit Studer A807/810 gemacht. Auf Telefunken-Maschinen (M5/10/15/15A/20) waren die BASF-Bänder nicht so kritisch, aber dort wurden ja auch völlig andere Köpfe verbaut.
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#4
Zitat:mferencik postete
Shamrock ist kein Band, sondern übelster Schrott, absolut indiskutabel........
Dem ist nichts hinzuzufügen...

Zitat:mferencik postete....Agfa PER 528 -> Gutes Band, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, aber relativ wenig verbreitet.....
Hm, ich bin immer davon ausgegangen, dass das PER528 weiter verbreitet sei als das LGR50, allerdings habe ich mit dem LGR50 noch keine Schmiererfahrungen machen müssen. Immerhin wurde das PER528 länger produziert als sein Pendant und soll auch zukünftig von RMG, wenn auch mit schwarzer Rückseite, wieder produziert werden.

Zitat:mferencik postete.....Agfa PEM 468 -> Die Offenbarung Wink Null Drop-Outs, minimaler Abrieb, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, Super Klang, beste Wickeleigenschaften, und das auch noch nach 25 Jahren Smile......
Da sind wir auch einer Meinung, ich bin froh, das ich noch kistenweise PEM / SM468 im Schrank habe.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#5
Zitat:Welche Bänder schleifen die Köpfe wie stark?
Ganz stark: C-Band
Das Zeug sieht aus wie ganz feines Schmirgelpapier und genauso wirkt es auch.

MfG

DB
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#6
Zitat:Frank postete
..Da sind wir auch einer Meinung, ich bin froh, das ich noch kistenweise PEM / SM468 im Schrank habe.
... das weckt bei mir Begehrlichkeiten, wenn es sich um verkäufliche Ware handelt. Ich könnte da demnächst noch ein paar Posso-Schuber gebrauchen ;-) dazu dann ein paar 468er ... Big Grin

Also mit dem SM468 bin ich auch zufrieden. Dieses und das PER 528 verfüttere Wink ich an die STUDER.

Zufrieden bin ich mit meinen XLI (auch die 50my Studiobandstärke des Maxell XLI 50/120 / 730m) auf meiner PR99. Der biete ich nur XLI und die Handvoll 468er an. Ich bin ja nur "Kleinverbraucher".

DP26 sind auch da. Das Band ist nicht schlecht, hat aber immer Abrieb. Das ist mein Band für die ASC5002 (und die XLI 35-90).

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#7
OT: Immer wenn ich eine Seite runterscrolle und Revoxspulen im Avatar auftauchen denke ich zuerst an Einar. Die Irritation entsteht immer dann, wenn der Text so gar nicht zu ihm zu passen scheint. Dann folgt der zweite Blick und ein: "Hupps, das ist ja Wolfgang...". Immer diese Verwirrung. Genug OT.

Würdet ihr eine Teac, Revox, oder eine andere Maschine ohne Glas oder Ferritköpfe bedenkenlos mit Orwo füttern? Hie und da heißt es zwar immer, Orwo werde ja eigentlich unterschätzt, aber außer Einar scheint es hier niemand zu verwenden.

Was bitte ist C-Band?

niels

Edit: Frage hinzugefügt.
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Zitat:Frank postete
Hm, ich bin immer davon ausgegangen, dass das PER528 weiter verbreitet sei als das LGR50, allerdings habe ich mit dem LGR50 noch keine Schmiererfahrungen machen müssen.
PER528 ist mir im Gegensatz zu LGR50 in meinem Leben so gut wie nie begegnet. Ich habe mal jemand eine Menge Bänder LGR50 auf einer 4-Spur A77 aufgenommen, es war eine Tortur, ständig Drop-Outs und die Höhen weg, obwohl man an den Köpfen fast nichts sah, nach Reinigung ging's dann aber wieder ein paar Lieder lang... wäre aber möglich, dass es sich um Bänder mit Schicht außen gehandelt hat, die ich aufgespult habe...
Für Rundfunkzwecke war LGR50 ganz passabel, auf M15A sowieso.

Zitat:frank postete...ich bin froh, das ich noch kistenweise PEM / SM468 im Schrank habe.
Wobei laut Datenblatt das Original PEM nichts mit dem RMG-SM468 zu tun hat. Ich bin da ein bisschen skeptisch, die Daten vom SM sind m.E. viel zu gut, oder die haben wirklich nochmal was verbessert.
Bei Agfa gab's übrigens auch mal eine Charge, die zum Schmieren neigte, H804 war's glaube ich...

Zum Stichwort ORWO... hmm... wir hatten mal ein 50µ Rundfunkband zum Testen (Typ weiß ich nicht mehr), sah aus wie ein Mittelding aus LGR50 und PER525... wir sind dann lieber bei Agfa geblieben Wink
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#9
Zitat:niels postete
Hie und da heißt es zwar immer, Orwo werde ja eigentlich unterschätzt, aber außer Einar scheint es hier niemand zu verwenden.
Norbert (Crazy) benutzt, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wohl auch öfters Orwo auf seinen Philips-Maschinen.

Ich habe zwei LN-122, und sie kommen mir nicht "gefährlich" vor. Bedenken, sie auf meinen Permalloykopf-TEACs einzusetzen, habe ich nicht.
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#10
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Nee, nee, BASF- SM468, alles ehemalige Masterbänder, fast wie neu. Meist aber noch Agfa, in unterschiedlichen Kartons. Ich wüßte gerne, von wann bis wann die einzelnen Druckmuster verkauft wurden.

Die meisten ARD- Anstalten haben doch das PER528 verwendet, man findet es immer noch oft, auch als Rausverkauf. Ich würde mal sagen, das bei mir das Verhältnis PER528 : LGR50 ca. 10:1 ist, es mag aber damit zu tun haben, dass das LGR50 eingestellt wurde, das PER528 aber noch bis zum bitteren Ende geliefert wurde.

Als Rundfunkmann solltest Du aber eigentlich wissen, dass die Kombination Standardband / langsame Viertelspurmaschine eher suboptimal ist, das LGR40 hätte vermutlich besser funktioniert.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Zitat:Frank postete
Ich wüßte gerne, von wann bis wann die einzelnen Druckmuster verkauft wurden.
Agfa hat bis in die frühen 90er produziert, danach kamen die Bänder als BASF gelabelt.
Zitat:Die meisten ARD- Anstalten haben doch das PER528 verwendet
Dann war ich genau bei denen, die nur BASF hatten...zumindest war der Funkhausnormpegel überall gleich (3 Bier oder so... Wink )
Zitat:Als Rundfunkmann solltest Du aber eigentlich wissen, dass die Kombination Standardband / langsame Viertelspurmaschine eher suboptimal ist, das LGR40 hätte vermutlich besser funktioniert.
Nun ja, bei 19 geht Standardband noch (fast) optimal, und als Rundfunkmann verwendet man sowieso das Band, das gerade da ist Wink
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#12
Ich habe verschiedene Orwos hier, ich glaube es handelt sich um 115er (mit Rückseitenbeschichtung) und 120er oder 122er (ohne Rückseitenbeschichtung). In Begeisterung haben die mich noch nicht versetzen können, außerdem sind die Spulen abartig hässlich (das gehört ja irgendwie auch dazu) und ich mag keine Bänder ohne Rückseitenbeschichtung. (Aber bei alten Agfas und BASFs kann ich unfairerweise darüber hinwegsehen.) Wink

Gruß, Niko

Edit: Tippfehler beseitigt.
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#13
Zitat:niels postete
OT: Immer wenn ich eine Seite runterscrolle und Revoxspulen im Avatar auftauchen denke ich zuerst an Einar. Die Irritation entsteht immer dann, wenn der Text so gar nicht zu ihm zu passen scheint. Dann folgt der zweite Blick und ein: "Hupps, das ist ja Wolfgang...". Immer diese Verwirrung. Genug OT.



niels

Oh ja Niels, das kann kurz passieren. Ich hatte mit EinarN einen PN Austausch (mein Avatar war etwas früher drin). Da die silberne Maschine mit silberen ALU-Spulen und den Atom-tüten-NAB's Wink Big Grin ein Blickfang ist...

Silberne AKAI haben schließlich auch ein sehr schönes Auftreten. Wenn ich das richtig sehe hat Einar zu den NAB's diese grauen Teile hinzukomponiert - ich glaube das kommt aus dem Autobau (da war doch ein Thread von ihm mit AKAI in ein Auto einbauen) - irgendwas mit Felgen oder so. Während ich meinen Avatar "schamloserweise" einfach entfeinert aus dem Netz entnahm hat Einar seinen aufwendiger erstellt.

Aber: Die Verwirrung ist - so denke ich - kurz.
Ende Reply OT

zu mferencik
Zitat:.. Agfa PER 528 -> Gutes Band, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, aber relativ wenig verbreitet. .."
Den Eindruck dass PER 528 weniger als LGR 50 rauscht kann ich bestätigen. Maschine ist allerdings (noch) auf PER 525 eingemessen. SM 468 und SM911 sind nach meiner Erfahrung noch rauschärmer.

Zur Verbreitung des PER 528 kann ich gar nix sagen, außer (ha ha) was ich schon zu Casettendecks zeiten meinen Kumpels sagte: Meine AGFA (90+6 , 60 + 6) sind besser :hah: als eure BASF. Bäh. :grins:

Scherz beseite: Auffällig finde ich,dass gerade die AGFA PER 528, SM 468 zu den wenigen Bändern zählen die RMG weiterproduzieren will. Und das BASF/EMTEC diese "Fremdfabrikate" beibehielt. Natürlich auch um gewachsene Kundschaft zu bedienen, klar. Aber dennoch bemerkenswert.




Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#14
Mir fällt zu dem Thema gerade noch eine Story ein...
1988 fing ich als Techniker bei einem neu gegründeten Privatsender an. Als Bandmaschinen waren bereits 10 Studer A807 angeschafft. Zuerst dachte ich oh je, was sind das denn für verkrüppelte Geräte (hatte vorher nur mit Telefunken und "äußerstenfalls" Studer A810 zu tun). Die fehlende rechte Umlenkrolle sollte sich dann aber für den Betrieb sogar als praktisch erweisen.
Der zweite Blick machte mich fassungslos... keine Bandkanteneinfräsungen an den Köpfen, dabei wurden gerade diese von Studer/Revox immer als Mittel zur Verlängerung der Lebensdauer angepriesen... bei Studer angerufen und zur Antwort bekommen "...besseres Material...Bandkanteneinfräsungen nicht mehr nötig..."
Hmm, der Erfolg war tägliches Köpfe reinigen, und nach wenigen Wochen waren die Köpfe bereits abnormal abgeschliffen (trotz Agfa-Band), und zwar nicht parallel, sondern stark konkav (an den Rändern wesentlich mehr als in der Mitte). Wieder bei Studer angerufen und "...jaaa...wir haben da ein Problem...es gibt schon Köpfe aus härterem Material... Bandkanteneinfräsungen?...nein...nicht nötig..."
Die 10 Sätze Köpfe wurden dann Zug um Zug auf Kulanz ausgetauscht (ich bekam welche zugeschickt, baute sie ein und schickte die alten wieder zurück). Eine gewisse Verbesserung schien tatsächlich einzutreten, der Bandabrieb war nicht mehr ganz so stark und der Kopfverschleiß hielt sich in Grenzen. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass Köpfe mit Bandkanteneinfräsungen länger halten, gerade wenn ich an die A810 oder sogar Revox-Köpfe denke. Von Telefunken-Köpfen (aus den Profi-Maschinen) möchte ich nicht reden, die waren immer über jeden Zweifel erhaben.
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#15
Zitat:
Zitat:.. Agfa PER 528 -> Gutes Band, wenig Grundrauschen, hoch aussteuerbar, aber relativ wenig verbreitet. .."
Den Eindruck dass PER 528 weniger als LGR 50 rauscht kann ich bestätigen. Maschine ist allerdings (noch) auf PER 525 eingemessen. SM 468 und SM911 sind nach meiner Erfahrung noch rauschärmer.

Zur Verbreitung des PER 528 kann ich gar nix sagen, außer (ha ha)

...Scherz beiseite: Auffällig finde ich,dass gerade die AGFA PER 528, SM 468 zu den wenigen Bändern zählen die RMG weiterproduzieren will. Und das BASF/EMTEC diese "Fremdfabrikate" beibehielt. Natürlich auch um gewachsene Kundschaft zu bedienen, klar. Aber dennoch bemerkenswert.
Zur Verbreitung von 528 gäbe es anzumerken, dass es sich schlicht um das aktuelle Band nach IRT-Spezifikation handelt, das nicht nur elektrisch weitgehend in den Arbeitspunkten von 525 betreibbar war, sondern auch die in deutschen klassischen Rundfunkkreisen so beliebte grau gefärbte Trägermaterial besaß, das mit den Markierungsstempeln -bei deutscher Schichtlage lässt sich kaum anders rasant schneiden- glänzend zu bearbeiten war. Der ganze ö-r Rundfunk steckte bis unters Dach voll davon. Der BR lagert noch heute (als Digitalpionier) einen ganzen Jahresbedarf Analogband; nun ja,wenn man dann noch ein paar Bandgeräte hat (und damit auch noch umgehen kann....)

An sich ist 528 eine Krücke, gemessen am Wurf 468, der aber einige Chargen kennt, die daneben gerieten und schmierten... (Nummern gefällig???) Man versuchte verzweifelt, ein HL-Band der neuesten Generation in die Arbeitspunkte der Technik von vorgestern (525, das ist Beginn der 1960er, mit wachem Bezug zum schon damals 'alten' Material) zu verpflanzen, was natürlich nicht beliebig gutgehen konnte.
Aber immerhin, der Kompromniss gelang, und der Rundfunk mit seinen gigantischen Archiven konnte es sich endlich und dankbar in der Neuzeit wohlsein lassen, ohne für jedes Archivband eigene Messungen anstellen zu müssen. Mit TelcomC4 verlief sich der Druck dann ja noch einmal und sogar soweit, dass man nun teilweise zur Reduktion des Klirraktors wieder auf 320 nWb/m zurückging, obgleich das die Sendeabwicklung ja nicht eben erleichterte. (Man sieht, was der Rundfunk von seinen Tontechnikerinnen hielt; na ja, das blaue Wapperl und der Haken bei 320 pWb/mm reichten dann doch, obgleich das Systematisch-in-den-Limiter (oder Kompressor) -Fahren damals noch als amerikanische Unart galt und deshalb auch besser zu unterlassen war, um nicht der persönlichen Ehre verlustig zu gehen.

Heute wird ja eh' alles 'eindrucksvollst' herkomprimiert. Doch Vorsicht: Schaltet so ein Ding einmal ab, und ich wette, ihr schaltet es schnell wieder ein, allen Bekenntnissen zum Trotz! Von diesem Schrott lebt eine ganze Musikbranche....

468 ist -obgleich deutlich älter als 910/911- in einigen Seitparametern besser als dieses. BASF versuchte sich -zunächst recht erfolgreich scheinend- an einem gegenüber 528 verbesserten Konkurrenzprodukt, das dann aber zurückgezogen werden musste, weil die Beschichtung den gestellten mechanischen Anforderungen nicht entsprach.
Übrigens gilt dies auch für 468, das deshalb wohl nie in den Sendebetrieb der öffentlich-rechtlichen Ans-talten gekommen wäre.

Hans-Joachim
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#16
Sorry Leute, Entschuldigung...
Natürlich ist/war PER 528 DAS Rundfunkband...
...haben wir sogar zigtausendfach bei besagtem Privatsender verwendet...
...lang lang ist's her...
...hab's mit PER 555 verwechselt, das ist wirklich selten. Genau wie das damalige BASF-Pendant SPR50 LH(L).
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#17
Hallo, mferencik,

PER 555 und SPR 50 LH sind zwei unterschiedliche Entwicklungsgenerationen. Während SPR 50 LH (und sein Kurzzeitnachfolger LHL) echte low-noise-high-output-LOW PRINT -Bänder gewesen sind, war PER 555 und das BASF-Pendant LR 55 (bzw. als Polyester-Version LR 55 P) "Dickschichtbänder", die nur im Tief-Mitteltonbereich höhere Aussteuerbarkeiten boten. Aufgrund geringerer Interferenztonbildung mit höher-"frequenzigen" Signalen brachten die Bänder zwar einen gewissen Qualitätsvorsprung, aber die richtige Lösung führte eben doch in Richtung SPR 50 LH.

Und so selten war das SPR 50 LH denn auch wieder nicht: allerdings hat es kaum eine Rundfunkanstalt gekauft, von wegen der schwarzen Rückseitenmattierung, auf der man vorgeblich keine Schnittmarkierungen sehen konnte - was aber die BBC nicht abgehalten hat, das ebenfalls "schwarze" PEM 469 (oder wars doch PEM 468?) in großen Mengen einzusetzen.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#18
Zitat:mferencik postete
Sorry Leute, Entschuldigung...
Natürlich ist/war PER 528 DAS Rundfunkband...
...haben wir sogar zigtausendfach bei besagtem Privatsender verwendet...
...lang lang ist's her...
...hab's mit PER 555 verwechselt, das ist wirklich selten. Genau wie das damalige BASF-Pendant SPR50 LH(L).
ja, das PER555 kann man wegen seiner weißen Rückseite mit dem PER528 verwechseln.
Aber wenn ich mich nicht irre, ist das PER555 fast so alt wie das PER525?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#19
Frank, richtig erinnert: beide Bänder stammen von 1963. Übrigens rauschte das Dickschichtband auch nicht weniger als die Normalvarianten, der Kopiereffekt war zwar etwas schwächer, aber immer noch besser als 56 dB, wie damals von den Rundfunkanstalten gefordert.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#20
Nach anderthalb Jahren kann ich ruhig nochmal auf die Ursprungsfrage zurückkommen. Welche Bänder schleifen die Köfpe ab? Ob sie gut klingen möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren.

Die Frage erhält aber eine Ergänzung/Modifikation: Welche Bandschäden sind für die Köpfe schädlich? Als da wären:

Wellige Bänder
Schmierende Bänder
Quietschende Bänder
"Staubende" Bänder

Mit meinem letztem LP 35-Kauf bin ich inzwischen leider nur noch gemäßigt zufrieden. Zwar lassen sich Aufnahmen erstellen, aber andererseits habe ich die Befürchtung, dass der feine Staub wie Sandpapier wirkt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#21
Meine Vermutung:

wellige Bänder - unschädlich (völlig unbedenklich)
staubende Bänder - wenig schädlich
schmierende Bänder - stark schädlich
quietschende Bänder - tödlich

Gruß
Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#22
Zitat:Zelluloid postete
staubende Bänder - wenig schädlich
schmierende Bänder - stark schädlich
Die beiden seh' ich genau andersherum. Schmierende Bänder setzen den Kopf normalerweise einmal zu, und das war's dann auch. Bei den staubenden Bändern schließe ich mich der Ansicht von Niels an.
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#23
Hallo Niels,

Zitat:niels postete
Würdet ihr eine Teac, Revox, oder eine andere Maschine ohne Glas oder Ferritköpfe bedenkenlos mit Orwo füttern? Hie und da heißt es zwar immer, Orwo werde ja eigentlich unterschätzt, aber außer Einar scheint es hier niemand zu verwenden.
Ich nehme auch ORWO, habe da einige Bänder (104, 106, 114LH, 116, 122, 123LH). Die Wickel werden mit schnellspulenden Dreimotorenlaufwerken bei 122er allerdings grausig.
Aber ich nehme kaum noch Doppelspielband, nur noch Langspiel- oder Normalband.

Zitat:niels posteteWas bitte ist C-Band?
Das ist ganz altes AGFA (ORWO)-Wolfen-Band, 50µm dick, kam wohl in den 50er Jahren heraus.
Die glatte Seite ist die Rückseite, die Seite zu den Tonköpfen sieht wirklich aus wie Sandpapier. Für den ganz hartnäckigen Zahnbelag vielleicht ganz gut, aber für Tonköpfe...

MfG

DB
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#24
Ob wellige Bänder wirklich unschädlich sind?
Meine Befürchtung ist, hier könne eine Art "Messer mit Wellenschliff in Bandform" vorliegen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Zitat:niels postete
Würdet ihr eine Teac, Revox, oder eine andere Maschine ohne Glas oder Ferritköpfe bedenkenlos mit Orwo füttern?
Ich besitze zwei Orwo 122 LN, die ich bis jetzt problem- und daher auch bedenkenlos auf meiner Metallkopf-Teac verwende (siehe auch hier).
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#26
Hallo,
zum Thema Bänder folgendes. Ich bin ja - notgedrungen aus meiner Jugend in der DDR- Orwo-Anwender mit entspr. Erfahrungen. Bei ordentlicher Lagerung sind die Materialien ab TYp 120 durchaus den "Westbändern" ebenbürtig. Ich habe selber aber auch schon einen Haufen Bänder (vermtl. ältere Orwos von Ebay) abgewickelt..wortwörtlich! Aber Ihr könnt nicht alte Schmiergelbänder aus den 50èrn (CPS o.ä.) mit moderneren von Euch vergleichen! Diese alten Dinger sind bei mir schon lange zum Grobmüll gewandert.
Die amerikan. Maxel (auch von Ebay) sind der letzte......Kleben und schmieren, Spuren fallen aus. Schade um`s Geld. Die BASF sind dagegen mit unseren vergleichbar, gerade auf 18cm-Spulen mit 720m. Die zwei Stunden Spielzeiten bei 9,5 sollten bei dieser Größe schon sein. Bei den Amis lief das Band bei gleicher Größe eine Stunde!
Das habe ich mit Orwo auf einer 13`Spule und 360m Band. Ich weiß leider nicht, ob dieses Material damals unter anderem Namen im damaligen Westen vertrieben wurde. Sollte mich aber nicht wundern, bei Neckermann gabs doch alles aus dem Osten....Vielleicht kann einer die Frage klären?
Das als kleinen Diskussionsbeitrag dazu, aber ich habe auch nicht alle Typen testen können - wie auch?
Grüße an alle Tonbandfreunde
wiedeholm
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#27
Hi Wiederholm,

was meinst Du mit amerika. Maxel?

Ich kenne lediglich den Hersteller Maxell und dieser ist eher aus Japan. Die Maxell-Bänder sind bisher, nach meinem Wissen noch nicht unangenehm in Erscheinung getreten.
Als amerijanischer Hersteller ist mir eher Ampex bzw. Quantegy bekannt, der wohl recht schlechte Ware unter dem Label Shamrock auf den Massenmarkt verkauft hat. Die Shamrock-Bänder sind in der Regel unbrauchbar.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#28
@Wiedeholm

Also meine Erfahrungen sind fast gegenteilig mit deinen (wenn du mit Maxell die japanischen Bänder meinst, wie Thomas).

Nur Orwo kann ich bestätigen, zumindest mit Typ 122LN machte ich positive Erfahrungen, die sind gut.

Aber mit Maxell Bändern hatte ich noch nie Probleme. Bänder von dieser Firma gelten allgemein als sehr unproblematisch und langzeitbeständig.

Mit BASF hatte ich schon katastrophale Erlebnisse, gerade mit LP35 und DP26. Die rückseitenbeschichteten Varientan davon (LPR35, DPR26) sind noch eingeschränkt brauchbar, aber andere waren Kandidaten für die Tonne.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#29
Ihr habt natürlich recht. Die amis sind von AMPEX, also siehe oben..
Mein 720m-Band von Maxell ist Spitzenqualität, das würde ich wieder kaufen.
Sorry, Verwechslung meinerseits.
Grüße
wiedeholm
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#30
Weiß vielleicht zufällig jemand etwas über das BASF/Emtec PER 368 zu berichten?
Wurde früher häufig bei Filmdreharbeiten mit der Nagra benutzt. MfG.
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#31
´
Das ist die Langspielversion des PER528, im Prinzip gelten die Aussagen über das PER528. Im Großen & Ganzen ein gutes Material, nur eben relativ selten zu bekommen. Beim Rundfunk wurde es -wie erwähnt- für die Reportagegeräte verwendet, weil es eben zum 528 paßte und auf den stationären Studiomaschinen verwendet werden konnte. Ein Kopffresser ist es nicht.

Gar nichts zu tun hat das PER368 mit dem PEM / SM468. Dessen Langspielversion hieß bei Agfa PEM368.

Das Langspiel- Rundfunkband von BASF war das LGR40, zu erkennen an seiner gelblich- grünen Rückseite.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#32
Zitat:Frank postete
Gar nichts zu tun hat das PER368 mit dem PEM / SM468. Dessen Langspielversion hieß bei Agfa PEM368.
Wobei man erwähnen sollte, dass PEM 468 und 368 außer der Namensähnlichkeit nicht viel gemeinsam haben. Die Bänder sind zueinander völlig inkompatibel, mehr noch als PEM zu SM 468.
Zu PER 368 ist mir auch nichts negatives bekannt.
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#33
Zitat:Frank postete
...

Das Langspiel- Rundfunkband von BASF war das LGR40, zu erkennen an seiner gelblich- grünen Rückseite.
Falsch!! Big Grin
Das gelblich-grüne was das PES40. Ich hatte mal so eins, das hat aber geschmiert. ->Tonne.
Das LGR40 ist [color="#008888']türkis[/color]grün.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#34
Beruhigt mich, da ich noch eine Menge von dieser Bandsorte habe und sie auf der Revox als auch auf den Reportgeräten benutze. Vielen Dank.
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