Magnetische Abschirmung Bänder
#1
Noch ne Frage!
Da ich TB-Gerät und Lautsprecher in eine Regalwand eingebaut habe,
möchte ich die Bänder ebenfalls dort unterbringen.

Sind die Bänder im Schuber vor magnetischer Beeinflussung ausreichend geschützt, auch wenn sie in unmittelbarer Nähe (10cm) von Lautsprechern stehen?

Wolfgang
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#2
Eine Weisblechdose bringt schon eine gewisse Abschrirmung. Frage hierzu mal den Darklab Frank...
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#3
Zitat:Matze postete
Eine Weisblechdose bringt schon eine gewisse Abschrirmung. Frage hierzu mal den Darklab Frank...
Das mag stimmen, ist aber optisch nicht gerade der Kracher.
Sieht halt besser aus, wenn alles zusammen eine optische Einheit bildet.

Wolfgang
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#4
Ich würde es nicht machen, ein Lautsprechermagnet kann recht kräftig sein.

Vor einiger Zeit hatte ich mal einen kleinen Lautsprecher neben meinem PC-Monitor stehen. Das gab prima Regenbogenfarben. Auch als ich ihn wieder entfernte, hielt der Spuk noch einige Zeit an, die Bildröhre war merkbar magnetisiert.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
´
Ob Stahlblech etwas bringt, wage ich zu bezweifeln, wenn magnetische Abschirmung gewünscht ist, dürfte Mu- Metall die erste Wahl sein, aber das ist eher theoretisch.

Abstand, kostet nix, bringt viel. Technische Notwendigkeiten haben allemal Vorrang vor der Optik. Aber das ist standesamtlichen Klirrfaktoren mitunter schlecht zu vermitteln.......
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Mich würde speziell interessieren, wie empfindlich Magnetbänder auf Magnetfelder reagieren.
Beispiel:
Bei Tonbandgeräten mit eingebauten Lautsprechern laufen bzw. liegen die Bänder nur 3-4cm vom Lautsprechermagneten entfernt und das scheint sie nicht sonderlich zu beeinflussen.

Wolfgang
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#7
Zitat:wde postete
Bei Tonbandgeräten mit eingebauten Lautsprechern laufen bzw. liegen die Bänder nur 3-4cm vom Lautsprechermagneten entfernt und das scheint sie nicht sonderlich zu beeinflussen.
Den Eindruck habe ich auch. Das ist seltsam, denn die Hersteller empfahlen doch immer und überall, Bänder von elektrischem Gerät fernzuhalten. Dabei sind ja die Bänder auch AUF der Maschine nicht allzuweit weg vom tonbandeigenem 'Elektrosmog'... Seltsam...
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#8
Ich hatte meine Bänder früher mal im Regal direkt über der Anlage stehen (in der Reihe darunter standen Cassettendeck, Nakamichi T-100, Revox A78 und A76). Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Bänder, insbesondere die, die direkt über dem Verstärker standen, im Laufe der Jahre merklich an Höhen verloren haben, trotz 19cm/s. Daraufhin habe ich die Bänder neu bespielt und weit weg von elektrischen Geräten und Lautsprechern gelagert -> klingen nach 20 Jahren alle noch frisch Smile
Es scheint also angebracht, bespielte Bänder nicht über längere Zeit magnetischen Feldern jedweder Art auszusetzen Wink
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#9
Hallo Wolfgang,

ich würde bei den Bändern 10 cm Sicherheitsabstand nach allen Seiten einzuhalten versuchen (man kann notfalls im Regal ein paar Bücher dazwischenstellen).

Dabei sind möglicherweise die Lautsprecher nicht die alleinigen Risikofaktoren, sondern vielmehr andere Elektrogeräte. Angeregt durch Deine Frage habe ich mal ein kürzlich bei Conrad besorgtes Messgerät zur Hand genommen (ME3830B Elektrosmog Analyser von Gigahertz Solutions), das alternativ auch die magnetische Flussdichte in nT (=Nano-Tesla) anzeigt. Direkt neben den Lautsprechern (Grundig 3-Wege Aktivbox 20) liegen die angezeigten Werte zwischen 50 - 100 nT, in 10 cm Abstand jedenfalls unter 50 nT. Dagegen "strahlt" ein Sony DAT-Recorder 59ES munter oberhalb der Messgrenze von 2000 nT (jedenfalls auf der rechten Seite, wo nicht das Bandlaufwerk sitzt). Übrigens verringert sich bei manchen Geräten der zu messende Wert entscheidend, wenn man lediglich den Netzstecker herumdreht.

Ich bin mir darüber im klaren, dass solche Messungen keinerlei wissenschaftlichen Ansprüchen genügen und dass wir hier im Forum sicher Experten haben, die dazu wesentlich mehr sagen können. Mir hat solch ein Messgerät aber wenigstens einige Anhaltspunkte geliefert, wo ich meine Bänder besser nicht lagern sollte. Und daraus resultiert dann meine eingangs gegebene praktische Empfehlung.
Frdl. Gruß Michael(G)
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#10
Eigentlich ist ja der Magnet eines Lautsprechers ein mehr oder minder geschlossenes System.

Dennoch produzieren Lautsprechermagnete ganz gut Feld außerhalb.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste...


Andreas, DL2JAS
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#11
Hallo,
die Situation eines magnetischen Feldes kann man sehr gut mit einem
Kompaß feststellen, wenn beim gleichförmigen Bewegen die Nadel
abgelenkt wird.
Aber Vorsicht, die Nadel selbst ist auch magnetisch, d.h. bei Annäherung an einen eigentlich unmagnetischen (Eisen)-Gegenstand zieht dieser die
Nadel an.
Einfach ein bißchen experimentieren um zu erfahren wo überall Magnete stecken die man nicht vermuten würde z.B. im Telefonhörer.

pausenprofi
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#12
Wenn man Glück mit den Suchwörtern hat, liegt eine Antwort ganz nah.

http://www.tonbandwelt.de/texte/band/pdf/stabil.pdf

Dennoch ist mir nachfolgender Ausschnitt aus o.g. Webseite nicht logisch nachvollziehbar.

Der Vollständigkeithalber sei erwähnt, daß externe Magnetfelder, die während der Aufzeichnung wirksam werden, bedeutsam kritischer zu sehen sind.

Beispiel: Dann müßten die Dauermagnete von Einbaulautsprechern in Tonbandgeräten oder die Nähe eines anderen Lautsprechers während der Aufnahme ein größeres Problem darstellen, als die Lagerung in ähnlicher Reichweite.

Wolfgang
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#13
Zitat:wde postete
Der Vollständigkeithalber sei erwähnt, daß externe Magnetfelder, die während der Aufzeichnung wirksam werden, bedeutsam kritischer zu sehen sind.

Wolfgang
Gemeint ist hier die besondere Sensibilisierung des Magnetbandes während der Hochfrequenzvormagnetisierung in Bezug auf Fremd-Magnetfelder.

Magnetbänder reagieren nach einer Aufzeichnung wesentlich unempfindlicher auf Fremdfelder, als allgemein angenommen wird.

Praxis:

Selbst bei hochwertigen Studiomaschinen sitzen die Bandwickel unmittelbar über den starken Wechselfeldern der Wickelmotoren, ohne hierbei Schaden zu nehmen. Es ist nicht einmal eine magnetische Abschirmmaßnahme, in Form eines abschirmenden Stahlbleches, vorgesehen. Beim Bremsvorgang werden die Motoren außerdem mit hohen Gleichströmen beaufschlagt, was zu erheblichen magnetischen Gleichfeldern führt, ohne das die Magnetisierung des Bandes beeinträchtigt wird.
Magnetische Abschirmmaßnahmen werden nur in Bezug auf Tonköpfe(Induktivitäten), Verstärker(Röhren) und Signalleitungen notwendig.

Um die relative Unempfindlichkeit des Bandes gegenüber Magnetfeldern zu demonstrieren, sollte man eine Probeaufnahme absichtlich einem Magnetfeld aussetzen.
Z.B. kann man versuchsweise einen kleinen Permanentmagneten während der Wiedergabe dem Magnetband nähern und über Lautsprecher kontrollieren ab welcher Entfernung eine Beeinträchtigung eintritt.

Ihr werdet Euch wundern wie klein dieser Abstand werden muß, um eine An-bzw. Löschung der Aufzeichnung zu bewirken.

Bei "besseren" Bandmaterialien(Cr), wie z.B. in der Kassettentechnik üblich, wird es noch schwieriger eine Aufzeichnung mittels Fremdmagnetfelds zu löschen.
Kassettengeräte die für Reineisen-Band (Metal-Pos.) ausgelegt sind, besitzen extra starke Löschgeneratoren und Doppelspaltlöschköpfe, um Aufzeichnungen vollständig löschen zu können. Ältere Gerätegenerationen sind oft nicht einmal in der Lage eine Aufzeichnung auf Reineisen-Kassetten anzulöschen(ausprobieren!).

Trotz dieser Gegebenheiten sollte der ernsthafte Tonbandfreund seine wertvollen Aufzeichnungen nicht dauerhaft in unmittelbarer Nähe von Magnetfeldern lagern, da hier auch andere Faktoren wie z.B. Zeit und Temperatur eine gewisse Rolle spielen.

Bernd
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#14
D A N K E

Habe eine Menge dazugelernt.

Wolfgang
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#15
Ich wundere mich, dass in dieser Diskussion ein bestimmtes Stichwort fehlt: Agfa Symmetrierband, auch "Sprossenband" genannt. Das war ein Magnetband (gab es auch als Magnetfilm), das wie ein Zebrastreifen beschichtet war, also ca. 5 mm Magnetschicht - 5 mm unbeschichtete Folie - 5 mm Schicht und so weiter (mm ist kein Verschreiber!). Zweck dieses Bandes war, Gleichstörungen aufzuspüren, die aufgrund unsymmetrischer HF-Ströme auf dem Magnetband einen Gleichfluß erzeugten. Der machte sich beim Schneiden - beim Magnetfilm kann man nur "senkrecht" schneiden - durch erhebliche Knacker bemerkbar, die kaum anders als durch punktweises Löschen (ja wie wohl!) zu entfernen waren.

Wenn man also das Symmetrierband in Stellung Aufnahme "löschte" und trotzdem noch ein erheblicher Störpegel festzustellen war, musste der HF-Strom symmetriert werden - nicht einmal alle Studiomaschinen konnten das.

Physikalische Grundlage waren die rasch aufeinanderfolgenden, steilen Induktionsstöße (Stichwort d-phi nach dt), die jede Gleichmagnetisierung sofort hörbar werden ließen.

Mag sein, dass bei Amateuranwendungen eine Gleichfeldmagnetisierung keine solchen Folgen wie im Studiobetrieb zeitigt; immerhin wird der Klirrfaktor 2. Ordnung, der normalerweise keine Rolle spielt (der Störenfried ist der der 3. Ordnung) um einiges anwachsen. Ich habe aber keine Vorstellung, ab wann das hörbar wird.

Für die Experimentierfreundigen unter den Mitlesern rege ich an, den Grundgedanken des Symmetrierbandes nachzustellen:

Man klebt ein Stück Vorspannband mit senkrechter Klebestelle an ein Magnetband und lässt beides in Pos. "Aufnahme" durchlaufen. An der Schnittstelle sollte bei Wiedergabe normalerweise kein oder nur ein leiser Knack zu hören sein. Dann nähert man die Klebestelle schrittweise (!) einem Gleich-Magnetfeld und lässt das Ganze nach jeder "Annäherung" in Stellung Wiedergabe durchlaufen. Ab wann wird der Knack lauter? Das ist ein Kennzeichen für die Entfernung, die schon zu klein ist!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#16
Zitat:pausenprofi postete
...
Einfach ein bißchen experimentieren um zu erfahren wo überall Magnete stecken die man nicht vermuten würde z.B. im Telefonhörer.

pausenprofi
Kann es sein, daß die Hörkapsel beim Telefon auch ein Lautsprecher mit Magnet ist???


Andreas, DL2JAS
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#17

Ein wenig anschauliche Unterstützung zu Beitrag Nr. 014015:

[Bild: AGFA-Symmetrierband.6.3.jpg]

P.N.

und etwas Grundlagennachführung... mfg Pit 2024

©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#18
Lieber Pit!

Prima Bild, selbst hier im Forum dürften nur wenige Leute Sinn und Aussehen von Sprossenband kennen...


Andreas, DL2JAS
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#19
Zitat:Kann es sein, daß die Hörkapsel beim Telefon auch ein Lautsprecher mit Magnet ist???
Bei älterenTelefonen mit einem durch eine Wendelschnur verbundenen Handapparat sind sogar relativ kräftige Permanentringmagnete in der Hörkapsel eingebaut.
Zur Kontrolle einfach Hörer aufschrauben (2 Schrauben durch Plomben verdeckt oder bei ganz alten Telefonen Schraubabdeckung an der jeweiligen Kapsel).

Wolfgang
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#20
Das tut ja richtig gut, dieses Symmetrierband wenigstens im Foto noch mal zu sehen. Bemerkenswert die Längenangabe: 3 m!

Wenn ich die richtigen Schlüsse aus dem Karton-Design ziehe, dürfte das Symmetrierband noch Ende der 1980er Jahre verkauft worden sein.

Die Idee zum Symmetrierband soll Dr. Friedrich Krones - Gentlemen, wir lüften unsere Kopfbedeckungen - gekommen sein, als zufällig ein gleichfeldmagnetisierter Magnetfilm mit der Perforation über ein Wiedergabekopf-System lief. Da gab es ja auch so eine Art sprossenförmige Beschichtung.

F.E.
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#21
Und wie bei unserem Wiener in Leverkusen üblich, wurden gleich Nägel mit Köpfen geschmiedet:

Krones, Friedrich, Das "Agfa Magneton-Symmetrierband"[,] ein Hilfsmittel zur Überprüfung von Magnet-Tongeräten. Sonderdruck aus: Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa Leverkusen - München. Band III. Dezember 1961. Leverkusen etc., Berlin etc. 1961/1962.

48 Seiten, nur zum Symmetrierband....

Hans-Joachim
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#22
Lieber Hans-Joachim, ich hab' diese Veröffentlichung auch noch als Broschüre, und wenn meine derzeitige "Beschäftigung" beendet ist, will ich das mal gern scannen und allgemein zugänglich machen, auch wenn die Materie manchmal ganz schön anspruchsvoll wird.

Wie bist du nur an diese ausgesprochen seltene Publikation gekommen ... muss ein strahlend schöner Tag gewesen sein! Hauptsache, der Band ist in guten Händen!

F.E.
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