Ersatz-Reibrad für Lenco 75 gesucht
#1
Gibt es eine Adresse, wo man solcherlei Verschleißteil bekommen könnte?
Danke für die Hilfe!
Martin
Zitieren
#2
Hallo Martin,

mir ist selber nichts bekannt wo man besagtes Reibrad bekommen könnte.
Welches Problem hast Du denn damit?

Gruß
Jürgen
Zitieren
#3
Hallo Jürgen!

Der L 75 gehört einem Freund von mir. Nach seiner Aussage zerbröselt das Rad. Natürlich nicht komplett, aber an der Oberfläche wenn man dran reibt. Er hatte es schonmal mit Aceton angelöst (ob das ne gute Idee war?), aber das hat nicht lange geholfen. Mittlerweile stimmt wohl der Durchmesser des Rades auch nicht mehr, weshalb der Lenco nicht mehr mit den exakten Umdrehungen läuft. Kurzum: Ersatz muß her.

Ich denke, ein L 75 gehört nicht zum Schrott, sondern in Ordnung gebracht. Wäre schade um ein wirklich gutes Stück.

Gruß
Martin
Zitieren
#4
Hallo Martin,

wie Du schon richtig geschrieben hast Aceton und Gummi sind zwei Welten die nicht zusammen gehören. In diesem Fall wurde nur verschlimmbessert, wie ich immer sage.

Da hilft meines Wissens nur einen äußerlich Bemitleidenswerten bei Ebay zu schießen und diesen dann auszuschlachten.

Gummi gehört mit Glyzerin oder Talkum gepflegt und nicht mit was anderem. Aber nicht auf die Reibflächen auftragen, die werden sonst "rutschig" und somit ist kein vernünftiger Kraftschluss gegeben.

Gruß
Jürgen
Zitieren
#5
Zitat:maddin2 postete
Mittlerweile stimmt wohl der Durchmesser des Rades auch nicht mehr, weshalb der Lenco nicht mehr mit den exakten Umdrehungen läuft. Kurzum: Ersatz muß her.

Gruß
Martin
Martin,

der Reibraddurchmesser hat keinen direkten Einfluß auf die Plattenteller-Drehzahl, denn es ist ja "nur" ein Zwischenrad, welches die Kraft von der Motorachse auf den Teller 1:1 überträgt. Für die Drehzahl des Tellers ist nur die Motordrehzahl und ihr Durchmesser verantwortlich. Der Drehzahlverlust ist auf Friktionsverlust durch die porös gewordene Gummi-Oberfläche zurückzuführen (wie bei einem alten Autoreifen).

Mit etwas Bastelgeschick kann man ein ähnliches Reibrad einer anderen Type einbauen.

Welche Abmessungen hat denn das Rad?

Bei reibradgetriebenen Plattendrehern mit 3...4 Geschwindigkeiten sollte man annähernd die Originalabmessungen einhalten, da es sonst, je nach Konstruktion, auch Probleme mit der mechanischen Geschwindigkeitsumschaltung geben kann. Einfacher wird es, wenn Du nur eine Drehzahl benötigst.

Es gibt auch die Möglichkeit eines "letzten Versuchs".
Man kann das ausgebaute und gründlich gereinigte (entfettete) Reibrad mit seinem Sinterlager auf einen passenden Dorn (Nagel o.ä.) aufnehmen und in etwa einem Winkel von 45° an einer schnellaufenden Schleifscheibe etwas abschleifen. Der Gummi ist in der Regel unter der verhärteten, porösen Schicht noch besser in Ordnung.
Der schräge Anhaltewinkel ist nötig, damit das Reibrad nicht mit der vollen Geschwindigkeit der Schleifscheibe mitläuft und sich somit die Schleifwirkung aufheben würde.

Bernd
Zitieren
#6
Hallo Bernd,

so ganz kann ich Deinem Gedankengang nicht folgen, da mit der Abnahme des Durchmessers des Reibrades auch dessen Traktion abnimmt. Somit kann ein Plattenspieler auch seine Geschwindigkeit nicht mehr korrekt halten.

Gerade bei Plattenspielern wie Lenco, Garrad, und Thorens TD 124 und Artverwandten kommt es auf Genauigkeit im Größenverhältnis an, da diese mehrere Geschwindigkeiten haben.

Siehe dazu auch einmal das Bild eines offenen TD 124 an und klicke aus das Bild, dann siehst Du die große Auflösung und erkennst weshalb.

https://magnetofon.de/galerie/displayima...m=15&pos=8

Gruß
Jürgen



Nachtrag:

weiterhin wird durch die Abnahme des Durchmessers beim Reibrades, als Zwischenglied, das Übersetzungsverhältniss geändert und somit stimmt die Geschwindigkeit nicht!
Zitieren
#7
Bernd liegt mit seiner Meinung schon richtig.
Das Reibrad wird von der Motorwelle angetrieben, und wenn sein Durchmesser kleiner wird, dann läuft es halt schneller. Das, was am Plattenteller ankommt, ist im Ergebnis gleich. Der Durchmesser des Reibrads sollte aber nicht zu sehr vom Soll abweichen. Auch beim TD124 würde sich ein leichtes Reduzieren des Reibraddurchmessers nicht auf die Geschwindigkeit auswirken.
Gruß
Heinz
Zitieren
#8
=> Jürgen

Wenn Du hast
# ein treibendes Rad (Rad 1)
# ein Zwischenrad (angetrieben und treibend zugleich)
# ein getriebenes Rad (das Nutzrad,an dem die Drehzahl stimmen soll)

dann ist der Durchmesser des Zwischenrades unerheblich. Stell Dir vor, die Durchmesser wären alle gleich. Rad 1 treibt Rad 2. Bei einem Übersetzungsverhältnis von 1:1 läuft Rad 2 mit der gleichen Drehzahl wie Rad 1. Gleiches gilt für den Sprung von Rad 2 zu 3. Es laufen also alle 3 Räder mit der gleichen Drehzahl.

Angenonmmen, das mittlere Rad erleidet nun einen Durchmesserschwund auf die Hälfte des ursprünglichen Durchmessers. Dann ist zwischen Rad 1 und 2 ein Übersetzungsverhältnis von 1:2, das mittlere Rad dreht also doppelt so schnell wie das erste. Mit dieser doppelten Drehzal treibt es das dritte Rad an. Da das zweite Rad nur den halben Durchmesser hat, ist das Übersetzungsverhältnis 2:1, das dritte Rad läuft also halb so schnell wie das zweite. Da letzteres doppelt so schnell wie das erste läuft, ist die Drehzal von Rad 3 gleich der von Rad 1. Daran würde sich nur dann etwas ändern, wenn Rad 1 oder Rad 2 verschiedene Durchmesser hätten.

Bei diesen Betrachtungen geht von von einem schlupffreien Antrieb aus. Wenn bei einer Übertragungsstell Schlupf vorliegt, dann geht natürlich Drehzahl verloren. Das ist aber kein Durchmesserproblem sonden liegt an mangelnder Friktion.
Michael(F)
Zitieren
#9
Zitat:Jürgen Heiliger postete
Hallo Bernd,
so ganz kann ich Deinem Gedankengang nicht folgen, da mit der Abnahme des Durchmessers des Reibrades auch dessen Traktion abnimmt. Somit kann ein Plattenspieler auch seine Geschwindigkeit nicht mehr korrekt halten.
Die Traktion nimmt zwar theoretisch ab, da sich durch den kleineren Radius (z.B. durch Überschleifen) die Berührungsfläche der Räder minimal verringert, die Werte liegen aber nur im Promillebereich. Als anschaulicher Vergleich wieder der Autoreifen.
Stell Dir den Traktionsunterschied zwischen zwei Reifen vor die um einige Zentimeter im Durchmesser differieren.
Wesentlicheren Traktionsverlust verursacht hier die Alterung und Versprödung der Gummibeschichtung des Reibrades.

Zitat:weiterhin wird durch die Abnahme des Durchmessers beim Reibrad, als Zwischenglied, das Übersetzungsverhältniss geändert und somit stimmt die Geschwindigkeit nicht!
Hier liegst Du natürlich völlig daneben, denn das Übersetzungsverhältnis zwischen Motor-Pully und Plattenteller wird durch den Reibraddurchmesser überhaupt nicht beeinflußt.
Michael hat es inzwischen mustergültig erklärt.

Auf Jürgens schönem Bild (TD24) ist ein Antrieb mit einem Vorgelege zu sehen.
Der Motor treibt hier über einen Riemen ein Vorgelege (Stufenrad) an.
Der eigentliche Reibradantrieb findet erst zwischen Stufenrad und Plattenteller statt. Diese Variante vereinigt die Vorteile beider Antriebsarten.
Der Riementrieb sorgt für eine gute mechanische Entkopplung (akustische Filterwirkung) des Motors vom Reibradgeriebe und damit vom Plattenteller (Verbesserung des Rumpel-Geräuschspannungsabstandes).
Das Reibradgetriebe bietet den Vorteil der problemlosen Umschaltung zwischen mehreren (3...4) Geschwindigkeiten.
Beim reinen Riementrieb sind i.d.R. zwei Geschwindigkeiten (33/45) üblich, da die verwendete Antriebspeese beim Umschalten in ihrer Elastizität sehr gefordert wird und der Umschaltvorgang zwischen 45/78 durch den großen Durchmesserunterschied des Trieblings mechanisch Schwierigkeiten bereitet.

Gruß

Bernd
Zitieren
#10
Hallo Jürgen, Du meldest Dich nicht mehr?
Zitieren
#11
Hi Bernd,

wieso sollte ich?

Michael F und Du habt mir erklärt dass ich falsch liege mit meiner Ansicht und deshalb ist das Thema für mich erledigt.

Auch wenn ich immer noch der Ansicht bin dass in obigen Fall die Traktion dann abnimmt und somit die Geschwindigkeit nicht mehr sauber eingehalten werden kann.

Gruß
Jürgen
Zitieren
#12
Mit der Traktion hast Du theoretisch recht, denn je größer ein R-Rad ist, desto größer ist seine Berührungsfläche.

Wir wollen hier ja auch nicht streiten, wir wollen nur die Problematik, so gut es eben geht, klären.

Gruß

Bernd
Zitieren
#13
Lieber maddin2!

Lege mal das Rad auf einen Scanner für ein aussagekräftiges Bild. Dann alle Maße angeben, Lager nicht vergessen. Eventuell hat ja jemand sowas noch oder ein recht ähnliches Exemplar, was man passend machen kann.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#14
Zitat:capstan postete

Welche Abmessungen hat denn das Rad ????

Bernd
Andreas,

hab das auch schon versucht, aber allzugroß scheint das Interesse an einer Lösung nicht zu sein?
Zitieren
#15
Das Reibrad des L75 besteht aus einem verstrebten Plastikkern, auf den ein Gummiring keilförmigen Querschnitts aufgezogen ist. Die Achse des L75-Motors ist vollständig konisch abgedreht, die Eichung der Umlaufgeschwindigkeit erfolgt über Rasten an der Bedienungsoberfläche, in die der Geschwindigkeitswählhebel gelegt wird. Die Position dieser Rasten ist fein einstellbar und mit Schrauben zu fixieren.

Im Gegensatz zu den Dual-Reibrädern, deren Gummikaschierung um eine verbiegungsanfällige Metallplatte herumvulkanisiert war, liefen die mir bekannten L75-Reibräder per se immer sehr schön rund. Mitunter verschob sich der keilförmig geschliffene Gummiring, was dann hörbare Gleichlaufschwankungen (konische Achse) zur Folge hatte. Der Gummiring war dann aber an den 'Fehlstellen' nach Aufsicht so justierbar, dass die Wiedergabe von neuen meinen Anforderungen entsprach.
Auf den Plastikkern sollte man daher mit der entsprechenden fachlichen Kompetenz eigentlich einen neuen Gummiring aufziehen können. Unser fernöstlicher Maschinendoktor hat doch dazu allerlei Einsichten: MGW, bitte übernehmen Sie!

Hans-Joachim
Zitieren
#16
Zitat:capstan postete
Zitat:capstan postete

Welche Abmessungen hat denn das Rad ????

Bernd
Andreas,

hab das auch schon versucht, aber allzugroß scheint das Interesse an einer Lösung nicht zu sein?
Hallo Leute!
Zunächst mal besten Dank für Euer Mitdenken und Mittüfteln. Das mit der Unerheblichkeit des Raddurchmessers wußte ich auch noch nicht. Interessant !!

Ja, wenn man was für Freunde macht.....

Besagter Bekannter äußerte, daß er leider nicht in der Lage sei, den Plattenteller abzunehmen, da er "vergessen" habe, wie er das früher mal gemacht habe.......

Was soll man da sagen?

Euch nochmal vielen Dank, wenn er wirklich nochmal Interesse zeigen sollte, werde ich diesen Thread wiederbeleben.

Beste Grüße!
Martin
Zitieren
#17
Wenn die Sache so ist, wird ein neues RR wohl auch nicht viel nützen?

Da scheinst Du mehr Interesse an der Reparatur zu haben , als der Besitzer des Plattenspielers selbst, oder?

Bernd
Zitieren
#18
Zitat:capstan postete


Da scheinst Du mehr Interesse an der Reparatur zu haben , als der Besitzer des Plattenspielers selbst, oder?

Bernd
Könnte man fast meinen Wink

Nein nein, er hatte mich schon von sich aus angesprochen, ob ich nicht mal nachfragen könne. Nur wenn er mir dann mit so einem Käse kommt....

Wie nimmt man nun denn den Teller ab?

Gruß, Martin
Zitieren
#19
Tellerabnahme

Ohne Gewähr, denn es ist schon spät, und mein Erinnerungsvermögen hat sich bereits zur Ruhe begeben: Ich meine, von der Unterseite her. Das Achslager müßte seitlich in der Mitte eine Schraube haben, die man löst. Dann, so glaube ich, geht der Teller weg.
Gruß
Heinz
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste