Echtzeitzählwerk
#1
Michael postete in einem anderen Thread:
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"... rege ich an, ein Echtzeitzählwerk zum Nachrüsten zu bauen. Sowas gab es mal für die A/B 77, Kam aus England, wurde in irgendeiner Bastlerzeitschrift vorgesellt und ich weiß nicht mehr wo.

Das ganze sah so aus: Ein kleines Gehäuse mit Lager und Rolle (Innen der Drehgeber) wurde seitlich an das Gehäuse der Maschine gebaut und das Band darüber gelegt. In einem Extragehäuse war dann noch die Digitalanzeige mit den Einstell- und Umstellmöglichkeiten untergebracht, das konnte auf das Gerät gestellt werden oder sonstwohin. Verbunden war alles über ein Kabel.

Nachteil: Das Band läuft über eine Rolle mehr. Es ist zu prüfen, ob sich das negativ auswirkt.

Vorteil: Kann problemlos von einer Maschine zur anderen portiert werden."
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Ich würde noch ergänzen: batteriegepuffert müsste es schon mind. sein.
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#2
Mein Vorschlag:
1) Das eh vorhandene Lager mit einer Markierung ( Lack, Klebeband) versehen.

2) Lager mit Lummi anstrahlen und eine Fotodiode so anordnen, dass sie die Hell / Dunkelimpulse zählen kann. (Zähler gibt es als Bausätze)

3) jetzt wird es schwierig:einen Teiler finden, der die Impulse, die ja eigentlich nur die Umdrehungen zählen, in Zeitangaben umsetzt.

Ob aber der Erfolg in vernünftigem Verhältinis zu den Kosten steht, ist eine andere Frage. Ich habe mal in mein Manual zur PR99 geguckt, das ist sehr aufwändig, selbst ohne die Locatorschaltung.

Frank (darklab)
der froh über den eingebauten Zähler ist.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Das ist doch total unrealistisch-anspruchsvoll und umpfig obendrein.

Besser ist es, die Umdrehungen beider Spulen zu zählen
und beide Ticks/s mathematisch in's Verhältnis zu setzen...

Da ist die IR-RC mehrfach realistischer.
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#4
==>gx285
Ob das so einfach mathematisch ins Verhältnis zu setzen ist?
Bei Cassettengeräten ging das nur bedingt, und da waren die Wickelkerne immer gleich, also ideale Voraussetzungen.

Bei Bandmaschinen hast Du
- unterschiedliche Banddicken
- unterschiedliche Kerndurchmesser

Hab' das noch nicht genau durchdacht, aber die Lösung mit einem Rolle, die die Impulse abgibt bzw. abnehmen lässt halte ich für das sinnvollste.

==> Frank
Auf das Lager würde ich mich nicht verlassen, das hat sicher Schlupf und zeigt ungenau an.

- Michael -
Michael(F)
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#5
Mit der Zeit t im mathematischen Ansatz müßte das gehen.

Man kann feststellen in einem Zeitintervall, wieviel die eine Spule
langsamer und die andere schneller dreht - kontinuierlich.
Allerdings eine f(t), also mit Infinitesimal-Rechnung.

Wenn eine Umdrehung viele Impulse erzeugt, kann das recht genau sein.
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#6
Ich habe mit dem Problem der auf- und abwickelnden Spulen mal meine Mathe-Lehrerin belästigt, so vor ca. 25 Jahren. Elisa, so nannten wir sie, war eine überaus gute Mathematikerin, mit einem messerscharfen Verstand. Sie hat a) angezweifelt ob es überhaupt geht und b) wenn überhaupt auf das nachfolgende Studium verwiesen. Dort habe ich mich nicht mehr mit dem Thema befasst, und heute sind meine Mathekenntnisse verkümmert.

Die Drehzahl wird ja bei der abwickelnden Spule kontinierlich schneller, bei der aufwickelnden kontinuierlich langsamer. Die f(t) wird immer anders verlaufen, je nach dem
a) wie dick das Band ist
b) wie eng es gewickelt wird
c) wie groß die Startdurchmesser sind (Kern der Spulen)

Selbst wenn man das rechnen kann, so halte ich es für fraglich, ob die erzielten Ergebnisse genau genug sind.

Gegenentwurf:
Eine Rolle mit 30,23 mm Durchmesser hat einen Umfang von 9,5 cm, also von "1 sec Bandmaterial" bei dieser Geschwindigkeit. Zählst Du die Umdrehungen, so zählst Du die Secunden. Jetzt braucht man noch einen Zähler, der nicht von Eins bis irgendwas hochzählt, sondern nach 59 auf 1.00 usw. und nach 59.59 auf 1.00.00.

Jetzt braucht man noch eine Logik, die dafür sorgt, daß bei 9,5 jeder Impuls gezählt wird, bei 19 nur jeder zweite.

Ich bin kein Fachmann für Elektronik, aber sowas müsste sich in den einschlägigen Katalogen doch Finden.

- Michael -
Michael(F)
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#7
Ich habe mir mal die Schaltungsunterlagen der PR99 angesehen. Dort kommt die (natürlich verfeinerte) Lagerlösung zum Einsatz. Den größten Aufwand hat Studer mit dem Autolocator getrieben, die reine Zeitberechnung ist nicht so aufwändig. Ich bin wie Michael der Meinung, dass die Messwerte nicht von den Spulen kommen sollten, sondern vom Bandpfad. Wer allein AEG- Kerne verwendet, kommt mit der Spulenmethode vielleicht zum Ziel, alle anderen Kombinationen erfordern eine Programmierung mit der Eingabe der Kerndurchmesser.

Aber mal eine Frage aus der Praxis: braucht man im Heim / Hifibereich wirklich Echtzeitzähler?


Nachdenkend,

Frank (darklab)
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Brauch man Echtzeitzähler? Als junger Mensch hätte ich so etwas 'gebraucht'. Da hatte man die Zeit noch, sich mit der Zeit zu beschäftigen, Zeiten auszurechnen und zu vergleichen oder nur niederzuschreiben bzw. mit den Zeiten der LP zu kalkulieren. Wenn ich es perfekt haben wollte, würde ich tatsächlich die Zeiten der LP berücksichtigen (dort sind sie ja oftmals für jeden Titel angegeben).

Richtig lieb gewonnen habe ich hingegen die Meter-Zähler wie z.B. von ASC oder Philips, da weiss ich eher Bescheid, wann das Band dem Ende zugeht.

Aber Michael hat schon recht, die eierigen mechanischen Zählwerke, die lustlos implementiert wurden, die kann man sich eigentlich sparen. Es sollte für jedes TB ein Meßgerät geben, dass tonband- und tonbandgeräteunabhängig arbeitet - und da sind Stunden, Minuten, Sekunden oder aber Meter und Dezimeter erste Wahl.

Häufig finde ich bei alten Bändern auch Inhaltsverzeichnisse, wo die Leute dann Zählwerkstände neben einen Titel geschrieben hatten, Beispiel:

Hannes Wader 0200 - 0367
Jennis Joplin 0367 - 0498

usw. Toll! Und was hätte der gute Vorbesitzer gemacht bei einem Gerätewechsel? Und was kann ich heute damit anfangen? Auf welchem Gerät hat er denn aufgenommen? Habe ich so ein Gerät da?
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#9
Echtzeit ist schon praktisch, weil man dann beim Aufnehmen weiß, ob das Band reicht oder nicht.

Es gibt aber noch ein anderes Motiv:
Da sammeln sich diverse Bänder an, man hört sie durch und entdeckt ein hörenswertes Stück, daß man gerne wieder finden möchte. Also wird ein Zählwerksstand notiert - der des Geräts, auf dem man abspielt. Irgendwann will man das Stück auf einer anderen Maschine wieder finden und steht im Schilf!

Also braucht man einen Zähler der gleich ist für alle Maschinen, damit ein Band auf veschiedenen Maschinen die gleichen Zählerstände hat. Es bietet sich an, dies in Echtzeit zu machen. Alternativen: In Bandlänge. Es würden auch willkürliche Zahlen gehen, Hauptsache immer gleich von Maschine zu Maschine.

Eine Komfort-Lösung ist natürlich umschaltbar, und man kann auch die Zähler anderer Maschinen emulieren. Also das Band von der alten Uher eingelegt, ein paar Tasten gedrückt und schon kann man seine alten Archivaufzeichnungen verwenden.

- Michael -
Michael(F)
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#10
=> Andreas
bei dem noch zu bauenden Zählwerk würde Dein Problem wie folgt gelöst:

a)Band einlegen
b)auf Null stellen
c)Hannes suchen und bei Beginn o200 eintippen
d)Janis suchen, vor lauter Verzauberung vergessen 0367 einzutippen
e)dies nachholen

Meiner Meinung nach müßte das Gerät jetzt in der Lage sein die korrekten Zwischenzählerstände anzuzeigen, also das unbekannte Zählwerk zu emulieren.

- Michael -
Michael(F)
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#11
Code:
l = PI*u*(d0+b*u);

b = 1/u [l/(PI*u)-d0];

u = SQRT[(d0/2b)^2 + l/PI*b] - d0/2b;

lu2/lu1 = u1/u2;

l = v * t;

l:Länge, u:Umdrehungen, b:Banddicke, d0:Startdurchmesser,
lu:Umfangslänge, v:Geschwind., t:Meßzeit;
Damit kann ich alles generieren an einer Bandmaschine.
Sogar alles automatisch bei PLAY und Reset am Anfang.

Man muß nur je eine Reflexlichtschranke an beiden Wickelmotoren
anbringen und einen Mikrokontroller einbauen.
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