A77 aus Dornröschenschlaf erwecken
#1
Moin an Alle von einem "Neuen".
Nachdem mein Uher SG 520 immer geräuschintensiver wurde (Reibrad, Ersatzrad soll über 50 Euro plus Versand kosten), habe ich ein seit über 20 Jahre unbenutztes Revox A77 ohne Funktionstest (Riiiisiko) erworben.
Frage:
Soll ich das Gerät einfach anschließen und testen, oder ist es sinnvoll bzw. notwendig vorher ggf. schwergängige oder festsitzende Lager/Gestänge (aufgrund der langen Nichbenutzung) zu überprüfen, um evtl. Folgeschäden zu vermeiden?
Ist bezgl. Elektrik/Elektronik etwas zu beachten?

Hoffe auf Eure Erfahrungen
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#2
Mechanische Desaster sind an einer ReVox A77 auch nach zwanzig Jahren nicht zu erwarten und bei evt. Schwergängigkeiten sind hieraus auch keine Defekte zu befürchten.
Jedoch würde ich Dir raten generell eine 20Jahre alte Maschine in fachkundige Hände zu geben um diese einmal insgesamt zu warten und ggf. Instandzusetzten. Das die Elektronk nach so langer Zeit noch einwandfrei oder zumindest in ihren Sollparametern arbeitet ist nahezu ausgeschlossen.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Hallo wde,

erstmal herzlich willkommen.

Wenn die A77 trocken gelagert wurde, sollte es kein Problem sein. Wenn Du denn Netzschalter betätigt hast, muss sofort der Tonwellenmotor laufen. Dann würde ich einen Kopfhörer anschließen und hören, ob bei aufgedrehten Ausgangspegelregler lauschen, ob ein unnatürlich lautes Brummen zu hören ist. Ein leises Brummen ist ok. Wenn Du die Umspultasten einzelnd betätigst, sollte der Bremsmagnet zu hören sein und der jeweilige Wickelmotor sich drehen. Unter der Klappe, unter den Tonköpfen muss links eine Lampe leuchten, die die Bandendeabschaltung steuert. Ist sie an, bleibt ohne Band keine betätigte Taste aktiv. Das passiert übrigens auch, wenn der Fernbedienungsblindstecker hinten am Buchsenfeld fehlt. Das sollte für den Anfang erstmal genügen.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#4
Danke für die schnellen und hilfreichen Antworten.
Das Zitat von Thomas: "Das die Elektronik nach so langer Zeit noch einwandfrei oder zumindest in ihren Sollparametern arbeitet ist nahezu ausgeschlossen." stimmt mich allerdings nicht gerade zuversichtlich.

Was würde die empfohlene Wartung in einer Fachwerkstatt kosten?
Von zusätzlichen Instandsetzungskosten abgesehen.

Dachte, daß ich mit Revox eine qualitative gute Wahl getroffen hätte.
Aber das nach 30 Jahren eine Funktion der Elektronik nahezu ausgeschlossen ist, stimmt mich doch nachdenklich.

Meine Uher SG520 Variocord ist mindestens genau so alt, aber die Elektronik funktioniert noch einwandfrei.

Mal sehn, was auf mich zukommt.

Gruß wde
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#5
Hallo wde,

mit der A77 hast Du die bestmögliche aller Wahlen getroffen. Glückwunsch.

Eine Maschine gehört für optimale Leistung eingemessen und justiert. Nach 30 Jahren ist das nicht mehr unbedingt gegeben. Auch ist es ein großer Unterschied, ob die Maschine 30 Jahre lang benutzt wird - das würde einer A77 nicht viel ausmachen, zumindest der Elektronik nicht - oder ob sie in dieser Zeit unbenutzt eingelagert ist, evtl. unter zweifelhaften Bedingungen. Ausgetrocknete Kondensatoren oder korrodierte Kontakte könnten auftreten. Das meinte der Thomas (gyrator) wohl.

Steck das Ding ein und probiere es aus. mash hat die richtigen Hinweise gegeben. Sind die Grundfunktionen da, kannst Du den Empfehlungen von Thomas folgen und das Schätzchen optimieren lassen.

Vor allem: Laß uns wissen, wie es geht .. Wink
Michael(F)
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#6
Hallo wde,

natürlich hast Du mit Revox eine qualitativ gute Wahl getroffen. Und wie Michael Franz schreibt, kommt es darauf an, was in den letzten 30 Jahren mit der A 77 so passiert ist. Hat sie, wie von Dir erwähnt, die vergangenen 20 Jahre unbenutzt gestanden, so sind sicher einige Bauelemente hinüber.

Unbenutztes Stehen ist schädlicher als ein kontinuierlicher Gebrauch, wie Du an der SG 520 ja hast feststellen können. Das Reibrad als Verschleißteil einmal ausgenommen. Die Revox hat weder Riemen (nur Zählwerk), Rutschkupplungen noch Reibräder.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Freude mit der "alten Dame".

Gruß
Bernd
Gruß
Dreizack
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#7
Nochmals danke für Eure Hilfe.
Der Wiederbelebungsversuch A77 steht am Wochenende an.
Bin gespannt, wie die "alte Dame" ihren Dornröschenschlaf verkraftet hat.
Werde berichten!

Gruß
Wolfgang
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#8
Zitat:mash postete
Hallo wde,

erstmal herzlich willkommen.

Wenn die A77 trocken gelagert wurde, sollte es kein Problem sein. Wenn Du denn Netzschalter betätigt hast, muss sofort der Tonwellenmotor laufen. Dann würde ich einen Kopfhörer anschließen und hören, ob bei aufgedrehten Ausgangspegelregler lauschen, ob ein unnatürlich lautes Brummen zu hören ist. Ein leises Brummen ist ok. Wenn Du die Umspultasten einzelnd betätigst, sollte der Bremsmagnet zu hören sein und der jeweilige Wickelmotor sich drehen. Unter der Klappe, unter den Tonköpfen muss links eine Lampe leuchten, die die Bandendeabschaltung steuert. Ist sie an, bleibt ohne Band keine betätigte Taste aktiv. Das passiert übrigens auch, wenn der Fernbedienungsblindstecker hinten am Buchsenfeld fehlt. Das sollte für den Anfang erstmal genügen.
Hallo Michael,
Habe gerade meine A77 ausgepackt und sie steht nun zum Auftauen (der Paketbote hatte sie bei -2Grad vor der Haustür abgestellt) vor mir.
Bevor ich Deine Ratschläge bzl. erster Test befolge, gibt es noch 2 Ungereimtheiten:
Anstelle der Kopfhörer-und Mikrofonbuchsen (Frontseite mittig) befinden sich dort an meiner A77 3 Drehknöpfe.
Außerdem fehlt der Fernbedienungsblindstecker. Wie könnte man da improvisieren (Pins überbrücken oder dgl.)?
Brauche dringend Hilfe
Gruß
Wolfgang
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#9
Lieber Wolfgang,

der Blindstecker verbindet die Kontakte 1 und 2 der Preh-Fernbedienungssteckbuchse. Also genau hinsehen und nicht irgendetwas anderes verbinden, denn es liegen neben 21 Volt auch noch die Verbindungen zu jedem Tasterkontakt der Laufwerkssteuerung an.

Die Aufgabe der drei Potis auf der Frontplatte deiner A77 ist für uns aus der Distanz nicht durchschaubar, auch wenn eine meiner beiden ORF an ebendieser Stelle wenigstens in den neuerlich aufgebohrten Löchern der Mikrobuchsen 1 und 2 ein Poti und einen Druckschalter besaß, mit dem ich eine Einrichtung zur Veränderung der Tonmotordrehzahl aktivierte und steuerte.

Das aber war mein Werk, welche Werke dein Vorbesitzer vollbrachte, muss deine Analyse klären. Sollte das für dich etwas eng werden, helfen hier eingestellte Fotos.

Hans-Joachim
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