Sony Plattenspieler wechselt ständig geschwindigkeit..
#1
Hallo Ihr!

Aaaalso, ich habe leider sehr wenig Ahnung von Plattenspielern, bin erst seit kurzem wieder im Besitz von einem. Genaugenommen habe ich vor ca. einem Monat einen Sony PS-LX250H sehr günstig gebraucht erstanden. Anfangs lief dieser auch problemlos und ich hatte eine Menge Spaß damit. ..bis gestern! Morgens ist mir aufgefallen, dass sich der Plattenteller noch drehte und wohl die ganze Nacht gelaufen sein muss, wahrscheinlich bin ich abends dagegengestoßen, der Arm war nicht heruntergesetzt, eine Platte lag dabei nicht auf dem Teller. Seitdem Spielt der Motor irgendwie verrückt. Manchmal fängt der Motot sich gar nicht erst an zu drehen, aber meistens dreht er sich zuerst etwas schneller als normal und wird nach ca. 5 Minuten wird er dann nochmal um einiges schneller. Das Betätigen des umschalters zwischen 33 und 45 Umdrehungen zeigt keinerlei Wirkung. Ich habe den Plattenteller auch schonmal abgenommen (habe mir gedacht, dass vielleicht der Riemen ausgeleihert ist, oder so) jedoch dreht sich dabei der Motor genau wie eben beschrieben manchmal gar nicht und wenn doch dann mit den selben Geschwindigkeitsschwankungen.

So jetzt meine Frage: Gehe ich recht in der Annahme, dass das am Motor liegt? Kann man das irgendwie reparieren? Würde es sich überhaupt lohnen sich entsprechende Ersatzteile zuzulegen, sofern man diese überhaupt bekommt?

Ich würde mich extrem freuen, wenn ihr für einen Ahnungslosen wie mich irgendeinen Ratschlag hättet.. Vielen Dank dafür schonmal im Vorraus!

MFG Schmetterhemd
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#2
Lieber Ol' S.,

ehe deine Erfahrungen mit dem Forum aufgrund immanenter Reaktionslosigkeit als niederschmetternd empfunden werden müssen, riskiere ich ein paar Empfindungen von meiner Seite zum Schadensbild. Empfindungen deshalb, weil ich deinen So-Nie-Plattenspieler natürlich nicht kenne, aber weiß, dass die Service-Unterlagen -so man sie nicht anderweitig beiziehen kann- beim Schaltungsdienst Lange zu Berlin aus der Maschine laufen.

Einen Schaden am Motor halte ich in deinem Falle für unwahrscheinlich. Ich würde mich eher mit den (möglicherweise elektronischen) Ein- bzw. Ausschaltern des Antriebs (Endschalter nicht vergessen, so der vorhanden ist), vor allem aber mit der (tendenziell wohl eher einfachen) Steuerlektronik des Antriebsmotors befassen. Da dürfte irgendwo eine Unterbrechnung, Typ kalte Lötstelle aus dem Schwallbad übrig geblieben und heute relevant geworden sein, der man ggflls. schon mit Nachlöten beikommen könnte. Auch interne Kurzschlüsse von Elkos (z. B. Netzteil) darf man angesichts deines etwas vielschichtig diffusen Schadensbildes nicht ausschließen. Dennoch sähe ich natürlich gene ein Schaltbild, anhand dessen ich dann u.U. schon sagen könnte, sieh' angesichts der Symptome mal da oder da nach. Hast du so etwas wie eine Schaltzeichnung; natürlich nicht von SONY, aber vom Vorbesitzer?

Dass Plattenspieler empfindlich (Tonarm) und unhandlich dazu sind, brauche ich ja eigentlich nicht eigens zu erwähnen. Dass drinnen -im Spieler- zumeist knapp 230 Volt wohnen, solange der Stecker in der Dose steckt, an sich auch nicht. Vorsicht lohnt aber trotzdem, wenn sich die Reparatur lohnen soll.

Hans-Joachim
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#3
Auch noch einen Hinweis zu Sony-Plattenspielern, aus dem Gedächtnis gekramt und etwas vage:

Im Inneren des Plattentellers haben die so eine Art schwarzen Lack, sieht ein bisschen aus wie Unterbodenschutz. Der ist anscheinend wichtig für die Regulierung der Drehzahl.

Frag' mich bitte nichts genaues, das stand mal auf einem Handzettel eines ebay-Verkäufers, der sich auf Plattenspieler spezialisiert hatte. Es ist schon lange her, daß ich das gelesen habe. Es gab wohl mal Probleme mit einem Kunden, der den Plattenteller von innen gereinigt hat. Es kann auch sein, daß ich das nicht mehr 100%ig zusammenbringe, schreibe das aber trotzdem, bevor was passiert...
Michael(F)
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#4
Hallo schmetterhemd,
Sony nannte das, so erinnere ich, Magnedisc Servo-Control. Es bestand aus einer magnetischen Beschichtung des inneren Plattentellerrandes die von einem "Tonkopf" gelesen wurde. Hiermit sollten Servo-Impulse zur Drehzahlkontrolle gewonnen werden. Wird diese Beschichtung beschädigt (übereifrige Reinigung) der Lese-Kopf beschädigt, dejustiert oder möglicherweise auch nur verschmutzt wird es wohl eng für eine korrekte Regelung durch die Regelschleife.
Wäre es mein Gerät würde ich den Kopf (Kopfspalt) vorsichtig mit Isopropanol reinigen, ggf. de-magnetisieren und auf mechanische Beschädigung, Dejustierung prüfen. Sicher ist der Plattentellerinnenrand mit der wichtigen technischen Funktion (Puls-Magnet-Spur ö.ä.) NICHT mit in eine solche Reinigung einzubeziehen; aber wie soll da normalerweise auch Dreck hinkommen.
Sooooooo überaus hochwertig ist das Laufwerk an sich ja nicht. Hilft das alles nicht würde ich mich bei 7,8,9 mit einem "neuen" gebrauchten versorgen. Ggf. einem mit defekten Arm, Tonabnehmer, Nadel. Der Umbau Deiner Intakt-Teile (Arm+TA; Kontrolle der Geometrie) wird Dir, so glaube ich, nicht schwerfallen.
Gruß
Rick
Some unions are based on trust,
some unions are a must...
(John Lydon)
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