Uher Report Monitor 4400
#1
Dieses letzte von Uher in Eigenregie gebaute tragbare Tonbandgerät besticht durch ein hervorragendes Design. Zum einen sind es die Leuchtdioden und
Bedienelemente, hauptsächlich aber die runden Aussteuerungsanzeigen,
die übrigens die Spitzenspannung anzeigen (Peak). Um Batterien zu
sparen, kann die Beleuchtung für die Instrumente bei Bedarf ein-
geschaltet werden. Ein weiterer Schalter zeigt über das rechte
Instrument die Batterieladung an. Das Gerät nimmt Spulen bis 13 cm
auf. Es gibt einen Mono-Kontrolllautsprecher (abschaltbar) und über
die Hinterbandkontrolle (!) sind sogar Echo-Aufnahmen
möglich. Alle Anschlüsse sind nach DIN-Norm und verbrauchen dem-
entsprechend Platz, apropos: auch im Gerät ist jeder Quadrat-
millimeter gefüllt. Mit fast 4 kg ist das Gerät auch gefühlt
äußerst schwer - dies liegt aber hauptsächlich am massiven Gehäuse
und den vielen Aluteilen im Gerät. Interessant sind die Uher-typisch
vielen Bandgeschwindigkeiten, die bei 2,4 beginnen und bei satten
19 cm/s aufhören. Bei 19 cm/s soll der Geräuschspannungsabstand
bei 64 dB liegen, der Frequenzgang bei 20 - 25.000 Hz, also
Eckdaten, die selbst einem Großspuler der frühen 80er noch gut
zu Gesicht gestanden hätten. Ich schließe mich in meiner Bewertung
der klanglichen Eigenschaften jedoch den zahlreichen Tests der
Fachpresse an: das Gerät ist bedingt durch die tonbandtypische
Dynamik sicher besser als manch Kassettenrekorder, aber an die
HiFi-Anlage sollte man dieses Gerät besser nicht anschließen.
Überhaupt gelten die Reports, gerade die letzten, als Reparatur-
gurken. Fazit: macht schöne Mikrofonaufnahmen und ist diesbezgl.
auch hinreichend empfindlich. Sogesehen ist es ein vortreffliches
Reportergerät. Die HiFi-Qualitäten lassen jedoch zu wünschen übrig
und EIN Motor ist auch schon bei diesem Gerät einfach zuwenig.
Was bleibt ist das wirklich wundervolle Design. Und dafür wird
in den Internetauktionen gerne mal bis 250 Euro auf den Tisch
gelegt...
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#2
Vor kurzem habe ich ein Uher report 4400 Stereo ic erworben. Mit Mikrofon und allen originalen Unterlagen (Bedienungsanleitung,etc.), das Gerät ist technisch und optisch hervorragend erhalten. als ich dann bei Ebay nach Zubehör wie Netzteil und Tasche suchte stellte ich fest das die "Monitor"
Versionen erheblich höhere Preise erzielen als andere Versionen, woran liegt das? Was ist der Unterschied zwischen "report" und "report monitor"?
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#3
Die Monitore wurden ab den 80er Jahren gefertigt, sind also teils erheblich jünger. Außerdem zählt bei Tonbandfreunden häufig das Design und die Uher Monitors gehören wohl zu den schönsten Maschinen.
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#4
Hallo,
ich brauche Hilfe ! Bin im Besitz eines UHER 4000 Report-L, welches nun ca. 6 Jahre nicht mehr benutzt wurde. Jetzt läuft es nur noch ungleichmässig und
vor allem beim Vor-od.Rückspulen nur noch schwache bzw. bleibt auch stehen.
Da ich an dem Gerät sehr hänge ,möchte ich fachmännisch überholen lassen, wer kann das für mich tun ? (Ich selber bin leider dazu nicht so begabt.)
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#5
In der Tonbandwelt - Link s. unten - findest Du unter "links" die Rubrik "Adressen". Dort auch die einiger UHER-Reparatur-Werkstätten.
Michael(F)
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#6
Hallo Marcel,

der wohl wichtigste Unterschied zwischen den Report Monitor und den "normalen" Report-Modellen dürfte wohl darin bestehen, daß die Monitor-Geräte getrennte Aufnahme- und Wiedergabeköpfe besitzen und somit die Möglichkeit der Hinterbandkontrolle bieten. Ferner sind sie, wie Andreas schon schrieb, erheblich jünger und beinhalten demzufolge auch jüngere, und wie ich vermute, auch modernere Elektronik. Die mechanische Ähnlichkeit zwischen den Generationen ist allerdings weder außen noch innen zu übersehen.

Gruß Manfred
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#7
Ich habe in meinen Report Monitor Dolby C eingebaut.
(die Dolby Einheit ist aber als externer Modul ausgeführt, denn drinn ist wirklich kein Platz vorhanden)
Mit der Maßnahme ist das Gerätchen sehr rauscharm und läßt sich auch auf die Hi-Fi Anlage anschließen. Nach dem Umbau wird im Gegensatz zu kommerzielen Geräten (wie z.B. der Nakamichi Dolby Gerät) der Aufnahmepegel nach wie vor am Uher eingestellt. Die Kompander Blöcke sind in den inneren Signalwegen eingeschleust.
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#8
Hallo Reportfreunde!

So ganz kann ich die Beurteilung von highlander nicht teilen. Der Winzling macht viele große Heimaudiogeräte naß bezüglich Frequenzgang, Gleichlauf und auch Geräuschspannungsabstand. Eine Report Monitor ist sehr wohl geeignet, sie an die Stereoanlage anzuschließen!
Als Reparaturgurken würde ich die Roports (alle Modelle) nicht bezeichnen. Meine 4400 Monitor habe ich jetzt recht genau 20 Jahre in Betrieb. Viel repariert habe ich da nicht. Die Riemen habe ich in der Zeit zweimal gewechselt, die Capstanwelle einmal. Die Capstanwelle ist gleichzeitig auch Schwungmasse und Reibrad. Meine Monitor hat schon so einige Betriebsstunden hinter sich, manchmal läuft sie den ganzen Tag.
Man darf nicht alle Reports über einen Kamm scheeren. Gerade von der einfachen Report zur Report Monitor ist ein gewaltiger Qualitätssprung, nicht nur wegen der Hinterbandkontrolle. Alle Monitors haben abwickelseitig eine Bandzugregelung mit teflonbeschichtetem Draht (war aber auch schon beim Vorgänger). Auf der Aufwickelseite ist eine ganz normale Rutschkupplung. Viele große Maschinen, z.B. A77, haben überhaupt keine Bandzugregelung...
Richtig verbessert wurde die Elektronik, sehr aufwendig. Früher waren Halbleiter sehr teuer, deshalb haben die alten Reports wenig Transistoren und riesig lange A/W-Schieber um Verstärkerstufen mehrfach nutzen zu können. Bei den Monitors wurde an der Zahl der Transistoren nicht gespart, sind gut 100 Stück. Wer schon mal selbst entwickelt hat, kann sich vorstellen, wieviel Platinenplatz normalerweise notwendig ist, um die zu verbauen. Uher hat es geschafft. Eine große Platine und kleine Platinen in den Zwischenräumen der Mechanik. An den sehr empfindlichen Orten wie Eingang oder erste Stufe Wiedergabeverstärker sitzen selektierte rauscharme Transistoren BC550/560BLV. Daher unter anderem der sehr hohe Geräuschspannungsabstand bei diesem kleinen Maschinchen. Hier kurz die von mir an meiner 4400 Monitor mit BASF DP26 professional gemessenen Daten im Akkubetrieb:
19 cm/s:
Geschwindigkeitsabweichung < 0,5 %, W&F < 0,1 %, Geräuschpannungsabstand (bewertet) 61 dB, Frequenzgang 30 Hz bis 20 kHz Studioeinmessung +- 1 dB
9,5 cm/s:
Geschwindigkeitsabweichung < 0,3 %, W&F < 0,12 %, Geräuschpannungsabstand (bewertet) 53 dB, Frequenzgang 30 Hz bis 20 kHz sehr gute Einmessung +- 2 dB
4,75 cm/s:
Geschwindigkeitsabweichung < 0,2 %, W&F < 0,15 %, Geräuschpannungsabstand (bewertet) 48 dB, Frequenzgang 30 Hz bis 17 kHz Heimaudioeinmessung

Es sei aber gesagt, daß meine 4400 Report Monitor optimal justiert und abgeglichen ist, keine Durchschnittsware vom Band.
Wer jetzt euphorisch seine Monitor an die Stereoanlage anschließt, sei vorgewarnt. Das einbaubare Netzteil/Ladegerät versaut einiges. Der Trafo mit seinem Brummen reduziert den erzielbaren Geräuschspannungsabstand merklich. Die für das kleine Maschinchen hervorragenden Daten sind nur im Akkubetrieb oder mit Batterien reproduzierbar.
Die Reports sind für Betrieb mit unabhängiger Stromversorgung gebaut und darauf optimiert. Die Leistungsaufnahme ist laut Uher etwa 3 Watt. Sauber abgeglichen ist es ohne Lautsprecher deutlich weniger, etwa 2 Watt.

Mein Fazit:
Die Monitor stellt viele große Heimaudiomaschinen lediglich mit Speisung Batterien in den Schatten. Heimaudiomaschinen benötigen für die selbe Qualität etwa 50 bis 100 Watt. Betreibt man sie an der Stereoanlage mit Netzteil, wird sie mittelmäßig.

Wer einige Reports ab etwa 1962 im Internet sehen möchte:
http://people.freenet.de/uher/

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Dann schreit die Report also nach einem externen Steckernetzteil, oder?
Michael(F)
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#10
Aber der originale Netzteil läßt sich über das 25cm lange rote Spezialkabel auch extern anschließen! So betreibe ich es jedenfalls.
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#11
Hallo,

ihr lobt das Ding ja derart, dass ich kurz davor bin, in den Keller zu steigen und mein 4400 Report mal wieder in Betrieb zu nehmen (und auch mal wieder innen rein zu gucken).

Bei uns hieß es übrigens immer das Report.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#12
Und wenn wir die sagen, kommt wieder gruenlilie ins Spiel Big Grin
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#13
Die Lilie?Nene,dann werd sogar ich noch zum Hobbygärtner:|
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#14
Heute ist mein 4200RM angekommen.
Ich hatte es über ein Marktplatzinserat auf dieser Seite gekauft.
Es war noch OVP, mit dem original Uher Klebeband auf dem Karton.
Ich bin vom Klang des Gerätes begeistert.
Man kann bei 4.75 cm/s fast noch Musik aufnehmen.

Ist es eigentlich normal das die VU-Meter eine deutliche Differenz zwischen Vor/Hinterband zeigen, man das aber nicht großartig hört?

Jedenfalls ist es ein knuffiges Gerät zum liebhaben und mit ins Bettchen nehmen.
Ich denke ich werde meine Sammlung mehr in Richtung Kleinspuler laufen lassen.
Ein wirklich guter 3 Motoren 2-Spur Kleinspuler mit guter Bandzugregelung reicht für meine Anwendung vollkommen.
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#15
Hallo Matze!

Etwas Differenzen vor/hinter Band ist nicht ungewöhnlich, sollte bandsortenabhängig sein. Versuche es mal mit unterschiedlichen Sorten. Die Anzeige ist übrigens kein Schätzeisen-VU mit Vorlauf nach amerikanischer Norm. Es handelt sich um eine Spitzenwertanzeige in dB. 0 dB ist der Punkt, bei dem der Klirrfaktor mit Referenz-Leerband nach DIN auf 3 % steigt. Mit DIN-Bezugsband 19H (200nWb/m) liest man etwa -3 dB auf der Skala. Beim Aussteuern sollte man daher vorsichtig sein! Die Anzeige ist übrigens frequenzkompensiert, bei hohen Frequenzen wird scheinbar zu viel angezeigt.
Wenn Du nach einer Report mit 3 Motoren suchst, liebäugele mal mit einer Uher 6000 Universal. Sie hat 3 Motoren im Antrieb plus ein Servomotor.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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