Frequenzen
#1
Hi @ll
Ich stolpere im HiFi Forum des öfteren über die Bemerkung *der Tuner/Receiver u.s.w.. aus USA funktioniert hier nicht weil die Frequenzen anders sind*.
Ich für meinen Teil habe ein Sony MD Gerät mit Radio was aus USA kommt und hier sehr wohl in der Lage ist Sender zu empfangen.
Die Abstimmung bei dem Kasten ist digital.
Kann mich jemand aufklären?
Gruss
Rene
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#2
Jain!

Der Frequenzbereich UKW-Radio ist bei uns und in den USA praktisch identisch, grob 88 - 108 MHz.
Die Amis haben aber ein engeres Kanalraster als wir. Die haben nur 200 kHz, bei uns sind es 300 kHz. Außerdem benutzen sie eine andere Preemphasis, 75 µs. Bei uns und eigentlich auch in allen anderen Ländern sind 50 µs üblich.

Du empfängst durchaus was mit dem Gerät, wenn man es nicht weiß, fallen die Klangverfälschungen kaum auf.

Ich kann mir eventuell noch vorstellen, daß es US-Empfänger gab/gibt, die sich fest an das amerikanische Kanalraster halten. Die können dann nur jeden zweiten Sender empfangen, also nur die Trägerfrequenzen, die hinter der Kommastelle ungeradzahlig sind.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#3
Ich hab' einen Yamaha-Dolby-Surround-Receiver aus Kanada bekommen. Kann man den hier nutzen bzw. so umbauen, daß er optimal funktioniert? Lohnt das?
Michael(F)
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#4
Zitat:dl2jas postete
...
Die Amis haben aber ein engeres Kanalraster als wir. Die haben nur 200 kHz, bei uns sind es 300 kHz.
...
Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung. Da hieß es, dass die Trennschärfe bei US-Geräten nicht ausreicht, weil die Sender dort frequenzmäßig weiter auseinander liegen. Haben wir nicht 100 kHz Raster? Mein Grundig T5000 stimmt mit 25 kHz-Schritten ab.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#5
Zitat:mash postete
Zitat:dl2jas postete
...
Die Amis haben aber ein engeres Kanalraster als wir. Die haben nur 200 kHz, bei uns sind es 300 kHz.
...
Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung. Da hieß es, dass die Trennschärfe bei US-Geräten nicht ausreicht, weil die Sender dort frequenzmäßig weiter auseinander liegen. Haben wir nicht 100 kHz Raster? Mein Grundig T5000 stimmt mit 25 kHz-Schritten ab.
Mit dem Raster ist gemeint, wieviel Platz der Sender belegen darf, das hat nichts mit dem kleinsten Abstimmschritt zu tun!
Hier in Berlin liegen sogar die Radiosender Kabel auf ganz krummen Frequenzen, z.B. 99,95 MHz. Trotzdem sind dem Sender 300 kHz reserviert.

Das mit der Trennschärfe ist ein ganz anderes Kapitel. Theoretisch sollten Amigeräte sogar besser sein. Die Trennschärfe ist eine Aussage darüber, wie gut Nachbarsender außerhalb der eingestellten Frequenz unterdrückt werden. Die ZF-Stufe, meist 10,7 MHz, hat entscheidenden Einfluß auf die Trennschärfe. Bei den Amis ist das meist uninteressant mit der Trennschärfe. Wer nur drei ähnlich laute Sender hören kann, benötigt kein Gerät mit Trennschärfe!!!
Trennschärfe ist dann erforderlich, wenn man dicht gedrängt viele unterschiedlich laute Sender empfangen kann/will, speziell hier in Deutschland.

Andreas, DL2JAS
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#6
Zitat:dl2jas postete
...
Hier in Berlin liegen sogar die Radiosender Kabel auf ganz krummen Frequenzen, z.B. 99,95 MHz. Trotzdem sind dem Sender 300 kHz reserviert.
...
So, ich habe meine Erinnerungen mal aufgefrischt Smile

In Europa sind definitiv 100 kHz üblich, hatte ich also noch richtig in Erinnerung. In Italien sollen es sogar 50 kHz sein. Allerdings versucht man starke Sender mindestens 300 kHz auseinanderzuhalten, das meintest Du sicherlich.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#7
Zitat:mash postete
So, ich habe meine Erinnerungen mal aufgefrischt Smile

In Europa sind definitiv 100 kHz üblich, hatte ich also noch richtig in Erinnerung. In Italien sollen es sogar 50 kHz sein. Allerdings versucht man starke Sender mindestens 300 kHz auseinanderzuhalten, das meintest Du sicherlich.
Wie kommst Du auf die 100 kHz?

Soweit mir bekannt ist, ist bei unseren UKW-Sendern ein Hub von 75 kHz vorgesehen. Das mal zwei sind immerhin schon 150 kHz. Bei der Frequenzmodulation ist das Spektrum noch erheblich breiter als +- Hub, eigentlich unendlich groß. Die 300 kHz dürften da schon ganz gut passen.

Verwechsele FM nicht mit der Mischung zweier Frequenzen wie bei AM. Da würde 50 kHz als Kanalraster fast schon passen, -15 kHz...Träger...+15 kHz. Die Aussendung FM ist zudem noch stereo. Dann wären im einfachsten Fall AM wenigstens 60 kHz Breite notwendig, ganz ohne Sicherheitsabstand.


Andreas, DL2JAS
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#8
@dl2jas
Wie kommst Du jetzt von Kanalraster auf Hub?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#9
Zitat:mash postete
@dl2jas
Wie kommst Du jetzt von Kanalraster auf Hub?
Na ganz einfach!

Wenn ich den Hub kenne, komme ich auf die benötigte Bandbreite.

Bandbreite gleich 2 x Hub (Näherung)

Wenn ich die Bandbreite kenne, kann ich auf ein sinnvolles Kanalraster schließen. Das Kanalraster muß wenigstens gleich oder größer der Bandbreite sein, wenn es zu keinen Störungen zwischen aufeinanderfolgenden Kanälen kommen soll.

Ich war mal eben bei Wikipedia:
"Mit Kanalraster (Kanalbandbreite) wird in der Funktechnik der Abstand zwischen benachbarten Kanälen in einem Frequenzband bezeichnet. Innerhalb eines Frequenzbandes sind die Kanäle gleich breit.

z.B.: UKW-Band Hörfunk ( 87,5 - 108 MHz / Kanäle 2 - 54 ) = 300 kHz Kanalraster"

http://de.wikipedia.org/wiki/Kanalraster


Andreas, DL2JAS
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#10
Wenn 'Bandbreite gleich 2 x Hub' ungefähr dem Kanalabstand entspricht kommt das mit 100 kHz ja hin. Deine zweite Formel stimmt nur zum Teil, weil die Kanäle noch mit '+' für +100 kHz und '-' für -100 kHz versehen sind. Das hat man gemacht, weil durch die Sendervielfalt hier das 300 kHz-Raster nicht ausreichte.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#11
Jetzt weiß ich, worauf Du hinauswillst, das mit +-100 kHz war der entscheidende Tip!


[Bild: kanraster.gif]


Das Kanalraster beträgt schon 300 kHz. Nur kann ein Kanal, wenn nötig dreimal vergeben werden. Dann kommt ein Frequenzraster von 100 kHz heraus. Bei den +Kanälen und den -Kanälen bleibt aber das Kanalraster 300 kHz ebenfalls erhalten.
Soweit ich weiß, machen die Amis sowas nicht, nur in Deutschland/Europa üblich, bzw. nötig.


Andreas, DL2JAS
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#12
Deswegen vermutlich auch das Raster 50 kHz in Kabelnetzen.

Man versucht, noch etwas Trennung zu den vergebenen terrestrischen Frequenzen zu gewinnen. Die terrestrischen Sender knallen bei unsauberen Kabelnetzen/Hausanlagen deutlich hörbar hinein.

Andreas, DL2JAS
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#13
Hi @ll
Ich fasse das mal für mich zusammen.
Ein US Tuner kommt hier klar.
Kann ich das so stehen lassen?
Gruss
Rene
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#14
Der US-Tuner kommt hier problemlos klar. Ob Du mit dem US-Tuner hier klarkommst, steht auf einem gänzlich anderen Blatt.

Ein US-Tuner sucht nur in größeren Schritten (die ungeraden, also 88,1 - 88,3 - 88,5), deshalb findet er dazwischenliegende Sender nicht.
Egal was irgendjemand erzählt mit Bandbreite und Hub - es ist so. Deshalb war mit dem Originalradio in meinem Wagen auch hier in D nicht viel anzufangen.

Außerdem haben die Amis 75µs Deemphasis und wir hier 50µs.

MfG

DB
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#15
Das war in etwa auch die Aussage des Vorbesitzers, als er mir den US-Yamaha schenkte. Meine Frage ist, ob man hier etwas ändern kann oder ob man den Receiver am besten als Amp verwendet und den Tunerteil so sein lässt.
Michael(F)
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#16
Ich betreibe einen McIntosh MR 71, und kann da Entwarnung geben. Bei den gängigen Ortssendern gibt es über Antenne keine Probleme, wie es mit Kabel aussieht, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht. Wenn das Ausgangsmaterial es hergibt (Live-Übertragungen z.B.) klingt das Gerät wunderbar. Der Tuner ist allerdings nichts für Wellenjäger, die auf höchste Trennschärfe wert legen, da würde sich eher ein alter K+H FM 2002 anbieten.

Gruß,
Markus
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#17
Zitat:Michael Franz postete
Das war in etwa auch die Aussage des Vorbesitzers, als er mir den US-Yamaha schenkte. Meine Frage ist, ob man hier etwas ändern kann oder ob man den Receiver am besten als Amp verwendet und den Tunerteil so sein lässt.
Ich würde den Kasten so lassen wie er ist.

Wenn Dich was beim Radioempfang stören sollte, klemme einfach einen "richtigen" Empfänger an. Gute gebrauchte Tuner bekommt man schon für unter 20 Euro in der Ebucht. Bei dem Preis lohnt es nicht, auch nur die Gehäuseschrauben vom Yamaha zu lösen.

Andreas, DL2JAS
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#18
Zitat:DB postete
(...) Ein US-Tuner sucht nur in größeren Schritten (die ungeraden, also 88,1 - 88,3 - 88,5), deshalb findet er dazwischenliegende Sender nicht.(...)
Jetzt werde ich neugierig: Wenn ich von einem analogen Drehko-Tuner ausgehe, den kann ich doch stufenlos auf jede Frequenz einstellen, gerade oder ungerade. Oder ist da irgendwo im inneren dieser Geräte eine "Rasterung" verborgen, die nur bestimmte Frequenzen durchlässt?

Bei einem digitalen Tuner kann ich mir vorstellen, daß hier ganz gezielt nur bestimmte Frequenzen empfangen und diejenigen ausgelassen werden, bei denen sicher nichts empfangen werden kann. In USA sind das andere Frequenzen als hier.

Gilt die Aussage über die nur eingeschränkte Tauglichkeit also für alle Gerätebauarten oder nur für die moderneren?

=> dl2jas
# In der Nührmann'schen Tabelle wird mit Kanal 2 begonnen. Warum nicht mit Kanal 1?
# Die Angabe 87,5 bis 104 stimmt nicht genau. Es müsste heissen 87,6 bis 103,8 oder, wenn man +/-100kHz berücksichtig 87,5 bis 103,9. Ist das einfach nur eine saloppe Rundung? Andererseits wird -100kHz für den K2 ausgeschlossen, also ist der Beginn definitiv bei 87,6 kHz
Michael(F)
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#19
Kanal 1 sollte für irgendwelche Anwendungen reserviert sein, auf denen kein Radio abgestrahlt wird.

Die Tabelle ist schon schlüssig. Nehme Kanal 2 mit der vollen Bandbreite von 300 kHz. Der vom Sender tatsächlich belegte Frequenzbereich geht von 87,45 bis 87,75 MHz. Kanal 56+ geht von 103,75 bis 104,05 MHz. Bei den 50 kHz scheinen die Brüder tatsächlich etwas gerundet zu haben. Allerdings wird an den Enden fast keine Sendeleistung mehr abgestrahlt.
Bei Frequenznutzungsplänen/Frequenzbereichzuweisungsplänen ist nicht die Trägerfrequenz, sondern der tatsächlich genutzte Bereich entscheidend. Beispielsweise Fernsehn Kanal 21. Als Trägerfrequenz Bild ist 471,25 MHz angegeben. Tatsächlich genutzt wird 470 bis 478 MHz. 470 MHz ist der Bandanfang von Band IV UHF.
Halbwegs verständlich das mit der Bandbreite?

Andreas, DL2JAS
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#20
Bandbreite ist 300 kHz, vom Bandmittelpunkt aus +/-150 kHz?
Der Bandmittelpunkt ist der beim Kanal angegebene Wert?
Bei +Kanälen vergößert sich der Mittelpunkt um 100 kHz,
bei -Kanälen verkleinert er sich um 100 kHz

Wie das jetzt noch alles zusammenspielt, werde ich nachlesen müssen.
Michael(F)
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#21
Zitat:Michael Franz postete
Bandbreite ist 300 kHz, vom Bandmittelpunkt aus +/-150 kHz?
Der Bandmittelpunkt ist der beim Kanal angegebene Wert?
Bei +Kanälen vergößert sich der Mittelpunkt um 100 kHz,
bei -Kanälen verkleinert er sich um 100 kHz

Wie das jetzt noch alles zusammenspielt, werde ich nachlesen müssen.
Bei den + und -Kanälen wird der Mittelpunkt, die Trägerfrequenz, lediglich verschoben, die +-150 kHz bleiben. Du erhälst sogesehen drei Kanalraster mit jeweils 300 kHz, die ineinander verkämmt sind.

Andreas, DL2JAS
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#22
Etwas zur Bandbreite...


[Bild: 600px-Am_spek1.png]

Das Bild stammt von Wikipedia, hier der ganze Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenmodulation

Der Einfachheit halber habe ich die Amplitudenmodulation genommen, bei FM ist es vom Prinzip her ähnlich aber komplizierter zu erklären.

Die Mittenfrequenz, die Trägerfrequenz ist fT, der dünne Strich im Bild. Das mit OSB gekennzeichnete Halbtrapez enthält die Toninformation, z.B. 20 Hz bis 4,5 kHz. Beim Modulieren taucht dieses spiegelbildlich zu fT nochmals auf. Ein Sender, der amplitudenmoduliert bis 4,5 kHz übertragen soll, benötigt somit eine Bandbreite von 9 kHz. Wenn sich zwei AM-Sender nicht stören sollen, müssen sie also wenigstens 9 kHz bezüglich Mittenfrequenz voneinander entfernt sein.

In der Realität sind natürlich nicht solche Halbtrapeze vorhanden. Es sieht so aus, wie man es von einer Audiospektrumsanzeige kennt. OSB (oberes Seitenband) und USB (unteres Seitenband) sind dabei identisch, nur halt spiegelbildlich.

Grob kann man bei FM sagen:
Je höher die maximal hörbare Audiofrequenz und die Dynamik, um so höher auch die benötigte Bandbreite. Bei FM bestimmt die Dynamik die tatsächliche belegte Bandbreite sehr stark.

Andreas, DL2JAS
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#23
Das mit dem Verschieben ist schon klar. Ein Mittelpunkt kann sich ja nicht verkleinern (... was für eine blödsinnige Forumlierung ....), nur der Frequenzwert, der diesen Mittelpunkt bezeichnet, wird um 100 kHz größer oder kleiner.

Was ich jetzt noch wissen will:

Es gibt die "Nennfrequenz", z. B. 88,8 kHz bei Kanal 6
Ein Sender, der genau bei 88,8 kHz sendet, "streut" in einem Bereich von +/-150 kHz um die zentrale Frequenz von 88,8 kHz herum, wenn ich Dein Posting #6 richtig verstehe. Nicht ganz klar ist mir nun der Unterschied zwischen dem "Hub" und der "Breite des Spektrums".

Was mich am meissten irritiert: Was ist, wenn der eine Sender auf -K6 funkt, also auf 88,7, der andere auf K6 genau, also 88,8 und der dritte auf +K6, also auf 88,9. Die Sender liegen dann 100 kHz auseinander, jeder Sender dürfte dann maximal +/-50 kHz streuen, damit er dem Nachbarn nicht in die Quere kommt.
Michael(F)
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#24
Zitat:Michael Franz postete
Das mit dem Verschieben ist schon klar. Ein Mittelpunkt kann sich ja nicht verkleinern (... was für eine blödsinnige Forumlierung ....), nur der Frequenzwert, der diesen Mittelpunkt bezeichnet, wird um 100 kHz größer oder kleiner.

Was ich jetzt noch wissen will:

Es gibt die "Nennfrequenz", z. B. 88,8 kHz bei Kanal 6
Ein Sender, der genau bei 88,8 kHz sendet, "streut" in einem Bereich von +/-150 kHz um die zentrale Frequenz von 88,8 kHz herum, wenn ich Dein Posting #6 richtig verstehe. Nicht ganz klar ist mir nun der Unterschied zwischen dem "Hub" und der "Breite des Spektrums".
Da wird es schwierig. Sad
Das Spektrum bei FM ist dummerweise unendlich, die Besselfunktion steckt dahinter. In der Praxis wird einfach über ein Filter abgeschnitten. Grob kann man sagen:
Bandbreite = 2 x Hub + 2 x maximale Informationsfrequenz,
damit es halbwegs funktioniert. Bei uns funktioniert es etwas besser. Smile


Zitat:Was mich am meissten irritiert: Was ist, wenn der eine Sender auf -K6 funkt, also auf 88,7, der andere auf K6 genau, also 88,8 und der dritte auf +K6, also auf 88,9. Die Sender liegen dann 100 kHz auseinander, jeder Sender dürfte dann maximal +/-50 kHz streuen, damit er dem Nachbarn nicht in die Quere kommt.
Das ist ja unser großes Problem in Deutschland/Europa!!!
Die stören sich gegenseitig, weil das Kanalraster nicht eingehalten werden kann. Es gibt zu viele Sender oder zu wenig Kanäle, jenachdem, wie man es sieht.
Bei der Dreifachvergabe eines Kanals mit + und - macht man es möglichst so, daß die Sender weit genug voneinander entfernt sind. Durch den Frequenzversatz werden die gegenseitigen Störungen brauchbar geringer, eliminiert werden sie natürlich nicht.

Andreas, DL2JAS
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#25
Nein, wenn es ein Drehkotuner ist, dann gibt es keine Probleme mit der Sendereinstellung. Wenn man mal davon absieht, daß bei US-Tunern die Trennschärfe zumeist nicht besonders ist und außerdem das Empfangsteil zu empfindlich (Lafayette) oder zu unempfindlich ist...

Ich habe hier noch ein Delco-Autoradio liegen, was sich mit 5 mechanischen Stationstasten 10 Sender merken kann (5x UKW, 5x MW), aber aus den genannten Gründen (Empfindlichkeit + Trennschärfe) konnte ich mich noch nicht durchringen, es einzubauen. Daß das Gerät mono ist, stört mich im Auto nicht...

MfG

DB
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#26
Zitat:DB postete
Nein, wenn es ein Drehkotuner ist, dann gibt es keine Probleme mit der Sendereinstellung.
Zumindest für mich bedeutet Tuner Drehkotuner. Etwas anderes kommt mir nicht ins Haus.

Gruß,
Markus
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#27
Jein, es gibt auch ganz ausgezeichnete Tuner mit Kapazitätsdiodenabstimmung.

Es ist die Frage, wie das Gesamtkonzept aussieht. Da sich das heutzutage zumeist auf eine glänzende Frontplatte und eine DSP-Lösung begrenzt...

MfG

DB
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#28
Zitat:DB postete
Jein, es gibt auch ganz ausgezeichnete Tuner mit Kapazitätsdiodenabstimmung.
Mag sein, ich sagte ja auch nur, dass mich das rein persönlich nicht interessiert.
Ich brauche auch keine Stationstasten und keinen Suchlauf und ähnlichen Schnickschnack. Nur ein großes, schönes Analogdisplay mit Drehknopf.

Gruß,
Markus
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#29
=> DB
ist die Abstimmung mit Kapzitätsdioden stufenlos, wie bei einem Drehko-Tuner oder "gerastert"?
Michael(F)
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#30
Wenn es reine Varicap abstimmung ist, ist sie stufenlos.
Aber das möchtest du auf Grund der starken Drift nicht wirlich haben.
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#31
Zitat:Michael Franz postete
=> DB
ist die Abstimmung mit Kapzitätsdioden stufenlos, wie bei einem Drehko-Tuner oder "gerastert"?
Prizipiell ist sie stufenlos. Eine Kapazitätsdiode ist ein Bauteil, was die Kapazität über eine angelegte Steuerspannung DC ändert.
Nur fast immer sitzt eine Regelelektronik dahinter, die eine Rasterung vornimmt.

Andreas, DL2JAS
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#32
Nicht nur eine Kapazitätsdiodenabstimmung hat Drift, die ist in jedem UKW-Eingangsteil zu bemerken.
Es ist nun am Geschick des Entwicklers, diese Drift mittels Temperaturkompensation klein zu halten.
Nochwas: es geht nicht nur um die Drift des Oszillators, sondern auch um die der Eingangs- und Zwischenkreise, das wirkt sich auf den Gleichlauf aus. Die Auswirkungen der Oszillatordrift kann man ja bei eingestelltem Sender mittels AFC recht gut beseitigen (wesegen ich mich immer etwas wundere, weshalb manche angeblich hochwertige Tuner sowas nicht haben. So ein Geiz wegen einem Schalter, einem RC-Glied und einer Diode...).

Generell funktionieren alle modernen Tuner mittels Kapazitätsdiodenabstimmung (Suchlauf und Stationstasten sind mit Drehko zwar nicht unmöglich, bedeuten aber einen enormen mechanischen Aufwand).
In alten Tunern wurde die Abstimmspannung mittels eines Potentiometers eingestellt, in modernen Kisten tut das ein kleiner Rechner. Und genau dieser Rechner gibt vor, in welchen Stufen sich die Abstimmspannung ändert. Deshalb kann man da in den meisten Fällen nichts dran ändern.
Mehr ist das nicht.

MfG

DB
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#33
Meines Wissens lässt sich ein Revox B760 (selbst der A720) in 100er-Schritten durchstimmen oder sogar noch feiner. Der wäre dann universell geeignet? Es ist mir auch nicht bekannt, daß es von diesen Geräten spezielle US-Versionen gegeben hätte, oder ist mir das nur entgangen?

Ich wundere mich, daß man sich die Mühe mit den unterschiedlichen Rastern gemacht hat, wo man doch mit einem 100kHz-Raster im Tuner alles fangen kann, was es irgendwo gibt. Sind einzelne Rastungen so teuer?

Und wenn man schon individuell rastert und diese Aufgabe dann noch einem Rechner anvertraut, dann müsste sich ein Umstellen erst recht einfach bewerkstelligen lassen (Software).
Michael(F)
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#34
Zitat:Michael Franz postete
...
Ich wundere mich, daß man sich die Mühe mit den unterschiedlichen Rastern gemacht hat, wo man doch mit einem 100kHz-Raster im Tuner alles fangen kann, was es irgendwo gibt. Sind einzelne Rastungen so teuer?
...
Es gibt Empfangssituationen, da ist der empfangene Sender sauberer zu hören, wenn man den Tuner etwas verstimmt. Das geht nur mit Geräten mit feinerer Rastung als 100 kHz.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#35
Zitat:mash postete
Es gibt Empfangssituationen, da ist der empfangene Sender sauberer zu hören, wenn man den Tuner etwas verstimmt. Das geht nur mit Geräten mit feinerer Rastung als 100 kHz.
Veto!

Ein Braun TS501 stimmt in 100kHz-Schritten ab und kann dennoch stufenlos aus diesm Raster gefahren werden. Es gibt bei diesem Tuner ein Mittenabstimmknebelchen, welches etwa einen Frequenzoffset von +-80kHz zuläst.

Gruß

Thomas

PS: Welche Synties gab es denn noch mit 100kHz?
Bisher war mir nur der Braun bekannt.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#36
Zitat:Gyrator postete
Zitat:mash postete
Es gibt Empfangssituationen, da ist der empfangene Sender sauberer zu hören, wenn man den Tuner etwas verstimmt. Das geht nur mit Geräten mit feinerer Rastung als 100 kHz.
Veto!

Ein Braun TS501 stimmt in 100kHz-Schritten ab und kann dennoch stufenlos aus diesm Raster gefahren werden. Es gibt bei diesem Tuner ein Mittenabstimmknebelchen, welches etwa einen Frequenzoffset von +-80kHz zuläst.

Gruß

Thomas

PS: Welche Synties gab es denn noch mit 100kHz?
Bisher war mir nur der Braun bekannt.
Einzelfall Big Grin
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#37
Der B760 - ich muss ihn mir mal wieder genauer angucken - hat auch eine Taste zum verstimmen, ich glaube es sind 50 kHz.
Michael(F)
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#38
So viel ich weiß, war Revox weltweit die erste und einzige Firma die Ihre Tuner mit digitaler Abstimmelektronik bei hohem Aufwand mit feinem 25kHz-Raster ausstattete.

Andere Hersteller verwenden in der "Regel" bis heute 50kHz, in diesem Raster sind in Deutschland die Sendfrequenzen vergeben.
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#39
Zitat:capstan postete
So viel ich weiß, besitzen die Revoxgeräte mit digitaler Abstimmelektronik das feinste Abstimmraster weltweit, nämlich 25kHz.

Andere Hersteller verwenden in der "Regel" bis heute 50kHz.
Grundig T5000 hat auch 25kHz-Raster.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#40
Zitat:Michael Franz postete
Ich wundere mich, daß man sich die Mühe mit den unterschiedlichen Rastern gemacht hat, wo man doch mit einem 100kHz-Raster im Tuner alles fangen kann, was es irgendwo gibt. Sind einzelne Rastungen so teuer?
Ich wundere mich schon mein Leben lang über alles was die Menschen auf der Welt so unterschiedlich normieren und festlegen.
Vor mehr als einem Jahrhundert wußten die Menschen verschiedener Kontinente noch nicht sehr viel voneinander, da war es nicht verwunderlich, daß die einen nach "Fuß" und die anderen nach "Elle" maßen. Historisch gesehen, kann man deshalb nachvollziehen, daß es z.B.heute noch verschiedene Maße und Gewichte gibt.

Nicht mehr so recht verstehen kann man jedoch, wieso man sich heutzutage, trotz bester Kommunikationsmittel und gleicher Ineressen, weltweit über "Nichts" einigen kann.
Jeder kocht mehr als je zuvor sein eigenes Süppchen.
Schuld an diesem Dilemma ist doch einzig und allein der menschliche Egoismus.

Ich spare mir weitere Ausführungen, um nicht zu weit vom Thema abzukommen.
Hier beginnt wohl ein Thread für Philosophen?
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#41
Zitat:Markus Berzborn postete
Zitat:DB postete
Nein, wenn es ein Drehkotuner ist, dann gibt es keine Probleme mit der Sendereinstellung.
Zumindest für mich bedeutet Tuner Drehkotuner...
Nur so nebenbei und mehr der Vollständigkeit halber:
statt über die Kapazität kann man natürlich auch über die Induktivität abstimmen, indem man einen Ferritkern mehr oder weniger tief in die Abstimmspule schiebt. Das nennt sich Variometer und gab's in den Fünfzigern in vielen Saba-Radios.

Gruss
TSF
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#42
Nur so nebenbei und mehr der Vollständigkeit halber:

Die von TSF erwähnte Variometerabstimmung war eine sehr hochwertige Abstimmart, damit konnte man über den gesamten Abstimmbereich eine hohe Kreisgüte erreichen, was hohe Selektion und geringe Gleichlauffehler bedeuteten.
Man wendete dieses Prinzip in hochwertigen Heim-Supern und auch in Autoradios an.
Für AM verwendete man Ferritkerne und für den höherfrequenten FM-Bereich Alukerne, wegen der geringeren Verluste.
Alu verrringert die Spuleninduktivität während Ferrit sie vergrößert.
Man hat dieses Prinzip später wegen des mechanischen Aufwandes für die erforderliche Langzeitstabilität wieder verlassen und ging zur bis heute angewendeten Kapazitätsabstimmung über.

In der Pionierzeit des Radioempfanges machte man sich viel mehr Gedanken über die Hochwertigkeit eines Empfangsteils, damals hat man noch richtige Schwingkreise gebaut mit hoher Kreisgüte. Auch die aufwendige Mehrfachabstimmung wurde viel praktiziert um hohe Empfindlichkeit und Spiegelselektion zu erreichen.
Heute findet man einigermaßen hochwertige Empfangsschaltungen nur noch in der kommerziellen Funktechnik.
Auf Grund der hohen Senderdichte in der heutigen Zeit ist die Empfindlichkeit kein gefragtes Parameter mehr.
Heute zählt nur noch Großsignalfestigkeit, um sich gegen Kreuz- und Intermodulation im Kreuzfeuer der Großsender bzw.Kabelanbieter durchzusetzen.
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#43
Jetzt, wo capstan es erwähnt, fällt es mir langsam wieder ein (um sicher zu sein, müsste ich mal einen Saba öffnen): das UKW-Variometer hatte genaugenommen zwei Spulen (in Serie geschaltet?) und zwei Metallkerne auf einer gemeinsamen Achse, einer aus Ferrit und einer aus Alu.

Die wurden gemeinsam in ihrer jeweiligen Spule bewegt. Das ganze diente nach meiner Erinnerung der besseren Linearisierung des Frequenzgangs.

Weiss da jemand Genaueres?

Gruss
TSF
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#44
Ein Schwingkreis befindet sich genau in Resonanz, wenn Kapazität und Induktivität genau gleichgroße Blindanteile aufweisen.
Um dieser Voraussetzung immer gerecht zu werden, müßte man Kapazität und Induktivität beim Abstimmen gleichzeitig verändern.
Da dieser Aufwand in der Praxis doch etwas groß war, begnügte man sich mit der Änderung einer Schwingkreiskomponente. Beim Abstimmen mittels Drehkondensator änderte sich die resultierende Resonanzfrequenz des Schwingkreises zum Drehwinkel keineswegs linear, weshalb manche Radioskalen auch keinen linearen Verlauf aufwiesen. Aus diesem Grund konstruierte man spezielle Formen der Drekoplatten (z.B.plattenlinearer, frequenzlinearer Schnitt).

Bei der Inuktivitätsabstimmung erreichte man die Linearisierung des Skalenwegs durch eine spezielle (konische) Form des Kerns und die Aufsplittung der Induktivitäten.

Durch mechanisch bedingte Ungenauigkeiten zwischen den abzustimmenden Schwinkreisen (Variatinsverhältnis), hatte man auch immer mit Gleichlauffehlern zu kämpfen, welche die Empfindlichkeit bei bestimmten Frequenzen herabsetzten. Zur Kompensation dieser Fehler dienten zusätzliche abstimmbare Kapazitäten (Trimmer).
Ein zufriedenstellender Empfang war deshalb oft erst das Ergebnis eines akribisch durchgeführten Abgleichs des gesamten HF-Teils.
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