Kaufberatung Studer A810
#1
Hi Leute und ein frohes Neues!

Ich möchte mir gerne eine professionelle Tonbandmaschine kaufen.
Auserkoren habe ich mir eine Studer A810 mit (9,5-19-38,1)cm/s.

Meine Fragen hierzu,

-worauf habe ich hier beim Kauf besonders zu achten?

- Wo liegt der realistische Marktpreis für ein gepflegtes VU-Modell und noch gut erhaltenen Tonköpfen?

-Gibt es hier wie bei der A807 auch generationsgepfelgte Modelle wie Mk I und MK II?

-Passen hier auch standard Tonköpfe, wie sie in der ReVox -Reihe A700, A77, B77, PR99 verwendet werden als Ersatz?

-Ist es hier auch schon ratsam evt. die üblichen Verdächtigen zu wechseln, sprich Kondensatoren?

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Hallo Thomas,

na, da hast Du Dir ja was ausgedacht ... Smile

Zitat:Wo liegt der realistische Marktpreis für ein gepflegtes VU-Modell und noch gut erhaltenen Tonköpfen?
Für ein wirklich gutes Modell, in Deinem gewünschten Zustand liegt der Preis ab etwa 1800 Euro aufwärts.

Zitat:Gibt es hier wie bei der A807 auch generationsgepfelgte Modelle wie Mk I und MK II?
Nein.

Zitat:Passen hier auch standard Tonköpfe, wie sie in der ReVox -Reihe A700, A77, B77, PR99 verwendet werden als Ersatz?
Nein. Neue Tonköpfe bei Studer das Stück für etwa 400 Euro.

Zitat:Ist es hier auch schon ratsam evt. die üblichen Verdächtigen zu wechseln, sprich Kondensatoren?
Entschuldige, aber hast Du eine Idee, was das für ein Gerät ist? Fast ein Dutzend Steckkarten im Europakartenformat, doppelseitig geätzt, durchkontaktiert mit insg. 3 Mikroprozessoren und anderem Schnickschnack. Das alles steckt auf einer Busplatine tief unten im Schacht, die auch noch einge Bauteile trägt. Dazu einige Platinen im Innenraum verteilt und noch einige Baugruppen - VU Meter, Tastaturfeld und Geschwindigkeitsumschaltung - auf einer Klappe. Das Netzteil sitzt nochmal extra. So rein überschlägig sind das etwa das zwanzigfache an Bauteilen wie in einer A77. Daher auch diese Antwort zuletzt:

Zitat:worauf habe ich hier beim Kauf besonders zu achten?
Kaufe das Gerät aus einer seriösen Quelle. Nimm jemanden mit, der so ein Gerät besitzt, besessen hat oder sich damit auskennt. Und sei skeptisch mit den üblichen Beschreibungen "wurde regelmäßig gewartet". etc. Die Frage ist, wann das Gerät die letzte Wartung hatte und was dabei alles gemacht wurde.

Was Du auf jeden Fall nicht machen solltest, ist so ein Ding für ein paar hundert Euro bei ebay kaufen und in eigener Regie reparieren wollen. Ohne einschlägige Erfahrungen geht das in die Hose. Es gibt neben den "üblichen Verdächtigen" so einiges, was noch - nur aufgrund der noramlen Benutzung - gefährdet ist. Und Ferndiagnosen bei einer A810 sind auch nicht so prickelnd. Dafür ist das Teil viel zu kompliziert. Wenn Du aber wirklich eine kaufen willst und Du auch bereit bist, entsprechend Geld zu investieren, wirst Du jahrelang Freude an dem Gerät haben.

Gruß
Michael
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#3
Nachtrag: ob die 810 drei oder vier Geschwindigkeiten hat, spielt beim Preis keine Rolle. Und ein Band läßt sich mit 76,2 cm/sec relativ schnell löschen.

Achja, wo wir gerade beim Preis sind: was den Preis noch erhöht, sind Schmetterlingsköpfe. Geräte mit Timecode sind genausogut (natürlich ohne Schmetterlinge) und entsprechend preiswerter.

Gruß
Michael
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#4
Meinst Du nicht, Thomas könnte eventuell ein Defektgerät reparieren?

Für ungeschickt halte ich ihn nicht. Allerdings muß ich dazusagen, ganz überschauen kann ich die Sache nicht, selbst hatte ich noch keine Studer A810. Wenn es mich denn überkommen würde, würde ich selbst durchaus zu einer defekten A810 aus der Ebucht greifen. Keine versaute Mechanik, "nur" ein Elektronikfehler, so eine A810 für günstig Geld wäre für mich verlockend.

Derzeit habe ich aber keine Ambitionen in dieser Richtung. Eventuell kaufe ich mal so ein Teil und vergleiche es mal mit AEG, was da an Unterschieden festzustellen ist. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Naja, bei zweilagigen Platinen ist es schon lästig was zu reparieren.
Und die Köpfe für 400€ sind auch kein Schnäppchen.
Ob da etwas anderes nicht im Endeffekt günstiger ist?
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#6
400 Euro für professionelle Köpfe ist normal, neue Köpfe M15A kosten gleiches Geld.

Doppelseitige Platinen sollten eigentlich kein Problem bei Reparaturen darstellen. Bei Revox (nicht Studer) unüblich, bei Uher, selbst schon in der alten Royal de Luxe Standard.

Andreas, DL2JAS
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#7
Hi Andreas,

ohne Dir oder Thomas zu nahe treten zu wollen, würde ich mal ganz einfach behaupten eine A 810 (M20 / A 820) ist schon ein anderes Kaliber wie eine B77/M15. Bin übrigens im Besitz der vier letztgenannten, und weiß so halbwegs wovon ich spreche.
Andreas, schon mal den Bandzug bei der M 20 eingestellt? Dagegen ist eine M 15/A ein rubustes Spielzeug. Nichts für Ungut.

Somit kann ich MichaelBs gutgemeinten Ratschlag sehr gut verstehen und finde es schade wenn er jetzt zerredet wird.


Gruß
Jürgen
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#8
Was mich, rein aus Neugierde, interessieren würde:

# Inwieweit ist die A810 "softwareabhängig"?
# Sind da Pufferbatterien drin?
# Was geht verloren, wenn diese leer sind?
# Braucht man spezielle Werkzeuge / Geräte um reparieren zu können?
# Wie kann man in dieser Beziehung die A810 gegenüber der A807 abgrenzen?
Michael(F)
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#9
Zitat:Jürgen Heiliger postete
Hi Andreas,

ohne Dir oder Thomas zu nahe treten zu wollen, würde ich mal ganz einfach behaupten eine A 810 (M20 / A 820) ist schon ein anderes Kaliber wie eine B77/M15. Bin übrigens im Besitz der vier letztgenannten, und weiß so halbwegs wovon ich spreche.
Andreas, schon mal den Bandzug bei der M 20 eingestellt? Dagegen ist eine M 15/A ein rubustes Spielzeug. Nichts für Ungut.

Somit kann ich MichaelBs gutgemeinten Ratschlag sehr gut verstehen und finde es schade wenn er jetzt zerredet wird.


Gruß
Jürgen
Den Beitrag von MichaelB will ich keinesfalls zerreden.

Du hast mich aber langsam auf den Geschmack gebracht!!! Smile Smile Smile
Noch bin ich an keinem Reparaturgerät verzweifelt. Wenn es wirtschaftlich sinnlos ist, ist es ein anderes Kapitel.

Andreas, DL2JAS
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#10
´
@ Michael F.:

Software ist nicht zwingend erforderlich, aber manches geht einfacher ( wie wohl auch bei der 807) aber alle Betriebseinstellungen lassen sich "zu Fuß" vornehmen. Es gibt wohl verschiedene Versionen der Software im Speicher der Maschine, die aktuelle Version wird beim Hochfahren im Zählwerk angezeigt.

Auf jeden Fall braucht man Verlängerungskarten, um an den Steckkarten unter der Frontklappe messen zu können.

Eine Pufferbatterie ist vorhanden, vermutlich gehen mindestens die Einmeßdaten verloren. Da man diese aber auf Band (Senkel) speichern und zurücklesen kann, dürfte der Schaden gering bleiben.


@ Andreas DLJ2AS :
Ich würde sagen, meine M21 ist etwas selbsthilfereparaturfreundlicher als die Studer - bis auf die Netzteilplatine. Zumindest kommt man an die Bauteile auf den beiden Hauptrahmen ohne Hilfsmittel zum messen heran. Die M15 kenne ich nicht. Ich habe mal bei Hilpert nach E- Teilen für die M21 geschaut, Köpfe liegen zumindest weit unter den von dir genannten € 400.- Es kann natürlich sein, dass die M15- Köpfe teurer sind.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Hi Frank,

wie Du richtig feststellst kosten die M20/21 Köpfe (2mm Rasen, die anderen hat Hilpert auch nicht bei der M20/21 gelistet, da diese dann mit denen der M15/A gleich sind) zur Zeit (250€) weniger wie die von Andreas angegebenen 400€. Die Köpfe der M 15/A kosten aber einiges mehr, zur Zeit 330€, je nach benötigter Ausführung.

Und als selbsthilfereparaturfreundlich würde ich eine M 20 nicht bezeichnen, hast Du mal den Bandzug eingestellt? Ohne Spezialwerkzeug geht da fast gar nichts.


Endschuldigung für's OT

Gruß
Jürgen
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#12
Hi!

Vielen Dank für Eure Ratschläge bzw. Beiträge zum Thema. Ich bin einfach durch die derzeitige Bastellei an einer ASC AS6000er (die zweite, ich kanns einfach nicht lassen) darauf gekommen mir vielleicht doch eine Profi-Maschine zu kaufen. Über ASC hatte ich mich wieder maßlos geärgert, welchen schrott die dort wieder eingebaut hatten, der blöde Spielzeug-Tonmoter hat leider einen nicht behebbaren Lagerschaden, so dass diese eine zulange Hochlaufzeit aufweist und die 38er Gerschwindigkeit nach etwa 10' nicht mehr halten kann, weiterhin krachen alle Poti's und der Masterregler-Potentiometer ist völlig hin, da ein Kanal keinen Kontakt mehr zum Schleifer hat. Ehrlich! ReVox/Studer ist das aller, aller beste überhaupt.

Nach all Euren Info's zur Studer A810 werde ich mir diese wohl doch eher verkneifen. Weniger wegen der aufwendigeren Elektronik, die traue ich mir schon zu, so modern wird die trotz Mikrokontrollertechnik nicht sein. K.O.-Kriterium sind zum einen die exorbitanten Ersatztonkopfpreise und der um etwa 600Euro zu hohe Beschaffungspreis. Vielleicht wird es ja doch einmal eine M21 (nicht besonders Wohnzimmertauglich) oder nur eine PR99. Wobei die PR99 nicht die dritte Bandgeschwindigkeit 9,5cm/s und die Entzerrungsumschaltung von NAB-CCIR bietet.

Gruß

Thomas
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#13
Hi Thomas,

im Revoxforum wurde vor einiger Zeit eine A 807 angeboten. Preis inkl. Zubehör und Manuals war recht interessant. Der Verkäufer ist Toningenieur beim ZDF, möglicherweise stammt die Maschine auch von dort. Meines Wissens ist die Maschine über das Forum nicht verkauft worden.

Viele Grüße
Bernd
Gruß
Dreizack
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#14
Zitat:Jürgen Heiliger postete
Hi Frank,

wie Du richtig feststellst kosten die M20/21 Köpfe (2mm Rasen, die anderen hat Hilpert auch nicht bei der M20/21 gelistet, da diese dann mit denen der M15/A gleich sind) zur Zeit (250€) weniger wie die von Andreas angegebenen 400€. Die Köpfe der M 15/A kosten aber einiges mehr, zur Zeit 330€, je nach benötigter Ausführung.

Und als selbsthilfereparaturfreundlich würde ich eine M 20 nicht bezeichnen, hast Du mal den Bandzug eingestellt? Ohne Spezialwerkzeug geht da fast gar nichts.


Endschuldigung für's OT

Gruß
Jürgen
Nö, ich meinte schon die 0,75mm - Trennspurköpfe.
[Bild: Koepfe_M21.jpg]

Bislang mußte ich an der M21 noch nichts machen, fand nur den herausklappbaren Boden mit den Rahmen recht praktisch. Erinnerte mich an eine Kühlschranktür. An die Mechanik habe ich bei meiner Behauptung weiter oben gar nicht gedacht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#15
Hallo Thomas,

bei ebubu gibt es eine A807:
http://cgi.ebay.de/Studer-A-807-VU-Meter...dZViewItem

meine habe ich bei Schmitronig in Köln gekauft:
http://www.schmitronic.de/

Er hat auf seiner Internetseite eine A807 MKII ohne VU für 890,- Euro. Man kann auch mit ihm reden, denn er hat nicht alles im Internet, meine A807 MKII damals auch nicht.

Gruß

Klaus
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#16
Hallo,

gestern ging bei ebay eine 810, die angeblich voll funktionsfähig war, für etwa 1500 Euro über den Tisch. Wenn ich hier die geschätzten Preise für eine A810 lese ist das ja durchaus im Rahmen, allerdings bleibt es ein Überraschungspaket mit ebay.

Gruß, Niko
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#17
Hallo Jungs,

vielleicht noch ein paar ein Worte aus meinem Erfahrungsbereich:

Ich habe mit meiner via 3-2-1 bezogenen, aber teuer bezahlten A810 Glück gehabt, zumal deren Tonköpfe ersichtlich mal erneuert wurden. Bei der Maschine handelte es sich jedoch um eine mit VU-Meter-Brücke und mit Time Code, die ich -so glaubte ich- "einfach so" in eine Version mit in die Frontplatte eingebauten VU-Metern umbauen konnte.

Heute, also nach dem Umbau, weiß ich, dass das alles ein wenig schwieriger und teurer als gedacht war. Die Kiste ist keineswegs so modular aufgebaut wie etwa eine B67, und daher brauchte ich neben einem komplett neuen Speed-Selector Panel auch noch eine neue Monitor-Speaker- Einheit, weil die in die Brücke eingebauten Teile nicht passen. Quasi als Lohn der Mühe ist der Timecode-Teil jetzt nicht mehr brauchbar - weil es für die A810 in der mich interessierenden Variante eine spezielles Panel für Fronteinbau gibt, über dessen Preis man graue Haare bekommt.

Als Lohn der Mühe und des Geldes habe ich jetzt allerdings meine Lieblingsmaschine gefunden, die mir noch "sympathischer" als die A807 ist - dafür aber habe ich jetzt einen A810-Rollwagen mit Speakereinheit und Speedselect-Panel herumstehen, den ich nicht mehr brauche ;-).

Gruß
Gerd
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#18
Moin Gerd,

nicht zu vergessen bei Deinem Vergleich: da liegen einige Jahre zwischen, in denen sich die Ansprüche der Anwender entscheidend geändert haben. Nicht, was die Audioqualität angeht, die war bei der B67 schon untadelig. Aber eben im Bedienungskomfort. Die A810 ist genauso modular aufgebaut wie eine B67, sie hat eben nur mehr Möglichkeiten als diese. Und das ist genau die Falle, in die Du hineingetappt bist.

Ich mache es andersrum. Teile der A810 an eine A820 anschließen. Aber das beschränkt sich auf andere Stecker, bzw. den Einbau einer oder zweier Sub-D Buchsen. Wink

Gruß
Michael
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