NUR NOCH HEUEN !!!!
#1
Habe eben Erfahren aus den Rumänische Hi Fi & Multimedia Forum aus Rumänien das gestern Abend in den rumänischen Nachrihten Berichtet Wurde das über 300.000 TONNEN Tonträger (Tonbändern,Cassetten und Vinil) aus ehemalige Lagerbestände so wie Tonstudios, Radiosendern EINGESCHMOLZEN WURDEN in die Landeshüttenwerke der Städte Resita, Hunedoara und Galatzi.

Es wurde im Bericht Gezeigt wie man mit den SCHAUFELBAGER die Klamoten in den Lkw's ladete und Überfuhr so gar. Zerquetschte studio Rohwickeln und Bandmaterial in Original Verpackung mit ORWO Logos u. Ampex.

Komplette Archiven wurden Vernichtet nach Digitalisierung des Inhaltes.

LEUTE ICH MUSS NUR NOCH HEULEN !

Habe nun ein Forum Mitgled das wen die Nachrichten Wiederholt werden soll er mir diese Graben und im MPEG Format Zukommen lassen.
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#2
Ich könnte nur noch heulen!

Was sind das für Barbaren die sowas tun? Offenbar ist das eine zentral gesteuerte Aktion gewesen die von der Digital-Industrie initiiert wurde.
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#3
Systematische Vernichtung von technischem Kulturgut im Namen des Fortschritts. In der Tat: Zum Heulen!

Ist aber bei uns nicht anders. Zwar wird gewissenhaft und sorgfältig digitalisiert, aber das Band kommt, zumindest bei manchen Rundfunkanstalten, in den Shredder.

Wäre interessant zu untersuchen: Welche Institution in Germany archiviert wie? Wird das Originalmaterial vernichtet oder ausgelagert?
Michael(F)
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#4
Diese Digitalgurus sind doch nicht mehr zu retten!

Wie lange hält den ein digitaler Tonträger tatsächlich? Hat das mal irgendwo jemand wirklich unter nachvollziehbaren Bedingungen getestet?

Ich behaupte mal, das dieses Zeug nicht annähernd die Lebendauer analoger Tonspeicher erreichen wird und die halten nunmal erwiesenermaßen länger als ein Jahrhundert.
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#5
Das was da Pasiert ist ist ein SCHANDE für der Rumänische Nation !

Klar das Da einiges Digitalisiert wurde aber es Geht überwiegend um NEUWARE aus Ehemalige Lagerbestände.
Das worüber Ich bis Jetzt Mehrfach Erwähnt habe das es noch reichlich im Hadel gibt wird RÜCKSICHTSLOS VERNICHTET !

Wen Ich könnte wurde ich nach Rumänien Fahren und dene So die Fresse Polieren bis zur Totalen Erschöpfung !
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#6
Hallo MGW51

die Leute vom WDR z. B. machen das sehr sorgfältig und haben auch getestet. Jede CD wird einzeln auf Fehler geprüft und muss weitaus strengeren Kriterien genügen als die Norm verlangt. Wenn man den digitalen Bestand laufend kontrolliert, so kann man beizeiten Eingreifen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Fehler noch nicht hörbar sind und die Aufnahmen noch nicht zerstört.

Hier sehe ich aber die große Gefahr:
Man spart Lagerplatz und Kosten, investiert in die Digitalisierung. Das digitale Archiv erfordert zwingend einen dauernde Überwachung. Nur dann ist es sicher und dann auch eine Verbesserung (z. B. wg. der Kopierbarkeit ohne Verluste). Wenn jedoch das Geld ausgeht, was nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte, denn Kultur lohnt sich ja nicht im kommerziellen Sinne, dann wird man auch hier Hand anlegen und den Etat für die Archivierung bzw. für die Pflege des Archivs zusammen streichen.

Ein analoges Archiv, daß man einfach sich selber überlässt, hat meiner Einschätzung nach größere Überlebenschancen als ein digitales Archiv, daß man "einfach in die Ecke stellt und vergisst".
Michael(F)
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#7
Ich hoffe nur das einige in der Letzten Sekunde noch zur Vernunft kommen aber bei den Rumäner...... ist es AUSICHTSLOS.

Sofern Mir Bekannt der Deutsche Radio Studio aus TIMISOARA setzt Grundsätzlich NUR auf Offene Wicklern und STUDER Geräte und das auch Heute noch im Jahre 2005. Daran wird sich nichts ändern aber wie gesagt, die sind DEUTSCHE.

Hier die seite mit den Bildern der Archiv vom Radio Studio:

http://www.radiotimisoara.ro/radiotm/ind...&subpage=6

Zitat aus dem Rumänischen:

Zitat:"1. Colectie de înregistrãri sonore pe discuri, pe benzi de magnetofoane, etc., care se foloseste la sonorizarea unor productii artistice.
Übersetzung:
Eine sammlung von Tonaufnahmen auf Schallplatten und Tonbändern usw. was zur tonbearbeitung der Kunstproduktionen eingesetzt wird.

[Bild: 3_6_benziperafturi.jpg]
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#8
Nun bin ich nicht der große Digitalo.

Aus meiner Erinnerung heraus kann ich aber ruhigen Gewissens behaupten, daß ich binnen 10 Jahren weitaus mehr Disketten und CD´s nach Meldungen wie "Disk Daten Lesefehler" oder so ähnlich in den Kessel geschmissen habe als in meinem ganzen bisherigen Leben Schallplatten oder Tonbänder ihren Dienst versagten. Schmierbänder hatte ich zum Glück nie gehabt - gab es bei uns wohl auch nur recht wenig.

Ja Einar, mit Terminator-Aktionen ist da auch nichts mehr zu rettenWink

Ich habe halt ein tief verwurzeltes Mißtrauen gegenüber "besserer Technik" und gebe das auch unumwunden zu. Das hat weniger mit dem Konflikt digital - analog zu tun als vielmehr damit, daß nach meiner Lebenserfahrung alles Neue über kurz oder lang das Leben aushaucht resp. von noch neuerem abgelöst wird. Was Bestand hat war und ist einzig das vorsintflutliche Magnetband und die Schallplatte.
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#9
Genau richtig am Punkt Gebracht.

Wen man die Menschliche Technische Entwicklung im Geiste Durchgeht ist das Vinil und Band die einzigen Tonträgern was es am Meisten Überlebt haben.

Due Kassette hat es nur 10 Jahre Ausgehalten, Die MiniDisc nur etwa 5, Die CD wird nun von den WÜRG- MP3 abgelöst usw, usw, usw.

Bei uns gab es auch kein Schmierbändern. Die habe ich erst Jetzt dank EBAY Gekannt. Das sind Aber Seltenheiten, SCHROTT was Fehlerhaft Produziert oder Aufbewahrt wurde von Privatleute was Zu Blöde sind mit ein Band um zu Gehen.

Was mich Betrifft habe Jahrelang mit Bandmaschinen Handiert. Ab 1990 war es eine Kurze Zeit was ich von der Westliche Technische Fielfalt Begeistert war und mir jede menge Kram Zusammen Gekauft habe und das bis zum Punkt wan es in mein Kopf KLICK gemacht hat und..... BACK TO THE ROOTS, Verziht auf den Gesammten Mist und Losgehts mit Tonbandmaschine.

Manchmahl Staune Ich selbst wie könnte ich nur so DÄMLICH sein ein Haufen Geld beim Fenster Heraus zu Schmeisen für Kassetten Decks, MiniDisc Decks, Walkmans MC / MD / CD usw, usw. WO ZU ? Ich Könnte mich Ohrfeigen!
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#10
Zitat:EinarN postete
Due Kassette hat es nur 10 Jahre Ausgehalten,
Na, da leg ich aber gut und gerne noch mal zehn drauf! Kassettengeräte dürften spätestens 1978 Spulentonbandgeräte in den Verkaufszahlen überholt haben, und bis mindestens 1998 waren sie verbreiteter als MD, DAT, CD-R und MP3.

Wenn man weiterhin bedenkt, daß die Blütezeit der Magnetbandtechnik erst Mitte der 60er Jahre begann, waren Kassetten somit das Aufzeichnungsmedium, das sich mit Abstand am längsten in der Käufergunst gehalten hat.

Gruß,
Timo (der trotzdem sowohl offene Spulen als auch MP3 lieber als Kassetten mag)
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#11
@ timo

Mag ja sein nur in 1978 war ich noch in Rumänien und von Kasette leider nichts Gewust. Ist auch Egal. Ich habe veralgemeint um so einige Sinlosen Finanziellen ausgaben von meiner seite dar zu stellen.

Wichtig ist aber das die Rumäner nicht mehr Richtig Ticken!
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#12
Seien wir doch mal ganz ehrlich: Mit dem Problem "Schmierbänder" hat uns die analoge Magnetbandtechnik ein dickes Ei ins Nest gelegt, und zwar auf besonders perfide Weise. Jahrelang wurden wir mit selbstverständlicher Zuverlässigkeit verwöhnt, dann auf einmal, verrotten flächendeckend die Archive, und das recht schnell. O.K., das Problem ist erkannt, man hat es im Griff, aber die Weste des schwarzen Vinyls ist weisser Wink

Die digitalen Medien sind da von vorneherein ehrlicher: Jeder, er etwas von Digitaltechnik versteht hat, von Anbeginn bis jetzt, darauf hingewiesen, daß die Medien und die Technik verletztlich sind und daß ohne professionelles Backup-Management nix geht.

In der Praxis legt man eine Diskette in eine Schublade und wundert sich Jahre später, daß sie nicht mehr funktioniert. Oder man benutzt sie intensive jeden Tag und wundert sich, daß sie irgendwann nicht mehr funktioniert, wobei aus meiner Erfahrung heraus die Anzahl der Gebrauchszyklen sehr beachtlich ist. Nichts desto trozt: Die Daten sind weg, wenn man keine Vorkehrungen getroffen hat, und bei Vinyl oder Magnetband (Ausnahme Schmierband) hätte man keine Vorkehrungen treffen müssen, ausser einer halbwegs vernünftigen Lagerung. Ein Archiv aus LGR 30, LGR 50, PER 528 wird m. Ansicht nach ewig halten, ähnlich wie Vinyl.

Das ist ja der große Fehler, den die Anwender machen und den man nicht der Technik ankreiden sollte: Digitale Archivierung bietet Vorteile
- übersichtliche Lagerung
- auf kleinem Raum
- verlustfreie Reproduktion, immer und immer wieder.

fordert aber eines:
- uneingeschränkte, dauernde Aufmerksamkeit
dies jedoch ehrlicherweise von vorneherein. Man sollte auf die Techniker hören, nicht auf die Marketing-Menschen.

Datenverluste finden ganz selten durch unkontrolliertes Nicht-Funktionieren der Technik statt, sondern nur dadurch, daß man sich für den vorhersehbaren Fall der Fälle nicht gewappnet hat.

Wer mit diesem Druck der ständigen Pflege nicht leben kann und will, der sollte in der Tat die Finger von der digitalen Archivierung lassen.

=> EinarN
Daß die CD von MP3s abgelöst wird, sehe ich nicht. Bei Kids und für den portablen Einsazt ja, aber wer auf eine gewisse Qualität wert legt, wird sich keine hörbar datenreduzierten Tonträger kaufen. MP3 benutzen die, die mit einer Single auf dem Mister Hit zufrieden waren oder mit Walkman-Cassetten. Wer auf Qualität Wert legt, der kauft entweder Tonträger - Vinyl, CDs oder deren Nachfolger - oder er beschäftigt sich mit der verlustlosen digitalen Speicherung von Audio-Daten. Diese und die Internet-MP3-Kiste, das sind verschiedene Welten.
Michael(F)
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#13
Was Timo sagt ist völlig richtig und das ist Beweis dafür, daß sich - einmal mehr - nicht die bessere sondern die primitivere Technik durchsetzt. Primitiv bitte nicht abwertend verstehen! Damit meine ich, daß es von der Masse der Kunden NICHT akzeptiert wird, wenn man sich mit der Technik intensiv beschäftigen muß und noch weniger wird akzeptiert, wenn man die Bedienung erst erlernen muß. Insofern hat die Kassette alles bisher dagewesene mit einer unübertroffenen Primitivität in den Schatten gestellt. Und nicht zuletzt ist der Fakt der einfachsten Portablefähigkeit auch ein entscheidendes Kriterium für bestimmte Käufergruppen/Altersklassen. Die prinzipbedingte kurze Spielzeit einer Kassette wurde als vermeintlich einziger Nachteil hingenommen.
Heute setzt sich dieser Trend weiter fort und ist nicht aufzuhalten.
Speicherchips sind unschlagbar in Bezug auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis, unübertrefflich in der Billigkeit der Fertigung, unübertrefflich in Ihrem Energieverbrauch und unterliegen keinem meßbaren Verschleiß. Es gibt nichts besseres......solange der Chip nicht sein Leben aushaucht Wink
Selbst das ist keine Tragik weil der Speicherinhalt eh nichts wert ist weil seit gestern nicht mehr IN.
Leute, die ernsthaft Tondokumente sammeln, werden sich also nie für so eine Technologie entscheiden. Leider sind diese Fanatiker wirtschaftlich uninteressant, weil mangels Masse nicht mal der Fraktionsstatus erreicht wird. Das ist leider eine Tatsache der man ins Auge sehen muß.
Ich selber, wen wunderts, habe nie ein Kassettengerät besessen - mal abgesehen von dem Körting-Deck meiner Sammlung und einem Radio-Recorder Marke SANYO-DDR sowie noch ein paar anderen Teilen wo so ein Ding eingebaut ist - bzw. benutzt. Kassetten habe ich trotzdem - im AutoSmile und dort schiebe ich manchmal so ein Teil in den Schlitz. Das wars aber auch schon.
Alles in Allem sind wir ein paar, als Verbraucher nicht ernst zu nehmende, wenige Fantasten die veralteten Schrott sammeln, so wie andere Leute abgestempelte und somit wertlose Briefmarken in ihre Alben kleben. Von daher sollten wir uns und unsere Probleme - auch wenn es zuweilen weh tut - nicht sehr ernst nehmen.
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#14
Zitat:Michael Franz postete
=> EinarN
Daß die CD von MP3s abgelöst wird, sehe ich nicht. Bei Kids und für den portablen Einsazt ja, aber wer auf eine gewisse Qualität wert legt, wird sich keine hörbar datenreduzierten Tonträger kaufen. MP3 benutzen die, die mit einer Single auf dem Mister Hit zufrieden waren oder mit Walkman-Cassetten. Wer auf Qualität Wert legt, der kauft entweder Tonträger - Vinyl, CDs oder deren Nachfolger - oder er beschäftigt sich mit der verlustlosen digitalen Speicherung von Audio-Daten. Diese und die Internet-MP3-Kiste, das sind verschiedene Welten.
Ja. Man. Du hast recht nur sehe mahl auch die Kehrseite der Medalie. Es wurde bereitz in den Medien berichtet über ein Deutlichen Kauf Rückgang der Handelsüblichen Music CD und das nicht von Irgendwelche Schlagzeilen Fuzzys sondern von Marktforschern.

Das Passiert dank Internet und Dank anbietern wie z.B. musicload.de was für 0,50 oder 0,90 € Pro Song, Musik in Format MP3 Anbieten.

Aus einfache Bequemlichkeit geht der Käufer und Zihet sich den WÜRG Massenweise Herein. Es sind bereitz Millionen Festplatten Bundesweit damit Voll Gesabert und es nimmt kein ende.
Wer geht noch und Bezahlt zwischen 19,95 bis zu 39,95 € für eine Audio CD wo 12 bis 14 Tracks drauf sind und davon nur 5 gut für den eigenen Geschmack ? KEINER!
Die Audio CD's Schmoren in den Läden Vorsich hin und die Internet Anbietern mache Millionen Umsätze.

Damit ist eindeutig das sich der WÜRG- MP3 immer Mehr Durschsetzt.
Ja. Das die CD als Roh- Speichermedium Weiterhin Besteht ist klar es geht aber um Das Format bei diese Sache.

Irgendwie Wiederholt sich die Geschichte.
Im Tonband Zeitalter wurde die Bandgeschwindigkeit 9,5 cm/sec Ausgewählt, auf Qualität Verzichtet mit der Begründung "Es geht Mehr Drauf".
Nun das Gleiche. Man Verzichtet auf den Audio Track Format WAV und Wählt MP3 weil "Es geht mehr drauf".

Und nun.........? Was kommt demnächst ?
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#15
Zitat:EinarN postete


Und nun.........? Was kommt demnächst ?
Digital Restriction Management.

Aus den Weiten des Web, kuriserte schon auf x-Seiten:

Die Zukunft der Musikindustrie

2002:
Als beste Künstler werden Madonna, Herbert Grönemeyer, Tom Jones, Cher, und Santana ausgezeichnet. Zu den Top-Hits gehören Westlife mit "Uptown Girl", die No Angels mit "All Cried Out", Kelly Osbourne mit "Papa Don't Preach", Madonna mit "American Pie". Die Musikindustrie erfährt zum ersten Mal nach einer langen Boomzeit einen Umsatzrückgang. Als Hauptursachen macht sie das in Mode gekommene Kopieren von CDs und das Tauschen von Musikdateien im Internet verantwortlich. Um den Kids klar zu machen, daß das Kopieren von Musik letzendlich die Künstler schädigt, startet die Industrie die Kampagne "Copying Music is Killing Music".

2003:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Nena, Kim Wilde, Ozzy Osbourne und Metallica als beste Künstler aus. Das Album Nr. 1 ist Nena mit Remixen ihrer größten Hits. In den Hitparaden finden sich neben Alexander, Juliette und Daniel K. auch Jeanette Biedermann mit "Rock my Life", das stark nach Roxette klingt.
Weiterhin gehören Lichtenfels mit "Sounds like a Melody", Outlandish mit "Aicha", Kraftwerk mit "Tour de France 2003", KCPK mit "We will Rock You" und Murphy Brown mit "Axel F 2003" und Culture Beat mit "Mr. Vain Recall" zu den Tophits.

Die meisten CDs haben Kopierschutz. Seit August ist das Kopieren kopiergeschützter CDs verboten, ebenso das Herunterladen von Musik aus dem Internet. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 15% zurück, besonders betroffen Hit-Kompilationen mit 47%.

2004:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, DJ Bobo, Marianne Faithfull und Pur aus. In den Charts stehen das Hollywood Dance Project mit "Relax Reloaded", Kajagoogoo mit "Too Shy 2004", Nena mit "Haus der 2004 Sonnen" und Nico W aus "GZSZ" mit "Ich vermiß Dich wie die Hölle" lange Zeit ganz oben.

Mit Hilfe einer automatisierten Sauger-Suche kann die Musikindustrie alle Nutzer von Tauschbörsen ausfindig machen. Fünf Millionen Haushalte in Deutschland erhalten daraufhin Post des Münchner Anwalts G., der ultimativ die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einfordert und die Erstattung von Auslagen über 583,74 Euro.

Die Tauschbörsen brechen zusammen. Die Hälfte aller T-DSL-Anschlüsse wird gekündigt. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 10% zurück.

2005:
Es werden Herbert Grönemeyer, Tom Jones, die Supremes, Suzi Quatro und Elvis Presley als Künstler des Jahres ausgezeichnet, dazu Status Quo mit dem Innovationspreis des Musiker-Managements. Die Charts führen an Peter Maffay mit "So bist Du 2005", Roberto Blanco mit "Ein bißchen Spaß muß wieder mal sein" und Zarah Leander mit "Ich weiß, auch 2005 wird ein Wunder gescheh'n."

Der Umsatz der Musikindustrie schrumpft erneut um 50%.
Die Trend-Scouts entdecken, daß unter den Jugendlichen 60er- 70er- 80er und 90er- Revivals in sind. Sie treffen sich zu FlowerPower-, Disco-, New Wave- und Rave-Parties und hören die CDs ihrer Eltern.
Original-CDs und LPs der vergangenen vier Jahrzehnte werden verstärkt bei Ebay gehandelt. Es wird vermutet, daß die Kids die CD erwerben, kopieren und dann weiterverkaufen. Das ist legal, da die alten CDs keinen Kopierschutz haben und nur Originale angeboten werden.

2006:
Die Musikindustrie bringt ein neues Tonträgerformat heraus: Die "Smart CD". Sie benötigt spezielle Abspielgeräte mit Internet-Anschluß. Die Smart-CDs lassen sich nur abspielen, nachdem vorher eine Lizenz über das Internet gekauft wurde. Lizenzen gibt es nur noch temporär, es ist nicht mehr möglich, ein Musikstück "für immer " zu erwerben. Dafür werden die "Smart-CD"-Spieler im Bundle mit einem Musik-Abo für einen Euro angeboten.

Als erfolgreichste Künstler werden Herbert Grönemeyer, die Scorpions, Mark Oh, Oli P. und Peter Kraus ausgezeichnet. Die Charts werden beherrscht durch Songs wie "Flugzeuge im Bauch Ultimate Edition" mit Herbert Grönemeyer, Oli P. und Xavier Naidoo, "You Keep Me Hanging On" mit den Supremes, Kim Wilde und Sinema sowie "Anyplace, anywhere, whatever" von Nena, Kim Wilde und Jan Delay.
Aus Anlaß der Fußball-WM wird mit großem Marketing-Aufwand eine neue Latino-Salsa-Welle propagiert, mit Carlos Santana und Richie Valens ("La Bamba World Cup 2006 Mousse T. Remix") als Galionsfiguren.
Obwohl Brasilien zum sechsten Mal Weltmeister wird, hat die Welle nur mäßigen Erfolg.

Der Absatz der Musikindustrie sinkt weiter.

2007:
Mit Hinweis auf die vielen bedrohten Arbeitsplätze setzt die Musik-Lobby ein Gesetz durch, nachdem der Rückruf einmal erteilter Lizenzen möglich ist. Prompt widerruft die Industrie alle bisher erteilten Lizenzen auf nicht kopiergeschützte Tonträger. Damit werden alle älteren CDs und alle LPs illegal, ebenso Plattenspieler und CD-Spieler, die nicht dem "Smart CD" Standard entsprechen. Im Austausch für ihre Original-CDs bietet die Industrie CD-Besitzern eine Einjahreslizenz für die auf der CD vorhandene Musik an.

Nach einer erneuten Abmahnwelle der Kanzlei G. aus M. bricht der Tonträgerhandel über eBay zusammen.
Auf die Veröffentlichung von Charts und die Auszeichnung von Künstlern wird verzichtet. Zunächst einmal müssen die Lagerbestände an CDs abverkauft werden.

2008:
Musik wird in Deutschland nur noch im Radio oder bei Konzerten gehört. Das Radio verliert aber an Popularität, seit die Industrie die Sender zwingt, nur noch neueste Produktionen zu spielen und über diese drüberzusprechen, damit das Aufnehmen mit Tapedecks verhindert wird. Konzerte sind fast unbezahlbar geworden, da das gesamte Management von den Eintrittspreisen mitbezahlt werden muß.
Dagegen häufen sich die sogenannten "Open Jams", spontane Zusammenschlüsse von Hobby-Musikern, die auf öffentlichen Plätzen mit Gitarre, kleinem Schagzeug, Keyboard, Saxophon etc. Musik spielen und von begeisterten Zuhörern gefeiert werden.

2009:
Die Musiklobby setzt beim Gesetzgeber das Verbot öffentlicher und privater Performance urheberrechtlich geschützen Materials durch. Musikinstrumente werden mit einer Urheber-Abgabe belegt, da man ja eine Gitarre etwa zum Raub-Abspielen von Stones-Songs mißbrauchen kann.

"Making music is killing music" lautet die begleitende Kampagne, die den Leuten Unrechtsbewußtsein beibringen soll.


2010:
Um Arbeitsplätze bei Musikern zu schützen, wird Musikunterricht rationiert: Es dürfen nur noch so viele Nachwuchsmusiker ausgebildet werden, wie der Markt braucht. Da dieser schneller schrumpft als die Musiker wegsterben, bedeutet das faktisch ein Verbot des Musikunterrichts. Hunderte Musikschulen werden geschlossen.

2011:
Sarah Connor versucht mit "Terminate Me" einen neuen, nicht gecoverten Song herauszubringen, wird aber dafür von den Anwälten der Musikrechteinhaber verklagt, die es nicht erlauben, daß neue Urheber am kleiner werdenden Kuchen mitverdienen wollen.

"Composing Music is killing Music" heißt das Schlagwort der Inhaber alter Rechte.

Sarah Connor gewinnt den Rechtsstreit, wird aber kurz darauf unter mysteriösen Umständen ermordet aufgefunden. Von nun an traut sich niemand mehr, neue Songs zu schreiben.

2012:
Die Eltern des 6jährigen Wolfgang Amadeus Moherb, des "Jugend-musiziert"-Siegers, werden zu 150.000 Euro Schadenersatz an die Musikindustrie verurteilt, weil sich herausgestellt hat, daß ihr Kind erst seit eineinhalb Jahren musiziert, also nach dem Inkrafttreten der Unterrichts-Rationierung. Seine Lehrerin, die Violinistin Anne-Sophie Mutter, entzieht sich einer Gefängnisstrafe durch Flucht in den Irak, dem einzigen Land, das nicht unter Kontrolle der westlichen Wertegemeinschaft und damit der Musikindustrie ist.

2020:
Nahezu jede tonliche Äußerung, darunter Motorgeräusche, Trittschall, Türschließgeräusche und gesprochenes Wort, sind unter urheberrechtlichen Schutz gefallen. Eine Tür zumachen darf quasi nur noch, wer nachweisen kann, daß der dabei erzeugte Schall nicht dem von Porsche patentierten ähnelt. Die einzigen lizenzfreien Worte sind "der", "die", "das", "und" und "hallo". Die Gespräche von Menschen, die sich das "Deutsche Sprache Abo" nicht leisten können, sind daher fast unverständlich geworden. Überhaupt ist es sehr still geworden, da fast jede Schallerzeugung das Risiko einer Abmahnung durch den Münchner Justizkonzern G. und Söhne in sich birgt.

Die Anwälte der Ton und Schall Industrie-Gemeinschaft machen Jagd auf Park- und Waldbesitzer, die in ihren Anwesen das illegale Singen von Vögeln dulden.

2050:
Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen worden. Die Iraker brauchten nur einen einzigen Muezzin, um die halbe Streitmacht der Westmächte auszuschalten, die sich, an Schall nicht mehr gewöhnt, mit zugehaltenen Ohren am Boden wälzte.
Die andere Hälfte und die zivile Bevölkerung wurden dadurch gewonnen, daß man ihnen Kinderlieder vorsang. Die Menschen fingen an zu weinen und den Invasoren auf Knien zu danken, für diese neue und wunderbare Gabe, die sie so lange vermißt hatten. Seither ist der Islam die größte Weltreligion und das Reich Allahs unter der weisen Herrschaft des Kalifen von Washington schwingt sich auf zu neuer Blüte.

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#16
Danke Wolfgang,

das ist eine perfekte Analyse. Nur gut daß ich - Dank Biologie - die Apokalypse dieser zunehmend pervertierten Welt nicht mehr erleben werde.
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#17
@ Michael Franz: "Seien wir doch mal ganz ehrlich: Mit dem Problem "Schmierbänder" hat uns die analoge Magnetbandtechnik ein dickes Ei ins Nest gelegt..."

Nun ja, diese Sache ist zugegebenermaßen unangenehm. Ich messe dem aber keine allzu große Bedeutung bei.

Vielleicht würde ich anders darüber denken, wenn mein gesamtes Bandarchiv vom Zerfall betroffen wäre. Dann würde es sicher ein paar Euronen kosten um diese Daten zu retten denn das ist ja das Gute an Schmierbändern: Die Information ist in fast jedem Falle noch abrufbar und eben, im Gegensatz zur CD, nicht verloren!

Auch hier war es Seitens der Magnetbandindustrie nicht vorhersehbar, daß solche Selbstzerstörung nach Jahren bzw. Jahrzehnten auftreten wird. Mit schlechter oder falscher Lagerung hat das ja nun garnichts zu tun sondern einzig mit fehlerhafter Produktion. Da es sowas dem Vernehmen nach auch bei ORWO gab, würde mich mal interessieren, ob einer der betroffenen Nutzer solche Bänder erfolgreich reklamiert hat. Die Chancen dazu standen zumindest nicht schlecht, eher sehr gut und damit vermutlich weit besser als in der damaligen Bundesrepublik!

Solche Flops wird es immer wieder geben. Je kurzlebiger die Technik um so mehr Profit muß sie abwerfen damit sich die Produktionsanlagen schnellstens amortisieren. Für Langzeituntersuchungen ist da eben kein Geld übrig. Dazu gibt es doch Kunden - die billigsten Testfahrer der Nation Smile
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#18
Zitat:MGW51 postete
Danke Wolfgang,

das ist eine perfekte Analyse. Nur gut daß ich - Dank Biologie - die Apokalypse dieser zunehmend pervertierten Welt nicht mehr erleben werde.
Denke auch so. Ich hoffe aber das dann wenigstens meine UHRENKELN so fiel Tassem im Schrank haben das sie sich an der MITTELALTERLICHE Akai GX 630 D des ur, ur, ur, ur, ur, ur, urgroßvaters erinnern, aus dem Dachboden Nehmen und Loslegen Big Grin
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#19
Oh Einar, da erwartest Du sicher zuviel.

Ich vermute mal, daß es in nicht allzu ferner Zukunft größere Probleme geben wird solche Alttechnik mit dem notwendigen 230V/50Hz Strom zu versorgen.
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#20
Zitat:MGW51 postete
Oh Einar, da erwartest Du sicher zuviel.

Ich vermute mal, daß es in nicht allzu ferner Zukunft größere Probleme geben wird solche Alttechnik mit dem notwendigen 230V/50Hz Strom zu versorgen.
Kein Problem. Es gibt ja die 12 V zu 220 V Spannungswandler aus den Camping bereich. Die tun es Auch Big Grin

Solarzellen tun es aber auch wen man ausreichen davon hat.
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#21
Zitat:MGW51 postete
...denn das ist ja das Gute an Schmierbändern: Die Information ist in fast jedem Falle noch abrufbar und eben, im Gegensatz zur CD, nicht verloren!
Das stimmt nicht, da kein analoges System eine Fehlererkennung und Vorwärtsfehlerkorrektur haben kann.
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#22
Zitat:Matze postete
Zitat:MGW51 postete
...denn das ist ja das Gute an Schmierbändern: Die Information ist in fast jedem Falle noch abrufbar und eben, im Gegensatz zur CD, nicht verloren!
Das stimmt nicht, da kein analoges System eine Fehlererkennung und Vorwärtsfehlerkorrektur haben kann.
Wozu auch eine Vorwärtsfehlerkorrektur? Zur Fehlererkennung genügen eine Inaugenscheinnahme und ein Satz halbwegs brauchbare Ohren Smile

Einmal aufbacken genügt und das Schmierband kann auf ein "gesundes" Medium kopiert werden.
Freilich taugt der Tonträger selbst nur noch für die thermische Verwertung. Darin unterscheidet er sich nicht von CD & Co.

Nur eben ist bei letzteren die Information i.a.R. unrettbar verloren, von Ausnahmen abgesehen, welche allerdings eines beträchtlichen Aufwandes bedürfen, um die abgelegten Daten zu rekonstruieren.

Für Tondokumente lohnt das sicher nicht.
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#23
Zitat:MGW51 postete
Wozu auch eine Vorwärtsfehlerkorrektur? Zur Fehlererkennung genügen eine Inaugenscheinnahme und ein Satz halbwegs brauchbare Ohren Smile
Du willst es nicht verstehen.
Ende der Diskussion.
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#24
Meiner meinung nach existiert momentan kein Perfektes Speichermedium. Jeder hat seine Vor und Nachteile.

Auch wen Ich auf band und CD Speichere für den Altäglichen Gebrauch, Mein Haupt Speichermedium ist eine Partitionierte Festplatte was Ich zusätzlich Einschibe wen es um Musik Geht. Von hier wird auf Band Kopiert nach Bedarf.
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#25
Zitat:Matze postete
Zitat:MGW51 postete
Wozu auch eine Vorwärtsfehlerkorrektur? Zur Fehlererkennung genügen eine Inaugenscheinnahme und ein Satz halbwegs brauchbare Ohren Smile
Du willst es nicht verstehen.
Ende der Diskussion.
Du kannst ruhig davon ausgehen, daß ich ES tatsächlich NICHT verstehe und - das gebe ich unumwunden zu - mir auch keinen Kopf um Dinge machen will, die mich nicht tangieren.

Insofern ist mir Dein Einwurf rätselhaft, da es ja in diesem Thread ursächlich um die sinnlose, güterzugweise (300Tsd. Tonnen! - wenn die Info stimmt) Zerstörung analoger Tonträger geht.
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#26
Zitat:MGW51 postete
Insofern ist mir Dein Einwurf rätselhaft, da es ja in diesem Thread ursächlich um die sinnlose, güterzugweise (300Tsd. Tonnen! - wenn die Info stimmt) Zerstörung analoger Tonträger geht.
Ja. Die Info Stimmt.

15 Jahre Lang wurde Fleisig Digitalisiert, (Wen das Stimmt) und nun werden Sämtliche Archiven (das sind Kleinigkeiten) und Überwigend Lagerhäuser wo Tonnenweise Neumaterial was über die Jahre hinweg Gebunkert wurde Vernichtet um Platz zu Schaffen für die Neuen Besitzer.

Es Müsten über die Jahre hinweg Kaufverträge eingehalten werden was vor den Politischen Umbruch Abgeschloßen und BEZAHLT wurden. Diese Materialien braucht seit 15 Jahre keine Sele mehr und Verstopfen nur die Bundesweiten Rumänischen Lagerhäuser in Sämtliche Städte, Landkreise und Komunen. Es Solten noch Weitere Aktionen Volgen da Hier auch noch Hundert- tausende GERÄTE in Frage kommen.

Man wartete 15 Jahre, Man Versuchte das Zeug in der Dritten welt los zu Werden durch Wiederexport. Es Klapte nur zu 2 % aus den Gesammten Bestand. Nicht mahl in der PAMPA wird es gebraucht. Nun sind Unternehmen in Rumänien am Werk aus der EU und USA was Platz Brauchen und nicht Vergessen am 01.01.2007 ist mit eine 95% Warsvheinlichkeit Rumänien in der EU.

Erinert euch daran, Ich habe Mehrfach darüber berichtet, das bei mein Rumänien Urlaub 2003 und 2004 mit eigene Augen Ost- Tonbandgeräte in den Läden Gesehen habe und auch so einiges eingekauft.
Zur Erinerung die CM 160 mit nur etwa 200 - 250 Betriebstunden und eine ALDI Tüte voll mit Magnetköpfe was ich im Laufe der Zeit bei Ebay Veröckert habe.
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#27
Zitat:MGW51 postete
(...) denn das ist ja das Gute an Schmierbändern: Die Information ist in fast jedem Falle noch abrufbar und eben, im Gegensatz zur CD, nicht verloren!
(...)
Da muss ich Dir widersprechen.

Wenn ein Schmierband durch Backen etc. gerettet werden kann, so hat es einen guten seiner ursprünglichen Qualität verloren. Es ist also nur ein Teilerfolg, wenn überhaupt. Im Übrigen ist so eine Rettungsaktion ein fachmännischer Eingriff, der über das normale Repertoire eines 08/15-Users hinausgeht.

Bei digitalen Speichern geht das genauso: Eine Diskette oder CD die bei Dir nicht mehr läuft, kann unter Umständen von einem Fachmann noch ausgelesen werden. Es ist also nicht so, daß es prinzipiell nicht geht, sondern es ist so, daß die Meißten das nicht können, auch nicht erlernen wollen, und daher wird es nicht gemacht. Es ist, zugegebenermaßen, auch etwas aufwendiger als das Bänderbacken. Bei wertvollen Daten sollte das aber kein Thema sein.

Zudem, und das war der Kern meiner Aussage um den es mir geht, ist das digitale Speichermedium ehrlicher.

Es kommt nicht daher mit scheinbarer Haltbarkeit über ein Menschenleben hinaus, sondern es ist von vorneherein klar, daß das Medium in absehbarer Zeit kaputt geht. Man muss also etwas tun, und man kann das verlustfrei tun. Ich will das Schmierband-Problem nicht hochspielen - das scheint zum Glück nur eine begrenzte Episode gewesen zu sein. Trotzdem habe ich gelernt: Nur weil etwas 50 Jahre lang problemlos funktioniert hat, ist noch lange nicht sicher, daß es das danach immer noch tut. Die anlogen Speicher gingen von sehr langer Haltbarkeit aus. Das wurde zum Teil auch erreicht, mit einigen Ausnahmen:

# Papier zerfällt zum Teil, Restauratoren in Bibliotheken haben Hochkonjunktur. Die gäben viel darum, würde alles auf CD vorliegen, so daß wenigstens die Inhalte gesichert wären und benutzt werden können
# Vinyl hält sich tapfer. Es gibt zwar keinen Beweis dafür, daß es das weiter tut (auch Papier hat sehr lange gehalten!) aber es ist unwahrscheinlich daß etwas passiert.
# Für Magnetband gilt das Gleiche wie für Vinyl, mit dem dunklen Fleck des "Schmierproblems".

Daß analoge Archive ab einer bestimmten Größe nur noch schwer genutzt werden können, weil der Verwaltungsaufwand zu groß ist, ist eine andere Baustelle. Stell' Dir mal vor, in einer sehr großen Bibliothek rutscht ein Buch an die falsche Stelle, durch ein Versehen: Es ist zumindest für lange Zeit "verloren".

Digitale Archive sind, zumindest was den Inhalt anbelangt, perfekte Abbilder des Originals - daß sie ja nicht ersetzen, sondern nur entlasten - und machen die Inhalte besser zugänglich. Die Pflege des Archives fordert die Digitaltechnik ohne Pardon und Gnade ein. Das ist der große Unterschied zum analogen Archiv: Es toleriert gewisse Nachlässigkeiten, belohnt diese auch noch, denn wenn das Medium hält, so hat man sich den Erhaltungsaufwand echt gespart.

Lieber MGW51,
ich bin kein prinzipieller Digitalo und will auch Dich nicht auf die digitale Spur lotsen, aber einen nüchterne und sachliche Betrachtung der Problematik bringt viele Vorteile für die digitalen Speichermedien ans Licht. Das diese für Dich nicht relevant sind, ist eine andere Baustelle.


Ein paar Anmerkungen noch zum Shreddern von Archiven nach erfolgter Digitalisierung: Ich gehe davon aus, das unwiederbringliche Originale erhalten bleiben, also Eigenproduktionen, Live-Aufzeichnungen etc. Es gibt in den Rundfunkanstalten einiges an Sendebändern, die z. T. Kopien von der Kopie sind, z. T. auch Kopien aus anderen Tonträgern, die einfach die Aufgabe hatten bereit zu sein für eine Sendung. Daß diese durch die CD ersetzt werden, halte ich für tolerierbar. Aber ich würde schon gerne genau wissen, was jetzt bleibt und was geschreddert wird.
Michael(F)
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#28
Zitat:Michael Franz postete
Ein paar Anmerkungen noch zum Shreddern von Archiven nach erfolgter Digitalisierung: Ich gehe davon aus, das unwiederbringliche Originale erhalten bleiben, also Eigenproduktionen, Live-Aufzeichnungen etc. Es gibt in den Rundfunkanstalten einiges an Sendebändern, die z. T. Kopien von der Kopie sind, z. T. auch Kopien aus anderen Tonträgern, die einfach die Aufgabe hatten bereit zu sein für eine Sendung. Daß diese durch die CD ersetzt werden, halte ich für tolerierbar. Aber ich würde schon gerne genau wissen, was jetzt bleibt und was geschreddert wird.
Habe ja eben geschrieben.

Es Geht Überwiegend um LAGERBESTÄNDE was ZWANGSWEISE Gekauft wurden aus Veträge was Vor 1989 Abgeschloßen und BEZAHLT wurden.
Von so was kommt man nicht los nicht mahl nach ein Politischen Umbruch (auf Landesebene gesehen). Kleinstudios SCHRÄDERN Freiwilig wen Überhaupt. Was noch weg gegangen ist, Ist die Nationale Archiv. Diese Wurde Digitalisiert. (Ton u. Bild)
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#29
Hallo,

noch bedenklicher wie der Streit ob digital oder analog ist leider die Tatsache, daß rund 90% aller Tonträgerarchive einen Großbrand o.ä. nicht überstehen würden!

Ähnlich sieht es bei den staatlichen Archiven aus.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#30
Nicht mahl eine Festplatte Besteht das geschweige von Handelsübliche Medien.

Hier geht es aber um MUTWILLIGE (FREIWILIGE) Massenvernichtung eines Nationalen Bestandes von diese sogenanten "Vintage" Tonträgern.

Die Rumänische Nationale Archiv ist nur 5 % Vom Gesammten Nationalen "Vintage" Tonträger Bestand.
Hier Berücksichtigt ales was Sich in Irgendwelche Handels- Lagerhäuser Befindet. Momentan müsten 300.000 Tonnen Daran Glauben.
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#31
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
(...)
noch bedenklicher wie der Streit ob digital oder analog ist leider die Tatsache, daß rund 90% aller Tonträgerarchive einen Großbrand o.ä. nicht überstehen würden!
Ähnlich sieht es bei den staatlichen Archiven aus.
(...)
Was wiederum ein Argument für die digitale Archivierung ist. Einmal archiviert, kostet ein gespiegeltes Archiv an anderem Ort vergleichsweise wenig.

=> EinarN
mir ging es - das habe ich nicht deutlich gemacht - mehr um die geübte Praxis in deutschen Rundfunkanstalten. Ich werde da wohl mal einen thread aufmachen.
Michael(F)
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#32
Ich übernehme gerne komplette analoge Schallarchive - bitte melden.
Würde auch dann eine Erklärung unterzeichnen, dass ich nichts weiterverbreite. Big Grin

Gruß,
Markus
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#33
@ Michael Franz

Ok. Das ist wiederum was anders.
Ich dachte es Geht um "Der Rumänischen Blödheit".
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#34
Es ist erstmal nicht von Bedeutung, ob und in welchem Umfang digitale Medien Vorteile gegenüber den gestandenen Schallplatten und Magnetbändern bringen. Daß es gewisse Vorteile gibt, ist unbestritten und steht auch nicht zur Diskussion. Daß Analoge Medien mit z.T. gravierenden Nachteilen behaftet sind ist ebenso bekannt und soll auch nicht negiert werden.

Der Punkt ist der, daß hier SINNLOSE ZERSTÖRUNG in großem Ausmaß betrieben wurde und noch immer wird! Ich bin nicht in der westlichen Wegwerfgesellschaft großgeworden und kann auf derartige Auswüchse gut und gerne verzichten!


Datenrettung, gleich von welcher Art Medien, ist immer mit einem gewissen Aufwand verbunden. Die Frage ist nur: Lohnt es den Einsatz?

Eine zerstörte HDD-Partitionstabelle z.B. kann - so man vorgesorgt hat - mit geringstem Aufwand wieder hergestellt werden und weiter gehts als wäre nichts gewesen. Hat man keine Vorsorge betrieben, was ja mal vorkommen kannWink, nun dann muß man sich schon ganz schön abmühen um wieder auf die Beine zu kommen. Auch das ist möglich, ich hab es selbst schon praktiziert; praktizieren müssen, weil ich den Kollegen von Ontrack einfach soviel Geld nicht gegönnt hatte. Für irgendwelche Tondokumente wäre es mir diesen Aufwand ganz sicher nicht wert gewesen. Da ist Neupartitionierung der schnellere Weg.
Was Diskette und CD betrifft, so habe ich zugegebenermaßen keine Ahnung, wie es mit der vorhandenen Hardware möglich sein soll, Daten zu retten wenn die Medien von ihren Laufwerken nicht mehr erkannt werden. Daß zuweilen mal einige LW Leseprobleme haben ist bekannt. Wenn aber ein Medium von gut einem halben Dutzend unterschiedlicher LW nicht mehr als solches erkannt wird, dann bringt es sicher nichts, sich noch ein LW zuzulegen. Dann könnte u.U. nur professionelle Hilfe was bringen - aber zu welchem Preis?!

Professionelle Schmierbandretter nehmen pro Spule so um die 5,- EUR, ein Betrag, der wohl problemlos aufzubringen ist!
Wie "wertvoll" müssen denn Tondokumente sein, wenn ich nicht damit leben kann daß durch den Rettungsprozeß einerseits und das anschließende umkopieren andererseits die Aufnahmen in Frequenzgang und Dynamik etwas beschnitten sind? Daß eine nachträglich gefertigte analoge Kopie immer ein Stück hinter dem Original steht ist eine Binsenweisheit und damit soll man eigentlich leben können ohne daß es einem das Weltbild allzusehr erschüttert Smile Ich jedenfalls kann das sehr gutSmile.

Um es nochmal ganz klar herauszustellen und es soll bitte niemand in den falschen Hals kriegen: Ich bin KEIN Musikfetischist und infolgedessen finden sich auf meinen Festplatten, Disketten und CD´s keine derartigen Daten. Was MD, MP3 etc. ist und kann, "weiß" ich nur vom Hörensagen. Dieses Halbwissen genügt mir um zu entscheiden, ob ich diese Technologien für mich nutzen will oder muß.

Im offenbaren Gegensatz zur Mehrheit der hier registrierten User ist mir eben nicht das Speichermedium Mittel zum Zweck sondern +/- der Speicherinhalt da ein Speicher ohne Inhalt wenig Vorführwirsamkeit hat.

Würde ich z.B. CD-Player sammeln, dann wären Schallplatten als Datenträger wenig hilfreich Smile

Um ein 50 Jahre altes TB zu betreiben benötige ich Magnetbänder, deren meine ältesten Exemplare auch in etwa so alt bzw. noch älter sind. Mit denen gab und gibt es keine Probleme. Vielleicht werden sie nicht so alt werden, wie die Papyrusrollen im Ägyptischen Museum, aber wer weiß das schon? Big Grin Big Grin


Wenn Rundfunkarchive auf Band geshreddert werden, dann mögen evtl. Urheberrechte dies begründen; wobei auch so eine Begründung mehr als fadenscheinig wäre!
Wenn jungfräuliches Material zerstört wird um Platz zu schaffen, dann lasse ich dafür nur eine Begründung gelten: Es müssen alles Schmierbänder sein! Das ist trifft aber garantiert ebensowenig zu wie es Schmierschallplatten gibt!

Und damit wollen wirs mal bewenden lassen Wink
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#35
Zitat:Markus Berzborn postete
Ich übernehme gerne komplette analoge Schallarchive - bitte melden.
Würde auch dann eine Erklärung unterzeichnen, dass ich nichts weiterverbreite. Big Grin

Gruß,
Markus
Also wenn Du einen Archivar brauchst..... Big Grin Big Grin Big Grin Auch zum Auslagern von Einzelstücken würde ich mich zur Verfügung stellen Big Grin
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#36
@ MGW51

Manooo.......... MGW51 ! Du machst mich Wahnsinig Big Grin

1 - In Rumänien ? UHRHEBERRECHTE ? Bei Alte Kommunistischen Aufnahmen ? Seit Wan ? VERGISS ES!

2 - BRANDNEUE ORWO Bändern AUCH auf 22 cm SPULEN, Versigelt sind bei dir SCHMIERBÄNDERN und das TONNENWEISE ?

Bitte Komm nach Duisburg und Ich lasse dich MICH Ohrfeigen und Verprügeln wen du willst aber behaupte das NIE WIEDER.
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#37
=> MGW51
Was die Zerstörung von Bändern anbelangt, so sind wir völlig d'accord: Das ist eine Sauerei!

Um Urheberrechte zu wahren, braucht man nicht die Bänder zu zerstören, man kann sie löschen, und niemand kann mir erzählen, es wäre nicht möglich die Bänder auf ein Fliessband zu werfen auf dem sie durch ein großes Wechselmagnetfeld fahren um dann mit zerstörtem Inhalt wieder für anderen Zwecke gebraucht zu werden. Das gilt für Kopien.

Unwiderbringliche Originale gehören digitlalisiert und dann sicher verwahrt. Das geht um so einfacher und billiger, da man durch die digitale Archivierung nicht dauernd zugreifen muss.

Schrott ist Schrott und kann auf denselben gegeben werden.

Was in Deutschland vor sich geht und was in Rumänien passiert lässt sich nicht vergleichen. Dort wird ja, was um so schlimmer ist, gebrauchsfähige Neuware zerstört. Wenn man bedenkt, daß vor gar nicht allzulanger Zeit hier im Forum ein Rundfunkmann nach Bändern gesucht hat, um sich noch ein Jahr über die Zeit zu retten ...
Michael(F)
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#38
Zitat:Michael Franz postete
Wenn man bedenkt, daß vor gar nicht allzulanger Zeit hier im Forum ein Rundfunkmann nach Bändern gesucht hat, um sich noch ein Jahr über die Zeit zu retten ...
Erinerst du dich was Ich zum Thema Geschrieben Habe ?

Das Der Vorrat in Rumänien weitaus für Die Nächsten 30 JAHRE Gedekt sei.

Nun..........IST ES ZU SPÄT.
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#39
Zitat:EinarN postete
@ MGW51

Manooo.......... MGW51 ! Du machst mich Wahnsinig Big Grin

1 - In Rumänien ? UHRHEBERRECHTE ? Bei Alte Kommunistischen Aufnahmen ? Seit Wan ? VERGISS ES!

2 - BRANDNEUE ORWO Bändern AUCH auf 22 cm SPULEN, Versigelt sind bei dir SCHMIERBÄNDERN und das TONNENWEISE ?

Bitte Komm nach Duisburg und Ich lasse dich MICH Ohrfeigen und Verprügeln wen du willst aber behaupte das NIE WIEDER.
Na Einar, da lies bitte nochmal in Ruhe was ich geschrieben habe:

".....Es müssen alles Schmierbänder sein! Das ist trifft aber garantiert ebensowenig zu wie es Schmierschallplatten gibt!....."

Ich habe also mitnichten behauptet, daß es sich bei diesem Material um solchen Sondermüll ghandeln würde. Im Gegenteil!

Alles klar? Smile

Urheberrechte gibt es ganz sicher auch in Romania - aber wie gesagt, selbst das rechtfertigt keine Vernichtungsauktion der Tonträger - seien es nun Magnetbänder oder Schallplatten.
Ich möchte es zudem noch stark in Zweifel ziehen, ob es überhaupt in irgendeiner Weise gegen das Urheberrecht verstieße, die Rundfunkbänder so wie sie sind, also ungelöscht, weiterzugeben. Eine Schallplatte wird schließlich auch weiterveräußert ohne daß jemand die Rillen abhobelt und ein Buch in dem erst mühsam alle Seiten geschwärzt werden müssen, böte sicher auch keinen Reiz.

Insofern ist ein vorheriges löschen bei Sendebändern m.E. blanker Unsinn. Anders aber bei Produktionsbändern - dort kollidiert eine bloße Weitergabe sicher schnell mit dem Urheberrecht.
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#40
@ MGW51

OK Habs Gerafft.

Dein Posting war ein Wenig "Verstrickt" deswegen den Mißverständniss.

Sorry.

Ich bin am Jeden Fahl STINKE SAUER !
Mein Geplanter Großeinkauf im Sommer 2006 wird mit sicherheit zu 90% im Wasser Fallen und dabei Krig Ich die Krise
:mauer: :ugly2: :gun: :extremsauer:

Ich wollte von JEDEN Ostblock Gerät ein BRAND NEUEN Erwerben für meine Eigene Sammlung, Reichlich Ersatzteile (Magnetköpfe, Andruckrollen, Reglern, Riemen, VU's usw.) Mitbringen so wie auch Nagelneue Tonbändern der Marke ORWO. Das war mein Plan. Was daraus wird, Steht in den Sternen.

Wen Ich Könnte, Das Notwendige Taschengeld haben, wurde Ich Sofort ein Flug von Düsseldorf nach Timisoara Buchen
(Flugdauer 1 stunde u. 45 Minuten), Hinfligen, Einkaufen und mit den Täglichen ATLASIB Linien- Reisebus Zurück kommen mit Gesammt einkäufe was für ein Rückflug zu Schwer sind.

Leider bin Ich Momentan so Pleite wie noch Nie und bis im Sommer..............:mauer:
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#41
Zitat:EinarN postete
@ MGW51

OK Habs Gerafft.

Dein Posting war ein Wenig "Verstrickt" deswegen den Mißverständniss.
Ist ja nicht weiter schlimm, passiert mir auch hin und wieder daß ich was nicht richtig lese oder verstehe.

Schlimm ist halt wirklich nur, daß es mit Deinem geplanten Fischzug wohl nichts werden wird. Am meisten tut es mir wegen der 22-er leid Confusedhock:
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#42
Ich mache mir trotzdem noch hofnungen aber nicht mehr so große wie bis Jetzt.
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#43
Du hast Recht, die Lagerbestände des Fachhandels sollten doch von dieser Aktion nicht betroffen sein - also lassen wir mal den kleinen Hoffnungsfunken glimmenSmile
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#44
Ich habe auch Schmierbänder. Etwa 20. Es gab da mal so eine Periode. Schade um die Aufnahmen und die Wiedergabegeräte.

Das sind ja alles hochinteressante Meinungen. - Allein, zum Problem der langfristigen Speicherung gibt es "unterschiedlichste" Ansichten. Für wen speichert man eigentlich? Die Kinder? Den Lebensabend?
Ich bin fast 50 und besitze kistenweise Tonbänder aus der Tonbandzeit (75-89), etwa 500 Kassetten und vielleicht 3000 Schallplatten. Hinzu kommen 140 Minidisc.

Ich habe mir immer vorgestellt, "irgendwann" die analogen Sachen auf das nächste Medium zu retten. Erstens fehlte mir bisher die Zeit, weil ich ja tägliche, andere aktuelle Aufgaben habe und zweitens die Entscheidungsfindung, auf welches Medium und in welchem Format.
Eins weiss ich jedoch: Auf meinen Bändern sind "Schätze" die als CD nicht mehr zu erhalten sind, auf Vinyl nur noch aus zweiter Hand und meist zerkratzter Qualität und meine ORWO-Bänder werden auch nicht weitere 10 Jahre überleben.

Eine Soundbearbeitung und das Herausschneiden der Ansagen, sowie
vernünftige Archivierung ist dann das nächste Problem.
Gekaufte Original CDs von 1991 haben (obwohl selten gespielt) Löcher wie ein Sieb, wenn man sie gegen das Licht hält und andere laufen nicht mehr, weil irgendwo eine matte Stelle die "Optik" verunsichert. Selbstgebrannte CDs verhalten sich je nach Hersteller ähnlich.

Was mache ich denn aber nun mit meinem Archiv?
Meine bisherige Lösung heisst: Wiedergabegeräte der entsprechenden Medien sammeln und horten, Highlights gezielt oder zufällig "finden" und auf CD als wav digitalisieren und dann das Band wieder in die Kiste.

Die "neuen" digitalen Speichermedien kommen im 3 Jahresrythmus.
Mehr Speicherplatz, höhere Empfindlichkeit, Anlaufschwierigkeiten, Lesbarkeit, Kompatibilitätsstreit, Urheberrecht - eigentlich nervt es nur noch!
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#45
Nun Willy, bei einem derartigen Umfang würde ich es nicht in Erwägung ziehen, ALLES irgendwohin zu überspielen und wenn, dann keinesfalls auf CD.

Am sichersten von den handhabbaren Medien ist nunmal BEWIESENERMASSEN das klassische Magnetband.

Woher nimmst Du die Gewißheit, daß Deine ORWO-Bänder in 10 Jahren zerfallen?

Dem ist ganz sicher nicht so. Mir ist noch nie im Leben ein Wolfener Band gestorben - allerdings hatte ich auch nach den Endsiebzigern kein neues Material mehr eingekauft. Dafür aber zuvor immer gut und reichlich; also für eine einzige Rolle hätte ich nicht die Schuhe geputzt! Genauso hatte ich es stets mit Filmmaterial gehalten und bin damit immer gut gefahren.

Meine ältesten Senkel sind fast 60 Jahre alt. Da gibt es keinerlei Ausfallerscheinungen. Ich bin sicher, daß mich diese Materialien bei weitem überleben werden.


Wenn Du schon mit MD arbeitest, warum nutzt Du dann nicht dieses Medium in größerem Umfang?
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#46
Zitat:MGW51 postete
Wenn Du schon mit MD arbeitest, warum nutzt Du dann nicht dieses Medium in größerem Umfang?
Weil sich für mein Anwendungsfeld dann die CD als leichter einsetzbar herausstellte. Mittlerweile ist ja auch die MD schon wieder weg vom Fenster und da habe ich auch aufgehört mich seit 1998 damit zu beschäftigen.
Soll ja eine Art Weiterentwicklung gegeben haben, aber die wurde (soweit ich weiss) ja von SONY dieses Jahr eingestellt. Also auch nicht zukunftsfähig.

Ich arbeite im Bereich der "Tanzveranstaltungen" - deshalb das Archiv, deshalb auch die vielen unterschiedlichen Medien...

Im Übrigen zu den ORWO Bändern: Manchmal verkleben diese, wegen Klebestellen, falscher Lagerung (keine Tüte, zu warm) oder haben gar
Beschichtungsfehler (direkt aus der Produktion gekauft -> siehe Profil). Darum also meine Bedenken.
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#47
Klarer Fall:

Digitale Speicherung auf Festplatte, mit allen Vorzügen die da sind
- billiges Medium
- übersichtliche Verwaltung
- schneller Zugriff
- uneingeschränkt verlustslos kopierbar, über mehrere Generationen hinweg

aber auch mit dem riesengroßen Nachteil:
- konsequente, z. T. recht aufwendige Datensicherung im professionellen Rahmen unbedingt erforderlich, so wie eine Firma ihre Daten auch sichert.

Dieser letztgenannte Nachteil ist keinesfalls nur ein Merkmal der Festplatte, sondern der digitalen Speicherung allgemein, ganz egal ob CD, DVD, HD etc. Das sind für mich nur temporäre Medien. Das einzige digitale Medium, daß hier positiv auffällt ist die Mini-Disc, und die würde ich gar nicht so weit wegschieben, wenn Du mit mangelndem Hardware-Support leben kannst.

Von der Harddisc werden die Medien gezogen, die Du für den täglichen Gebrauch benötigst. Das kann eine Compactcassete sein, eine MD, eine CD oder aber auch ein Senkel.

Gegen den Senkel spricht:
- Einerseits lange haltbar (bewiesen) sind Ausrutscher nicht ausgeschlossen.
- Hohe Kosten, wenn man auf Qualität Wert legt (19 / 2-Sp)

Ein kompettes Archiv auf Band kopieren würde ich nicht tun, es spricht aber nichts dagegen, bestimmte, digitalisierte Teile des Archivs wieder auf Band zu kopieren, wenn einem dieses Medium besser zusagt.
Michael(F)
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#48
Nun Willy, was die von Dir angesprochenen Bänder betrifft, gehe ich sicher richtig in der Annahme, daß es sich um Doppel- und Dreifachspielband handelt.

Dieses Zeug ist freilich teils sehr unangenehm - ich benutze es fast gar nicht, nur Normal- und Langspielband.

Aufgehende Kleber habe ich zuweilen auch. Es betrifft nahezu ausschließlich die mit dem ORWO-Hinterklebeband zusammengababbelten Senkel. Meine klassischen Klebestellen, noch mit A970 überlappt geklebt, ärgern dagegen nicht; sofern sie sorgfältig gefügt wurden! Manchmal habe ich freilich auch gepfuscht - es mußte schnell gehen. Sowas rächt sich dann eben.

Im Mitarbeiterverkauf gab es oft - nicht immer - sogenannte Partieware. Das war immer eine Qualität mit Webfehlern Big Grin die deswegen zu einem sehr günstigen Preis abgegeben wurde. Also musste man eben Kompromisse einzugehen bereit sein. Ich vermute mal, daß auf diesem Wege die Randlagen der Blöcke verkauft wurden.

Was MD betrifft, so hatte Gunther unlängst bei uns im RFM-Forum berichtet, daß er sich erst wieder ein neues MD-Gerät zugelegt hat. Ich verstehe von dieser Technologie so gut wie nix, aber das mit ganzer Kraft Big Grin
Es geht soweit, daß ich mich dafür zunehmend erwärmen kann. Vor allem die gravierenden Vorteile gegenüber der CD finde ich sympathisch. Das Volumen ist freilich etwas mager. Ohne Kompromisse geht es eben nicht. 30 jahre garantierte Haltbarkeit sprechen eher dafür denn für CD / DVD.

Natürlich ist das garnichts gegen die bisherigen 120 Jahre Haltbarkeit der Schallplatte! Ich bin nicht so krank, daß ich um alles in der Welt die Fledermaustöne hören muß. Mir genügt es, wenn eine Information nach unbestimmter Zeit noch restlos abrufbar ist. Das allein ist Sinn der Speicherung. Insofern sind meine Hörgewohnheiten sicher grundsätzlich andere als die der highenderischen Klientel. Ein Tauber oder eine Duse überzeugen auf rauschender Schellack durch ihr stimmliches Können. Sie benötigen kein Dolby oder was auch immer, ohne das viele der heutigen Gesundhuster ihr schwaches Krächzen nicht aus dem Lautsprecher bekämen.

Ja, das ist etwas ketzerisch! Meine Großeltern vertraten seinerzeit wohl den gleichen Standpunkt obwohl sie sich noch nicht mit solch krankhaften und krankmachenden Klangverbiegungsinstrumenten befassen mußten.

Zeiten ändern sich - schneller als manche Menschen!
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#49
Zitat:MGW51 postete
.......Ein Tauber oder eine Duse überzeugen auf rauschender Schellack durch ihr stimmliches Können. Sie benötigen kein Dolby oder was auch immer, ohne das viele der heutigen Gesundhuster ihr schwaches Krächzen nicht aus dem Lautsprecher bekämen.

Ja, das ist etwas ketzerisch! Meine Großeltern vertraten seinerzeit wohl den gleichen Standpunkt obwohl sie sich noch nicht mit solch krankhaften und krankmachenden Klangverbiegungsinstrumenten befassen mußten.....
Ist es nicht!

Ich habe selber schon miterleben dürfen / können / müssen, wie sehr manche "Künstler" vom Können der Tontechniker leben.

Stilbildende Musiker lassen sich auch auf Vorkriegs- Tonträgern noch gut anhören, weil die musikalische Leistung vor technischer Qualität kommt.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#50
Zitat:MGW51 postete
daß es sich um Doppel- und Dreifachspielband handelt.
Richtig! - In der Regel Typ 120

Zitat:MGW51 postete

Im Mitarbeiterverkauf gab es oft - nicht immer - sogenannte Partieware. Das war immer eine Qualität mit Webfehlern
Wieder richtig. War ja auch ne Kostenfrage: 29,50 (?) DDR-Mark für ein 540m Band.

Mit der MD habe ich angefangen, als die Menschheit damit begann CDs selbst
zu brennen, die Technik aber noch nicht wirklich ausgereift war. Ich behaupte mal: dieselbe Situation wie heute mit den "neuen" Speichermedien in CD-Grösse. Als die MDs dann aber hin und wieder ausstiegen (TOC-Fehler) habe ich dann auch CDs gebrannt.

Es ist sehr ärgerlich eine Original "Alphaville" oder eine "Formel Eins Sampler "CD zu kaufen und dann nach nur 10 Jahren festzustellen: Der Titel 1 und der Titel 14 ist ja gar nicht mehr im CD-Player lesbar.

Im PC-Laufwerk liest man dann doch aus und brennt insgeamt neu. Dann kam der Kopierschutz, der solche Rettungsmassnahmen mit (eigentlich) unmöglich macht. (Nur liebe Industrie: Ihr kriegt mich nicht dazu, alle zehn Jahre mein Archiv neu zu kaufen!)

Insofern also tatsächlich temporäre Speichermedien! - Man könnte ja die ganzen arbeitslosen ALGII Empfänger zum Sichern der Daten der Menschheitsgeschichte ausbilden und beschäftigen. Die Arbeit würde nie ausgehen. Immer von dem heute angesagten Medium auf die nächste Neuentwicklung ;-)...

War natürlich ironisch gemeint.
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