Statische Entladung
#1
Hallo,
habe festestellt, dass wenn ich die Regler meines Adiounschalpultes, sowie der Anlage M60-C60 berühre, es immer kurze statische Entladungen gibt.
Die Regler sind aus Metall. Kann man das irgendwie unterbinden?
Die Entladungen sind nicht so stark, aber trotzdem störend.
Vielleicht sollte ich Handschuhe anziehen !

gruß
bendel
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#2
Die Frage ist hier, wo die statische Elektrizität liegt und wer sie ableitet. Ich vermute, dass du die Kapazität bildest, die du selbst durch dein Gehen auf einem entsprechend geeigneten Fußboden auflädst. Beim Berühren des bei dieser Konstruktion notwendigerweise (via Verstärker/Tuner o.ä.) geerdeten Umschaltpultes findet eine schlagartige Entladung statt, die du natürlich merkst.
Ein anderer Weg -sollte es sich tatsächlich um statische Elektrizität handeln- erscheint mir wenig wahrscheinlich.

Abhilfe wäre allein durch Austausch des Fußbodenbelages oder Veränderung deiner Gehgewohnheiten zu schaffen bzw. dadurch, dass du dich bei deinen Wanderungen durch Zimmer und Musik regelmäßig und in kürzeren Zeitabständen an geeigneter Stelle erdest. Kleine Potentialdifferenzen werden von unserem Organismus ja 'schmerzfrei' weggesteckt.

Sollte ich mit obigen Mutmaßung zu deiner Lebensweise völlig daneben liegen, müsstest du mir noch ein paar Beobachtungen mehr mitteilen.

So wüsste ich gerne, ob deine Wiedergabeanlage tatsächlich in der oben skizzierten Weise geerdet ist und du in dem in Frage stehenden Zimmer einen Kunststoff-Teppichboden hast.

Hans-Joachim
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#3
Hallo,
ja es ist ein Kunstoffboden. Ob die Anlage geerdet ist, kann ich dir nicht sagen.
Das komische ist, das bei meiner Frau dieser Effekt nicht auftritt.
Habe es mal mit Handschuhen probiert, dann ist der Effekt auch fast weg.
Zur erwähnen ist noch, dass die Anlage neben einem Fernseher steht, und ich, wenn ich die Anlage berühre somit in unmittelbarer Nähe zum Fernsehbild stehe.
Ich glaube, wenn ich den Fernseher abschalte, dann habe ich diesen Effekt nicht.

gruß
bendel
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#4
Liebes Bendel,

erhältst du einen richtigen Gleichspannungsschlag (knackt es, Funke, 'autschtaugliche' Erscheinungen?) oder hebt sich bei Nähe zum Umschaltpult lediglich deine Epidermalbehaarung, wie man das kennt, wenn man mit dem Handrücken an der Fernseherbildröhrenvorderseite entlangstreicht? Der Fernseher läuft doch hoffentlich, wenn du deine Beobachtungen machst?

Zur Erdfrage:

Steht in deiner Anlage ein Tuner (Antenne/Breitbandkabel) in Betrieb oder ist der Verstärker schutzgeerdet?

Welche deiner Geräte weisen Schutzklasse 1, welche Schutzklasse 2 auf?

Ist deine gesamte Anlage über geschirmte Cinchleitungen ohne Kunstkniffe verdrahtet?

Hans-Joachim
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#5
Hallo Bendel,

für diese Erscheinung gibt es sicher eine simple Erklärung, aber keine einfache Lösung.

In der Regel ist es so, daß das Gehäuse der HiFi-Anlage Null- bzw.Erdpotential führt, dies geschieht meißt, je nach Fabrikat, über den Schutzleiteranschluß der Netzzuleitung oder über den Schirm des Antennenanschlußes. Trifft beides nicht zu, reicht bereits die kapazitive Kopplung über den Netztrafo zum Netz.

Bekanntermaßen sinkt, bedingt durch die niedrigeren Temperaturen während der Wintermonate die allgemeine relative Luftfeuchtigkeit. Durch die Heizperiode unterstützt, ergeben sich Werte in Wohnräumen von 30...60%.

Diese Tatsache wirkt nicht nur austrocknend auf unsere Schleimhäute und erhöht somit die Anfälligkeit gegenüber Infektionen, sie erhöht auch die Isolationswirkung (Dielektrizitätskonstante) der Luft.

Wenn wir uns mit Hausschuhen gut isoliert über den Teppich- bzw. Laminatboden bewegen, läd sich unser Körper durch Reibung elektrostatisch auf. Berühren wir in diesem Zustand die geerdete metallene Wasserleitung oder Heizung, bzw. die HiFi-Anlage, so kommt es zum Potentialausgleich in Form einer plötzlichen Entladung. Da der Spannungsbetrag der Ladung bis zu einigen "tausend" Volt betragen kann, kommt es zu einem spürbaren elektrischen Schlag, oft mit hörbarem Funkenüberschlag.

Dieser Effekt ist uns allen gut bekannt. Eine 100%ige Lösung gibt es aber in vielen Fällen ohne hohen Aufwand nicht.

Es besteht die Möglichkeit der Luftfeuchtigkeitserhöhung durch einen Luftbefeuchter.

Bei der nächsten Renovierung sollte ein hochohmiger, leitfähiger Bodenbelag eingesetzt werden (Kostenfrage).

Der von Dir erwähnte Handschuh wäre eine Schutzmaßnahme gegen die Wirkung, jedoch keine Behebung der Ursache.

Ein ähnlicher Schutz wäre ein "Topflappen" der in jeder Küche zu finden ist.

Vielleicht fällt hier ja noch jemandem etwas Gescheites ein?

Hochspannungsfreie Weihnachten

Bernd
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#6
Hans-Joachim war schon wieder schneller als ich, da hätte ich mir den Text sparen können.

Dieser Effekt tritt bei verschiedenen Menschen auch unterschiedlich stark auf.

Der Grund ist der individuelle Hautwiderstand des Menschen, hat man z.B. immer etwas feuchte Hände, ist man diesbezüglich besonders betroffen.

Ist das Fernsehgerät elektrisch mit der HiFi-Anlage verbunden (Tonkabel)?

Enden die Antennenanschlüsse beider Geräte in einer Anschlußdose ?

Bei Fernsehgeräten kommt es vor, daß der Kondensator der die galvanische Trennung überbrückt "leckt" und somit Spannung auf die Antennenbuchse ausgiebt. Ist die Antennenanlage nicht ordentlich geerdet, kann es zu elektrischen Schlägen zwischen Antennenanschluß und Erde kommen.

Bernd
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#7
Hallo,
es dürfte schon ein Gleichspannungsschlag sein. (Symtome wie von Phono-Max beschrieben - Funke usw.)
Der Fernseher ist an dem Audioumschaltpult angeschlossen.
Die Antennenanschlüssse enden beide im Kabelanschluß.
Vielleicht hängt es auch mit den Kunststofffasern meines Pullovers zusammen.
Werde halt in Zukunft einen Handschuh nehmen.
Vielen Dank für die Mühe.

gruß
Spannungsbendel
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#8
Betrete zukünftig barfuß das Wohnzimmer!

Eher als Scherz gemeint, aber nicht ganz ohne Hintergedanken. Versuche es wirklich mal. Wenn der Effekt dann verschwindet, liegt es hauptsächlich an der isolierenden Fußbekleidung.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Der nächtse Schritt wäre dann der Wechsel der Hausschuhe.

Es gibt übrigens solche Bänder, die man sich unter dem Absatz durch spannt und in die Socken steckt. Man muss sowas anziehen, wenn man in eine Fertigung geht (Leiterplattenmontage z.B.) wo durch solche Stromschläge schäden am Produkt entstehen könnten. Wenn es daran liegt, muss nur für leitende Verbindung zwischen Körper und Fußboden gesorgt werden.
Michael(F)
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#10
Zitat:Michael Franz postete


Es gibt übrigens solche Bänder, die man sich unter dem Absatz durch spannt und in die Socken steckt.

Wenn es daran liegt, muss nur für leitende Verbindung zwischen Körper und Fußboden gesorgt werden.
Michael,

genau richtig, früher hatte ich sowas mal an meinem Auto. Ein leitfähiges Gummiband wurde hinten an der Karosserie befestigt und berührte mit dem anderen Ende die Fahrbahn, um so die Aufladungen der Karosse abzuleiten.

Inzwischen hat die Reifenindustrie gehandelt und eine hochohmige, leitfähige Gummimischung kreiert.

Dieses Problem gab es übrigens früher auch bei manchen Kassettenlaufwerken. Statische Aufladungen führten zu unerklärlichen poradisch auftretenden "Knacksen" bei der Aufnahme. Später verwendete man auch für Antriebspeesen leitfähigen Gummi.

Ob sich diese Technik auch schon bis in die Kondomindustrie rumgesprochen hat, kann ich leider nicht beantworten.

Bernd
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#11
Zitat:Bendel postete

Vielleicht hängt es auch mit den Kunststofffasern meines Pullovers zusammen.
Werde halt in Zukunft einen Handschuh nehmen.
Vielen Dank für die Mühe.

gruß
Spannungsbendel
Hochspannungsbendel,

seit wann trägst Du eigentlich diesen Pullover schon ?

Hast Du schon mal über eine Einspeisung ins öffentliche Netz nachgedacht?

Ach ja, funktioniert ja nicht, ist ja Gleichspannung!

Bernd
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#12
Hallo,
wollte damit sagen, dass der Pullover oder die Weste Fasern aus Polyacryl besitzt.
Kann doch damit was zu tun haben oder?

Gruß
spannungsbendel
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#13
Bei diesem spannenden Thema stehen einem ja die Haare zu Berge :lachen:

Dazu fällt mir Uli Keuler, ein schwäbischer Kabarettist ein. "Augen auf beim Scherzartikelkauf" Da geht es um einen Kugelschreiber der beim Drücken auf den Knopf elektrische Stromschläge von sich gibt.

In der englischen Gebrauchsanweisung heisst es "ground the victim" "das heisst eben nicht das Opfer beerdigen, sondern das Opfer erden"

Wer mehr Lust auf diesen Blödsinn hat und des schwäbischen einigermaßen mächtig ist der siehe hier: http://www.uli-keuler.de/

Gruss, Michael
"Der Abstand zwischen Brett und Kopf wird im Allgemeinen als "geistiger Horizont" bezeichnet!"
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#14
Capstan postete : Ob sich diese Technik auch schon bis in die Kondomindustrie rumgesprochen hat, kann ich leider nicht beantworten.

Soweit ich weiß besteht das Produkt aus Naturkautschuk, und bei der Menge Flüssigkeit die da im Spiel ist, dürfte es zu einer statischen Aufladung garnicht erst kommen Big Grin
Wir alle wissen, menschliche, mmhhh... Flüssigkeiten enthalten Salze, und salzige Flüssigkeiten leiten Strom bbzzzzz....
Sollte es dennoch (eher unwahrscheinlich) wegen eines hohen Reibungsfaktores doch zu einer statischen Aufladung bei einem Beteiligten kommen, so fände ein sofortiger Potentialausgleich statt, den keiner bemerken würde, da die Spannung entsprechend klein ausfällt. bzzz.....bzzzz Big Grin

Gruß, Pit
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#15
=> Uhu, OT
Keuler (... Geduld, Geduld, das schlimmste kommt noch) ist Klasse, habe ich vor ca. einem Jahr live gesehen. Da steht bzw. sitzt der Mann einen ganzen Abend lang alleine vor seinem Publikum, hat als Requisite gerade mal einen Stuhl und bringt den Saal zum toben. Beachtlich.
Michael(F)
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#16
´
Das mit dem Wechsel der Hausschuhe könnte sicher etwas bringen. Ich habe ein Paar Straßenschuhe, wenn ich die trage, bekomme ich regelmäßig einen "gewischt", wenn ich mein Auto besteige.
Darum berühre ich zuerst mit dem Schlüssel die Karosserie, um Potentialunterschiede auszugleichen. Nur braucht man im Audiobereich seltener einen Schlüssel......
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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