BASF DP26 und der Abrieb

[heinz]

Hallo Gemeinde,
ich habe seit längerem eine stattliche Anzahl von Bändern des Typs
BASF DP26 in Betrieb. Die neigen alle zu leichtem, nicht klebrigem, eher staubigem Abrieb, der aber erträglich ist. Erst nach 2-3 Bändern ist eine Reinigung fällig. Umständehalber haben sie jetzt einen neuen Aufbewahrungsort, der ziemlich warm ist. So ca. 27 Grad +/- 2 Grad.
Seitdem ist der Abrieb merklich zurückgegangen. Das ist einerseits erfreulich, aber ich frage mich, ob ich mir durch die warme Lagerung nicht andere Nachteile einhandle, z.B. einen verstärkten Kopiereffekt. Andererseits werden diese Temperaturen in den Sommermonaten ja auch erreicht und oftmals überschritten, wenn es nicht gerade ein Sommer wie der vergangene ist.
Eine Entwarnung von kompetenter Seite täte mir gut. Wie sieht's aus?
Gruß
Heinz

[EinarN]

Ich wurde an Deiner Stelle Sicherheitskopien Machen für den Fall der Fälle. Laut Forum Berichte und Bänder Kenner solten diese BASF Versionen eine Zeitlang mit ein Fehlerhaften Bindemitel (Klebstoff) Hergestellt gewesen sein und deswegen diese Extreme Verschmutzung.
Nun volgt das Geschmiere als nächste Stuffe vor dem Entgültigen Aus.

[The_Wayne]

Ich hab' bisher nur zwei DP26 oder LP35 in die Hand bekommen die nicht schmieren. Der Rest schmierte so stark, ebenfalls so staubig wie du es beschreibst, daß nach 5 Minuten keine annehmbare Wiedergabe mehr möglich war. Ich würde dir genau wie EinarN zu Sicherheitskopien raten, wenn dir der Inhalt wichtig ist. Vorallem, weil mit jeder Wiedergabe das Band schlechter wird. Zu der Sache mit der Temperatur kann ich eigentlich nichts sagen, bei mir ist eher das Gegenteil der Fall. Die beiden DP26 die nicht schmieren waren eigentlich immer normaler Umgebungstemperatur ausgesetzt (22 bis 24°C).

[Frank]

heinz postete
......Umständehalber haben sie jetzt einen neuen Aufbewahrungsort, der ziemlich warm ist. So ca. 27 Grad +/- 2 Grad......
Seitdem ist der Abrieb merklich zurückgegangen. Das ist einerseits erfreulich, aber ich frage mich, ob ich mir durch die warme Lagerung nicht andere Nachteile einhandle, z.B. einen verstärkten Kopiereffekt. ....
Gruß
Heinz

Das durch Wärme der Bröseleffekt zurückgeht ist normal. Die Zersetzung des Binders wird durch die allgegenwärtige Luftfeuchtigkeit ausgelöst. Wärme bringt die Luftfeuchtigkeit zum verdunsten, der Klebe- oder Bröseleffekt wird zeitweise gestoppt.

Wenn der Inhalt der Bänder wertvoll ist, solltest Du die Bänder gründlich erwärmen ( ca. eine Stunde im Backofen ca. 50 Grad Celsius, ab und an die Ofentür öffnen, um zu lüften) und wie oben bereits gesagt, kopieren.

Genaueres sollte sich im Forum unter "Bänder backen" finden lassen.

Auch ein paar Stunden auf einem Heizkörper sollen helfen, aber das habe ich noch nicht selbst versucht, ebensowenig wie im Mikrowellenofen. Ich würde dann die Spulen regelmäßig drehen, so dass alle Sektoren erwärmt werden. Vorsicht, Kunststoffspulen nehmen die Prozedur eventuell übel, Metallspulen dürfen auf keinen Fall in ein Mikrowellengerät!.

[niels]

(Ach ja ... backen)

Ich habe mit 2,5 Stunden Sonnenbad Ampex 457 wieder "kopierfähig" bekommen. Diese klebten jedoch und bröselten nicht. Mit einem Bleistift durch die Dreizackaufnahme gesteckt lassen sich die Spulen gut ausrichten.

niels

[dl2jas]

Mit einem Mikrowellenofen würde ich vorsichtig sein!

Wenn Schaltfolie im Band ist, gibt das ein Feuerwerk. Mit einem Mikrowellenofen kann man auch nicht die Temperatur regeln, der macht immer Volldampf oder ist ausgeschaltet. Die "Regelung" ist so wie beim Ceranfeld, ein aus ein aus...

Andreas, DL2JAS

[heinz]

Danke für Eure Antworten.
Meine Anfrage war wohl nicht präzise genug. Die Phase des Aufbackens (Agfa PEMxxx) mit anschließender Entsorgung, sowie der sofortigen Entsorgung ohne Aufbacken (Revox 631, Basf DPxx) habe ich schon lange hinter mir. Meine Großspulensammlung ist jetzt völlig beschwerdefrei. Bei den Kleinen habe ich mir einen Restbestand an DP26 behalten, die so wenig Abrieb absondern, daß es tolerierbar ist. Ich kann die problemlos spielen, nehme dafür aber Geräte, die leicht zu reinigen sind, also nicht gerade die RdL. Seit der (zufälligen) Lagerung in einem warmen Eck ist der Abrieb noch sehr viel weniger geworden.
Ich erinnere mich jedoch an einen Artikel, in dem es bezüglich der Lagerung von Magnetbändern in etwa hieß, sie solle kühl (20 Grad) und trocken sein.
Beides kann ich meinen Bändern nicht bieten. Nun kann ich gegen die hohe Luftfeuchtigkeit nichts tun, zu warme Lagerung ließe sich aber vermeiden.
Was die DP26 betrifft, so beabsichtige ich sie weiterhin an ihrem warmen Plätzchen zu belassen, es würde mich aber interessieren, ob ich mit Langzeitschäden zu rechnen habe. Wichtige Aufnahmen sind nicht drauf, aber es stecken viele 'Arbeitsstunden' drin, weshalb ich mit dem Entsorgen eher zögerlich bin.
Gruß
Heinz

[analogi67]

Eine Backanleitung gibts hier

http://www.therevoxman.ch/html/bandrestaurierung.html

"Smöre Bröd, pröm, pröm, pröm pöm" (soll der Koch aus der Muppetshow sein )

[David77]

Ich habe auch eine Charge DP26 auf 13cm Spulen. Die benutze ich für meine Report. Den staubigen Abrieb zeigen sie leider auch alle. Früher war das erträglich.
Ich hatte die Bänder und die Uher ein halbes Jahr mit in Australien. Dort hat sich keinerlei (!) Abrieb gezeigt. Ich musste die ganzen 6 Monate die Köpfe nicht ein einziges mal reinigen. Seit ich wieder hier im kalten Bayern bin, kann ich die Bänder nun aber nicht mehr auf der Report abspielen. Nach 5 Minuten sind die Köpfe zu. Aber immernoch nur Staub. Auf der A77 ist's erträglich.
Scheinbar hat den Bändern das Australische Klima gut getan. Nur die Rückkehr haben sie mir übelgenommen (Ich mir auch...;-) ).
Die zwei AGFA PE36 haben sich nicht verändert.

[Crazy]

Ich habe erst kürzlich 9 Bänder BASF DP26 / 18cm ersteigert und muss sagen, dass diese fast keinen Abrieb haben. Ich benutze die derzeit sogar für Neubespielung und bin auch vom Klang sehr angetan.
Scheinen etwas neuere zu sein, da sie auf schwarzen Plastikspulen sind in einer schwarz/transparenten Box. Zudem haben sie noch eine Innenbox (das runde Labberding). Sind das etwa die betreffenden Bänder?

Gruß Norbert

[David77]

Jupp, meine haben auch die schwarzen Spulen/Schuber. Mit älteren DP26 (transparent/grau) hatte ich noch weniger Probleme. Wobei ich auch einige der schwarzen DP26 habe (18er) die keine Probleme machen. Aber es waren ja wohl auch nicht alle Chargen betroffen.

[w123flo]

Tach zusammen...
Ich hab in letzter Zeit folgende Erfahrung mit BASF - Bändern gemacht:

Die meisten dieser Bänder( DP 26 und LP 35) stammen von Flohmarktbesuchen im Sommer.
Direkt nach dem Kauf hab ich die Bänder durchgespult und auf Abrieb getestet.
Die guten durften bleiben, einige wenige (meistens aber die neueren auf schwarzen Kunststoffspulen) gingen direkt in die Tonne.

Gestern hab ich wieder mal mit den bändern gespielt und habe festgestellt, daß jetzt noch einige Kandidaten mehr am schmieren oder zumindest Abrieb erzeugen sind. Gelagert wurden die Bänder in einem trockenen Abstellraum, der nicht sonderlich geheizt wird und daher zur Zeit 16 bis 18 Grad Temperatur hat....


Grüße
flo ( der jetzt lieber nach anderen Bändern schaut )

[maddin2]

High!
Meiner Erfahrung nach hängt die Haltbarkeit der DP 26 weniger von irgendwelchen Chargen ab, als vielmehr von der Lagerung.
Mit zu feucht-kalter Lagerung kriegt man das beste Magnetband über die Wupper. Beim Gebrauchtkauf weiß man nie, was man bekommt. Das Zeug kann schon jahrelang in Kellern vor sich hingegammelt haben, bevor irgendein Entrümpler es fand und bei ebay einstellte als "Nagelneue OVP Bänder, nie gespielt".
Ich habe BASF-DP 26 von 1965 bis heute im Archiv, alles Ersthandbänder, alle tiptop.
Nachgekaufte vom Flohmarkt zum Teil super, zum Teil Müll. Amerikanische spare ich mir gleich.
Meine Erfahrung: BASF und AGFA sind äußerst langzeitstabil, bei den Amis wechselt das sehr.
Wenn bei mir ein Band schmiert oder bröselt, ist die Freundschaft sofort aus.
Sofort TONNE !!

Mfg
Maddin

[EinarN]

Ich habe in der Ebucht eine AGFA PEM 469 auf 26'er NAB Metalspule Gekauft. Nagelneu, Ohne Vorspannbändern, Komplet Versigelt Gekauft. Habe das Gute Stück Eben Bespielt und Ist Wunderbar. Kristal Klare Aufnahmen.

Vom Second Hand Laden habe Ich vor einige Wochen MAXELL und BASF diese DPR Serie auf Metalspulen, Größe 26 NAB Spulen für 3 € Das Stück Gekauft. Auch eben neu Bespielt. Die Bänder sind auch Einfach Klasse.

Mit Diese DP 26 aber.................
So lange Ich die Tesla CM 160 Hatte, hatte Ich Welche Davon.
In 5 Songs Abstand müste Ich die Köpfe Reinigen. So was Kaufe ich Nie Wieder. 14 Bänder sind in der Mülltonne Gelandet.

[Crazy]

Aus diesem Thread bestätigt sich eigentlich meine Gesamtmeinung.

Bis auf die Tonkopfkiller aus den USA sind eigentlich alle Bänder brauchbar in Bezug auf Schmieren und Bröseln - sie müssen nur vernünftig aufbewahrt werden.

Ich hatte z.B. auch eine OVP ORWO 131LH, die schmierte, ich hatte sie nicht gleich weggeworfen. Mittlerweile liegt die ein paar Monate bei mir im Wohnzimmer, ich startete kürzlich einen weiteren Versuch, und siehe da: Der Abrieb ist verträglich geworden - noch mal ein paar Monate und ich kann sie bespielen OK, Spaß beiseite.

Ich wollte damit eigentlich sagen, dass man nicht generell eine Bandsorte oder eine Charge als schlecht bezeichnen kann - die Frage ist doch immer, was wurde damit angestellt.
Hier fallen uns doch auch gleich die im Auto übersommerten und überwinterten Cassetten ein, oder? Manche überstehen das, andere eben nicht. Gleiche Cassetten, nie im Auto gewesen, von der Sorte, die es nicht überstanden leben nach wie vor, weil sie in der Wohnung blieben.

Gruß Norbert

[4504]

Na ja.......

habe gerade nur zu Versuchzwecken ein schönes, kleines aber vorallem schwarzes Ampexband aufgelegt. 45 Sekunden spulen, 10 Minuten putzen, ein echtes Sauzeug.

Das DP26/LP35 aus den grünen Papkartons läuft bei mir nur noch auf nach auf Maschinen mit unten offenen Tonkopfabdeckungen. So versaue ich mir nicht das ganze Innenleben der Maschine und die Akai's spielen es noch erträglich ab.

Diese Bänder stammen aus meinem Erstbesitz, immer gut gelagert, aber leider schmierts ohne Ende.....

Gruß, Thomas (4504)

[EinarN]

@ Crazy

Dein Beispiel mit den Kassetten wurde Hier Weniger Zutreffen. Wer läst Schon Bändern im Auto Liegen (Ausgenommen das er eine Uher Report o.ä. im Auto Betreibt).

Klar wer so was im Auto Läst, ist Selber Schuld und was Bändern Betrifft, Heute, Im Jahr 2005 kann man Eh nicht Nachvolzihen welches band man Kauft (das auf EBAY Bezogen).

Ich Habe bis dato Schon Mehrfach Erlebt ORWO auf BASF oder MAXELL Spulen mit BASF oder Maxell Vorspannbändern und Schamrock alls BASF LPR / DPR auf Metalspule Getarnt.

Wer Mir ORWO LN 120 (RO) was auf der Rückseite Schwarz Glänzend ist als MAXELL UD 80 - 180 Verkaufen Will und bei Mein Insistenten Wiederspruch Behauptet 100 % das es Maxell ist, Ist Entweder ein DREISTER BETRÜBERISCHER IDIOT oder wurde Selber über den Tisch Gezogen (!)

Auf Verkäuferangaben in der Ebucht gebe Ich nicht Die Bohne. Das ist ein 1:1 Glückspiel.

Urteile, JA, aber nur was Neuband Betrifft. Wen Ich z.B. ein Neuband Kaufe von ein Händler wie z.B. Darklab dann kann Ich ein Urteil Abgeben aber was der Ebucht Zeug Betrifft da Behersche ich mich und Lasse es Sein. Ein Urteil zu die Dortigen Angeboten ist Entweder Sinnlos oder ein Schuß nach Hinten.

@ 4504

Wen die Dinge Schmieren, Warum Entsorgst du das Zeug nicht ?
Darklab hat Neue bändern, Die Preise sind Gut. Damit sind Die Problemen Gelöst.

Wen die "Schmierer" auf der Akai noch einigermaßen den Ton Vernunftig Abgeben mache einige Rettungskopien.

[w123flo]

...eine Anmerkung noch zum Thema Lagerung:

Die DP 26 - Bänder meines Vaters, alle bei durchgängig 23 Grad im Wohnzimmer gelagert und alles Ersthandbänder sind alles andere als einheitlich beim " Schmieren oder " Abrieb erzeugen" Selbst ein ungespieltes aus der OVP hat beim Testen deutlich Abrieb hinterlassen... Irgendwie mag ich die Dinger nicht mehr... LP 35 aus dem selben Regal sind ohne Befund!
Meine Erfahrungen mit Orwo sind dagegen durchaus positiv. Da hab ich trotz Flohmarkt noch keinen Schmierer erwischt.

Grüße
flo ( der heut noch ein paar bänder aus der Jugend von BASF auf Philipps umkopiert )