Grundig TS 1000
#1
Dieses Mitte der 70er veröffentlichte grösste Grundig-TB aller Zeiten
fiel mir jüngst in die Hände. Wie immer habe ich es
mit einem Gebrauchtgerät zu tun, was den akustischen
Vergleichstests einigermassen heikel gestaltet.

Zunächst einmal fällt bei diesem Gerät (Preisklasse
damals an die 2500/3000 DM) die komplett aus Kunststoff
gefertigte Frontplatte nebst billigen Kunststoffregler
negativ auf. Auch das Entfernen derselben ist für einen
Ungeübten nicht unbedingt einfach: die Schalter müssen
abgenommen werden, die Schieberegler jedoch sind fest
mit der Frontplatte verbunden - was so mancher beim
unsachgemässen Öffnen des Gerätes schon geändert hat Wink

Die Tipptasten reagieren blitzartig, das Laufwerkgeräusch
im Stand ist leise, die Aussteuerungsinstrumente sind
sehr übersichtlich und relativ schnell, jedoch gibt es
keine Peak-LEDs. Die Ausstattung des Gerätes ist -
typisch deutsch - üppig: variable Umspulgeschwindigkeit,
extrem (!) variable Bandgeschwindigkeit, diverse Trick-
möglichkeiten, Memorystop an beliebiger Postion,
Aufnahmeautomatik und Limiter, Hinterbandkontrolle,
Diapilot. M.W. war der Diapilot unverständlicherweise
Standard, wohingegen Dolby extra geordert werden musste.

Das Gerät erhebt aufgrund seiner Auslegung als 26,5 cm
Grossspuler und seines Preise den Anspruch auf HighEnd
im Wohnzimmer. Zu 'HighEnd' zählt natürlich einerseits der
Klang, andererseits aber auch eine möglichst schnelle
Bedienung und flottes rangieren. Die Bedienung ist
insgesamt recht einfach, wenngleich man sich über die
Form der Knöpfe (Knebelschalter) streiten kann - ich
halte sie für unergonomisch. Leider muss der Tonband-
freund bei einer Grundig umdenken, denn die Beschriftung
entspricht teilweise keinem Standard. Das Rangieren
geht sehr zügig, sanft und doch kraftvoll. Die Umspul-
geschwindigkeit erreicht erstaunliche Werte, wird jedoch
durch eine Regelelektronik eingebremst, was lediglich
Werte um 3 Minuten für ein 1100 Meter-Band ergibt.

Im Innenraum fällt zunächst das gewaltige Druckgusschasis
auf - soetwas habe ich bis dato noch nicht oft gesehen!
Andererseits auch Schade, denn es gibt wirklich wichtigeres
in und an einem Tonbandgerät, als ein monumentales Druck-
gusschasis. Es geht sehr aufgeräumt zu, die Kabel sind
teilweise dick und gut abgeschirmt. Die Umlenkrollen sind
nur gesteckt, offenbar haben bis auf Revox alle Europäer
grosse Mühe gehabt, die Umlenkrollen ordentlich auszu-
legen und zu befestigen, wenngleich diese Lösung durch-
aus funktioniert, jedoch keinen soliden Eindruck hinterlässt.
Die 2 Aussenläufer sind Direktantriebler, die schwere
Tonwelle wird jedoch über einen 4kant-Riemen angetrieben,
auch typisch deutsch.

Die technischen Daten lt. Hersteller waren 20 - 20.000 Hz
bei 19 cm/s und 66 dB Geräuschsp. (bei Halbspur). Mein Gerät
ist ein 4-Spurer. Das war für 1976 gut, für 1980, wo die
Maschine immer noch auf dem Markt war, schon ziemlich
schlecht.

Der akustische Vergleich: 2 Bänder verschiedener Hersteller
(BASF und AMPEX), um erstmal das bessere (BASF) zu finden.
Mit den Schiebereglern liess sich die Aufnahme aufgrund
der unpräzisen Handhabung der Regler nicht optimal Aus-
steuern, Schieberegler sollte man m.E. nicht auf Senk-
rechtgeräte montieren. Der Unterschied zwischen Vor- und
Hinterband war erfreulich gering, was auf einen noch
guten Zustand der Köpfe hindeutete. Die ersten Aufnahmen
versprachen einen Hörgenuss. Ich habe die Probe auf's
Exempel gemacht und mit der Pioneer 909 und der betagten
Teac 3300 verglichen. Fazit: ausgewogenes Klangbild,
jedoch mit Problemen in den Höhen, was den Betrieb bei
weniger als 19 cm/s 'verbietet'. Als jemand, der Grundig
nicht gerade zu seiner Lieblingsmarke zählt, hat mich
dennoch der Sound beeindruckt, wenngleich die TS 1000 gegen
die o.g. Konkurrenten nicht ganz bestehen konnte. Im
grossen und ganzen hat die Grundig eine gute Figur im
Test gemacht. Bevor nun aber jeder losrennt und eine
TS 1000 kauft sei an dieser Stelle noch vor den elektr.
Problemen gewarnt: die Maschinen können sehr widerliche
Fehler aufweisen, die schwer zu reparieren sind. Achtet
beim Kauf auf eine farblich intakte Frontplatte, gehende
Schalter, noch nicht abgebrochene Schieberegler sowie
den Zustand der Tonköpfe.
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#2
Als Erstbesitzer einer Grundig TS 1000 möchte ich ergänzend anmerken:

Am 17. 2. 1977 konnte ich nach Preisverhandlungen durch meinen Vater das Gerät (inklusive auf ein Jahr verlängerter Garantieleistungen) für 1.925,00 DM erwerben. Zum Entfernen der Frontplatte müssen keine Schalter abgenommen werden. Sie passen alle durch die Aussparungen in der Frontplatte. Die Tipptasten sind leider Sensortasten und keine Kurzhubtasten wie auf der Kabelfernbedienung. Sie reagieren nicht immer gleich gut, weshalb man ohne Fernbedienung beim zeitkritischen Mitschneiden aus dem Radio nicht auskommt.

Das Gerät hat austauschbare Kopfträger. Ausgeliefert wurde es mit dem für 4-Spur-Stereo mit Dia-Pilotkopf. Die anderen Typen waren 2-Spur-Stereo mit Dia-Pilotkopf und 4-Spur-Stereo mit Auto-Reverse bei Wiedergabe. Eine Auslieferung mit dem letzten Typen konnte ich nicht erreichen. Ich habe ihn später als Zubehör gekauft.

Die Abdeckung kann leider nur bei Spulendurchmessern bis 22 cm geschlossen werden. Der Kopfhörerverstärker hat eine (abschaltbare) gehörrichtige Lautstärkeregelung. Das Gerät erfüllt die HiFi-Norm DIN 45500 bei allen drei Bandgeschwindigkeiten (19,05 cm/s bis 4,76 cm/s) - heute vermutlich nicht mehr. Sad
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#3
Hallo !
Ich habe selbst ein totes Exemplar TS 1000 im Keller stehen.
Nun kommt die Tage eine funktionierende dazu, allerdings soll dort der eine Kanal leider sein. Mono sind beide Kanäle da, heisst es. Nun habe ich leider keine Anleitung / Service Manual um gleich die richtigen Platinen zu tauschen. Kann mir jemand die Daten per e-mail schicken ?
Danke schon im voraus,
Euer Ralf.
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#4
Der Fehler könnte auf den Platinen G, E, O oder B sein. Die Namensgebung hinten ist einfach zu merken: Beginnend beim Buchsenbaustein B hinten rechts heißen die benachbarten Platinen C, D, E, F1 und F2 (Dolby), - (Adapterplatte), G, H, J, K, L und M. O ist der Kopfhörerverstärker-Baustein mit den Schaltern Vorband/Hinterband und NR Ein/Aus.

Viele Grüße
Georg
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#5
Hallo !
Tja, war blinder Alarm.
Gerät spielt einwandfrei, allerdings habe ich zuerst nur über Kopfhörer getestet, da optische Mängel (Schmutz) beseitigt werden müssen.
Vom Schlachtgerät der Autoreversekopf geht auch: bei Reverse werden die beiden anderen Spuren rückwärts abgespielt, weils ja kein Reversegerät ist.
Da habe ich ja jetzt am wieder mal verregneten Wochenende genug Zeit, mich um Grundig zu kümmern (merkwürdigerweise brauche bei Grundig immer 2 Geräte, um am Ende dann ein funktionierendes zu haben (TK 845, TK 747, TK 248, TK 1400, TK 2200, TK 3200 etc.) Aber die Sensortasten find ich bei der 1000er einfach klasse. Relaisgeräusche und Spulgeräusche wie Philips.)
Viele Grüße,
Ralf.
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#6
Dann ist wahrscheinlich am Buchsenbaustein B ein Defekt.

Damit die neue Maschine auch rückwärts spielt, brauchst du nur am Tonwellenmotor-Baustein T den Reverse-Blindstecker gegen die Reverse-Platte U auszutauschen. Das ist etwas fummelig. Du musst nur sicher stellen, dass alle 16 Pins in der Buchsenleiste landen.

Viele Grüße
Georg
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#7
Hallo Georg !
Genau diese Platine sieht in meiner Schlachtmaschine am neuesten aus. Hatte ich auch schon rausgefummelt, steht sogar 699 DM drauf. Habe aber ein wenig Skrupel den Motor, der ja nun 25 Jahre immer nur in die eine Richtung lief, anders rum laufen zu lassen. Ausserdem wusste ich nicht, ob das die einzige Platine ist, oder ob irgendwo noch eine hingehört. Der Blindstecker erfordert fingerspitzengefühl, da er sehr filigran ist. Mal schauen. Hatte die TS 1000 am Wochenende wohl so 12 Std. im Dauerbetrieb. Klingt super und funktioniert auf beiden Kanälen einwandfrei. Die Regler hinten L und R waren nur nicht gleichmässig ausgepegelt, das war's auch schon mit dem Defekt.
Ist wirklich ein richtiges Tonbandgerät und nicht so eine Plastikkiste wie die 945-da sind Welten zwischen. (Fotos gibt es auch schon bei Robert).
Bis bald, Ralf.
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#8
Hallo Ralf,

wenn die TS 1000 auch noch eine Metallfront hätte, würde sie vielen anderen Geräten in nichts nachstehen. Ich finde die Maschine vom Aufbau her wirklich prima, da könnten viele andere ´ne Scheibe von abschneiden.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#9
Hallo Georg !
Jetzt also doch, ich habe die Platine dran gesteckt. Nun spielt sie auch in die andere Richtung. Das ist echt klasse. Zu Anfang hatte ich ein paar Pegelunterschiede (Schmutz), nun nicht mehr. Habe gleich noch den Tonkopf eingestellt. Perfekto. Was für ein Glück, dass ich damals (vor 1,2 Jahren) diese TS 1000 in den Keller gestellt hatte. Schliesslich scheint Grundig damals für den Kopfträger und die Platine tatsächlich 669 DM verlangt hat. Und ich dachte das Wertvollste für meine 35 € damals waren die 3 BASF NAB Bänder.
So konnte nun das tote Gerät dem gerade bei ebay erworbenem prima Teile spenden. Das verschmerzt dann auch das heutige ferfolglose Gefummel an der ASC 6004.

Vielen Dank noch mal für Deine Animation.

Viele Grüße,
Ralf.

P.S.: Ich habe nach meiner Philips N4450, wo auf den Platinen gleich Flip Flop etc. drauf steht, nun auch hier die klare Anordnung der Platinen im Gehäuse schätzen gelernt !
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#10
Hallo Ralf,

auf der Suche nach der Rechnung für meinen Reverse-Kopfträger inkl. Platine, Justierband und Schraubendreher (dreiteilig) wurde ich in der Kunststoffbox fündig, in der das damals (10. Juni 1978) verkauft wurde: 368,00 DM. Der andere Posten auf dem Kassenzettel beträgt 76,00 DM (höchstwahrscheinlich für die Fernbedienung 439, die zum Glück nicht nur 8 m Kabel hat - wenn ich mich recht erinnere, sind es 11 oder 14 Meter).

Dabei war auch folgende Umrüstungsanleitung für den Fachhändler:
(im Anhang)

Viele Grüße
Georg


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#11
Hallo!

Ich hatte mir aus Interesse (in Erinnerung an alte Tage) im April 2003 eine defekte GRUNDIG TS 1000 gekauft. Kpl. mit Anleitung/Service-Unterlagen, so dass ich guter Hoffnung war, das Gerät wieder zum Laufen zu bekommen. Das gelang mir dann auch. Ein Spannungsregler-IC (war wohl einer der Ersten) war defekt. Ein moderner 24V-Typ in Verbindung mit einer leicht geänderten Beschaltung war die Lösung. Der 4kt-Tonwellenriemen war schon poröse, riss dann auch beim Testlauf und ein Ersatz war nicht zu bekommen, also habe ich mir aus einem Endlos-Rundriemen einen Ersatz gefertigt. Läuft auch recht gut. Beide Defekte scheinen übrigens öfters vorzukommen.

Die Konzeption der Maschine scheint mir doch sehr zwiespältig zu sein. Da ist zum einen ein superstabiles Alu-Chassis mit Wickelmotoren, die (zumindest optisch) identisch mit denen von Revox sind. Dann fällt der enorme Schaltungsaufwand auf (min. 9 Einsteckplatinen + Dolby optional). Die Tonköpfe kennen scheinbar so etwas wie 'Kopfschleifspiegel' nicht.
Weniger schön ist der Tonwellenantrieb über eine Schwungscheibe mit Riemenantrieb. Der mickrige Antriebsmotor ist fest mit der zugehörigen Steuer-Elektronikplatine verlötet. Wehe, wenn der einmal ausfällt!
Unangenehm fällt auch das viele Plastik auf. Für die Ewigkeit ist die TS 1000 nicht gebaut! So schalten einige Regler (z.B. einige ganz links) direkt über Kunststofffinger Schalter auf einer der Einsteckplatinen. Um das Einrasten der Schalterstellungen zu realisieren hat man aus Plastik Konstruktionen mit einer Stahlkugel gebaut, die nach einer gewissen Betriebsdauer verschlissen sind. Einen Ersatz zu bekommen dürfte auch hier sehr schwer sein!

Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!

Fazit: Hörtechnisch mag eine TS 1000 einer Revox das Wasser reichen können - die Frage ist nur, wie lange! Wer eine TS1000 auch heute noch im Betrieb hat, ist bzgl. der Ersatzteilversorgung nicht zu beneiden.
Ich finde ein Konzept, wie bei den Revox-Bandmaschinen viel stimmiger. Die TS 1000 ist da eher eine Achterbahnfahrt aus 'Whow' und 'Ohje'.

Gruss
Gerhard

PS: Die Service-Unterlagen habe ich noch (die TS 1000 ist verkauft). Wenn mal jemand Bedarf hat, kopiere ich gerne die eine oder andere Seite daraus.
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#12
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!
[...]
Ich vermute, dass man schon bei der Entwicklung an eine Highspeedversion dachte, da alle(?) geschwindigkeitsabhängigen Einstellungen auf der Platine H untergebracht sind. Siehe Schaltpläne "Aufnahme", "Wiedergabe" und "Elektronik" in der Service Anleitung.

Viele Grüße
Georg
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#13
Zitat:Georg postete
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!
[...]
Ich vermute, dass man schon bei der Entwicklung an eine Highspeedversion dachte, da alle(?) geschwindigkeitsabhängigen Einstellungen auf der Platine H untergebracht sind. Siehe Schaltpläne "Aufnahme", "Wiedergabe" und "Elektronik" in der Service Anleitung.

Viele Grüße
Georg
Moin, moin,

soll das heißen, daß man die 1000er einfach durch "umlegen" des Riemens als HighSpeed betreiben kann? Hat das schon mal jemand ausprobiert?

Übrigens: Hat jemand zufällig einen 2spur-Kopfträger abzugeben?

Grüße, Matthias M!
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#14
Zitat:Georg postete
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!
[...]
Ich vermute, dass man schon bei der Entwicklung an eine Highspeedversion dachte, da alle(?) geschwindigkeitsabhängigen Einstellungen auf der Platine H untergebracht sind.
Hmm... Das wäre wirklich ein Grund, sich mal ausführlicher mit der TS 1000 auseinanderzusetzen! Die Maschine war sozusagen der feuchte Traum meiner Jugend, damals unerschwinglich teuer (und auch aus Platzgründen wurde es "nur" eine Royal de luxe, die ich als Auslaufmodell reelativ günstig erstehen konnte). Einige Jahre später soll die TS 1000 ebenfalls als Auslaufmodell abverkauft worden sein, für einen Preis, der heutige Ebay-Gebote mitunter deutlich unterschreitet. Davon habe ich leider Monate zu spät erfahren...

Heute würde mich ein Grosspuler nur mit Halbspur (bzw. Wechselträger) und in einer HS-Version mit drei Geschwindigkeiten interessieren. ASC 6002 wäre da die engere Wahl, oder eine A 700. Aber mit dieser Möglichkeit ist auch die TS 1000 ein höchst interessantes Objekt, insbesondere für mich als Maitre de modification...

Also auch von mir die Frage: Hat schon jemand an seiner TS 1000 den Riemen umgelegt?

Gruss,

Hendrik
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#15
Zitat:Gerhard Gießmann postete
Hallo!

Ich hatte mir aus Interesse (in Erinnerung an alte Tage) im April 2003 eine defekte GRUNDIG TS 1000 gekauft. Kpl. mit Anleitung/Service-Unterlagen, so dass ich guter Hoffnung war, das Gerät wieder zum Laufen zu bekommen. Das gelang mir dann auch. Ein Spannungsregler-IC (war wohl einer der Ersten) war defekt. Ein moderner 24V-Typ in Verbindung mit einer leicht geänderten Beschaltung war die Lösung. Der 4kt-Tonwellenriemen war schon poröse, riss dann auch beim Testlauf und ein Ersatz war nicht zu bekommen, also habe ich mir aus einem Endlos-Rundriemen einen Ersatz gefertigt. Läuft auch recht gut. Beide Defekte scheinen übrigens öfters vorzukommen.

Die Konzeption der Maschine scheint mir doch sehr zwiespältig zu sein. Da ist zum einen ein superstabiles Alu-Chassis mit Wickelmotoren, die (zumindest optisch) identisch mit denen von Revox sind. Dann fällt der enorme Schaltungsaufwand auf (min. 9 Einsteckplatinen + Dolby optional). Die Tonköpfe kennen scheinbar so etwas wie 'Kopfschleifspiegel' nicht.
Weniger schön ist der Tonwellenantrieb über eine Schwungscheibe mit Riemenantrieb. Der mickrige Antriebsmotor ist fest mit der zugehörigen Steuer-Elektronikplatine verlötet. Wehe, wenn der einmal ausfällt!
Unangenehm fällt auch das viele Plastik auf. Für die Ewigkeit ist die TS 1000 nicht gebaut! So schalten einige Regler (z.B. einige ganz links) direkt über Kunststofffinger Schalter auf einer der Einsteckplatinen. Um das Einrasten der Schalterstellungen zu realisieren hat man aus Plastik Konstruktionen mit einer Stahlkugel gebaut, die nach einer gewissen Betriebsdauer verschlissen sind. Einen Ersatz zu bekommen dürfte auch hier sehr schwer sein!

Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!

Fazit: Hörtechnisch mag eine TS 1000 einer Revox das Wasser reichen können - die Frage ist nur, wie lange! Wer eine TS1000 auch heute noch im Betrieb hat, ist bzgl. der Ersatzteilversorgung nicht zu beneiden.
Ich finde ein Konzept, wie bei den Revox-Bandmaschinen viel stimmiger. Die TS 1000 ist da eher eine Achterbahnfahrt aus 'Whow' und 'Ohje'.

Gruss
Gerhard

PS: Die Service-Unterlagen habe ich noch (die TS 1000 ist verkauft). Wenn mal jemand Bedarf hat, kopiere ich gerne die eine oder andere Seite daraus.
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#16
Hmm... offensichtlich hat noch niemand seine 1000 geöffnet, um mal nach den zweirilligen Riemenscheiben zu sehen!? Ist das vielleicht doch eine Ente? (Wahrscheinlich schon, sonst hätten sich doch bestimmt schon öfter findige Leute daran gemacht, die TS 1000 zu verhighspeeden?)

Gruss,

Hendrik
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#17
Zitat:highlander postete
Dieses Mitte der 70er veröffentlichte grösste Grundig-TB aller Zeiten
fiel mir jüngst in die Hände. Wie immer habe ich es
mit einem Gebrauchtgerät zu tun, was den akustischen
Vergleichstests einigermassen heikel gestaltet.

Zunächst einmal fällt bei diesem Gerät (Preisklasse
damals an die 2500/3000 DM) die komplett aus Kunststoff
gefertigte Frontplatte nebst billigen Kunststoffregler
negativ auf. Auch das Entfernen derselben ist für einen
Ungeübten nicht unbedingt einfach: die Schalter müssen
abgenommen werden, die Schieberegler jedoch sind fest
mit der Frontplatte verbunden - was so mancher beim
unsachgemässen Öffnen des Gerätes schon geändert hat Wink

Die Tipptasten reagieren blitzartig, das Laufwerkgeräusch
im Stand ist leise, die Aussteuerungsinstrumente sind
sehr übersichtlich und relativ schnell, jedoch gibt es
keine Peak-LEDs. Die Ausstattung des Gerätes ist -
typisch deutsch - üppig: variable Umspulgeschwindigkeit,
extrem (!) variable Bandgeschwindigkeit, diverse Trick-
möglichkeiten, Memorystop an beliebiger Postion,
Aufnahmeautomatik und Limiter, Hinterbandkontrolle,
Diapilot. M.W. war der Diapilot unverständlicherweise
Standard, wohingegen Dolby extra geordert werden musste.

Das Gerät erhebt aufgrund seiner Auslegung als 26,5 cm
Grossspuler und seines Preise den Anspruch auf HighEnd
im Wohnzimmer. Zu 'HighEnd' zählt natürlich einerseits der
Klang, andererseits aber auch eine möglichst schnelle
Bedienung und flottes rangieren. Die Bedienung ist
insgesamt recht einfach, wenngleich man sich über die
Form der Knöpfe (Knebelschalter) streiten kann - ich
halte sie für unergonomisch. Leider muss der Tonband-
freund bei einer Grundig umdenken, denn die Beschriftung
entspricht teilweise keinem Standard. Das Rangieren
geht sehr zügig, sanft und doch kraftvoll. Die Umspul-
geschwindigkeit erreicht erstaunliche Werte, wird jedoch
durch eine Regelelektronik eingebremst, was lediglich
Werte um 3 Minuten für ein 1100 Meter-Band ergibt.

Im Innenraum fällt zunächst das gewaltige Druckgusschasis
auf - soetwas habe ich bis dato noch nicht oft gesehen!
Andererseits auch Schade, denn es gibt wirklich wichtigeres
in und an einem Tonbandgerät, als ein monumentales Druck-
gusschasis. Es geht sehr aufgeräumt zu, die Kabel sind
teilweise dick und gut abgeschirmt. Die Umlenkrollen sind
nur gesteckt, offenbar haben bis auf Revox alle Europäer
grosse Mühe gehabt, die Umlenkrollen ordentlich auszu-
legen und zu befestigen, wenngleich diese Lösung durch-
aus funktioniert, jedoch keinen soliden Eindruck hinterlässt.
Die 2 Aussenläufer sind Direktantriebler, die schwere
Tonwelle wird jedoch über einen 4kant-Riemen angetrieben,
auch typisch deutsch.

Die technischen Daten lt. Hersteller waren 20 - 20.000 Hz
bei 19 cm/s und 66 dB Geräuschsp. (bei Halbspur). Mein Gerät
ist ein 4-Spurer. Das war für 1976 gut, für 1980, wo die
Maschine immer noch auf dem Markt war, schon ziemlich
schlecht.

Der akustische Vergleich: 2 Bänder verschiedener Hersteller
(BASF und AMPEX), um erstmal das bessere (BASF) zu finden.
Mit den Schiebereglern liess sich die Aufnahme aufgrund
der unpräzisen Handhabung der Regler nicht optimal Aus-
steuern, Schieberegler sollte man m.E. nicht auf Senk-
rechtgeräte montieren. Der Unterschied zwischen Vor- und
Hinterband war erfreulich gering, was auf einen noch
guten Zustand der Köpfe hindeutete. Die ersten Aufnahmen
versprachen einen Hörgenuss. Ich habe die Probe auf's
Exempel gemacht und mit der Pioneer 909 und der betagten
Teac 3300 verglichen. Fazit: ausgewogenes Klangbild,
jedoch mit Problemen in den Höhen, was den Betrieb bei
weniger als 19 cm/s 'verbietet'. Als jemand, der Grundig
nicht gerade zu seiner Lieblingsmarke zählt, hat mich
dennoch der Sound beeindruckt, wenngleich die TS 1000 gegen
die o.g. Konkurrenten nicht ganz bestehen konnte. Im
grossen und ganzen hat die Grundig eine gute Figur im
Test gemacht. Bevor nun aber jeder losrennt und eine
TS 1000 kauft sei an dieser Stelle noch vor den elektr.
Problemen gewarnt: die Maschinen können sehr widerliche
Fehler aufweisen, die schwer zu reparieren sind. Achtet
beim Kauf auf eine farblich intakte Frontplatte, gehende
Schalter, noch nicht abgebrochene Schieberegler sowie
den Zustand der Tonköpfe.
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#18
Hallo!

Ergänzend möchte ich hinzufügen, das die TS 1000 mit dem 2 Spur-kopfträger um Welten besser klingt als in der überwiegend vorkommenden 4 Spurausführung. Im direkten Vergleich mit einer allerdings bei Revox optimal überholten und eingemessenen B 77 kann die Grundig nicht ganz mithalten.Auch mit dem nachgerüsteten Dolbybausteinen kommt sie klanglich nicht an die B77 heran.(und das aus dem Munde eines fanatischen Grundigfans!-)))
Wie auch schon von Andreas angesprochen, hat die Maschine teils widerliche Fehler, vor allem beim umspulen mit der regelbaren Geschwindigkeit, was bei meiner Maschine bis heute nicht richtig hinhaut und manchmal schaltet sie aus einer Laufwerksfunktion einfach ab, auch ein Fehler den ich bis heute nicht abstellen konnte, manchmal läuft sie wochenlang ohne diesen Fehler... Desweiteren ist die Bandgeschwindigkeit nicht genau,einstellen kann man sie aber nicht , ätzend sind auch die nervigen Flachbahnregler und die nicht vorhandenen Chinchbuchsen, (Revox hat beide Buchsenarten) aber da war Grundig ja stur und baute selbst bis in die 80iger Jahre noch Din-Buchsen.
Ganz objektiv betrachtet ist die TS 1000 enttäuschend dahingehend, das sie für den Neupreis von weit über 2500.- DM zwar ein Haufen Firlefanz mitbrachte, aber qualitativ (über lange Jahre) mit Revox nicht mithalten konnte. Und vom Preis her muß sich die TS 1000 mit der B 77 vergleichen lassen. MFG Andre
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#19
Ich denke mal, daß Grundig im Markt der hochpreisigen, puristisch ausgestatteten Bandmaschinen vom Schlage einer B77, Teac X-10, Tandberg TD 20A, ASC 6000 und Ferrograph kein Erfolg beschieden gewesen wäre. Dazu fehlte der Marke einfach das Ansehen bei der dazugehörigen Käuferschaft. Insofern war es keine schlechte Idee, das Spitzenmodell bewußt auf verspielte Amateure zuzuschneiden, denen eine interessante Ausstattung wichtiger ist als unerschütterliche Zuverlässigkeit (die ich meiner B77 übrigens auch nicht bescheinigen konnte) und das letzte Quentchen Klangqualität.

Klanglich hat mich meine Viertelspur-TS-1000 auch nicht völlig überzeugt, aber sie lief in der (zugegebenermaßen kurzen) Zeit, in der ich sie benutzt habe, recht problemlos. Wenn ich heute die Wahl zwischen einer B77 und der TS-1000 hätte, würde ich wahrscheinlich letzte nehmen. Einerseits sicher, weil ich die B77 nicht mag - vor allem aber, weil ich die Grundig für das imposantere, schönere und unterhaltsamere Gerät halte.
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#20
Zitat:timo postete
... Ich denke mal, daß Grundig im Markt der hochpreisigen, puristisch ausgestatteten Bandmaschinen vom Schlage einer B77, Teac X-10, Tandberg TD 20A, ASC 6000 und Ferrograph kein Erfolg beschieden gewesen wäre. Dazu fehlte der Marke einfach das Ansehen bei der dazugehörigen Käuferschaft. ...
Dagegen spricht, daß Grundig sehr viel später mit "Fine Arts" durchaus mit Erfolg in Gewässern fischte, wo man diese Firma nie beim Angeln vermutet hätte. Grundig hatte einen guten Ruf, eine puristisch-wertige Grundig G77 wäre gelaufen! Nicht bei den Revox-Fans und auch nicht bei den Tandbergfans, aber bei denen, die Grundig gut fanden und es bedauert haben, daß die ab einer bestimmten Qualitätsstufe nichts mehr im Programm hatten.
Michael(F)
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#21
Zitat:Michael Franz postete
Grundig hatte einen guten Ruf, eine puristisch-wertige Grundig G77 wäre gelaufen!
Sicher, nur hätte Grundig dazu eine völlige Kehrtwendung machen müssen. In den 70ern hat Grundig bei TB-Entwicklungen immer am falschen Ende gespart und dadurch letztlich an den Käufern vorbei produziert.

Man war nicht mehr Trendsetter, sondern lief der Marktentwicklung hinterher.

Gruß, Wolfgang
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#22
Wenn man, wie es bei Grundig der Fall war, eine lauffreudige Gefolgschaft hat, so braucht man nicht unbedingt Trendsetter zu sein. So wie bei VW die Autos vom Käfer über Golf zum Passat gewachsen sind, so hätte Grundig durchaus auch in Richtung Qualität wachsen können. Die Fine-Arts-Geschichte war der Schritt in die richtige Richtung. Wäre er früher erfolgt, so hätte es eine Fine-Arts-Bandmaschine gegeben. Wären die Folgeschritte konsequent weiter gegangen worden, so würde die Fa. Grundig heute noch existieren, wenn auch in einem wesentlich kleineren Rahmen.
Michael(F)
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#23
Michael Franz postete

Zitat:Dagegen spricht, daß Grundig sehr viel später mit "Fine Arts" durchaus mit Erfolg in Gewässern fischte, wo man diese Firma nie beim Angeln vermutet hätte.
Gut, aber das ist noch was anderes. Mit der Fine-Arts-Baureihe ist Grundig ja nicht gegen irgendwelche Nobelmarken angetreten, wie Revox eine war, sondern gegen die weitaus bürgerlicheren großen japanischen Hersteller. Und daß sie damit erfolgreich waren, lag wohl nicht zuletzt daran, daß sie als einer der ersten (der erste?) Hersteller einen Tuner angeboten haben, der RDS unterstützt hat. Das hat damals für die eine oder andere verkaufsfördernde Pressemeldung gesorgt. Ob ähnliches bei einer Bandmaschine möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.

Allerdings muß ich auch sagen, daß der Tuner meiner Meinung nach das einzige Gerät aus der ersten FA-Baureihe ist, das qualitativ wirklich überzeugt hat (hatte selber bis vor kurzem den T-905). Die Verstärker waren passabel, aber m.E. für den Gegenwert zu teuer, die Cassettendecks fand ich übel, und die Technik des CD-Players gab's ohne hübsche Holzseitenoptik beim Hersteller Philips für weit weniger Geld. Ich denke mal, daß der Tuner in den meisten Fällen das Kaufargument war und die anderen Geräte aus Komplettheitsüberlegungen heraus mitgekauft wurden.
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#24
Michael Franz postete

Zitat:So wie bei VW die Autos vom Käfer über Golf zum Passat gewachsen sind, so hätte Grundig durchaus auch in Richtung Qualität wachsen können.
Gut, aber der Sprung von Käfer zu Golf und Passat ist in erster Linie einer in Sachen Größe und/ oder zeitgemäßer Technik. Den hat Grundig mit der TS-1000 ja auch gewagt und war damit einigermaßen erfolgreich. Wenn VW aber versucht hätte, den Passat gleich bei der Einführung als Gegner zu Modellen von Mercedes zu positionieren, bei gleicher Preispolitik und gleicher Ausstattung, dann wären sie daran mit Sicherheit kläglich gescheitert.
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#25
Ich hatte letztens auch eine TS 1000 viertelspur in den Fingern.
Richtig überzeugt hat die mich nicht. Mischung aus Grundigs Spieltrieb und ein Hauch von "Professionalität". An anderen Grundigs gemessen bestimmt eine gute Entwicklung. Mich hat die TS 1000 vom inneren Aufbau her sehr stark an die Uher Logic 630/631 erinnert, eventuell auch etwas A77 mit den Steckkarten. Der modulare Aufbau mit den Karten gefiel mir recht gut, hat Uher nicht so sauber gebaut. Das Aluchassis hat mich sehr stark an die Logic erinnert. Ich glaube, beide Chassis kommen sogar vom selben Hersteller. Die obere Frequenz (korrekte Einmessung erfolgte) ist nicht berauschend, 19 cm/s sollen da schon sein, damit es klingt. Gewundert hat mich der lineare Frequenzgang zwischen 100 Hz und 10 kHz, war +- 1 dB mit DP 26 professional. Ich mag Grundig nicht sehr, sie bauten in meinen Augen Tonbandgeräte für Familienbedarf. Die TS 1000 ist da schon ein positiver Ausreißer.
Wer weiß ob die Logic oder die TS 1000 zuerst auf den Markt gekommen ist, oder wer hat gegebenenfalls von wem abgekupfert?
Das stabile Aluchassis mit dem dicken Kühlkörper oben, auswechselbare Steckkarten und auswechselbarer Kopfträger mit Potis zur Einmessung im selbigen stimmen mich schon nachdenklich. Ist jedenfalls nicht typisch Grundig.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#26
Die TS 1000 ist 1976 auf den Markt gekommen. Für die Uhr Logic kenne ich den Termin nicht.

Gruß, Wolfgang
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#27
Zitat:Matthias M postete
Zitat:Georg postete
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!
[...]
Ich vermute, dass man schon bei der Entwicklung an eine Highspeedversion dachte, da alle(?) geschwindigkeitsabhängigen Einstellungen auf der Platine H untergebracht sind. Siehe Schaltpläne "Aufnahme", "Wiedergabe" und "Elektronik" in der Service Anleitung.

Viele Grüße
Georg
Moin, moin,

soll das heißen, daß man die 1000er einfach durch "umlegen" des Riemens als HighSpeed betreiben kann? Hat das schon mal jemand ausprobiert?

[...]

Grüße, Matthias M!
Nein, kann man nicht. Zur Klarstellung: Man müsste auch die Platine H tauschen gegen eine, die für Highspeed ausgelegt ist. Mit der alten Platine H hat man bei mittlerer Geschwindigkeit (Hebel steht auf 9,5) auch die Entzerrung für 9,5. Die HighSpeed läuft da aber mit 19 cm/s. Den schlechten Klang mit zu vielen Höhen kann man leicht auch ohne Highspeed hörbar machen: Hebel auf Var. Speed und den Var. Speed Regler ungefähr auf 19 cm/s einstellen. Da bei Var. Speed die Entzerrung der der Einstellung 9,5 entspricht, hat man jetzt beim Hinterbandabhören von neuen Aufnahmen den Klang, den man bei Highspeed hätte (Entzerrung 9,5, Geschwindigkeit 19).

Man könnte wahrscheinlich die Platine H für Highspeed so modifizieren, dass man die bekannten Schaltungen für 9,5 und 19 auf die ersten beiden Geschwindigkeiten umbaut. Es fehlt aber die Schaltung für 38 cm/s.

Zitat:grundig-ag postete
[...]
Wie auch schon von Andreas angesprochen, hat die Maschine teils widerliche Fehler, vor allem beim umspulen mit der regelbaren Geschwindigkeit, was bei meiner Maschine bis heute nicht richtig hinhaut und manchmal schaltet sie aus einer Laufwerksfunktion einfach ab, auch ein Fehler den ich bis heute nicht abstellen konnte, manchmal läuft sie wochenlang ohne diesen Fehler...
[...]
Betreibe die Maschine mal ohne die Kabelfernbedienung. Also Fernbedienung ausstecken. Das hat bei mir geholfen.

Viele Grüße
Georg
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#28
Die Uher 630 Logic und die Grundig TS 1000 sind lt. meinen Jahrbüchern beide 1976 erschienen.
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#29
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!

soll das heißen, daß man die 1000er einfach durch "umlegen" des Riemens als HighSpeed betreiben kann? Hat das schon mal jemand ausprobiert?

Nein, kann man nicht. Zur Klarstellung: Man müsste auch die Platine H tauschen gegen eine, die für Highspeed ausgelegt ist.
Das sollte für einen gewieften Elektroniker ja das geringste Problem sein.

Aber damit ist die grundsätzliche Frage noch nicht beantwortet: Hat die TS-1000 jetzt eine Riemenscheibe, bei der man den Riemen umlegen kann und so - zumindest mechanisch - HighSpeed bekommt?

Gruss,

Hendrik
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#30
Hallo Hendrik,

die Frage ist nicht, ob die doppelte Riemenscheibe da ist. Bei meinem Exemplar jedenfalls war sie da! Die Frage ist, ob die TS 1000 immer mit der doppelten Riemenscheibe produziert wurde. Leider ist das Teil bei abgenommener Rückwand nicht zu sehen, da durch die Trägerplatine verdeckt! Auch die Serviceanleitung hält sich zu dem Thema bedeckt. Die Motorplatine '-664' zeigt keine 2 Durchmesser (eher zwei gleiche Durchmesser - aber das sind eh nur Zeichnungen).

Gruß
Gerhard

PS: Man sollte vielleicht sagen, dass das Zitat von mir nur im ersten Abschnitt von mir stammt. Die folgenden zwei Absätze sind Antworten von Anderen darauf.
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#31
Zitat:Georg postete
Zitat:Matthias M postete
Zitat:Georg postete
Zitat:Gerhard Gießmann postete
[...]
Interessant fand ich, dass am Tonwellenmotor eine Riemenscheibe mit zwei Durchmessern montiert war. Keine Ahnung, ob das bei allen TS1000 so war, aber damit kann man das Geschwindigkeitsprofil von 4,75, 9,5 und 19 cm/s auf das Doppelte erhöhen!
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Ich vermute, dass man schon bei der Entwicklung an eine Highspeedversion dachte, da alle(?) geschwindigkeitsabhängigen Einstellungen auf der Platine H untergebracht sind. Siehe Schaltpläne "Aufnahme", "Wiedergabe" und "Elektronik" in der Service Anleitung.

Viele Grüße
Georg
Moin, moin,

soll das heißen, daß man die 1000er einfach durch "umlegen" des Riemens als HighSpeed betreiben kann? Hat das schon mal jemand ausprobiert?

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Grüße, Matthias M!
Nein, kann man nicht. Zur Klarstellung: Man müsste auch die Platine H tauschen gegen eine, die für Highspeed ausgelegt ist. Mit der alten Platine H hat man bei mittlerer Geschwindigkeit (Hebel steht auf 9,5) auch die Entzerrung für 9,5. Die HighSpeed läuft da aber mit 19 cm/s. Den schlechten Klang mit zu vielen Höhen kann man leicht auch ohne Highspeed hörbar machen: Hebel auf Var. Speed und den Var. Speed Regler ungefähr auf 19 cm/s einstellen. Da bei Var. Speed die Entzerrung der der Einstellung 9,5 entspricht, hat man jetzt beim Hinterbandabhören von neuen Aufnahmen den Klang, den man bei Highspeed hätte (Entzerrung 9,5, Geschwindigkeit 19).

Man könnte wahrscheinlich die Platine H für Highspeed so modifizieren, dass man die bekannten Schaltungen für 9,5 und 19 auf die ersten beiden Geschwindigkeiten umbaut. Es fehlt aber die Schaltung für 38 cm/s.

Zitat:grundig-ag postete
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Wie auch schon von Andreas angesprochen, hat die Maschine teils widerliche Fehler, vor allem beim umspulen mit der regelbaren Geschwindigkeit, was bei meiner Maschine bis heute nicht richtig hinhaut und manchmal schaltet sie aus einer Laufwerksfunktion einfach ab, auch ein Fehler den ich bis heute nicht abstellen konnte, manchmal läuft sie wochenlang ohne diesen Fehler...
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Betreibe die Maschine mal ohne die Kabelfernbedienung. Also Fernbedienung ausstecken. Das hat bei mir geholfen.

Viele Grüße
Georg
Hallo Georg!

Ich habe keine Kabelfernbedienung, ich betreibe die Mawchine immer über die Sensortasten, der defekt tritt manchmal Wochenlang gar nicht auf, manchmal aber 2 -3 mal hintereinander.
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#32
Zitat:grundig-ag postete
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Hallo Georg!

Ich habe keine Kabelfernbedienung, ich betreibe die Mawchine immer über die Sensortasten, der defekt tritt manchmal Wochenlang gar nicht auf, manchmal aber 2 -3 mal hintereinander.
Ich habe meiner Unterhaltungselektronik damals einen eigenen Stromkeis spendiert, um von Störungen durch den Kühlschrank und das Ein- und Ausschalten von Licht und anderen Verbrauchern weniger betroffen zu sein. Da eine Einstreuung über die Fernbedienung ausscheidet, versuche doch einmal über einige Verlängerungskabel, die Maschine an einen anderen Stromkreis anzuschließen. Möglichst dort, wo wenig geschaltet wird oder gar eine andere Phase anliegt.

Ich hatte ab und zu den Fehler, dass von "Aufnahme + Start" auf "Start" (also Wiedergabe) umgeschaltet wurde. Der eigene Stromkreis hat dies nicht geändert, das zusätzliche Ausstecken der Fernbedienung war schließlich erfolgreich.

Viele Grüße
Georg
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