Nachfertigung Alps-Zwischenrad
#1
Moin, moin,

immer mal wieder kommen mir Cassettendecks unter, die beim Umspulen keinen Pieps mehr von sich geben.

Aufgemacht. Alps-Lautwerk entdeckt. Gummi-belegtes Zwischenrad abgelaufen.

Das scheint ja ein Problem bei diversen Decks von Uher, Grundig, Siemens, etc. zu sein.
Da es die Teile nicht mehr vom Hersteller gibt, wollte ich mich mal um eine Nachfertigung kümmern.
Wenn ich mir die Motorlager meines alten Bitter neu auf-vulkanisieren lassen kann, dann sollte es doch kein Problem sein, für die Rädchen eine praktikable lösung zu finden...

Dazu ZWEI Fragen:
1. Hat jemand Kenntnisse über die Gummimischung, die damals zur Einsatz kam oder Info's darüber, woher ich die Typisierung kriegen kann?

2. Besteht Bedarf bei Jemandem? Für zwei oder drei Stück brauche ich das nicht machen lassen, da kann ich mir die auch selber schnitzen...

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Für welche Geräte soll denn was für welchen Preis nachgefertigt werden?
Ich habe ein paar Uher CG344, meinst du das kleine Gummiteil?
Für welche Geräte würde das noch passen?
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#3
Hallo Matthias,

ich meine das kleine gummierte Rädchen, oben zentral im Alps-Laufwerk, das die Kraft für das Umspulen überträgt. Sieht aus wie eine Andruckrolle, nur schmaler.

Das gehört z.B. die die CG343 und 344, dürft aber geanuso in einen Siemens RC555, Grundig CN350, Blaupunkt XC-240 etc. passen. Sicherlich auch in den Uher CG355, vielleicht auch in die Saba CD260/360? Müsste ich mal reinsehen....

Zum Preis kann ich Dir garnichts sagen. Erst mal müste das grobe Interesse geklärt werden, um zu sehen, ob eine Menge zusammenkommt, die sich lohnt.
Wenn es nur um meinen eigenen Bedarf geht, brauche ich das nicht machen lassen, sondern schnitze mir etwas selber.

Wir müssten also ermitteln:
1. In welche Geräte gehören die selben Treibräder
2. welche exakten Maße müssen die haben
3. welche Gummimischung brauchen die
4. Wer hat an wieviel Interesse.

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#4
Ich hatte mal ein ähnliches Problem.

Bei mir konnte man das Zwischenrad auseinander nehmen. Das Rad bestand aus einem Plastikteil und dem Gummi, den man abziehen konnte. Welches Laufwerk das war, weiß ich nicht mehr, ist schon zu lange her.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Hallo Andreas,

Du hast Recht. Es ist zweiteilig: Ein Kern (sozusagen die Felge) und drumrum der Gummiring, der üblicherweise festgeklebt sein sollte.

Wenn man nur ein Teil selber wiederherstellen will und die Maße und Mischung des Gummiringes kennt, kann man aus einem entsprechenden Rohling (Gummiblock und -Platte) einen Ring schneiden und auf den alten Kern kleben.
Es wird ein Stück mit Übermaß ausgeschnitten. Rund und auf das richtige Maß bekommt man das Teil auf einer selbstgemachten Drehbank (Bohrmaschine oder Akkuschrauber):
Man steckt den Rohling auf eine Achse (z.B. kleinen Bohrer) und montiert die Maschine fest (Standbohrer wäre natürlich praktisch). Jetzt muß man ein "Messer" langsam auf den richtigen Durchmesser des Werkstücks an das Teil heranführen: Im ersten Arbeitsgang nimmt man z.B. eine Raspel oder einen Stab, den man mit grobem Schleifpapier umwickelt und reduziert bis auf ein Übermaß, im nächsten nimmt man ein feineres "Messer" und reduziert bis auf ein geringes Übermaß, im Dritten Arbeitsgang nimmt man das Feinste, was man aufbieten kann, und reduziert auf das zu erzielende Maß. Wichtig ist, daß das Gummistück nicht über die Achse gedehnt wird, sonst ist es nachher zu klein.
Man kann das ganze natürlcih auch mit einem Messer oder einer Schnittkante versuchen; da gibt es aber das Risiko, das man Verkantet (passiert beim runden "Messer" nicht) oder daß das Gummistück fetzt.
Um das exakte Maß hinzubekommen, benutzt man am Besten eine Maske, z.B. ein Stück Holz als Abstandshalter, das man mit einer Klemme befestigt und dem man das "Messer" langsam entgegenführt, bis man anschlägt. Ganz praktisch sind auch Zeichenbretter mit Geräteschiene und Bemaßung.
Wichtig ist, wie gesagt, daß man das Gummiteil nicht über die Achse dehnt, wenn die einen geringeren Durchmesser hat, als der Kern. Am Ende muß man dann noch das zentrale Loch bohren. Dazu bietet sich natürlich ein Bohrer oder Schleifstein der exakt passenden Größe an. Spätestens hier sollte eine Standbohrmaschine zum Einsatz kommen, damit man im richtigen Winkel bohrt und sich die Finger nicht verletzt: Schließlich muß der Ring ja auch gehalten werden.

Grundätzlich gibt es zwei Konzepte:
Entweder man plant das Innenloch mit dem exakten Durchmesser des Kerns und muß den Ring nachher ausschließlich verkleben.
Oder man ohrt auf Untermaß, muß den Ring also beim Überziehen etwas dehnen, was bei der Bemaßung des Durchmessers beachtet werden muß!

Eigentlich kinderleicht. Beim Dritten Versuche hat man einen passenden Ring. Ggf. muß man auch etwas experimentieren, um das richtige "Messer" zu finden.
Jetzt muß man nur noch wissen, welchen Kleber man verwenden kann, damit das ganze hält. Dafür sollte man die Gummi- und die Plastik-Mischung kennen oder probieren, bis etwas klappt.

Alternativ kann man das auch machen lassen. Das lohnt sich halt erst bei entsprechenden Stückzahlen. Genauso, wenn es darum geht, den Kern zu nachzufertigen.

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#6
Ich kann gerne ein solches (verschlissenes) Gummi zur Verfügung stellen.

Ich würde so 20-30 Stück davon brauchen, wenn der Preis stimmt.

[Bild: RC200.jpg]


Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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