Zirpen auf der UHER Royal
#1
Habe auf meiner UHER Royal de luxe / 4 Spur plötzlich bei vielen Bändern ein
Zirpen bei der Wiedergabe.
Habe sofort die gesamte Bandführung gereinigt, das Problem bleibt !
Habt Ihr Tipps ?
danke Frieder
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#2
Lieber Frieder,

woher kommt das Geräusch?
Dauerton oder intermittierend? Kommt das Geräusch sicher aus der Mechanik oder ist eine elektrische Herkunft ebenso möglich? Dann allerdings sollte ein intermittierend Auftreten eher unwahrscheinlich sein. Ich tippe daher auf

Möglicheiten mechanischer Natur:

Bandlauf
Andruckfilze
schmierendes Band
Rutschkupplungen
Lager von Motor oder Wickeltelleranlage.

Dazu kann man sich ja sinnvolle Versuche überlegen, um der Ursache habhaft zu werden.

Der Vollständigkeit halber schließe ich auch noch die Eventualität
elektrischer Herkunft an:
Schwingender Wiedergabeverstärker

Ein durch Bandlaufprobleme 'modulierter Bandzug' kann übrigens unter bestimmten Bedingungen durchaus auch auf dem 'elektrischen Weg' der Modulation gehört werden, was bei den zeitweise (band- bzw. andruckfilzbedingt) übel quietschenden Cassettenrecordern in frühen Cassettenbandtagen einmal zu bewältigen war.

Hans-Joachim
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#3
Es kann auch sein, daß das kleine Messingrad unter dem Tonkopfträger, daß das Band nach oben schiebt damit es an den Köpfen anliegt zu quietschen beginnt. Dies ist aber normalerweise dann nicht über den elektrischen Weg zu hören. Wenn es das sein sollte genügt ein kleiner Tropfen Feinmechanik-Öl oder wie man das auch immer nennt. Aber nicht daneben tröpfeln, nur ganz wenig auf die Achse geben.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Das Zirpen ist mechanisch, wenn ich den Ton abschalte ist es noch zu höhren.
Wenn ich den rechten Komperator-Hebel nach innen bewege läßt es nach.
Kann aber nicht feststellen wo es genau herkommt.
Es ist auch nicht bei allen Bändern vorhanden.

danke für Eure Tipps
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#5
Lieber Frieder,

angesichts deiner Beobachtung denke ich, dass entweder die interne Komparatorbremse diese Schwingungen -nichts anderes ist ein Zirpen- verursacht, oder aber -dafür spricht, dass nicht alle Bänder betroffen sind- dass deine Bänder beim Umlaufen (besser Umgleiten) des rechten Komparatorhebels ins Schwingen geraten, weil sie ungünstig an seiner Oberfläche reiben.
Schwingungen beseitigt man in der Regel dadurch, dass man das schwingende System 'stört', d. h. seine Abstimmung verändert. Doch noch kennen wir die Herkunft deines Problemes nicht:

Was geschieht, wenn du im Betrieb provisorisch ein Stück sehr glatten Kartons, glatter Folie oder eines Stückes Plastik zwischen Band und Komparatorhebel legst, oder das Band um den Umfang eines glatten, schön snekrecht gehaltenen Filzschreibers herumlaufen lässt und den Komparatorhebel gleichzeitig 'angemessen' mit zwei Fingern führst? Dabei ist natürlich Vorsicht anzuraten, wenn dir dein Band lieb ist. Die Hilfestellung einer zweiten, halbwegs kundigen/instruierten Person mindert den Druck auf deine Psyche.

Zudem ließe sich ein Bandbetrieb 'per Hand' aber ohne Band simulieren, indem du den Komparator in eine betrieblich sinnvolle Position bringst und den Wickelteller mit zwei Fingern auf eine betriebsmäßig sinnvolle Drehzahl bremst. Tritt das Zirpen dann noch auf bzw. kannst du es erzeugen, liegt die Sache am Komparatorsystem (zur Kontrolle den Wickelteller auch einmal festhalten).
Bleibt das Zirpen im bandlosen Betrieb aber grundsätzlich aus, dürfte die Reibung zwischen Schichtseite des Bandes und dem Komparatorhebel das Band wohl tatsächlich zu Schwingungen anregen, die du als Zirpen hörst.

Abhilfe gestaltete sich dann schwierig, weil man weder am Band noch am Komparatorhebel 'systemstörend' herummanipulieren kann/sollte. Die Ursache läge dann beim Bandtyp und seinen spezifischen Oberflächenreibwerten (ggflls. auch aufgrund der Alterung). Vielleicht hülfe dann ein so vorsichtiges wie kundiges Polieren des Komparatorhebels, womit es sich dann aber schon hätte.
Ist dessen Oberfläche wirklich sauber(st)?
Welcher Bandtyp ist von der Quietscherei betroffen?

Sollte es einer aus den bekannten Problemchargen sein (die Liste ist ja nicht kurz und durchaus prominent), ist kein Kraut gewachsen, denn klassische Kantonisten dieses Genres verkleben sich z. B. in einer B77 so nachhaltig, dass die Wickelmotoren das unter großem Radius ablaufende, aber herzhaft klebende Band mitunter einfach abreißen.

Hans-Joachim
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#6
Du schreibst, Du hast die gesamte Bandführung gereinigt.

Hast Du wirklich alles gereinigt???
Ich tippe auf die Fühlhebel, sind die wirklich sauber?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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