Farb-Restaurierung
#1
Hallo Leute,

immer wieder ärgere ich mich, wenn ich gebrauchte Geräte mit Kratzern im Lack oder vergrabbelten Beschriftungen bekommen.

Hat da eigentlich schon jemand Erfahrungen mit Restaurierungen gemacht?

Was tut man mit oberflächlichen Kratzern in Lack, Plastik etc.? Ich könnte mir vorstellen, es müsste einen Farbtypus geben, der - äquivalent zum Reparatur-Gelee für Glas - in die tief liegende Fehlstelle hineingerieben werden kann. Das müsste aber genug Volumen haben, um auch den Höhenunterschied auszugleichen, dürfte aber nicht glänzen, womit die meisten Reparaturstifte oder Lackstifte ausscheiden.

Hat da jemand einen Tip?

Und wie steht's mit Beschriftungen?
Ich könnte mir vorstellen, das man im Computer eine bemaßte Matrize macht (einscannen, abfotografieren), digital ausbessert oder anpaßt.
Die muß dann auf das Gehäuse aufgebracht werden. Wenn es sich um eine ebene Frontplatte handelt, könnte man mit einem bemaßten EPS zum Drucker gehen. Ansonsten müsste man eine Schablone herstellen, und mit Sprühlack arbeiten. Aber wie macht man eine solche Schablone? Geht das mit einem Plotter?

Hat jemand da Erfahrungen?

Aktuell geht es mir um ein Boxen-Gehäuse (Esche, schwarz), die abgegrabbelte Bechriftung eines Tuners und die verhunzte Frontplatte eines KS V51, die ich neu lackieren will.

Übrigens, nur mal so als Diskussionsgrundlage: Was haltet Ihr von Modifikationen an Gehäusen? Vor kurzem las ich von einem hochglanz-polierten Telefunken STT1 im Restek-Look...

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#2
Mit Lacken, Farben und sonstigen Mittelchen zur Oberflächenbehandlung kennt sich der Jürgen Heiliger ganz gut aus. Wenn er nicht sowieso mitliest, dann schreibe ihn einfach mal an.
Michael(F)
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#3
für die Boxen im Esche schwarz gibt es Wachskitt zum Ausfüllen kleiner Fehler oder Retuschierstifte (beide Produkte am besten von Clou) im vernünftigen Fachgeschäft.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#4
Zitat:Donzerge postete
für die Boxen im Esche schwarz gibt es Wachskitt zum Ausfüllen kleiner Fehler oder Retuschierstifte (beide Produkte am besten von Clou) im vernünftigen Fachgeschäft.

Gruß
Michael K.
Hallo Michael,

hast du schonmal damit gearbeitet?

Färben die Wachsstifte nicht ab?

Einen Retuschierstift (anderer Hersteller) habe ich mal probiert. Der brachte aber kein Volumen, nicht wirklich gedeckt und hat zu stark geglänzt (das Schwarz dann auch noch violett...). Sind die Clou da besser?

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#5
ich hatte absolut keine Probleme damit. Und geglänzt hat nichts.

Wachskitt ist für die unebeneren Arbeiten. Aber auch völlig unkritisch.

Probier es mal aus.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#6
Hallo Michael,

werd' ich. Trotzdem nochmal nachgefragt: Bringt der Stift Volumen um einen Kratzer aufzufüllen, oder eher nicht?

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#7
Zitat:Matthias M postete
Trotzdem nochmal nachgefragt: Bringt der Stift Volumen um einen Kratzer aufzufüllen, oder eher nicht?
Nein, der Stift nicht. Dafür bitte das Wachskitt nehmen.

Vielleicht kennst Du aber auch einen Schreiner, der so nett ist Dir das kurz auszuleihen.
Gruß
Michael

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#8
Zitat:Michael Franz postete
Mit Lacken, Farben und sonstigen Mittelchen zur Oberflächenbehandlung kennt sich der Jürgen Heiliger ganz gut aus. Wenn er nicht sowieso mitliest, dann schreibe ihn einfach mal an.
Manchmal dauerts was länger.....


Matthias,

Die Sachen von Clou kann ich nur empfehlen und gibts im Holzfachhandel.

mit den Wachsstift die Unebenheit füllen und dann mit dem Farb-Stift die Farbe anpassen. Dann stimmt auch das Ergebnis.....

Den Wachsstift am besten etwas erwärmen im Wasserbad auf 40°C, dann lässt es besser arbeiten. Der Wachs erhärtet sehr gut und färbt nicht nach und lässt sich auch nur mit einem harten Gegenstand wieder entfernen.

Gruß
Jürgen
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#9
Moin, moin,

noch eine Ergänzung hinten dran: Eben habe ich ein Gehäuse einer Tandberg 10X mit Wachskitt gefüllt.

Um die Bindung zu verbessern und insbesondere das Wachs optimal verlaufen zu lassen, habe ich ein angezündetes Teelicht (mit bereits flüssigem Wachs) auf die gespachtelte Stelle gestellt. Die Metallhülle wird warm genug, aber nicht zu heiß, um ein besseres Verlaufen des Wachses zu ermöglichen.
Mit dem mitgelieferten Spachtel kann man hinterher etwas Struktur in die Oberfläche bingen (wenn das Wachs wieder fest geworden ist).

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#10
Ich erhitze das Wachskitt immer mit dem Feuerueug und lasse es heiß auf die zu spachtelnde Stelle tropfen. Danach lässt es sich dann ganz einfach mit dem kleinen Spatel abziehen.

Funktioniert - zumindest bei hellen Farben - sehr gut.

Gruß,
David
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#11
Wenn mit Wachskitt schon gearbeitet werden muß, sind die Kratzer - Löcher ja auch größer. Mit Wachskitt kann man viele Stellen zwar reparieren, sind aber jedoch sichtbar. Nicht nur Wachs kommt hier zum Einsatz.
Mein Lehrmeister hat mir das mal so beigebracht. Leichte wisch Kratzer kann man mit einem Korken und etwas Öl benetzen, da etwas Zigaretten - Zigarren - Asche drauf streuen und auf den - die Kratzer in Maserung gerieben - einmassiert, wirkt wie eine Wunder. Politur der einzelnen Holzarten nicht zu vergessen. Manche lasierten (Holz Sorten) sind nach dem Bearbeiten von Holzkitt, ohne schleifen - grundieren - mattieren, unansehnlich geworden. Wenn viele meinen, nach Flickarbeiten mit dem Wachsstift im - auf Holz, sei nachher nichts mehr zu sehen, der sei eines anderen Belehrt.
Bei Deckanstrichen - spritzen mit Farbe ist auch einiges zu beachten. Maserung: trotz Deckanstrich erhalten - erkennen können, oder Deckanstrich: mit Grundieren - Spachteln - Deckanstrich. Manche Baumärkte bieten ja schon Holzsorten lasiert - Natur belassen (Regal-Bretter) an, die nach Zuschnitt als Seitenteile einer Tonbandmaschine montiert werden können. Auch hier muß mit Farbe, oder Umleimer aufbügeln, bei den Schnittstellen nach geholfen werden. Bei großen Möbelstücke ist ein anderes Verfahren der Restaurierung angebracht. Bienenwachs nur mal zu nennen.
Wie auch immer jeder sein Holz bearbeitet, wird einen anderen Arbeitsgang haben. Hauptsache am Ende sieht das Stück wieder Wohnzimmer tauglich und passabel aus.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#12
Hallo Hermann,

danke für den Hinweis. Natürlich hast Du recht: Es ist hinterher zu sehen, wenn mit Wachstift gearbeitet wurde. Schon das Reflektionsverhalten der Oberflächen ist unterschiedlich.
Daher gilt bei Flickarbeiten immer so kleinflächig wie möglich zu arbeiten! Gibt es einen Kratzer, dann sollte wirklich nur der Kratzer gefüllt und nicht darüberhinaus geschmiert werden. Der Tip mit der Asche ist übrigens gut.
Mit Stäuben kann man übrigens auch die Oberfläche mit Wachs gefillerter Stellen bearbeiten, damit die nciht so stark / uneinheitlich reflektieren.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#13
Hallo Matthias,
ich poliere meine Holzsachen am Anfang und in weitern Abständen, mit der je dazu gehörigen Holzpolitur. Auch sind Silberfronten - Knöpfe - Führungs - Stifte und andere blanke Teile Dankbar dafür, (Autopolituren) wenn diese des öfters mit dem Staubtuch - Pinsel gesäubert werden. Das nach polieren nicht vergessen. Nicht jeder Kratzer oder Fettabdruck ist da dann zu sehen. Auch Kunststoff Teile, freuen sich über eine Behandlung mit Cockpit - Spray und lassen unsere Schätze, in einem andern Licht erscheinen.
Gruß
Hermann
keep on rockin.
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#14
Hallo Hermann,

ABER das verlangt einige Sorgfalt: Das sei den Lesern beigepuhlt.

Politur, Wächse oder gar Cockpitspray können auch ziemlich wiederlich aussehen, wenn man sie falsch verarbeitet. Dann wird's nämlich schlierig.

Insbesondere können Mittelchen auch Oberflächen angreifen. Bei Kunststoffen aber auch Lacken oder Versiegelungen gilt immer: An nicht sichtbaren Stellen ausprobieren!

Vielleicht sollten man eine kleine Datenbank anlegen und warnen, wo etwas nicht funktioniert hat.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#15
Bei Imitaten von Holz - Verkleidungen ist natürlich VORSICHT geboten.
Eine Datenbank darüber währe nicht schlecht. Es gibt aber auch OMAS Hausmittelchen die keinen Schaden anrichten. Aber bitte sehr, möchten die, die es schon einmal versucht haben, über Erfolg und Mißtgeschicke schreiben.
Hermann
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