Was bedeutet "Mastern" wirklich ?
#1
Wer kann mir bitte diese Frage wenigstens einigermaßen beantworten ?
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#2
Mastern = MEISTERN.
Denke in Unsere Heutigen Zeiten ist es Gleich mit den Früheren Spruch PROFESSIONAL aus den 80'ern (wen du nun die Bezeichnungen der Bändern Meinst).
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#3
Vielleicht ist es ein moderner Anglizismus den man verwendet wenn man sich unwissenden gegenüber wichtig tun will. Der Profi spricht hierzulande -so Bluthard- eher von Fahren.
Sprach nicht schon Dieter Thomas Heck in der ZDF Hitparade -mensch bin ich alt das ich sowas noch kenne- immer von "abfahren"?
...Das würde bedeuten das die damals schon Vollplayback gemacht haben. Egal.
Jedenfalls messe ich dem Zinnober wenig Bedeutung bei.
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#4
Mastern heißt mehr oder weniger: eine Vorlage für die Produktion eines (kommerziellen) Tonträgers erstellen.

Gruß,
Markus

P.S.: Die ZDF-Hitparade war Halbplayback, wenn ich mich richtig entsinne. Das waren doch sicher Telefunken-Maschinen damals, oder? Habe mich zu der Zeit (70er Jahre) noch nicht so dafür interessiert. Wink
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#5
Hallo zusammen,

das 'Mastern' erfolgt nach dem Abmischen einer Aufnahme.
Hierbei wird zum einen (meistens) die Dynamik bearbeitet sowie oft auch der Frequenzgang nochmals angepasst. Gerade wenn ein komplettes Album für die Pressung ansteht, werden alle Tracks gerne auf ein homogenes Klangbild 'hingebogen'.

Dann wird (oder sollte?) beim Mastern auch noch darauf geachtet, ob sich Fehler beim Abmischen eingeschlichen haben (z.B. Phasendreher oder Auslöschungen etc.).

Mittlerweile wird aber schon von vielen als Mastern angesehen, wenn ein Track 'mal eben' durch den berühmt-berüchtigten "Level-Maximierer" gejagt wird. Gerade kleinere Tronstudios bieten sowas gerne für gutes Geld Amateur-Bands an, die ihre Demo-Aufnahmen selber erstellen. Der Aufwand für die Jungs ist minimal, weil meistens mit Standard-Einstellungen gearbeitet wird, der Gewinn dadurch maximal (=Omen est Nomen)...

Gruß,
Klaus (der mal ein paar Jahre Demo's usw. nebenberuflich produziert hat)
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#6
Zitat:Markus Berzborn postete

P.S.: Die ZDF-Hitparade war Halbplayback, wenn ich mich richtig entsinne. Das waren doch sicher Telefunken-Maschinen damals, oder? Habe mich zu der Zeit (70er Jahre) noch nicht so dafür interessiert. Wink
Auf den momentan im Handel erhältlichen DVD "Das beste der ZDF Hitparade" kann man es nochmal genau erkennen:

In den Anfängen wurden zwei Telefunken M5A verwendet.
In einer der ersten Sendungen von 1969 wurde sogar der Tontechniker mit seinem Equipment vorgestellt. Da sieht man sogar die M5 richtig in Aktion...

In den späteren Sendungen stand der "TJ" (Tonbandjockey Big Grin) nicht mehr so im Vordergrund, aber trotzdem kann man ab und zu nochmal eine M15 kurz im Bild entdecken...

Ach, was waren das noch für schöne Zeiten...
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#7
Zitat:MrBean postete
Mittlerweile wird aber schon von vielen als Mastern angesehen, wenn ein Track 'mal eben' durch den berühmt-berüchtigten "Level-Maximierer" gejagt wird.
Es wäre in dieser Hinsicht also ein Arbeitsgang der garnicht nötig täte. Nun bin ich kein Dynamik Fetischist, aber das Pumpen wie im Radio kann ja nicht Sinn der Sache sein.
Warum ist kompression so modern?
Es würde doch reichen lauter zu stellen.
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#8
´
Ich meine "Mastern" bedeutet wenn die Tonmeister vom Multitrack- Band auf einen Senkel abmischen, von dem dann der Tonträger gemacht wird. Inklusive der oben genannten Manipulationenen.

Das wohl hauptsächlich im U- Musikbereich, bei der Klassik wird (wurde?) meist ohne Netz und doppelten Boden direkt auf 1/4"- Band gespielt, beim Rundfunk sowieso.

Ich habe mal Hunderte von Masterbändern gekauft, die waren teilweise Stück für Stück durch Gelbband getrennt, teilweise nur A- und B- Seite getrennt. Bei einigen Bändern konnte man deutlich hören, dass veschiedene Aufnahmen durch überspielen zusammengestellt wurden.

Die meisten dieser Bänder waren aber durch Anlöschen unbrauchbar gemacht worden, es ist also nichts mehr da.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
Zitat:Tonband-Ilja postete

In den späteren Sendungen stand der "TJ" (Tonbandjockey Big Grin) nicht mehr so im Vordergrund, aber trotzdem kann man ab und zu nochmal eine M15 kurz im Bild entdecken...
Auf dem ZDF Theaterkanal (DVB-S) werden von Zeit zu Zeit die Hitparaden wiederholt und zwar aus den 80ern. Ich glaub z.Z. sind sie beim Jahr 1984, auch hier ist manchmal der "TJ" mit seinen Maschinen zu sehen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Habe auch noch nicht fertig:

Werkzeuge sind Funkton ihrer Entstehungs- und Gebrauchszeit, das gilt auch für die Mode des Masterns (und das, was man dafür halten soll).

Die mehrkanalige Produktionstechnik entstand, als der Wunsch nach technologischer Komplizierung des musikalischen Satzes allein für die mediale konzipierten Vermittlung konzipierten Musikstücken so groß geworden war, dass man sich selbst bei soliden Einblicken in Musik, Akustik und Elektrik mit der Mischung ad hoc über fordert sah und die Qaulität mit der ständigen Kopiererei bereits bestehendener Aufzeichnungsteile in den Keller holte.

Die erforderliche, zunächst extrem teureTechnik dafür rückte Schritt für Schritt in den auch für Liebhaber erschwinglichen Bereich ein, weshalb auch diese sich der Mehrspurtechnik bedienen konnten/durften/wollten. Seit der digitalen Zeit steht sie praktisch auf jedem Desktop, was den Nutzerkreis ausweitete.
Dies geschah aber in der Regel ohne eine nutzerseitige Entwicklung einschlägigen Fachwissens, das sich bei während der Aufzeichnung abzumischender Mono- oder Stereoaufnahmen noch ziemlich aggressiv in den (Produktions-)Vordergrund gedrängt hatte, hatte man ein Interesse an Ergebnissen planbarer Hochwertigkeit.
Dieser Vorsprung des Fachmannes thienhaus-winkelscher Prägung ist heute gänzlich dahin, die Zukunft der Szene liegt in akustisch weniger professioneller Hand (und es geht natürlich genauso).

Die Ergebnisse jedoch befriedigen oft die Saundkreatoren selbst nicht, wobei keineswegs allein das (subjektive) Radaulimit höher und höher geschraubt werden soll, es sind noch andere Dinge, die 'verbessert' werden sollen, nachdem der Mix ab Mehrspuraufzeichnung eigentlich längst steht, bzw. stehen sollte. Anstatt sich nun selbst auf den Hosenboden zu setzen und den Mix nach den eignen Wünschen neu aufzurollen, geht der Saundkreator zum Repetitor, äh Masterer und lässt diesen Sachfremden!! am bestehenden, letztlich bereits als fertig angesehenen Zweikanal-, 3/2- oder 5-1-Mix herumbosseln. Für mich eigentlich ein Wahnsinn, denn das, was nicht da ist, ist im fertigen Mix weg, also eigentlich auch nicht mehr herzuholen. Dennoch verdienen nicht gerade die inkompetentesten Kollegen einen beachtlichen Teil ihrer Einkünfte mit dem Mastern, das ich mir angesichts meiner Mixe (und Mikrofonierungen) an meinen Mischungen herzlichst verbitten würde; mir war schon das -auch bei beschissener Primärmodulation (vulgo: Musikereignissen)- schlimm genug, was ich an Kompromissen für die LP leisten und der Überspieltechniker bei der Überspielung auf die Folie machen musste, damit das lief, was laufen musste.

Hört man heute, welche Aufwand die Deutsche Grammophon früher einmal trieb, um eine bestehende Aufnahme über eine Kette von schrittweise optinierten Überspielungsprozessen mit professionell gezielten Tricks auf die -technisch mangelhafte (ich bitte um Vergebung, streitet bitte nicht darum, mich hat es, ich weiß!)- Folie zu übertragen, sieht man andererseits, dass diese Masterei als Phänomen immer bestand, jedoch deutlich abweichende Ursachen und Zielsetzungen hatte. Denn hier wurde von Sachbeteiligten und Sachkundigen gezielt im Sinne einer bestehenden Aufnahme modifiziert, um dieses Ergebnis optimal (Maßstab: bestehende Aufnahme) auf die Platte (als technisches Phänomen/Problem) zu bekommen.
Dieses Arbeiten allein im Sinne eines 'la pour la', weitab jeglicher finanziellen Erwartungen, nur der sauberen Arbeit wegen fasziniert mich durchaus, selbst wenn mich der 'klangliche Jargon' von Platten der Deutschen Grammophon nie ansprach.

Heute ist man bescheidener, geht es darum, entweder einen meist nicht recht spezifizierbaren Kick in die ansonsten im Mainstream untergehende Massenproduktion zu tragen oder aber die gröbsten Missgriffe des Mixers zu tilgen, sofern das 'post festum' überhaupt noch möglich ist.

Als Klassikmann tue ich mich natürlich recht leicht, hier herumzustänkern; ich habe eine eindeutige Vorlage, an der ich mich messe und messen lassen muss/will. Musikereignisse unserer Tage sind aufgrund der satzrelevanten medientechnischen Möglichkeiten aber etwas völlig anderes geworden, als das, was Perotin und Dufay, Frescobaldi und Bach, Mozart und Beethoven, ja noch Brahms und Reger kannten. Der Umbruch setzt ein mit den individuell speichernden Medien, die den Versuch machen, unabhängig von einer Hardware (vgl. Spiel- und Flötenuhren), ein sich subjektiv gebendes Ereignis zu transportieren. Dies hat der Musikenticklung mehr Dampf verpasst, als der anfänglich immer interessante Strom der elektronischen musicae vivae seit den 1920ern.
Ob diese 'aktuelle' Entwicklung glücklich war, kann und soll man durchaus kritisch sehen. Der Reiz ist nicht gewachsen, die Probleme wurden lediglich andere. Und das ist wohl in unserem Gehörssinn angelegt und wird schon durch die Musikgeschichte gelehrt, die ich als die fortlaufende Verlagerung von Kompromissen sehe, die sich an den Eigenschaften des menschlichen Gehörssinnes entlang entwickeln.

Hans-Joachim

Post scriptum, aber o.t.; o.t.-Kritiker lesen bitte nicht weiter:

Ich hätte nämlich noch einige Computer-Worte auf den heutigen den Tag, nicht nur musikgeschichtlich Beginn eines neuen Jahres.
Wer weiß, was das Wort Computus meint, der dem 'Computor' seinen Namen gab?

22. November 2005; 12.54 Uhr.
Das Jahr ist kein Schaltjahr.
Ostersonntag war am 27.3.,
1. Sonntag im Advent (2.Woche).

Jüdisch: 25.Marcheschwan 5766. Islamisch (ca.): 25.Schawwal 1426.
Julianisch: 14.11.2005. Koptisch: 18.Hator 1722.

Details zum gregorianischen Datum (Sonntag, 27.11.2005):
Goldene Zahl: 11
Die Differenz zum Julian. Kalender betrug am 1.3.: 13 Tage. Das Jahr ist kein Schaltjahr. Der Sonntagsbuchstabe ist B. Die Indiktion beträgt 13. Die Epaktentafel beginnt mit 29. Die Jahresepakte ist 19. Die Epakten 25 und 26 fallen zusammen.
Ostervollmond war am 25.3., Ostern am 27.3 und der Erste Advent am 27.11.
Der Tag ist der 331. Tag im Jahr. Am Mittag beginnt der julianische Tag 2453702.
Liturgisch: 1. Sonntag im Advent
Römisch: Ante diem V Kalendas Decembris
Zweiwochenzyklus: 2.Woche.
Nach DIN ist die 47. Woche, es gilt nach derzeitigem deutschen Gesetz Winterzeit.

Details zum julianischen Datum (14.11.2005):
Goldene Zahl: 11
Das Jahr ist kein Schaltjahr. Der Sonntagsbuchstabe ist C.
Die Indiktion beträgt 13. Die Jahresepakte ist 20. Ostervollmond am 15.4., Ostern am 18.4, Erster Advent am 28.11. Der Tag ist der 318. Tag im Jahr.

Details zum jüdischen Datum (Sonntag, 25.Marcheschwan 5766):
Am 1.1. war das jüdische Jahr 5765.
Ihm gingen 303 Zyklen voraus. Es ist das 8. Jahr im Zyklus.
Ihm gingen 71291 Monate voraus.
Moled Tischri fällt ungefähr auf den julianischen Tag 2453263 (Dienstag).
Moled Tischri fällt exakt auf den julianischen Tag 2453263 (Dienstag).
Der Charaker ist 3 Tage, 19 Std. und 287 Chal.
Rosch Haschanah fällt auf 2453265 (Dechijot Jach und Adu).
Die Länge des Jahres beträgt 383 Tage.
Es ist also ein mangelhaftes Schaltjahr.
Jetzt ist das Jahr 5766, ein reguläres Gemeinjahr mit 354 Tagen.
Der Tag ist der 55. Tag im Jahr.

Details zum islamischen Datum (25.Schawwal 1426):
Das Jahr ist ein Schaltjahr (Nr. 16 im Zyklus). Der Tag ist der 291. Tag im islamischen Jahr.

Details zum koptischen Datum (18.Hator 1722):
Der Tag ist der 78. Tag im koptischen Jahr. Das Jahr ist kein Schaltjahr.

(Der mittelalterliche computor berechnet den Kalender, den man nicht im Computer hatte oder im Schreibwarenhandel erwarb.)
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#11
Ein Master ist ein Mutterband oder eine Mutterplatte. Mit diesem Ding in der Tasche kann man zu einem Preßwerk oder einer Internet-Einspeisungsanlage gehen und Kopien zwecks Promotion und Verkaufs anfertigen lassen.

Bob Ludwig ist eine Koryphäe des Masterings. Geoff Emerick und die Lord-Alge Brüder haben ihre Mastering-Erfahrung auch bei Aufnahmen und Mischungen eingesetzt.

Mastering bedeutet oft Dynamikkompression, um die Musik auch für Halbhinhörer, Teenies mit billigen Lautsprecherboxen in mit Geschwistern geteilten Zimmern, für ohrverstöpselte Straßenbahninsassen und Supermarktkunden verzehrbar zu machen. Labbrige McDonalds Hamburger.
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#12
Zitat:Grasso postete
Ein Master ist ein Mutterband oder eine Mutterplatte. Mit diesem Ding in der Tasche kann man zu einem Preßwerk oder einer Internet-Einspeisungsanlage gehen und Kopien zwecks Promotion und Verkaufs anfertigen lassen.

Bob Ludwig ist eine Koryphäe des Masterings. Geoff Emerick und die Lord-Alge Brüder haben ihre Mastering-Erfahrung auch bei Aufnahmen und Mischungen eingesetzt.

Mastering bedeutet oft Dynamikkompression, um die Musik auch für Halbhinhörer, Teenies mit billigen Lautsprecherboxen in mit Geschwistern geteilten Zimmern, für ohrverstöpselte Straßenbahninsassen und Supermarktkunden verzehrbar zu machen. Labbrige McDonalds Hamburger.
Also sozusagen Brüllwürfel-tauglich Big Grin

Sags doch, wie es ist!

Bei mancher (Billig-)Aufnahme überkommt mich ein Schaudern!

Gruß Norbert
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