Entknacken einer A77 MkIV wie?
#1
Hi !

Z.B. beim Umschalten von Vorband.- nach Hinterbandkontrolle bzw. auch umgekehrt, knackt es störend in den Ausgängen. Bei einer B77 konnte in solch einer Deutlichkeit nicht wahrnehmen. Gibt es eine bekannte und erprobte Methode dies in den Griff zu bekommen?

Für Hinweise bin ich sehr dankbar.

Gruß

Thomas

PS: Die betroffene A77 ist Baujahr 1978 und vollumfänglich mit neuen Trimmern, Tantal und Elektrolytkondensatoren ausgestattet, sowie neu eingemessen.
Im früheren Leben war sie eine 2Spur und ist jetzt im Rahmen der Überholung zur Vierspur-Ausführung mutiert. Der Löschoszillator wurde entsprechend angepasst (andere Oszillatorspule)
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#2
Lieber Thomas,

um nicht so danebenzulangen wie oben beim Motorregelprint, habe ich mir auf meine Mutmaßungen zu den Ursachen deines Problems (Knacken, kein Kratzen) hin die Schaltung von A und B77 definitv angesehen. Auch die dabei mir bewusst gewordenen Änderungen bei der B77 deuten in die vermutete Richtung.

Wann 'immer' bei solchen Umschaltvorgängen zwischen veschiedenen Verstärkerzügen nämlich Knacker auftreten, sind durchwegs Potentialausgleiche beim Umschaltvorgang die Ursache. Warum sonst strebt die Profiszene soweit irgend möglich galvanische Trennungen an. Manchmal genügt zur Abhilfe ein Widerstand vom einseitig mehr oder minder frei schwebenden Trennkondensatorpol gegen Masse, manchmal hilft das auch nicht. Bei der A77 sind wir wohl beim letztgenannten Fall, denn das Input-Signal wird am Schleifer des Kanalpots (bzw. dem Netzwerk der Kanalumschalter) abgegriffen, das man ja nun frei einstellen kann, womit es zumeist auf anderer Distanz zur Masse stehen wird als der Volumesteller vor dem Line-Verstärker, an dessen Schleifer der Eingangskondensator des Lineverstärkers liegt. Ein Widerstand vom negativen Pol des C810 auf dem Wiedergabe-Print gen Masse wird daher kaum helfen. Man muss also wohl Weg der B77 beschreiten, die den Kanalpotis -auch der elektronischen Monofonisierung wegen- ja jeweils noch einen Trennverstärker (OpAmp 1:1,5) nachschaltet, dessen Ausgangskondensator (10 µ) mit einem 4,7-k-Widerstand in eindeutige Potentialverhältnisse gezwungen wird.
Die von mir oben angesprochene Modifikation des Einganges des Line-Verstärkers ist ja bei der B77 nicht vollzogen, was ziemlich eindeutig dafür spricht, dass Kosmetiken an dieser Stelle nicht zweckdienlich sind.

Grundsätzlich würde ich dennoch einmal hochohmig die Potentialverhältnisse am Eingang des Line-Verstärkerles messen, um zu sehen, was da tatsächlich abgeht. Denn mitunter lecken ja auch neue Elkos ein wenig über die Hutschnur, weshalb man bei der A77 auch einen Blick auf die Balanceeinstellung mit riskieren sollte.

Hans-Joachim
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#3
Dass leckende Elkos Schalterknacken verursachen, kann ich nur bestätigen, war nur keine A77, sondern ein Braun Regie 510 Steuergerät.
Auf Thomas' A77 würde ich mal nachsehen, ob nicht ausversehen Elkos verpolt verbaut wurden, kann beim Austauschen immer mal passieren. Meine A77 MK III HS knackt jedenfalls nicht, auch mit alten Elkos.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#4
Die Sache mit den verpolten Elkos habe ich natürlich nicht bedacht; da wäre eine Kontrolle u. U. ihren Aufwand wert, zumal ja solche Fehlgriffe zumindest in der früheren Zeit auch ab Werk (und damit gleichsam geadelt) vorkamen, wie neulich irgendwo mal in einem Forum zu lesen war....

Weiß hier jemand, wann bei Studers hinterm Sofa die Bestückungsautomaten Einzug hielten?

Hans-Joachim
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#5
Also verpolte Elko's !?

An sich möchte ich dies zunächst ausschließen, da ich für gewöhnlich sehr gewissenhaft zur Tat schreite. Doch wenn natürlich schon zuvor, werkseitig eine Fehlbestückung erfolgt war, so ist diese sicherlich von mir in Gleicherweise erfolgt.
Zunächst schon einmal vielen Dank für die Hinweise und Anregungen. Ich werde diesem Phänomen die Tage weiter auf den Grund gehen und natürlich berichten.

Mit besten Grüßen Euer Kondensator,

Thomas
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#6
Zitat:Gyrator postete
Also verpolte Elko's !?

An sich möchte ich dies zunächst ausschließen, da ich für gewöhnlich sehr gewissenhaft zur Tat schreite. Doch wenn natürlich schon zuvor, werkseitig eine Fehlbestückung erfolgt war, so ist diese sicherlich von mir in Gleicherweise erfolgt.
Zunächst schon einmal vielen Dank für die Hinweise und Anregungen. Ich werde diesem Phänomen die Tage weiter auf den Grund gehen und natürlich berichten.

Mit besten Grüßen Euer Kondensator,

Thomas
Mit einem hochohmigen Messgerät kannst Du zur Not auch selbst überprüfen, ob eine falsche Polarisierung vorliegt, falls Unklarheiten vorhanden sind, wie herum die Elkos eingelötet werden müssen.

Hans-Joachim's Hinweis, dass neue Elkos schon lecken können, solltest Du trotzdem nachgehen. Bei den Bauteilen gibt es auch unterschiedliche Qualitätsstufen. In der letzten Zeit sind viele minderwertige Elkos aus Asien auf den Markt gekommen, die auch in Schaltnetzteile verbaut wurden. Die Stabilitätsanforderungen sind dort zwar erheblich höher, aber man weiß ja nicht. Dort war allerdings nicht das Lecken ein Problem, sondern die sind einfach geplatzt.
Gruß,
Michael/SH

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#7
Klar!

Ich nehme Eure Hinweise ernst und werde dem versuchen auf den Grund zu gehen.

Was die Anforderungen an Kondensatoren in Schaltnetzteilen betrifft, stellt dies für die Kondensatoren wirklich eine andere Dimension dar. Die Platzen einfach, weil, bedingt durch zu hoher Impedanz, den Kondensatoren einfach zu warm wird. Die halten den geforderten ESR-Wert nicht ein und fallen dann teilweise im Dominoeffekt dem beaufschlagten wechselteil des Stromes zum Opfer.

Gruß

Thomas
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#8
Hi Leute!

Inzwischen habe ich die A77 zwar noch nicht aufgeschraubt, jedoch die Knackser besser einkreisen können.
Das Umschaltknacken am Monitorschalter (IEC - INPUT - NAB) ist nur im Wiedergabebetrieb oder mit betatigtem Cue-Schalter deutlich hörbar. Wenn ich mir den Wiedergabeverstärker ansehe, so fällt mir nur C804 (Tantal, 3,3µF) ins Auge, der C810 sollte eher ausscheiden können. Ich will Ihn einmal durch einen Folienkondensator ersetzen und dann weitersehen. Zuvor werde ich noch die Spannungen am Schalter messen, um evt. vorhandene Potentialdifferenzen zu erkennen.

Mehr dann später

Gruß

Thomas
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#9
Eventuell sollte mal ein Thema wie "guter Elko, böser Elko" gestartet werden. Smile

Bei Elkos 105° für Schaltnetzteile habe ich den Verdacht, daß sie weniger für Audioanwendungen geeignet sind, zu hoher Leckstrom.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#10
Hi!

Jetzt sind die beiden C804 (Tantal 3,3µF) durch MKS2/ 3,3µF ausgetauscht und siehe dass Umschaltknacksen ist weg.

Ich danke euch allen für die Hinweise und freue mich über eine nichtknacksende ReVox A77 MK IV.

Gruß

Thomas
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#11
Zitat:Gyrator postete
Hi!

Jetzt sind die beiden C804 (Tantal 3,3µF) durch MKS 2's / 3,3µF ausgetauscht und siehe dass Umschaltknacksen ist weg.

Ich danke euch allen für die Hinweise und freue mich über eine nichtknacksende ReVox A77 MK IV.

Gruß

Thomas
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