Kassettendeckkopfschlittenantriebsvariationen
#1
Was für ein Bandwurmwort. Smile

Um bei meinem Uher UCT-370CR Kassettendeck (ist eine TEAC-Konstruktion) diese unerwünschte Laufgeräuschquelle zu finden, musste ich das Laufwerk zerlegen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Kopfschlitten nicht wie ich erst vermutetet von einem Zugmagneten angetrieben wird, sondern vom Capstanmotor. Der besagte Magnet bewegt nur einen Arm, der eine Kurvenscheibe ein kurzes Stück bewegt. Diese hakt sich in ein Ritzel der Capstan-Schwungscheibe ein und wird dann von dieser mitgenommen. Die Kurvenscheibe bewegt dann den Kopfschlitten. Ist der Endstand erreicht, wird der Vortrieb durch fehlende Zähne in dem Schwungscheibenritzel gestoppt. Diese Art der Konstruktion müsste beim Starten des Bandes im ersten Moment eine Gleichlaufschwankung verursachen, weil beim Kopfschlittentransport die Drehzahl des Capstanmotors verringert worden sein müsste. Das ist mir bis jetzt nicht aufgefallen. Auf die Idee, für sowas den recht kritischen Capstan zu nutzen wäre ich nicht gekommen.

Kennt jemand noch andere Konstruktionskniffe?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Das Tascam 122 hat für die Kopfschlittenbewegung einen extra Motor, der über ein Kurvenrad u.a. den Kopfschlitten bewegt. Schlecht, wie ich finde. Letztendlich ist ein fetter Zugmagnet das einzig wahre. Nur so eine Konstruktion ist verschliesarm.
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#3
Zitat:Matze postete
...
Letztendlich ist ein fetter Zugmagnet das einzig wahre. Nur so eine Konstruktion ist verschliesarm.
Bei dem Ruck verstellen sich schnell mal die Kopfeinstellungen. Eine Kurvenscheibe geht da sanfter zu werke. Warum soll sowas verschleißanfälliger sein?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#4
Zitat:mash postete
Dabei ist mir aufgefallen, dass der Kopfschlitten nicht wie ich erst vermutetet von einem Zugmagneten angetrieben wird, sondern vom Capstanmotor. Der besagte Magnet bewegt nur einen Arm, der eine Kurvenscheibe ein kurzes Stück bewegt. Diese hakt sich in ein Ritzel der Capstan-Schwungscheibe ein und wird dann von dieser mitgenommen. Die Kurvenscheibe bewegt dann den Kopfschlitten.
Das ist eine sehr häufige Konstruktion.
Fast jedes bei eBay als defekt angebotene Tapedeck mit der Fehlerbeschreibung: "Kassette lässt sich nicht mehr entnehmen", oder Klappe geht nicht mehr auf" hat so ein Laufwerk.

Billig einkaufen, den Schwachen Antriebsriemen tauschen und fertig ist ;-)

Der dicke Hubmagnet ist auch nicht immer das Wahre, wie das Laufwerk im Telefunken RC200 und Artverwandten deutlich zeigt. Ich habe schon einige Exemplare hiergehabt, wo der Kopfschlitten im Betrieb nach unten ging, weil der Magnet nicht mehr gehalten hat.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#5
Zitat:mash postete
Warum soll sowas verschleißanfälliger sein?
Gut, ein Kurvenrad kann auch sehr lange halten. Bei dem Tascam ist es halt so, das einer der 3 Motoren dieses Kurvenrad bewegt und die Wickel über ein sehr anfälliges Zwischenradverhau angetrieben werden. Von einem Dreimotorenlaufwerk würde ich aber erwarten, das beide Wickel direkt angetrieben werden und hier täuscht das Tascam Qualität vor.

Ich habe nicht den Eindruck das die Köpfe sich bei der Zugmagnet Konstruktion schneller verstellen. Revox macht es ja so und da habe ich die Köpfe 10 Jahre stehen lassen ohne das die Cassetten von früher nun schlechter klangen. Genau weis man es natürlich erst wenn man nachgemessen hat. Das Revox macht keinen ruppigen Eindruck.
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#6
Zitat:Matze posteteRevox macht es ja so und da habe ich die Köpfe 10 Jahre stehen lassen ohne das die Cassetten von früher nun schlechter klangen. Genau weis man es natürlich erst wenn man nachgemessen hat. Das Revox macht keinen ruppigen Eindruck.
Der Kopfschlitten wird bei Studer durch pneumatische Zylinder beim Anzug und Gummipuffer beim Abfallen bedämpft. Das ist schon ein gewisser Aufwand ...
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