Freitragende Wickel - Für und Wider
#1
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In einer anderen Diskussion fragte ein Teilnehmer, ob überhaupt jemand offene Wickel verwendet. Offenbar hält er diese Betriebsart außerhalb des professionellen Bereichs für wenig verbreitet.

Sicher sind Offenwickel bei den Forenmitgliedern recht verbreitet. Also frage ich Euch, wie verwendet Ihr Eure Bänder, wenn Offenwickel - warum und welche Erfahrungen wurden dabei gemacht?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#2
Hallo Frank,

bis jetzt habe ich immer nur Spulen verwendet. Das wird sich aber bald ändern, ich bekomme demnächst eine M5. Dann wird wohl das Meiste mit Offenwickeln gemacht.

Gruß, Niko
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#3
Hallo

Ich habe zwar mit der B77 keine professionelle Maschine, aber seitdem ich zwei Wickelteller und Bänder auf Bobbys habe, verstauben die Spulen im Schrank sodass ich überlege, diese zu verkaufen.

Die Maschine betreibe ich natürlich liegend und habe mit den Offenwickeln und gutem Band sehr gute Erfahrungen gemacht. Nur der Test mit altem ReVox-Band auf Offenwickel ging daneben.

Gruss
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#4
Hallo,

ich habe (wieder) mit freitragenden Wickeln zu tun. Die Erfahrung auch von früher aus meiner aktiven Studiotechnikzeit ist mehrschichtig.

Zunächst mal braucht man ein Bandgerät mit ordentlich Bandzug, damit der Wickel beim Herunternehmen nicht auseinanderfällt. Das ist großer Mist, denn dann braucht man entweder einen Katastrophenbobby oder eine Maschine mit einstellbarer Umspulgeschwindigkeit, damit man das Band wieder auf einem Bobby festziehen kann.

Außerdem eignet sich nicht jedes Band dafür. Dünner als 35µm sollte es keinesfalls sein, lieber 50µm. Es muß beim schnellen Umspulen einen korrekten Wickel bilden. Geschieht das nicht, fliegt das Band irgendwann mal weg. Für manche Maschinen ist direkt rückbeschichtetes Band vorgeschrieben.
Hat man keins, kann man nur langsamer umspulen oder das Band mit einem unmagnetischen Schraubendreher vorsichtig in Richtung des Wickeltellers drücken.

Man sollte auch tunlichst daran denken, den Bobby zu arretieren. :-)
Ansonsten ist es eine ökonomische Art, das Band zu wickeln und auch die Aufbewahrung braucht weniger Platz (ich konnte mich nie so recht für NAB-Spulen und -adapter begeistern).

Noch was, ganz pragmatisch: die Blechbobbies lassen sich prima verwenden als: Untersetzer für Kaffeetassen, Kerzenständer, Flaschenöffner,...

MfG

DB
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#5
Zitat:DB postete

......Noch was, ganz pragmatisch: die Blechbobbies lassen sich prima verwenden als: Untersetzer für Kaffeetassen, Kerzenständer, Flaschenöffner,...

MfG

DB
...mit Einschränkungen auch als Aschenbecher.

Es gab übrigens auch das Agfa PE31 ab Werk auf Bobby, und das ist ein nicht rückseitenbeschichtetes Material. Hat mich etwas gewundert.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#6
Die Spule ist ein Zustand, der überwunden werden muss ... Smile

Ich verwende die Bänder so, wie ich sie kriege, also mit allen möglichen Spulen oder auch offen. Die offene Betriebsart sagt mir mehr zu, ich bevorzuge sie, wo es geht.

Das geht natürlich nur mit dem richtigen Band auf der richtigen Maschinen, hat dann aber nur Vorteile:

- Kosten für Spulen entfallen
- Fertig konfekionierte Bänder passen oft nicht in der Länge, der abgelänkte Rohwickel auf Bobby wird passend gemacht. Nachteil: Soll das Band erneut bespielt werden, dann hat es eine fixe Länge die evtl. nicht passt.
- Das hantieren mit Bobbies und offenen Wickeln auf liegender oder schräg gestellter Maschine ist einfach besser als das Rumgemache mit Spulen, womöglich noch mit NAB-Adaptern.

Die Domäne der Bobbies liegt sicher im Bereich 2-Spur mit mindestens 19 cm/sec. Einen 1100m-LP-Wickels für 4-Spur mit 9,5 halte ich für sinnlos und unpassend.

Als einziges geeignetes Langspielband fällt mir der LPR35 ein. Keine Ahnung, ob es für Bobby-Betrieb gedacht war, es geht jedoch mit Einschränkungen. Die "richtigen" Studiobänder sind ohnehin für Bobby-Betrieb gedacht, vor allem wenn sie aus deutscher Fertigung kommen. Wie sich das GP9 verhält, weiss ich nicht.

Um feste Bobbies zu kriegen, braucht man entsprechenden Bandzug. Ob der Einer Akai oder einer Philips ausreicht, wage ich mal zu bezweifeln.
Michael(F)
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#7
Ohne je eine Maschine mit AEG-Aufnahme besessen zu haben (vielleicht bekomme ich ja doch noch mal eine bezahlbare M28 mit Glas- Schmetterlingsköpfen) würde ich sagen das die Dreizack Aufnahme im Amateurbereich am meisten verwendet wird. Das AEG-System ist dafür optimiert das die Maschine teuer ist, die unterhaltung jedoch günstig. Es lohnt sich eigentlich nur für Profis und ambitionierte Amateure. Es sei denn, man kommt günstig an die passenden Maschinen, dann lohnt es sich immer.
Das NAB System halte ich für völligen Krampf. Die Hantiererei mit den Adaptern geht mir auf den Senkel, so das ich NAB möglichst vermeide.
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#8
Habe mal auf der Technics das ORWO Typ 104 vom Bobby auf Spule gezogen - ohne Wickelteller. Ganz schön abenteuerlich, ging aber. Habe als Unterlage eine halbe Kunststoffspule benutzt. Allerdings habe ich nicht das Interesse, offene Wickel zu fahren - noch nicht, da ich die Technics nicht liegend betreiben möchte. Sollte ich mal ne passende 2-Spur Revox haben, kann sich das ändern.
Das NAB-System ist kompliziert, ich habe mal 22er und 26,5er Kunststoffspulen ergattert (mit BASF-Band), das Band bleibt da auch drauf - Unsinn, es nun nur des Aussehens wegen auf NAB-Aluspulen zu ziehen.
Die einfachen Dreizack-Aufnahmen sind m.E. für den Heimgebrauch die beste Lösung.

Gruß Norbert
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#9
Zitat:Matze postete
....
Das NAB System halte ich für völligen Krampf. Die Hantiererei mit den Adaptern geht mir auf den Senkel, so das ich NAB möglichst vermeide.
Hängt immer von der Perspektive ab!

Bei einer ASC AS6000er halte ich dieses System mit den NAB's für die echte Erlösung von der bekloppten Rändelschraube.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#10
Ich benutze fast nur noch offene Wickel.

Viele Vorteile sind schon genannt worden. Im offenen Betrieb ist das Schneiden und Kleben deutlich angenehmer. Auch Positionen markieren geht prima. Man nimmt sich einen kleinen Bandschnipsel und steckt ihn in den drehenden Wickel. So kann man lauter kleine Fähnchen setzen, um z.B. hinterher Stellen ganz schnell anfahren zu können, die geschnitten werden sollen.

Offene Wickel sind eigentlich nur bei Profimaschinen mit entsprechendem Bandzug sinnvoll. Einige Heimaudiomaschinen könnten auch für Betrieb mit offenem Wickel geeignet sein. Man kann es ganz einfach herausfinden. Beim Spulen muß das Band sauber aufwickeln, es darf nicht die Flanken der Spule berühren. Wenn sich der Wickel in der Spule leicht verschieben läßt, ist der Wickelzug zu gering. Dann sollte man auf diese Betriebsart verzichten, der Wickel könnte sich ungewollt zerlegen. :oah:

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#11
Hallo Leute,

dazu etwas Senf von mir...

eine ganz schön exclusive Frage, die ihr da stellt: Offene Wickel auf einer Royal de Luxe...?

Ich hab' alles mal ausprobiert. Ehrlich gesagt, finde ich offene Wickel (auf einer PR99) eher nervig, weil mir meist doch ein paar Meter Band abrutschen, ehe die Bobbys sauber aufgelegt oder eben weggepackt sind. Als Erleichterung empfinde ich dieses Konzept jedenfalls nicht.

NABs haben einen echten Vorteil, wo es um schnellen Spulenwechsel auf Maschinen mit nervigem Dreizack und Schraubverschluß a'la ASC geht.
Bei meiner Braun TG1000 und den AS AS5000 vermisse ich sie jedenfalls, wenn die Achsnippel zum Anfassen einfach mal wieder zu kurz sind; vor allem, wenn ich auf der Braun die Bänder nicht arretiert bekomme, weil die Spulen zu dick sind.

Im Normalfall (PR99 und TS1000) benutze ich (Dreizack-) Spulen. Die sind einfach betriebssicher. Außerdem liegen sie zu Hunderten herum. Und sie sind günstiger als die für NABs. Und sie sind über alle Bandgeräte (aufwärts-) kompatibel.

Dekadent, oder?

Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#12
Hi Folks,

auch ich bin seit Anfang des Jahres "Offenwickelfahrer".

Tatsächlich nehme ich den Offenwickel nur bei meiner STUDER A810, bei der Revox PR99 seltenst. Die A810 steht in einen angeneigten Rack und die idR PR99 senkrecht. Auch möchte ich nicht ständig umbauen, sodass die 11,1" Wickelteller auf der STUDER liegen bleiben. Für die Revox habe ich leider keine 10,5" Revox Wickelteller, sondern die Universaladapterlösung von darklab und einfache Wickeltellerscheiben. Die Handhabung ist allerdings nicht so schön wie das Zeugs auf Willi's Bastelkiste Wink Geht aber.

Positiv beim Offenwickel ist die super bequeme Einfädelung. Einfach das Band am Bobbie anlegen und leicht andrehen. Da muss man bei Spulen bißchen mehr fummeln. Nach ein wenig Übung lösen sich vom Wickel auch nicht die ersten 3-4m ab. Es ist aber kitzliger als bei einer Spule.

Ich finde die Schuber der Offenwickel sind unempfindlicher und die Bänder lassen sich gut einlegen. Außerdem sind Wickel preiswerter als Bänder - gerade bei den verschwenderischen Geschwindigkeiten 38/76 lernt man das zu schätzen.

Die Vorzüge von markieren und schneiden sind schon genannt, auch wenn ich nur testhalber Montagen gemacht habe.

Inzwíschen konnte ich ausreichend 26,5" Kunststoffspulen mit Dreizack auftreiben. Nach und nach spule ich die NAB-Metallspulen auf die Kunststoffspulen um. Die sind zwar weniger "ästhetisch", aber die Maschine spult ruhiger um und ich bin die knackenden ReVox NAB-Adapter los.

Allerdings: So manchmal stecke ich DIE Atomtüten**) Smile Smile (Chromkelche) mit silbrigen NAB-ReVox Spulen drauf. So wie in meinen Avatar. Sieht einfach nur GEIL aus :musik::daumen: :grins:

Fazit: Offenwickel sind preiswert, leicht in der Handhabung und bei ein wenig Übung problemlos zu nutzen.

Gruß

Wolfgang

**) Da meinte eine Bekannte, als Sie mir beim Einfädeln und Andrehen der Spulen zusah, Sie könne verstehen was Männer so faszinierend an Bandmaschinen finden :lachen:
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#13
Einfädeln bei Offenwickel finde ich wesentlich angenehmer als bei Spulen!

Einfach nur 1 cm Band in den Kern und gut eine Umdrehung, fertig.
Bei Spulen versuche ich immer das Band so einzufädeln, daß es einfach nur aufliegt und nicht seitlich aus dem Schlitz herausragt. Die dabei entstehenden Schweineschwänzchen ärgern mich. Außerdem kann das Band je nach Spule nicht ganz sauber wickeln, wenn eine künstlich erschaffene Unebenheit auf der Lauffläche der Spule vorhanden ist.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#14
Wegen dem Ablaufen der ersten paar Meter Band beim Offenwickel: reichlich Vorspann- und Endband verwenden.
Ich weiß nicht, wie jetzt die Bandklammern für Offenwickel aussehen, ich hatte da so kleine Plastedinger, die man draufzwicken konnte. Ein Schnipsel Hinterklebeband tuts aber auch.

MfG

DB
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#15
Eigentlich wollte ich mich ja zurückhalten, aber Marcel hat bei seiner C36 ja eine sicher nicht nur von mir im früheren Revox-Umfeld erwartete Erfahrung machen dürfen/müssen, die mich veranlasst, mein eigentlich drüben geplantes Posting hier einzustellen, denn es beleuchtet die Beziehungen von Zufall und Betriebspraxis bezüglich der ja primär hier in Europa üblichen Offenwickelpraxis ein wenig:

Marcel hat mit seinen geschilderten Bandsalaterfahrungen eines der Argumente für das Offenwickelverfahren beigebracht. Auch wenn das Offenwickelverfahren für Tonbbänder wohl das Ergebnis von Zufällen ist, -früheste Gerätefotografien aus dem Kabelwerk Oberspree zeigen nämlich Doppelflansche, der Wickelkern (damals noch 7 cm) ist die Konstruktion des Filmfritzen Eduard Untermann- so zeigte sich in der Anwenderpraxis relativ schnell, dass der Offenwickel wohl doch nicht wenige produktionspraktische Vorteile hatte; zumindest unter den hiesigen Arbeitsbedingungen, die deshalb ja bis zum Quasi-Schluss in unseren Tagen den Erhalt des Offenwickels nach sich zogen:

Zwei Argumente:
Der Karton eines Bandes auf Kern baut im Archiv deutlich schmaler als sein Doppelflanschkollege, zudem sieht man beim Offenwickelbetrieb sehr viel besser, was das Band beim Bearbeiten/Schneiden anstellt. Beim Doppelflanschbetrieb, dessen letztlich verbindliche Einführung auf der Amateurseite zum einen mit der Einführung der Halbspurverfahrens (Bandwendung!), zum anderen mit der Laufzeitverlängerung (dünnere und schmiegsamere Bänder) und den recht zügig erfolgenden Bandgeschwindigkeitsverringerungen einhergeht, 'verschleicht' sich das Band beim Schneiden immer wieder unbeachtet unter den Wickel oder gar die Spule, was beim Neustart dann die bekannten 'Geräusch- und Bandbeschädigungsfolgen' zeitigt... Von den relativ leicht auftretenden Bandwendern (Bandverdrehungen nach dem Schnitt) zu schweigen. Das wurde oben von anderen Postern schon angesprochen.

Nachdem beim Amateur meist nicht geschnitten wird, und seine Archive zudem überschaubare Größen behalten, hat das oben angeführte Argument bei ihm wenig für sich. Das begriffen ja auch die hiesigen Bandhersteller schnell, weshalb beim Band erst spät und keineswegs überall auf solide Wickelverhältnisse (neuerlich) Wert gelegt wurde. Eher waren Schmiegsamkeit und Glätte der Schichtoberfläche 'das' Argument für die polierten Bandrückseiten, was ja auch die BASF anhielt, lange bei der an sich überholten Luvithermfolie als Basismaterial zu bleiben.
Frühe Amateurgeräte (der 50µ-Zeit) rechnen aber noch durchwegs mit Offenwickelbetrieb.

Natürlich geht es auch anders, wie wohl die Majoritäten professioneller und nicht-professioneller Bandnutzer weltweit beweisen; trotzdem fällt auf, dass bei regulärem (also den blutigen Schnitt voraussetzenden) Viertelzoll-Produktionsbetrieb in außerkontinentaleuropäischen Ländern schnell der Offenspulenbetrieb 'da war'. Selbst in den USA mit ihrer zumindest früher gänzlich anderen und heute noch immer anderen Rundfunklandschaft fand ich Offenspulenbetrieb, der dort natürlich nie allgemein heimisch wurde, weil sich eine Rundfunkanstalt (oft ein Wenigemann-Betrieb) nicht aus Eigenproduktionen definierte, wie das bei uns früher einmal der Fall war. In Amerika wurde entweder vom Zulieferer selbst auf Band kopiert und an die 'station' ausgeliefert, oder die Station kopierte ihre fertigen, nurmehr abzuspielenden Signale per Leitung vom Fremdanbieter auf Geräte im Hause ("Nudelsender"). Bänder wurden also nicht geschnitten, sondern nur gelöscht bzw. neu bespielt, wenn das Zeug drauf nicht mehr up-to-date war.

Für obige Sicht des Offenwickelerhaltes spricht außerdem, dass sich im Produktionsprozess nach dem Vielspurverfahren wie selbstverständlich auch hier in Europa die Doppelflanschspule durchsetzte, weil ja in der Regel kopiert und nur ausnahmsweise geschnitten wird/wurde. Nicht einmal einen Vorspann spendierte man den den Bändern noch. Bei Viertelzoll geradezu undenkbar.

Ich habe nie 2"-Bänder mit Vorspann gesehen. Gab es so etwas eigentlich?

Hans-Joachim
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#16
Zitat:PhonoMax postete

.....Ich habe nie 2"-Bänder mit Vorspann gesehen. Gab es so etwas eigentlich?

Hans-Joachim
@ Hans- Joachim: Ja, gab es. Ich habe aus diversen Archivräumungen einige Exemplare 1" und 2" sowohl der BASF als auch der Agfa jeweils mit Vorspann und teilweise mit gelbem Trennband. Es wurde also erkennbar geschnitten.

Da die Vorspannbänder mit teilw. Bandtype bedruckt sind, schließe ich, dass ab Werk konfektioniert wurde.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#17
Beim früheren DDR-Rundfunk wurde schon viel geschnitten, z.B. bei vorproduzierten Wortbeiträgen hat man "Versprecher" und "Räusper" fein säuberlich entfernt. Hatte mal ein zusammengeklebtes ganzes Band mit einer sammlung von diesen "Wortabfällen".Wenn sich ein Sprecher einen Patzer erlaubte, hat er den betreffenden Satz einfach noch einmal angehängt, da er die Gepflogenheiten der "Cutter" kannte. Bei vorproduzierten Musikbeiträgen wurden die einzelnen Titel durch weißes "Trennband" mit vier Sekunden Pause voneinander getrennt.
Meiner Meinung nach haben die Leute "damals" noch "ordentliche " Arbeit abgeliefert. Ich kann mich nicht erinnern je eine Sendung mit tontechnischen Mängeln, so wie sie heute an der Tagesordnung sind, erlebt zu haben.

Beim täglichen Kurzzeitgebrauch wurden ebenfalls keine Vorspänne verwendet, man hat höchstens ein Stück normales Band seitenverdreht vorn angeklebt, um den Startpunkt zu kennzeichnen.

Die Archivbänder der "Deutschen Schallplatte" hingegen wurden nach der Musikproduktion mit genormten Kennbändern vorn und hinten versehen.
Es gab Archivbänder mit nur einem Titel bzw. Titelfolgen wie sie zum Schallplattenschnitt verwendet wurden. Diese Masterbänder wurden auch "Mutterbänder" genannt und waren oft in mehrfacher Ausführung vorhanden. Es gab die gleiche Aufnahme ohne Rauschminderungssystem aufgezeichnet und parallel in Telcom und Dolby-A Aufzeichnung.
Außerdem wurde der zugehörige Bobbi beschriftet und der Archivkarton bekam ein Etikett auf dem alle wichtigen Informationen zum Inhalt zu finden waren.

Vorspann-bzw. Kennbänder habe ich nur bis 1/2"-Format kennengelernt, wir haben daraus farbige Streifenvorhänge für Terassentüren gefertigt.

Bernd
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#18
Lieber Frank,

danke für deinen Hinweis. Dass grundsätzlich montiert wurde, also Tracks/Leerrillen durch Gelbband getrennt wurden, ist mir (auch praktisch) vertraut; blutigen Musikschnitt im eigentlichen Sinne habe ich aber nie erlebt, und auch die Existenz eines richtig schönen rotweißen (?) Vorspanns ist mir bei den 2"-Geräten fremd, wie mir beim Herunternageln des obigen Textes durch den Kopf ging. Zudem standen die Dinger ja auch immer in separaten Räumen, wurden zumindest zu meiner Zeit ausschließlich an der Timecode-Leine gehalten und machten die meisten Dinge daher unbeobachtet. Ich selbst hatte nie 16- oder 24-Spurgeräte, weil das in meinem Bereich zumindest damals unüblich war.

Hans-Joachim

Edit:
Den "sepparaten" Seppl musste ich auch noch nachträglich in Ordnung bringen. Das rollte einem ja die Schnürbänder auf; und an Gasvergiftung wollte ich das Forum doch nicht eingehen lassen.
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#19
Alle Röhrengeräte Besitzer (idealbeispiel RFT Smaragd) kennen es sicherlich,
beim Bremsen vom Vorspulen, die Aufwickelnde Spule steht bereits und die abwickelnde dreht sich weiter und das Band verhedert sich zwischen Bandschicht und Spulenkörper oder Spulenkörper und Dreizack Aufnahme.
So das man das verknitterte Band rausfummeln muss.
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#20
Zitat:PhonoMax postete
Lieber Frank,

danke für deinen Hinweis. Dass grundsätzlich montiert wurde, also Tracks/Leerrillen durch Gelbband getrennt wurden, ist mir (auch praktisch) vertraut; blutigen Musikschnitt im eigentlichen Sinne habe ich aber nie erlebt, und auch die Existenz eines richtig schönen rotweißen (?) Vorspanns ist mir bei den 2"-Geräten fremd, wie mir beim Herunternageln des obigen Textes durch dne Kopf ging. Zudem standen die Dinger ja auch immer in sepparaten Räumen, wurden zumindest zu meiner Zeit ausschließlich an der Timecode-Leine gehalten und machten die meisten Dinge daher unbeobachtet. Ich selbst hatte nie 16- oder 24-Spurgeräte, weil das in meinem Bereich zumindest damals unüblich war.

Hans-Joachim
Lieber Hans- Joachim,

Vorspannbänder nach üblicher Norm kann ich auch nicht beisteuern, hier ein Scan des erstbesten 1"- Bandes, das mir im Regal in die Hände fiel.
http://www.rheinbergnetz.de/home/sg_fran...1_Zoll.jpg
Vorspann grün, BASF SM911. Bin zu blöd das Bild einzubinden.(Edit: Danke Michael)

[Bild: Vorspann_1_Zoll.jpg]
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#21
Die Sache war eigentlich nicht so ernst gemeint, wie sie jetzt gehandelt wird. Mir war eben lediglich aufgefallen ("spät kömmt ihr, doch ihr kömmt"), dass ich mein Lebtag nie einen 2"-rot-weißen bzw. vielleicht später sogar grau-weißen Vorspann gesehen habe. Das sollte ja eigentlich (namentlich rot-weiß) nicht nur sehr österreichisch, sondern auch sehr eindrucksvoll ausgesehen haben.

Gerade bei VEB Deutsche Schallplatten (oder bei Kirchs Unitel; holla, welche Kombination!) könnte ich mir aber so etwas auch bei 2"-Bändern tatsächlich vorstellen, so wie Bernd das schreibt (dass bei Viertelzoll 'hüben wie drüben' gekleistert und gemacht wurde, dass sich die Balken bogen, ist natürlich sowieso klar).
Ich strecke aber einmal bezüglich der 2"-Usancen beim VEB Deutsche Schallplatten (und Unitel) einmal meine Fühler aus, denn interessieren tut mich das als alten Archivhengst doch, nachdem meine Klagen, dass das Rechnerzeitalter ein eigenartiges Verhältnis zum zu bewahrenden Dokument habe, doch alltäglich bestätigt werden. Gerade hier hat ja der digitale Schlendrian ordentlich Breschen und auf verschiedensten Wegen geschlagen ('von der Software bis zum Personal'), die den bemerkenswerten Umdenkungsprozess der letzten 20 Jahre weg vom gestalteten Kompromiss hin zum Hauruck-Entwederoder sicher symptomatisch illustrieren. Andererseits zieht dann 'anderswo' doch wieder ein neues Gestaltungsbedürfnis ein (z. B. 'Klang' einzelner Stationen). Mir gefällt derlei zwar nicht, aber Gebot der Stunde scheint es (...dennoch...) zu sein. Doch damit kommen wir nun schon wieder schleichend in ein anderes Feld, nämlich das der akustischen Gestaltung einer Stationsidentität und der dazu jeweils eingesetzten Mittel.
Ich hör' ja schon auf.

Hans-Joachim
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#22
Zitat:Marcel postete
Alle Röhrengeräte Besitzer (idealbeispiel RFT Smaragd) kennen es sicherlich,
beim Bremsen vom Vorspulen, die Aufwickelnde Spule steht bereits und die abwickelnde dreht sich weiter und das Band verhedert sich zwischen Bandschicht und Spulenkörper oder Spulenkörper und Dreizack Aufnahme.
So das man das verknitterte Band rausfummeln muss.
Du verdrehst da was.
Wenn sich die abwickelnde Spule weiterdreht, hast du sozusagen einen (wenn auch unerwünschten) Papierkorbbetrieb, weil das Band vom Gerät geschossen wird.
Damit sich das Band unterm/ überm Wickel verwurschtelt, müsste die aufwickelnde Spule weiterziehen.
Hier werden Sie geholfen. Smile
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#23
War mir nicht mehr so ganz sicher mit der Reihenfolge, jedenfalls scheint dies öfter mal vorzukommen.
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#24
Mir fällt noch ein Grund für Offenwickel ein: wenn ein nicht festgespannter Bobby beim Umspulen abhebt, schafft das viel mehr Erheiterung als wenn eine Spule einen Knäuel macht.

MfG

DB
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#25
Zitat:DB postete
Mir fällt noch ein Grund für Offenwickel ein: wenn ein nicht festgespannter Bobby beim Umspulen abhebt, schafft das viel mehr Erheiterung als wenn eine Spule einen Knäuel macht.

MfG

DB
Das habe ich noch nie geschafft, obwohl ich schon einige male vergessen habe, zu arretieren. Welche Bandsorte muß ich da nehmen? Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#26
Hallo Andreas

Habe ich auch noch nicht geschafft. Das liegt aber wohl weniger am Band als daran, dass unsere Hobby-Maschinen nicht schnell genug umspulen....

Gruss
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#27
Zitat:Etienne postete
Hallo Andreas

Habe ich auch noch nicht geschafft. Das liegt aber wohl weniger am Band als daran, dass unsere Hobby-Maschinen nicht schnell genug umspulen....

Gruss
Michael(B) und Frank (darklab) werden sich jetzt bestimmt beömmeln, beide Studerfans.
Ist eine AEG M15A, die ich meine...

Es sei verziehen,
Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#28
Zitat:dl2jas postete
Zitat:Etienne postete
Hallo Andreas

Habe ich auch noch nicht geschafft. Das liegt aber wohl weniger am Band als daran, dass unsere Hobby-Maschinen nicht schnell genug umspulen....

Gruss
Michael(B) und Frank (darklab) werden sich jetzt bestimmt beömmeln, beide Studerfans.
Ist eine AEG M15A, die ich meine...

Es sei verziehen,
Andreas, DL2JAS
Ausser rappeln ist bei mir auch noch nie etwas passiert, nicht einmal bei meinem Neuzugang, der M21- und die wickelt so schnell, dass Spulen Geräusche wie ein Propellerflugzeug machen. Aber trotzdem sollte man der Sicherheit wegen stets verriegeln.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#29
Der Fred ist alt, aber meine Frage passt vielleicht doch hier herein. Wie archiviert Ihr Offenwickel? Die aktuellen bekommt man nur noch als NAB in Plastiktütchen in Wellpappeschachteln. Wenn ich auf AEG Bobbies umgespult habe packe ich die ohne Plastiktüte (die da unfallfrei wieder rein zu stopfen traue ich mich nicht) in die Pappschachteln zurück. Ist das korrekt oder gibt es eine "feinere" Art der Aufbewahrung.
Gerhard
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#30
Da diese Wellpappschachteln mit der Doppelklappe weder staubdicht noch sehr langlebig sind, würde ich dir dicht schließende und etwas hübschere Archivkartons empfehlen, die es neu für Spulen/Wickel bis 28,5 cm Ø bei Frank gibt, wenn auch zu einem stolzen Preis.

Manchmal findet man in der Bucht auch leere Archivkartons aus Rundfunk- oder sonstigen Studiobeständen.

Da Staub der Feind unserer Tonbänder ist, ist das schon ziemlich wichtig, wie ich finde. Wenn ich ein Band doch mal einige Zeit in der "umweltfreundlichen" Wellpapp-Kartonage aufbewahre, stecke ich es daher sehr wohl wieder in seine Plastiktüte (wie meine Schwiegermutter zu sagen pflegt: "Perlontüte" Big Grin ) zurück. Wenn die Wickel fest genug sind, gibt es dabei auch keine Unfälle. Meine Philips N 4522, deren Bandzug nicht auf Studiobänder umgestellt ist, wickelt dafür fest genug. Eine Studiomaschine sowieso.

LG Holgi
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#31
Danke Dir, das mit dem Staub ist ein gewichtiges Argument. Ich schaue mich mal um, ob ich eine alternative zur "Tüte" finde.
Gerhard
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#32
Ein Problem sind aber auch die "neuen" Tüten, denn sie sind am geschlossenen Ende gerade. Die Tüten der "alten" PER528 Bänder sind unten rund wie der volle Wickel. Mit denen gelingt es mir die Bänder ohne große Probleme einzutüten. Für die Offenwickel habe ich mir auch extra dünne Stoffhandschuhe besorgt, wenn ich mit ihnen arbeite.
Allerdings sind gerade Tüten wohl billiger herzustellen als welche mit gebogenem Rand. (leider)
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#33
Hallo,

als *Newbie* mit Offenwickeln und doch schon einiger Erfahrung mit dem Tonband, schreib ich mal, wie es handhabe. Die originalen und guten Archivkartons von AGFA und BASF sind fast so zu sehen wie eine Plattenhülle. Je nach dem wie das Band drin ist, kann es etwas Staub abbekommen, aber eher nicht. Es sei denn Du lässt die Bänder jahrelang ungeschützt. Selbst wenn, kann man einen Schnelldurchgang durch fusselfreie, antistatische Tücher machen. Das wurde beim WDR mit lang nicht gespielten Bändern immer so gemacht und die Bänder waren gut gelagert. Der M15A z.B. sagt man die Klaglosigkeit im Bandumgang nach. Kann ich erst mal so bestätigen. Offenwickel in Tüten find ich nur als Notlösung okay.

Wenn man z.B. sieht wie ein Peter Ruhrberg die Offenwickel aus der Schachtel auf die M15A gleiten lässt, versteht man den Sinn des Archivkartons.
So in etwa, wie der Pancake ( Plinse, Eierkuchen ) aus der Pfanne auf den Teller gleitet. Das war im Studio, wo Zeit immer ein Thema war, auch so.
Studiobänder sind ziemlich hart im Nehmen, das hab ich auch erst begreifen lernen müssen.
Die ECO-Pack's der EMTEC Generation find ich persönlich für schnellen Gebrauch, nicht so toll. Es gab für Offenwickel 3 verschiedene Grössen, weiß ich auch erst seit 2 Wochen, die alle nach dem gleichen Prinzip zu händeln sind.
Die Klappkartons für die 1000m Wickel hab ich schon gesehen, wüsste aber nicht wie gut oder schlecht die händeln sind. Die Preise, für die von Darklab angebotenen, find ich jetzt nicht überzogen. Ich kenn die Qualität der kleineren und die ist *TOP*.
Bänder sollten generell, dunkel und trocken gelagert werden und nach Möglichkeit nicht auf einer Baustelle.
Die Idee mit den Stoffhandschuhen ist nicht ganz so schlecht, für den der es kann. Mir rutscht mit sowas der Wickel aus der Hand. Leider ;(
Peter's Umgang mit dem Offenwickel ist einfach nur sehenswert und ein genialer Einstieg in die Welt des Offenwickels.

Ich hatte z.B. bis vor 2 Wochen nur einen einzigen Offenwickel vom WDR 1978 mit Musik der 30er Jahre. Seit 2011 lag er hier im Kunststoffschuber, bis auf ein Abspielen auf der N4522, nur so rum. Nicht nur da, sondern auch auf der M15A macht er immer noch eine gute Figur. Nicht nur optisch. thumbsup

Liebe Grüsse Andre
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#34
Wie Kollege Hans-Joachim schon postete, freitragende Wickel gab es nur im Profibereich.

Grund waren neben den Kosten auch das Auffinden von Trennbändern (gelb) oder Klebestellen und beim Schneiden. Daher liegen Studiomaschinen und stehen nicht.

Da Studiobänder auch wesentlich dicker sind gegenüber HiFi-Bändern (Doppel + Langspielband), sind auch diese geeignet, um auf Bobbie* und AEG-Tellern Verwendung zu finden und bieten auch eine bessere Kopierdämpfung.

HiFi-Geräte wickeln fast immer auch nie so fest, wie es z.B. mit einer A80 oder M15A möglich ist (eine PR99 schafft das auch).

*Diese Bandkerne (vom Metallwerk Schneider in Ober-Ramstadt gefertigt) heißen Bobbie und haben nichts mit englischen Polizisten (Bobby) zu tun.

Freitragende Studiobänder fest gewickelt sind tatsächlich mechanisch sehr stabil und hart auf dem Bobbie gewickelt, dass nichts passiert.

Bei der Entwicklung der ersten Magnetophone entschied man sich übrigens für die "Deutsche Schichtlage", da diese bis zu 1,5dB besseren Fremdspannungsabstand bietet.

Erst nach dem Krieg hat Ampex mit dem Modell 200B die internationale Schichtlage "erfunden". ?(

R.
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#35
Stoffhandschuhe ist eigendlich nicht die richtige Bezeichnug, es sind vielmehr dünne weiche Baumwollhandschuhe wie sie auch in Schmuck- und Uhrenläden bentzt werden.
Was leider bei den Bandwickeln nicht so am richtigen Platz bleiben will, sind die Vorlaufbänder, die machen sich schomal etwas selbsständig. Big Grin
Aber die wickel ich dann durch die Hände wieder auf und schiebe das Band drehend so in die Plastiktüte das der Bandanfang an der Wand anliegt, bis der Bandanfang unten un derTüte ist,
Das geht halt mit den "runden" Tüten etwas einfacher. Danach kommt das Band dann wieder in den Lieferkarton.

Viel Grüße
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#36
Ich danke Euch für die rege Diskussion. Insbesondere @Soundboss für die Info mit den runden Tüten. Ich habe zwei Bilder angehängt. Zunächst sieht man meinen Wickel in der Pappfaltschachtel und rechts die riesige Tüte in der die Wickel auf NAB Adapter heute geliefert werden. Runde Tüten habe ich noch (antistatische Schallplattenhüllen), die sind zwar etwas grösser, aber noch immer handlich im Vergleich zu den mitgelieferten "Mülltüten". Durch die antistatische Beschichtung gleitet der Wickel nun auch perfekt in die unten abgerundete Tüte. So werde ich es nun immer handhaben.
Grüsse Gerhard


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#37
Soundboss,'index.php?page=Thread&postID=204865#post204865 schrieb:die wickel ich dann durch die Hände wieder auf und schiebe das Band drehend so in die Plastiktüte das der Bandanfang an der Wand anliegt, bis der Bandanfang unten an derTüte ist,
Wie sich die Bilder gleichen: Mach ich genauso thumbup

Soundboss,'index.php?page=Thread&postID=204865#post204865 schrieb:Das geht halt mit den "runden" Tüten etwas einfacher.
Wenn ich Mangel an 30cm Tüten habe, nehme ich auch gerne mal Dreiliter-Gefrierbeutel.
Mit eckigen Tüten braucht man vielleicht etwas mehr Übung, aber irgenwann geht es auch.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#38
Weil, obwohl schon ein wenig betagt, der Thread nochmal nach oben gespült worden ist:

PhonoMax,'index.php?page=Thread&postID=34865#post34865 schrieb:[…] die Existenz eines richtig schönen rotweißen (?) Vorspanns ist mir bei den 2"-Geräten fremd […]
Das war meiner Interpretation nach normseitig auch nie so vorgesehen. „Rot-weiß“ meint „stereo“, „rot“ eben Vollspur. Mehrspurbänder sind weder das eine noch das andere, also wäre rot-weiß per se falsch. Aber mir ist auch keine Norm bekannt, die irgendetwas anderes darüber verlauten läßt. Mehrspurbänder gehen halt nicht ständig durch die Hände verschiedener Leute bzw. werden üblicherweise nicht von Studio zu Studio herumgereicht. Insofern waren sie den Normschaffenden wohl eher egal.


Mehrspurige Grüße

TSD
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#39
Friedrich Engel schrieb, der Grund für die deutsche Schichtlage seien die zur Hohlkrümmigkeit neigenden Bänder gewesen, die in eben dieser Lage die stabieleren Wickel ergeben hätten.
Das mit dem besseren Fremdspannungsabstand ist mir neu. Ließ sich der in den 30ern hinreichend präzise bestimmen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#40
Damals wurde Grundlagenforschung betrieben und experimentell so manches entwickelt, oder durch Zufall festgestellt.

Herstellerseitig von Telefunken hatte man mir damals den Wert 1,5dB mitgeteilt als Grund für die Schicht.

Aber so wie VHS war der internationale Markt mit internationaler Schichtlage bei Bandmaschinen Standart geworden, was man mir bei Studer sagte und für Deutschland die Studer A81 anbot.

R.
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#41
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=204909#post204909 schrieb:Herstellerseitig von Telefunken hatte man mir damals den Wert 1,5dB mitgeteilt als Grund für die Schicht.
Während meiner Ausbildung und in der Fachliteratur [jüngstes Beispiel: ZS III S. 598] ist mir bislang – vom bis dato aufgebauten Archivbestand einmal abgesehen – nur ein stichhaltiges technisches Argument begegnet, weswegen „Schichtlage außen“ zumindest im Bereich des deutschen Rundfunks seit den frühen 1950er Jahren konsequent beibehalten wurde, nämlich die Verringerung von Vorechos (welche subjektiv störender empfunden werden als Nachechos) um ca. 4 dB bei Standardbändern.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#42
Zitate aus #34 und #40:

"Bei der Entwicklung der ersten Magnetophone entschied man sich übrigens für die "Deutsche Schichtlage", da diese bis zu 1,5dB besseren Fremdspannungsabstand bietet."

"Herstellerseitig von Telefunken hatte man mir damals den Wert 1,5dB mitgeteilt als Grund für die Schicht."


Wäre der Autor der Beiträge so kooperativ bzw. in der Lage, verlässliche Beweise bzw. authentische Dokumente vorzulegen, die seine Behauptungen stützen?

Ich vermute zwei Tatsachen als kontaminierte "Ausgangspunkte" dieser auch nach mehrfacher Wiederholung nicht realer werdenden alternativen Fak(t)en: a) den schon von Peter Ruhrberg genannten Unterschied zwischen Vor- und Nachecho und b) den Umstand, dass professionelle Tonbandgeräte für den "Schicht-innen"-Betrieb bei 38 cm/s bzw. 15 ips Bandgeschwindigkeit überwiegend mit der Entzerrung nach tau = 50 + 3180 µs arbeiteten, was gegenüber der Entzerrung nach tau = 35 µs in der Tat einen Geräuschspannungsverlust von ca. 2 dB zu Folge hat.

F. E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#43
Ja gerne; 1980 war der Vertriebsbeauftrage für Magnetophone der Herr Brand bei mir.

Von ihm habe ich den Wert, gleiche Information erhielt ich damals vom Telefunken Servicestützpunkt in Hamburg Beerenweg.

Es ging im Verkaufsgespräch einer neuen M15A um die Vor -und Nachteile beider Schichtlagen.

R.
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#44
Ich war und bin der Meinung, dass man sich, wo irgend möglich, bei technischen Fakten nicht auf - missverständliche oder unvollständige - mündliche Auskünfte (besonders, wenn sie 36 Jahre alt sind und in einem serösen Forum mehrfach weitergegeben werden), sondern auf schriftliche Dokumente (Datenblätter, Produktbeschreibungen, Laborberichte u.ä.) berufen sollte.

Was spricht also im angegebenen Zusammenhang dagegen, dass Entzerrungs-Unterschiede der tatsächliche Grund für unterschiedliche Geräuschabstände sind? Beleg: jedes Magnetband-Datenblatt, das sowohl die Werte für die Entzerrung 35 µs wie für 50 + 3180 µs (bei 38 cm/s) angibt.

Dass das pure Umdrehen Schicht außen / Schicht innen der Grund sein soll, ist physikalisch ja wohl nicht erklärbar, kann praktisch auch nicht bewiesen werden.

Die Behauptung, es habe sich bei den bewussten 1,5 dB Unterschied um eine Erkenntnis der RRG gehandelt, wird offenbar nicht mehr aufrecht erhalten?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#45
Anmerkung:

Man sagte mir auch, dass man sich das damals nicht habe erklären konnte, sei aber so gewesen.

Schriftliches zu diesem Thema habe ich leider nicht beizusteuern, auch nicht aus den Unterlagen des IRT.

Eine andere Quelle eines RRG-Mitarbeiters ist inzwischen erloschen.

R.
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#46
Ist das die Art (vgl. Foto), wie man die Offenwickel in Heimarbeit umwickelt?
Schnellspulen geht nicht gut, da zerreißt es einem gefühlt den Plattenspieler.

Es ist auch ein 30cm Wickel, da bleibt immer was übrig.

Thomas


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#47
Stellst Du Deine Plattenspieler immer hochkant? Die Betriebsart kenne ich gar nicht …


Senkrechte Grüße

TSD
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#48
Das wirkt nur so.

Wenn man auf das Foto klickt und es im neuen Fenster öffnet, sieht man es richtig.
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#49
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=208688#post208688 schrieb:Stellst Du Deine Plattenspieler immer hochkant? Die Betriebsart kenne ich gar nicht …
Bei Dual geht das, man braucht nur eine Plattenklemme Big Grin
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#50
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=208697#post208697 schrieb:Bei Dual geht das, man braucht nur eine Plattenklemme Big Grin
...Und einen Dreher, dessen Teller mit einem Sprengring gegen Runterfallen gesichert ist! Versuch das mal mit dem 721 oder 714... Wink wacko
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