Gab es auch Studermaschinen auf Basis der A77?
#1
Mal abgesehen von der ORF-Version der A77, die ja trotzdem Revox heißt, ist mir jedenfalls keine bekannt.

B77 --> PR99
A700 --> B67
A77 --> ???
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Von einer "Studerversion" der A77 weiß ich auch leider nichts.

Die englische Firma ITAM hatte aber auf Basis der A77 in den 70er Jahren eine nette 8-Kanal 1/2" Maschine gebaut...
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#3
Hallo

Nein, hat es meines Wissens nicht gegeben.

Gruss
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#4
Dabei dürfen wir nicht übersehen, dass es bis zum Ende der 1970er dauerte, bis sich die Profisparte "Studer International" anschickte, dem Revox-Firmengeflecht umsatzmäßig den Rang abzulaufen. Der Name "Studer" für professionelle Produkte wurde daher eigentlich erst in den 1980ern das, was wir uns heute darunter vorstellen. Vorher setzte man mit den Revox-Produkten mehr um, weshalb das Umlabeln eines Amateurkonzeptes zu Studer wohl kaum größere wirtschaftliche Folgen gehabt hätte. Revox war für den Amateur 'wertig' genug, und die Herrschaften, die man der Telefunken AG bzw. dann ANT abspenstig machen wollte, konnten auch unter die Oberfläche schauen und stellten knallharte Forderungen, jenseits der Grenzen eines A77-B77-PR99-Laufwerkes. Denen ein X ("Studer") für ein U ("Revox") vorzumachen, wäre kontraproduktiv gewesen. Wenn das einer wusste, dann "uns' Willi".

Die A77ORF entstand aus dem lobenswerten Bedürfnis des ja kleinen ORF (an sich ist der ja deutlich kleiner als der Bayerische Rundfunk hatte aber schon immer eine Latte von produktionsfähigen Regionalstudios, mehr als der BR), eine akzeptable, aber preiswerte Maschine für das Archiv zu bekommen, für das eine A80 durchaus etwas überdimensioniert erscheinen kann.
Beim ORF wusste man aber, was man bekam. Außerdem fand sich der Revox-Schriftzug nur bei den ersten Serien auf der Klappblende. Später war diese nurmehr silbern und das Erkennen der A77 an den Restfeatures gefragt...

Hans-Joachim
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#5
Und nicht zu vergessen: Auch die PR99 ist ne Revox!

Dagegen würd ich den Schluss A700 - B67 nur mit Vorsicht ziehen. Die A700 ist schon sehr professionell, die B67 dagegen ist in den Funktionen ein eher abgespecktes, aber mechanisch ünverwüstliches Arbeitsviech.

Und die A77? Um sie über die Hürde "Studer" zu tragen, hätte man eigentlich alles ändern müssen. Mit dem Schriftzug "Revox" ist sie dagegen schon hochprofessionell, vor allem, was die Entstehungszeit betrifft.

Grüße Axel
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#6
In der Publikation von Peter Holenstein "Die sprechenden Maschinen" werden u.a. auf Seite 446 ff die Konzernumsätze nach Gesellschaften dargestellt.

Danach wurden folgende Umsätze (in Franken) erzielt:

1971/72
ELA AG Regensdorf 43.318.331,50
Studer Franz AG Wettingen 18.321.153,30
Willi Studer GmbH Löffingen 19.532.654,00

Auch in den Folgejahren lag der Umsatz der Profisparte in aller Regel um rd. 100 % über dem Umsatz der Consumerprodukte. Zu berücksichtigen hierbei ist, dass auch Revox-Geräte (A 7XX) nicht in Löffingen sondern in Regensdorf gebaut worden sind. So auch später B 760, B 780. Andererseits wurden beispielsweise A 725 und A 727 in Löffingen produziert.

Erstmals für das Geschäftsjahr 1973/74 wurde in Anbetracht des Wechsels von der Studer Franz AG zur Studer International AG deren Umsatzzahlen herangezogen.

Die Profisparte erzielte demnach immer deutlich höhere Umsätze.

Mit der PR 99 wollte man verstärkt Produkte unter dem Revox-Label im halbprofessionellen Bereich etablieren, wie auch später mit C 115 etc. Möglicherweise oder gerade in Anbetracht der Preis- und Anspruchsdifferenz zu den Studer-Produkten.

Bernd
Gruß
Dreizack
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#7
Hi Folks,
und was ist dann das hier ?

http://www.reeltoreel.de/Revox/A77ORF.htm

Da prankt ein Studer und EMT Logo auf einer A77 ORF.

Gruß

Wolfgang
Willi Studers Bastelkisten Wink
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#8
Hi Wolfgang,

1960 wurde die Zusammenarbeit zwischen Studer und EMT vereinbart. In der Folge sollte die EMT Wilhelm Franz AG Verkauf und Vertrieb professioneller Studer-Produkte übernehmen. Möglicherweise rührt die A77 ORF aus dieser Zeit der Zusammenarbeit.

Fraglich bleibt meine unter # 5 getroffene Aussage, wonach der Profibereich immer deutlich höhere Umsätze erzielt habe. Im Zusammenhang mit der Zusammenarbeit zwischen Studer und EMT wird von Peter Holenstein ausgeführt, dass die ELA AG zu dieser Zeit Verkauf und Vertrieb der Revox-Produkte übernommen habe. Daraus würde sich ergeben, dass die von mir zitierten Umsatzzahlen für ELA AG und Willi Studer GmbH ausschließlich Revox-Produkte umfassen. Letztlich ist es nicht nachzuvollziehen, welche Gesellschaft mit welchen Produkten zu den Umsatzergebnissen beigetragen hatte.

Zahllose Umfirmierungen und Beteiligungsverschiebungen innerhalb der Studer-Revox-Gruppe erschweren die Darstellung. Die Studer Franz AG wurde 1974 in Studer International AG umfirmiert, wobei der Aktienbesitz vollständig bei Willi Studer lag.

Bernd
Gruß
Dreizack
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