Rias Berlin/SFB Bänder v. Flohmarkt
#1
Hallo Forum,
heute auf dem Flohmarkt gab's zwei Bänder (je 1 Euro) mit Aufnahmen
vom SFB und Rias Berlin, aufgenommen im Jahr 1961. Auf den offenen AEG Wickeln (Bobby?). Bandtyp Agfa Magnetophonband FR6-8785 mit sehr rötlichem Aussehen. Aufgenommen mit 38cm/s, Mono Vollspur.
Was ich nun Merkwürdig finde, ist das sich die Bänder normal Wiedergeben lassen obwohl die Rückseitenbeschichtung innen, also an den Köpfen ist.
Ein zweites Problem stellte die Wiedergabe dar, da ich kein Gerät Besitze
das 38 cm/s kann.
Nach längerem Grübeln wie ich nun zu 38 cm/s komme, kam ich auf die Idee die Bänder mit 19 cm/s Abzuspielen und auf einen anderen Gerät mit 9,5 cm/s Aufzunehmen, bei der Wiedergabe mit 19cm/s passte die Geschwindigkeit dann. Auf den Bändern sind MB Tabak Werbungen und Bontempi Musik.

Desweiteren gab's ein Band der Marke "Pyral", leider schmiert dieses, wie sind Bänder dieser Marke sonst?

Gruß
Marcel
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#2
Hallo Marcel

Sieht so aus, als wären das eher ältere Bänder. Wahrscheinlich sind diese mit deutscher Schichtlage bespielt, sodass sie *verkehrt herum* gewickelt sind, da die meisten Amateurmaschinen die internationale Schichtlage verwenden.

Einfach das Band einspannen und vor dem linken Bolzen/Umlenkrolle etc. einmal verdrehen, sodass es richtig gewickelt wird.

EDIT: Schichtlage, Spurlage verwechselt

Gruss
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#3
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Pyral- Bänder haben nicht den besten Ruf. Im Gegensatz zu manchen französischen Weinen werden sie mit der Alterung nicht besser. Sollte man daher bestenfalls geschenkt nehmen.

Klingen die Agfa- Bänder nicht recht dumpf, wenn man sie seitenverkehrt abspielt?
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
Zitat:Frank postete
Klingen die Agfa- Bänder nicht recht dumpf, wenn man sie seitenverkehrt abspielt?
Eigentlich nicht, das wundert mich eben.
So genau kann ich es aber nicht sagen, da ich kein Gerät mit 38 cm/s habe.
Das Überspielte Band ist Klanglich in Ordnung. Man muß auch das Alter der Aufnahmen Bedenken.
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#5
Eine Frage zum Verständnis:
Wie lässt sich feststellen, ob eine Aufnahme "klanglich in Ordnung" ist, wenn kein Gerät mit der entsprechenden Bandgeschwindigkeit zum Abspielen vorhanden ist? Und ausserdem noch die Schichtlage (nicht Spurlage ... das ist ein anderes Kapitel) zunächst nicht korrigiert war? Die enorm langen Wellenlängen einer 38-Aufnahme lassen sich zwar auch von der Rückseite her abtasten, aber die Dämpfung (Abschwächung) der kürzeren Wellenlängen, also der höheren Frequenzen, ist in jedem Fall so stark, dass sich die Aufnahme ausgesprochen dumpf anhört (falls mit der richtrigen Bandgeschwindigkeit abgespielt).

Die Überspielung mit "halber Geschwindigkeit" geht natürlich theoretisch "mechanisch" in Ordnung; man muss sich aber rechtzeitig überlegen, wie sich die Sache mit der Entzerrung verhält. Was passiert, wenn ich eine 38-Aufnahme, die für Wiedergabe mit 35 µs gedacht ist, bei 19 cm/s und der Entzerrung 50 + 3180 µs wiedergebe, dieses Signal mit 9,5 cm/s (und mit der für diese Bandgeschwindigkeit vom Gerät vorgegebenen Aufnahmeentzerrung) aufzeichne und wiederum mit 19 cm/s und 50 + 3180 µs abspiele? Ich bin, offen gesagt, zu faul, um dieses komplizierte Spielchen auch nur durchzurechnen (schließlich halbieren / verdoppeln sich ja auch die Frequenzen), geschweige denn abzuschätzen, was angesichts der Toleranzen der vorgesehenen Maschinen noch dazu kommt ...

Übrigens Alterung: bei 38 cm/s und Markenbändern kann man davon ausgehen, dass die Qualität der Bandaufzeichnung über Jahrzehnte erhalten bleibt. Klang-Nachteile im Vergleich zum heutigen Stand können freilich aufgrund der damaligen Aufnahmetechnik, Mikrofonqualität usw. entstanden sein.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#6
Kleines Experiment!

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und habe PER368 (35µm) mit 38 cm/s aufgenommen. Anschließend habe ich es umgedreht, also Rückseite an den Köpfen anliegend und habe mir die Aufzeichnung angehört.
Wenn man die Aufzeichnung kennt, klingt es dumpf. Kennt man sie nicht, könnte man die Aufzeichnung noch für normal halten. Der Klangeindruck ist etwa wie Hören eines gut hereinkommenden Mittelwellensenders oder Abspielen einer Schellackplatte.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#7
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Wenn man das Spielchen mit halber / doppelter Geschwindigkeit spielt, gibt es dann neben den unterschiedlichen Entzerrungen kein Problem mit der unteren Grenzfrequenz? Was bei 38 cm/s noch 30Hz ist, ist bei 19 cm/s nur noch 15 Hz, bei 9,5 cm/ gar 7,5 Hz, das schafft ja wohl kaum ein Gerät?

Aber auf jedem Fall kann man so herausbekommen, welche Art Aufnahmen auf dem Band sind. Otari hatte Geräte, die - vermutlich auch ohne Entzerrungskorrekrur und garantierte Eigenschaften- eine Schnellaufmöglichkeit, um mit doppelter Geschwindigkeit eine Passage zu suchen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Habe das Band mal umgespult so das es richtig rum ist, klingt doch deutlich besser.
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#9
So ein Thema rumort natürlich im Hinterkopf herum, und schließlich habe ich auch eine Arbeits-Idee: sollte (!!) ein 38-Bezugsband vorhanden sein, könnte man dieses ja einmal der vorgeschlagenen Prozedur unterwerfen und sehen, was herauskommt, anstatt erst mühsam herumzurechnen.

Das Problem mit der unteren Grenzfrequenz ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen!

F.E.
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#10
Nachdem Marcel in München residiert und Stuttgart nicht soooo weit weg von München ist, als daß man von der Schwabenmetropole nie in die Hauptstadt des angrenzenden Auslands käme, könnte ich ihm mal eine PR99 (allerdings Stereo) mitbringen, mit der er das Band korrekter abspielen (und evtl. kopieren) kann als bisher.
Michael(F)
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#11
Mittlerweile habe ich die Bänder schon überspielt.
Den Klang habe ich auch so recht gut hinbekommen.
Währe auch für zwei Bänder ein bisschen viel Aufwand.
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#12
Kannst mir die Bänder ja mal schicken. Dann spiele ich sie mit der Technics ab und kann sie Dir auf die Philips (allerdings auf 18er Spulen) mit 19 cm/s in guter Qualität überspielen. Ne 18er Doppelspiel sollte aber eigentlich reichen, da es ja dann nur noch halbe Geschwindigkeit ist.

Nur ne Idee.

Gruß Norbert
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