Teac X2000R
#1
Die Teac X-2000-R mit dbx-I in praktisch neuwertigem Zustand. Als Reverse-
Ausführung ist dieses Gerät 4-Spurig ausgelegt. Somit ist auch die Höchst-
geschwindigkeit 19 cm/s. Neben der EE-Band-Tauglichkeit, Pitchcontrol und
Biasfeineinstellung gibt es noch ein digitales Zählwerk mit Echtzeitanzeige
als besondere Ausstattungsmerkmale.

Ein wesentlicher Kritikpunkt liegt denn auch im Zählwerk: schaltet man
das Gerät ein, zeigt es Nullstand, was natürlich schade ist, denn den
Zählwerkstand sollte so ein Gerät schon speichern. Viel übler hingegen
ist aber das Verhalten der Maschine, wenn man jetzt in Gegenrichtung
startet: sie schaltet ab, sofern Reverse-Mode eingeschaltet ist! Übrigens ist mir
nur ein einziges Consumer-Bandgerät bekannt, dessen digitales Zählwerk
seinen Zählerstand speichert beim Ausschalten: eine Form der Philips 4522
soll dies gemacht haben und für Akais soll es Speicherbausteine zum Nachrüsten gegeben haben. Rechnet man die Tascam BR20 zu den Consumern, hätte man sogar eine optimale Variante - da ist alles schon eingebaut.

Ein weitere Kritikpunkt sind die schlecht beleuchtete VUs, die langsame
Umspulgeschwindigkeit, die lange Wartezeit für den Laufrichtungswechsel,
sowie die m.E. recht primitiv ausgelegten Kunststoffknöpfe, die mit ihrer
transparenten 'Unterlegscheibe' etwas an die Revox G36 oder die ersten
A 77 erinnern.

Erfreulich hingegen die schraubbaren Dreizacks und die Ausstattung
der Maschine, die kaum Wünsche offenlässt. Wie schlägt sich nun dieser
Japaner im Hörvergleich?

Zunächst einmal gilt festzustellen, dass man die Teac X-2000-R und X-1000-R
OHNE Einsatz des dbx m.E. vergessen kann - sie rauschen mehr als ihre
Vorgänger, vielleicht auch, weil man sich sagte, dass dbx es schon richten
wird...und mit Werten von 100 dB langt dbx auch gut zu! Ohne dbx zuzuschalten
fällt der Vergleich mit den anderen Geräten denkbar einfach aus: egal mit
welcher Bandsorte, meine beiden Teacs kommen an kein anderes Gerät heran,
es rauscht unangenehm. Mit dbx jedoch sind es die rauschfreiesten. Klang-
lich würde ich die Teac irgendwo in die Mitte zwischen japanisch und europäisch
stecken: nicht kalt und auch nicht so warm wie die 3300er, dennoch europäischer
als z.B. eine Technics, der man ja nachsagt, dass sie die gleichen Tonköpfe wie
die Teac verwendet (vermutlich sind das Bogen-Köpfe). Auch wird der 2000er nachgesagt, sie habe butterweiche Tonköpfe, ganz anders als bei der 1000er.

Unter meinen 4-Spur-Maschinen liegt die Philips 4520 nach wie vor auf Platz eins,
gefolgt von der Ferrograph, die allerdings mit derzeit stumpfen Waffen kämpft.
Danach kommt die Teac, vielleicht noch die Sony 765 und die Technics 1506. Das
darf nicht darüber hinweg täuschen, dass mir die (silbernen) Teacs meine liebsten
Geräte sind und das hat mit Tests gar nichts zu tun :-)
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#2
Zitat:highlander postete
Übrigens ist mir nur ein einziges Consumer-Bandgerät bekannt, dessen digitales Zählwerk
seinen Zählerstand speichert beim Ausschalten: eine Form der Philips 4522
soll dies gemacht haben und für Akais soll es Speicherbausteine zum Nachrüsten gegeben haben.
Eine späte Ergänzung: Bei der GX-77 reicht der Anschluss eines Netzteils an der rückseitigen Koaxial-Niederspannungsbuchse, damit der Zählwerkstand gespeichert wird. Es gab von Akai als Zubehör ein entsprechendes Netztteil mit 15 Volt Ausgangsspannung zu kaufen, aber angeblich tut's auch ein Standard-Steckernetzteil in 12-Volt-Stellung (hab's nie ausprobiert, weil ich der Sache nicht getraut habe).
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#3
Und eine noch spätere Frage:

Bei meiner X-2000R fällt mir auf, dass das Band über die Köpfe der jeweiligen Gegenrichtung nicht mittig läuft. Es verzieht sich immer ein wenig, vielleicht zwei zehntel mm, nach "oben", in Richtung des linken Kanals bei Vorwärtsbetrieb. Der Verzug ändert sich mit der Laufrichtung. Die Köpfe, die in Betrieb sind, kommen(zumindest nach Augenschein) richtig in Kontakt mit dem Band.

Hat sonst noch jemand diese Beobachtung gemacht?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Hallo Niels,

das sollte natürlich nicht sein, versuch mal die Andruckrollen mit Gummiwalzenreiniger zu reinigen. Falls es dann noch immer sein sollte, sind die Rollen vermutlich hinüber. Wunder Dich nicht, wenn du den Rollen überhaupt nichts davon ansiehst. Es reicht, wenn das Gummi etwas härter geworden ist.

Die Federn der Bandzughebel können jedoch auch noch in Frage kommen.

Der Bandlauf der Teac ist ein Problem, die haben bei der 2000 er Serie eine Bandführung eingespart. Die in der Mitte muss jetzt alles richten, die ist dann auch sehr schnell eingeschliffen, d. h. durch Wandern des Bandes hat sich die Spur verbreitert. Diese Bandführung ist nicht mehr als Ersatzteil erhältlich (war schon vor Jahren nicht mehr lieferbar). Man kann sie aber drehen, ohne die Spur zu verändern. Das solltest Du eventuell nach dem Tausch der Rollen auch gleich machen.

Weiter solltest Du die Pinsel über den Capstan Achsen mal säubern, damit sie ihre Funktion wieder erfüllen, falls Du das nicht regelmäßig machst.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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