Revox B261 brummt
#1
Hallo Ihr,

ich habe einen B261 gekauft. Leider hat er ein leises brummen auf allen Ausgängen.
Man hört es nur wenn keine Modulation oder Muting vorliegt, weshalb es mir beim Testen beim Verkäufer nicht auffiel. Die Seibelkos sind es nicht und ich habe noch nicht weiter danach gesucht, aber für den Fall das es ein bekannter Fehler ist könnte sich ein wissender ja mal melden.
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#2
Also, bei mir brummt er nicht. Hat aber, weil ich natürlich koaxial breitbandverkabelt bin und zudem den ganzen Rest der Anlage unter Schutzerde betreibe; Folge: Erdschleife. Deine Beschreibung "Brummen" deute ich auch als sauberen, runden Sinus.

Demnach: Studer-Ausgangsübertrager (vgl. 169/269) an den Kopfhörerausgang und dann nf-seitig entsprechend 'geeignet' verdrahten, womit die Betriebsmassen Tuner/Antennenkabel eine Sache, der Rest der Anlage die andere Sache ist. Der Schirm darf dabei natürlich nicht vom Verstärker auf den Tuner durchverbunden werden, sonst bist du genauso weit wie vorher!

Oder Mantelstromfilter (je 'induktiver um so besser'; also wirklich komplett erfrei gekoppelt) vorsehen oder den Antenneneingang über zwei keramische Simpelkapazitäten zumindest wechselspannungsseitig vom Gerät absetzen. Das ist leicht möglich, weil nach Abnahme des Deckels die Antennenanschlüsse de facto frei zugänglich sind. Das führt oft auch zum Erfolg.

Hans-Joachim

P. s.: Sollte obiges nicht zutreffen können, bleibt nur die engagierte Suche.
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#3
Er brummt auch ohne Antenne, nur mit Kopfhörer.
Der Ton klingt nicht richtig sauber.
Ich habe jetzt mal nachgemessen:
Es ist ein etwa 100Hz Ton, unsauber.
Ob da der Gleichrichter...

Ich muss mich da noch mal drum kümmern.
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#4
100 Hz riecht immer nach Stabilisierung, denn erst durch das 'graetzige' Hochklappen der unteren Halbwelle kriegen wir die 100 Hz her. Der Empfänger hat ja 4 stabilisierte Spannungen (+33, ±15V, +5V), die z. T. gegeneinander abgesichert sind. Wenn die eine weggeht, wird/würde auch die andere abgeschaltet. Du musst also genau kontrollieren, was wo los ist. Angesichts der Verzerrungen würde ich zunächst auf einen Schuss innerhalb der ± 15 und NF-Bereich tippen. Hast du die Schaltungen?

Hans-Joachim
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#5
Also, das Netzteil scheint es nicht zu sein.
Die Ausgangsspannungen sind normgemäs und haben nur etwa 12mV Brummspannung.
Die NF Platte ist es wohl auch nicht, denn in dem Moment in dem man auf den Cal. Ton umschaltet, und während dieser langsam eingeblendet wird, ist es ruhig.
Jetzt muss ich mal sehen was vor der NF Platte kommt...
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#6
Da fällt mir noch ein, das an den Eingängen der Stabilisierungsbausteine eine 100Hz Dreieckspannung von 200 - 400mV überlagert ist. Ich frage mich wo die herkommt. Aber die Stabilierung regelt das aus.
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#7
Das Netzteil ist es tatsächlich nicht.
Das brummen liegt, überlagert von einem Sinus von etwa 1,2MHz -wo gibts in dem Ding 1,2 MHz?- schon am Eingang der Audiobaugruppe an.
Ich muss mir nunmehr wohl den Stereodecoder vornehmen, dessen Schaltung sehr aufwendig zu sein scheint, zumal mir Erfahrung mit Stereodecodern fehlt. Demnächst mehr in diesem Theater.
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#8
Da scheint was wild zu schwingen!

Tritt der Fehler auch bei mono auf?
Suche mal nach kleinen defekten Stützelkos oder kalten Lötstellen.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#9
Es wird wohl eher so sein, dass die 1,2 MHz mit einem Brummen moduliert sind.
Mögliche Fehlerquelle auch: die PLL, die erste Mischstufe.
Wie hast Du die 1,2 MHz gemessen? Oszi drangehalten?

Gruß
Michael
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#10
Zitat:MichaelB postete
Wie hast Du die 1,2 MHz gemessen? Oszi drangehalten?
Ja.
Wie kommst du auf PLL und Mischer? Erfahrungswerte?
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#11
Wenn die PLL Frequenz unstabil ist, ist das ganze System unstabil. Da die UKW Frequenzen meistens auf 1 bis 2 MHz heruntergeteilt werden und dann mit einer Quarzreferenz verglichen werden, liegt es nahe, dass dort etwas schwingt, was nicht soll. Der Mischer deswegen, weil es der einzige Ort ist, wo so etwas eingekoppelt werden könnte.

Aber mal systematisch:
Eine Erdschleife ist defintiv ausgeschlossen?
Das Brummen ist etwa 100 Hz. Welche Wellenform hat das Brummen? Sinusförmig oder anders? Ist das Brummen am NF Ausgang zu messen? Taucht diese Wellenform auch auf den Speisespannungen auf?

Hausaufgaben ... Wink

Gruß
Michael
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#12
Zitat:MichaelB postete
Wenn die PLL Frequenz unstabil ist, ist das ganze System unstabil.
Dann würde er aber nicht mehr abstimmen. Das Ding funktioniert ja noch, nur eben das Brummen...

Zitat:Da die UKW Frequenzen meistens auf 1 bis 2 MHz heruntergeteilt werden und dann mit einer Quarzreferenz verglichen werden, liegt es nahe, dass dort etwas schwingt, was nicht soll.
Dann wäre der Fehler im Synthesizer zu suchen, wo die LO Frequenz heruntergeteilt wird.

Zitat:Der Mischer deswegen, weil es der einzige Ort ist, wo so etwas eingekoppelt werden könnte.
Naja, im Mischer hast du Frequenz des LO, die ZF und die Spiegelfrequenz.
Bei einer Empfangsfrequenz von, sagen wir mal, 100MHz wären da
1. die 110,7 MHz vom LO
2. die ZF von 10,7MHz
3. Die eigendliche Empfangsfrequenz von 100MHz
4. Die Spiegelfrequenz von -wenn ich die Rechnung noch recht in Erinnerung habe- 121,4 MHz.

Wo sind da 1,2 MHz? Andererseits, wir gehen ja von einem defekten Mischer aus, der im Extremfall in Schwingung geraten ist, wobei, dann würden ja die Frequennzen nicht mehr stimmen, tun sie aber.
IMO passt es in der Tat besser auf den Synthesizer. Da bin ich garnicht drauf gekommen.

Zitat:Aber mal systematisch:
Eine Erdschleife ist defintiv ausgeschlossen?
Das Gerät ist mit dem Originalnetzkabel (2Pol) an den Strom angeschlossen. Sonst nur ein Kopfhörer und ein Stück Draht als Antenne. Da kann nix sein.

Zitat:Das Brummen ist etwa 100 Hz. Welche Wellenform hat das Brummen?
Irgendwas zwischen Rechteck und Dreieck. Kein Sinus.

Zitat:Ist das Brummen am NF Ausgang zu messen?
Ja, exakt diese Wellenform.

Zitat:Taucht diese Wellenform auch auf den Speisespannungen auf?
Auf den +- 15V und 5V nicht. Auf den +-22V auch nicht. Und die 33V werden im Audioteil, von dem aich ja auch ausging, nicht verwendet. Wohl aber im Synthesizer... Ich muss da noch mal kucken...
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#13
So, die ca 1,3 MHz sind mit etwa 400mVss auf der 33V Spannung vertreten. Auf den Anderen Spannungen mit etwa 12mVss und nicht so schön sinusförmig.
Kann man nun davon Ausgehen das etwas das mit dem Brummen direkt zu tun hat, auch die 1,3 MHz in die 33V einkoppelt?
Ich kann ja mal einen zusätzlichen Abblockkondensator von den 33V nach Masse legen und hören ob es dann weg ist.
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#14
So, ich habe die einkopplung nun bis auf den Stereodecoder eingegrenzt.
Alle anderen Komponenten die noch die 33V kriegen sind intern so gut abgeblockt das die 1,3MHz nicht eindringen. Auch das Multiplexsignal aus dem Demodulator ist nicht verbrummt.
Alles deutet also bisher darauf hin das der Stereodecoder der Übeltäter ist.
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#15
Es scheint doch nicht der Stereodecoder zu sein.
Ich habe einen zusätzlichen 100nF AbblockC eingebaut und siehe da, die Frequenz hatte sich auf ca. 700kHz geändert. Brummen tut es aber immernoch.
Die Frequenzänderung bestärkt die Theorie dasz das Netzteil schwingt.
Ansonsten bleibt nurnoch die Steurung über.
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#16
Der B261 läuft!
Hans Joachim hatte Recht.
Es war die Stabilisierung der Abstimmspannung welche sich in Schwingung versetzt hatte.
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#17
Hallo Matze,


habe mit meinem ReVox B261 das gleiche "Brumm-Problem" (verbrummtes NF-Ausgangssignal auch ohne Antenne).

Ich bin HF-Laie, konnte mich aber so weit zurechtfinden, dass es etwas mit der TV (TunerVoltage) zu tun hat.

Die Abstimmspannung habe ich gefunden
- am RF-Amplifier PVB
- am Synthesizer PCB
- am Interconnection PCB.

Kommen die 5V vom Power Supply und sind dort stabilisiert?

Kannst Du bitte näher erklären, was bei deiner Reparatur der Abstimmspannungs-Stabilisierung genauer defekt war ?(


MfG


Fred



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#18
Der Thread ist über 12 Jahre alt und der TE gar nicht mehr hier angemeldet :whistling:
Viele Grüße
Jörg
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#19
Der Defekt lag wohl, wie oben bereits beschrieben, an der Energieversorgung (Netzteilplatine).

Auch die Gleichrichter sollten geprüft werden, in erster Linie die kleinen im DIL-Gehäuse.

Vorher:
   


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Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#20
Hallo Baruse,
hallo Gyrator

vielen Dank für die Antworten.

<Sämtliche Elkos u. Gleichrichter der Netzteilplatine habe ich getauscht.

Das Brummen ist beseitigt. Wink

MfG

Fred
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